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Giselas Lesehimmel
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Landshut
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Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 782 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2018
Hastrich, Christiane;Lueg, Barbara

Das Schönste an uns sind wir


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich nicht komplett überzeugen können. Selbstverständlich braucht man im höheren Alter sinnvolle Aufgaben. Doch, muss man wirklich mit Mitte 50 beruflich nochmal durchstarten? Das mag in einigen Bereichen wirklich sinnvoll sein. Da, wo es schwer ist, Nachfolger zu finden. Besonders im sozialen Bereich. Wenn es um Menschen geht, mag das höhere Alter sicher von Vorteil sein. Weiterbildungen auch für ältere Jahrgänge sinnvoll. (Pflegerinnen usw.) Auch in anderen Bereichen sind ältere Frauen/Männer hilfreich, da der Erfahrungsschatz enorm ist. Jedoch sollte man, meiner Meinung nach, jüngeren ehrgeizigen Menschen den Weg ebnen. Den Erfahrungsschatz einfach weiter vermitteln. Nicht mehr die Nummer eins sein wollen. Ich denke, mit dieser Meinung stehe ich ziemlich allein da. Ich denke gerade an die Queen …..

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2018
Meyerson, Amy

Ein Himmel voller Bücher


sehr gut

Kennt Ihr das? Ihr fangt in einem Buch an zu lesen und fühlt Euch wirklich wohl darin. Es handelt sich hier um eine Familiengeschichte. Garniert wird das Ganze mit einer Buchhandlung. Miranda Brooks steht im Fokus dieser Story. Sie erzählt aus ihrer Kindheit in San Francisco. Man weiß genau, wie ihre Eltern ticken. Sie liebt ihren Onkel Billy. Immer wenn er die Familie in San Francisco besucht, gibt er Miranda Rätsel zu lösen. Ihre Mutter und Onkel Billy sind ein Herz und eine Seele. Doch, dann streiten die beiden. Miranda erfährt nicht warum. Das vorletzte Geschenk von ihm darf Miranda nicht behalten. Onkel Billy wird bei der Familie Brooks mit keinem Wort mehr erwähnt. Die kleine Miranda ruft viele Male bei ihrem Onkel vergeblich an. Dann vergisst sie ihn. Sie wird Lehrerin und lebt mit ihrem Freund in Philadelphia zusammen. Ich dachte oft bei mir, wie wenig die beiden zusammen passen. War gespannt, ob die Beziehung hält. Ich fand Jay nicht unsympathisch, aber einfach nicht passend für Miranda. Miranda erhält von ihrem Onkel eine Postkarte aus Malibu. Natürlich schreibt er wieder in Rätseln. Dann der Anruf von ihrer Mutter: Billy ist tot!

Miranda erbt die Buchhandlung in Los Angeles, die der Seismograph Billy nebenbei geführt hat. Prospero Books steht jedoch in den roten Zahlen. Natürlich gilt es wieder Rätsel zu lösen …..

Besonders schön fand ich die Passagen am Anfang, in denen Billy Miranda Beispiele zeigt, wie ein Erdbeben entsteht. Billys Einfallsreichtum kannte keine Grenzen. Eigentlich habe ich ständig überlegt, was Billy für Geheimnisse hat/te. In der Buchhandlung begegnet man Miranda erst mal mit Misstrauen. Besonders der Geschäftsführer Malcolm ist ein sehr spezieller Charakter.

Stellenweise war ich ein bisschen enttäuscht. Irgendwie kam eine Zeit lang in der Buchhandlung keiner in Fahrt. Ich wollte mehr Motivation erleben. Hätte am liebsten selber mitgemischt. Wollte schreien: Mensch, werdet erwachsen! Ihr verliert am Ende noch die Buchhandlung.

Wir erleben einerseits das Mädchen-, anderseits die Frau Miranda!



Eine Geschichte für Bücherraten und solche, die gerne Familiengeheimnisse ergründen. Wer zudem auch Rätsel liebt, ist mit dieser Geschichte gut bedient. Es ist schon eine tolle Idee, wie Miranda zu ihrem Namen kam ….

Das Buch weist ein paar Längen auf. Dennoch konnte mich die Geschichte überzeugen. Ich würde Euch gerne mehr erzählen, damit ihr die Durststrecke übersteht. Damit würde ich jedoch spoilern.

Trotz Schwächen eine Empfehlung von mir.



Wissen rüstet uns für die Zukunft. (Seite 38)

Ich vergebe knappe 4 Sterne!

Bewertung vom 16.07.2018
Cotterell, T. A.

Was Alice wusste


gut

Alice Sheahan hatte meinen letzten Sonntag-Nachmittag im Griff. Sie hat meine Pläne vereitelt. Hat mir ihr Leben aufgezwungen. Mich dazu gebracht, dass ich stellenweise die Welt nicht mehr verstehe. Das Ganze habe ich sogar noch dankbar angenommen, da ich mit “Was Alice wusste” eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack erhalten habe. Die Bezeichnung Thriller ist jedoch, wie so oft, hier nicht angebracht. Es handelt sich hier um ein Familien/Ehe-Drama! Die Töne sind ruhig. Aktion sucht man hier vergeblich. Trotzdem fand ich dieses Drama unheimlich spannend. Alice bringt uns die Kunst näher. Lässt uns daran teilhaben, worauf es bei der Malerei ankommt. Sie erzählt uns von ihrer Kindheit, die ebenso dramatisch daher kommt und einige Überraschungen bereit hält.

Mit ihrer Familie führt sie ein harmonisches Leben. Denkt sie! Ihr tadelloser Mann gerät in Mordverdacht. Alice steht zu ihm. Alice spinnt für ihn ein Lügennetz. Alice verliert sich selber immer mehr. Alice weiß nicht mehr, ob sie ihrem Mann trauen kann. Ich empfand Ed zu selbstgefällig. Irgendwie unscheinbar. Ich konnte seinen lockeren Umgang mit der Sache stellenweise überhaupt nicht verstehen. Er hatte auch wenig Feeling für Alice gezeigt. Die Kinder blieben mehr im Hintergrund.

Was mir in dieser Story so gut gefallen hat ist die Tatsache, dass nicht alles immer so ist, wie wir denken es gesehen zu haben. Vor vielen Jahren hat Alice ihre Freundschaft zu Marianne durch einen fatalen Fehler zerstört. Marianne ist heute schön und erfolgreich. Marianne zeigt Alice Dinge, die sie eigentlich schon wusste ….

Die innere Zerissenheit von Alice ist spürbar. Sie sieht in jedem Menschen das Schlechte. Hilft eine Nachbarin, macht sie es nur aus Neugier. Keiner ist ehrlich! Erhält sie Blumen …. was dann???



Eine seltsame Familie hat mir meinen Nachmittag geraubt. Hat mich an ihrem Wahnsinn teilhaben lassen. OK! Die Kinder hatten keine Schuld. Sie waren genauso Opfer wie ich. Mit einem Unterschied: Ich war es freiwillig. Es wird aus der Sicht von Alice erzählt. Ihre analytischen Fähigkeiten sind ihrem Beruf geschuldet. Spannung ist gegeben. Nervenkitzel sucht man vergeblich. Der Schreibstil ist flüssig; wenn auch stellenweise etwas holperig. Für ein Debüt jedoch eine ordentliche Leistung!

Ob mich das Ende überrascht hat? Ich habe es so ähnlich erwartet. Trotzdem lässt es für mich ein paar Fragen offen. Ob Alices Mutter die Antwort weiß?

Die Bezeichnung Thriller ist irreführend. Drama mit Thriller-Elementen wäre, meiner Meinung nach, die richtige Bezeichnung! Mich hat die Geschichte, trotz Schwächen, gut unterhalten. Es besteht noch viel Luft nach oben.



Lügen sammeln sich an wie Schulden, bis man die Zinsen nicht mehr bezahlen kann. (Pos. 1547 auf dem Reader)

Moralische Überlegenheitsgefühle sind der direkte Weg zum Galgen. (Pos. 1569 auf dem Reader)

Ein Portrait ist eine gemalte Antwort. (Pos. 2907 auf dem Reader)

Danke T. A. Cotterell

i

Bewertung vom 14.07.2018
Colgan, Jenny

Die kleine Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.1


ausgezeichnet

Flora ist eine sympathische junge Frau. Sie hat die schottische Insel Mure verlassen, um in London in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. Aus beruflichen Gründen muss sie nun wieder in ihre Heimat zurück. Der steinreiche Amerikaner Colton Rogers möchte verhindern, dass in der Nähe seines Hotels Windräder installiert werden. Ihr Chef Joel schickt sie auf die Insel Mure, um dort Sympathien für den Amerikaner zu sammeln. Die hat er nämlich ganz und gar nicht. Er lässt sich bei den Insulanern niemals sehen. Hat sein eigenes Personal. Das ärgert die Bewohner, da Arbeit auf Mure knapp ist.

Flora fühlt sich anfangs an ihrem Heimatort nicht wohl. Denkt man doch dort, dass sie Vater und Brüder im Stich gelassen hat. Die müssen, seit dem Tod der Mutter, nun ohne Frau zurecht kommen. Ihre Ernährung besteht aus Würstchen und das Haus würde einen Putzlappen-Tango gut vertragen. Irgendwie kamen mir Floras Brüder etwas sonderbar vor. Keiner hat eine Frau. Nur einer war mal verheiratet und hat eine Tochter. Den Umgang mit anderen Menschen scheinen sie nicht gut zu beherrschen. Flora hat es nicht leicht. Jedoch geht Liebe bekanntlich durch den Magen. Sie findet eine kleines Notizbuch ihrer Mutter. Darin stehen Rezepte für leckere Gerichte. Damit kocht sie sich nun in die Herzen ihrer Familie.

Flora muss ewig darauf warten, bis ein Kontakt mit dem Amerikaner zustande kommt. Ihre heimliche Liebe Joel sieht sich genötigt, auf der Insel zu erscheinen, um das Ganze etwas zu beschleunigen. Ich fand diesen Joel auch ziemlich sonderbar. Er kann mit der schönen Natur der Insel erst mal nichts anfangen. Bemerkt auch die Schwärmerei nicht, die ihm Flora entgegen bringt. Ständig ist er wütend. Das fand ich unmöglich. Warum er ständig wütend war, hat sich mir nicht erschlossen. Die Männer in diesem Buch sind sehr speziell. Bis auf einen. Der kümmert sich um kleine Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Macht mit ihnen Bergtouren und Camping. Ja, und auch für Manager sorgen er und seine Partnerin.

Flora lebt nun ihre Trauer um die Mutter richtig aus. Sie ist ihr sehr nahe. Besonders in der Küche.



Ein Sommerroman, der leicht daher kommt, ohne seicht zu sein. Eine Protagonistin, die man einfach gern haben muss. Flora muss ihren Weg im Leben erst noch finden. Wird er in London sein? Oder wieder auf der Insel Mure? Das zu ergründen hat mir unheimlich Spaß gemacht. Die Protas in diesem Buch sind so ganz anders, als in anderen Sommerromanen. Denkt man erst wie komisch sie sind, entwickelt man im Lauf der Geschichte immer mehr Sympathie für jeden einzelnen. Lernt sie richtig kennen und verstehen. Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Worauf ich besonders gespannt war: Wird Flora das Herz von ihrem Chef Joel erobern? Ich sag mal so …. es gibt viele Männer in diesem Buch. Zugegeben sehr sonderbare Exemplare zum Teil. Aber, erstens kommt es anders, als man zweitens denkt! Oder doch wie man denkt? Was denkt Ihr?
Das Buch hat einen gewaltigen Fehler. Es ist zu schnell ausgelesen!
Eine Empfehlung von mir! Danke Jenny Colgan.

Bewertung vom 10.07.2018
Lukas, Jana

Landliebe


ausgezeichnet

In das Cover hab ich mich auf Anhieb verliebt. Es strahlt so viel Heiterkeit aus. Bei dem Titel “Landliebe” dachte ich jedoch an Joghurt. Ok. Ich liebe Joghurt. Der Klappentext verspricht eine Geschichte, bei der es guten Wein gibt. Gleich nochmal ok. Ich liebe Rotwein. Einzig die TV-Show Landliebe hatte mich gestört. Dachte ich doch gleich an Bauer sucht Frau. Stimmt ja so nicht. Winzer sucht Hilfe. Münchner Kindel auch. Ellie hat Geldprobleme und lässt sich von ihrer Freundin Alex überreden, bei der Show mitzumachen. Der Winzer Tom muss um sein Weingut an der Mosel bangen. Sein Bruder hat ihn überredet, bei der Show mitzumachen. Als er jedoch die Großstadttaube zum ersten mal sieht, kommt sein Vorsatz bei der Show sein Bestes zu geben, stark ins Wanken. Auf dem prall gefüllten Dirndl kann doch nur ein Kopf sitzen, der mit Stroh gefüllt ist. Ellie merkt auf Anhieb, dass sie in dem Haus des Winzers nicht willkommen ist. Sie spürt jedoch auch, dass sich Tom hinter einer Fassade versteckt. Eigentlich ist er ein fürsorglicher Mensch. Eigentlich sieht er zum Niederknien aus. Eigentlich bekommt Ellie in seiner Gegenwart stets eine gesunde Hautfarbe. Toms Mutter führt ein uriges Speiselokal. Da sie auf Rhea ist, hilft das Münchner Kindl beim Kochen aus. Mir knurrt der Magen, ich sag es Euch! Die Ellie kann kochen. Echt wahr! Der Tom kann es nicht fassen. Na ja, Männer brauchen immer etwas länger, bis sie kapieren. Liebe geht durch den Magen! Auch durch Tom’s?

Vier Wochen werden Szenen gedreht, bei denen die beiden der Öffentlichkeit ihre Liebe zeigen sollen. Wie soll das gehen, wenn die Zwei nur des Geldes wegen mitmachen? Glaubt Ihr mir, wenn ich Euch sage, dass sie es hinbekommen? Die Auflagen, die sie erfüllen müssen, sind einfach nur lächerlich und haben mit der Realität nicht viel gemein. Ich habe mich gefragt, ob das Fernsehen tatsächlich den Zuschauern etwas vorgaukelt, bei solchen Shows.

“Landliebe” war eins von den Büchern, bei denen ich keine großen Erwartungen hatte. Die Autorin hat jedoch einen humorvollen Schreibstil, der bestens unterhält. Das Setting ist romantisch. Die Protagonisten sehr sympathisch. Ellie etabliert sich in der Gemeinde. Ich würde Euch jetzt gerne die ganze Geschichte erzählen. Vor allem dass ich neugierig war, ob Ellie wirklich im Puff nageln wird. (Nageldesign) Aber, wie gesagt, ich will nicht zuviel verraten. Ich möchte Euch auch nicht verraten, dass sich die beiden i ……..

Danke Jana Lukas. Ich hatte wunderbare Lesestunden und ständig Hunger. Danke auch dafür … !!! Lesen und kochen kann so was von stressig sein …..

Eine absolute Empfehlung von mir. Guten Appetit!

Bewertung vom 09.07.2018
Lester, Cas

Sprichst du Schokolade?


ausgezeichnet

Diese süße Geschichte bringt uns die schlimme Situation in Syrien näher. Josie ist ein liebenswertes Mädchen, das ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie besucht die 7. Klasse. Als die Klasse eine neue Mitschülerin bekommt, zeigt Josie, worauf es im Leben wirklich ankommt! FREUNDSCHAFT! Nadima kommt aus Syrien. Sie spricht kaum Englisch und hat traumatische Erlebnisse hinter sich. Josie und sie verstehen sich. Die Sprachbarriere überwinden sie mit Enjoys. Josie hilft ihr, Englisch zu erlernen. Das ist für sie gar nicht mal so einfach, da sie Legasthenikerin ist. Doch nicht nur Josie hilft. Nadima hilft Josie, mit einer verhassten Klassenkameradin Freundschaft zu schließen. Zeigt Josie, dass viele Probleme an ihrem eigenen Verhalten liegen.

Was mir besonders gut gefallen hat, dass Nadima Josie grobe Fehler verziehen hat. Josie wollte immer nur helfen. Das hat Nadima erkannt, auch wenn sie erst mal zutiefst verletzt war.

Diese Buch ist für Kinder ab 10 Jahren. Dementsprechend harmonisch wurde die Thematik von der Autorin behandelt. Das eine oder andere mal bekam ich feuchte Augen. Ich finde es sehr schlimm, dass ein einfaches Feuerwerk bei einem Kind Panik auslöst. Nadima hat Dinge gesehen, die wir Erwachsenen uns nicht vorstellen können. Ihre Familie hat Strapazen hinter sich, die wir aus den Medien kennen. So eine Flucht ist kein Zuckerschlecken. Wie auch in dem Buch erwähnt, sitzen wir gemütlich im Wohnzimmer, wenn vom Krieg in Syrien berichtet wird. Wir kennen ja dort niemand. Aber, wir können von dort Menschen kennen lernen. Wenn wir wollen. Ich gebe zu, dass ich sehr zwiegespalten bin, was das Flüchtlingsproblem angeht. Natürlich liegt es mir am Herzen, dass Familien geholfen wird. Es stimmt mich traurig, wenn Kinder um ihr Leben bangen müssen. Da dieses Buch für Kinder geschrieben wurde, wird natürlich nichts Negatives von Flüchtlingen erwähnt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder unvoreingenommen aufeinander zugehen. Nadimas und Josie gibt es bestimmt mittlerweile oft. Süßigkeiten und gutes Essen tragen auch dazu bei, sich besser kennen zu lernen. Das fand ich in dem Buch süß. Ich mag Schokolade. Ich mag Nadima und Josie. Danke ihr beiden, für die Rezepte im Anhang! Den Nudelauflauf werde ich machen!

Ein Buch welches alle Menschen lesen sollten. Flüchtlinge …. sowie Einheimische. Egal wo ein Mensch herkommt, er sollte sich auch mit der Mentalität des Landes vertraut machen, in dem er leben möchte. Die Familie von Nadima zeigt wie das geht. Auch wir müssen versuchen, die Menschen zu verstehen. Das geht nur zusammen. Ich hoffe, dass es einmal so wird, wie in diesem Buch! Meiner Meinung nach sollte dieses Buch Pflichtlektüre in der Schule sein. Na, und uns Erwachsenen schadet es auch nicht.

Danke Cas Lester

Bewertung vom 08.07.2018
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


ausgezeichnet

Zélie ist eine tapfere Kriegerin, der Ängste jedoch nicht fremd sind. Das Land Orïsha war einst ihre Heimat. Ein Ort mit wundervoller Magie. Der grausame König Saran ermordete alle erwachsenen Majis. Nur die Kinder bleiben schutzlos zurück. König Saran hat auch Zélies Mutter auf dem Gewissen. Um Geld für die übertriebenen Steuergelder aufzutreiben, verkauft Zélie einen seltenen Fisch auf dem Markt von Orïsha . Dort lernt sie eine junge Frau kennen, die dringend ihre Hilfe braucht. Noch weiß sie nicht, dass es sich um die Tochter von König Saran handelt. Prinzessin Amari wird bereits von den königlichen Soldaten gesucht. Zélie und Amari können gerade noch rechtzeitig aus Orïsha fliehen. Dann beginnt ein großes Abenteuer ……

Die Geschichte ist ein richtiger Pagetuner. Von Anfang an ist Power angesagt, die sich durch das ganze Buch zieht, und immer mehr an Fahrt aufnimmt. Zélie, ihr Bruder Tzain und Prinzessin Amari kämpfen um Gerechtigkeit.

Mir haben die Charaktere in diesem Buch sehr gut gefallen. Zélie konnte ich mir so richtig gut vorstellen. Ihre schroffe Art konnte ihre Verletzbarkeit nicht übertünchen. Ihre weißen gekräuselten Haare sind das Merkmal der Majis. Amari fand ich liebenswert. Sie teilt nicht die Ansichten ihres Vaters. Sie hat ihre beste Freundin verloren, die eine Majis war. Hat heimlich beobachtet, als sein Vater sie ermorden lies. Amari hat eine Schriftrolle aus dem Palast entwendet. Mit dieser Schriftrolle und zwei weiteren Artefakten, kann die Magie zurück geholt werden. Doch wo sind die fehlenden Gegenstände? Bis zu Sonnenwende hat Zélie Zeit, sie zu finden. Die Suche danach zaubert Magie und Action in’s Leserherz. Mal auf den Meeren, mal im Dschungel oder in der Wüste, erlebt das ungleiche Trio fantastische Abenteuer. Der Kronprinz Inan ist dem Trio stets auf den Fersen. Als Leser weiß man lange nicht, ob man ihm trauen kann. Einiges konnte ich erahnen. Manches hat mich total überrascht. Die Protagonisten sind überwiegend blutjung und ohne Eltern. Ihrer glücklichen Kindheit beraubt.

Als ich mir das Buch gekauft habe, wusste ich nichts um den Hype, der darum gemacht wird. Ich habe mich in das wunderschöne Cover verliebt, das sich mal vom Einheitsbrei abhebt. Die Inhaltsangabe verspricht eine abenteuerliche Fantasy-Geschichte. Das hält sie auch. Aber nicht mehr. Es handelt sich hier um nichts, was nicht schon hundert mal da gewesen wäre. In dieses Buch geht es um Mythen, die in Westafrika angesiedelt sind. Klassenunterschiede sind stark ausgeprägt. Rassismus leicht angedeutet.

Der Schreibstil ist jugendlich und weiß auch ältere Leser gut zu unterhalten. Die Umgebungsbeschreibungen sind gut beschrieben und sehr abwechslungsreich. Die Wege der Kämpfer mit Blut und Knochen gepflastert. Fantastische Elemente, in Form von Tieren, fehlen auch in dieser Story nicht. (Löwenesse, Schneeleopardesse)

Tomi Adeyemi hat hier ein ordentliches Debüt hingelegt. Ich bin keine Schnellleserin. Diese Geschichte gehört zu den Büchern, die ich an zwei Nachmittagen gelesen habe (624 Seiten). Die Magie hatte mich voll im Griff. Ist es wirklich das stärkste Fantasy-Debüt der letzten Jahre? Das bezweifle ich stark! Hier wird einfach zuviel Reklame gemacht. Wer keine Ahnung von dem Hype hat, gute Fantasy-Geschichten liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich habe die letzten Jahre einiges in diesem Genre gelesen, das mit “Chidren of Blood and Bone-Goldener Zorn” mithalten kann. Ansonsten konnte mich diese atmosphärische Story überzeugen. Ich freue mich auf die Fortsetzung. Besonders auf Amari und Zélie.

Danke Tomi Adeyemi

Sie wirkt so unglaublich klein, so viel jünger, als ihr die Welt erlaubt zu sein. (Seite 401)

Die Wahrheit ist das stärkste Messer, das ich je gespürt habe. Egal, was ich tue, ich werde immer Angst haben. (Seite 367)

Bewertung vom 05.07.2018
Freytag, Anne

Nicht weg und nicht da


ausgezeichnet

Trauer braucht keine vielen Worte.

Wir haben das ideale Sommerwetter. Bevor ich in’s Schwimmbad gehe, möchte ich mit diesem Buch beginnen. Das war war vor drei Tagen. Ich war nicht im Schwimmbad. Ich war auf meinem Balkonstuhl wie festgetackert. Ich habe diese Geschichte auf einen Nachmittag gelesen. Das hab ich nicht zum ersten mal mit einem Buch der Autorin erlebt. Aber nun möchte ich Euch berichten warum das so war.

Der Klappentext verrät eine traurige Geschichte. Sie ist wirklich bittersüß. Luise ist ein junges Mädchen, die ihrer Trauer Ausdruck verleiht. Sie rasiert sich die Haare vom Kopf, lässt sich ein Lippenpircing verpassen und schweigt ihren Therapeuten an. Sie kann mit dem Tod ihres Bruders Kristopher nicht umgehen. Ihre Eltern sind geschieden. Ihre Mutter macht Überstunden ohne Ende. Sie ist die meiste Zeit allein daheim. Ihre beste Freundin Ming lebt nun in Berlin. Jetzt ist sie allein in München. Luise begegnet nach einer Therapiesitzung dem Mädchenschwarm Jacob. Jacob fühlt sich sofort von dem Mädchen mit den traurigen großen Augen angezogen.

In dieser Geschichte wird deutlich, dass man die Formulierung “Der Tod meines Bruders Kristopher” gerne mit anderen Worten umgeht. Möchtest du “Darüber” reden? Luise muss lernen, “Damit” umzugehen. Luise kann einfach nicht in Worte fassen, wie es in ihr aussieht. Die Autorin konnte jedoch das Geschehen wunderbar in Worte fassen. Ich weiß nicht, wie sie das wieder geschafft hat, dass ich mehrmals geweint habe. Noch dazu bin ich kein Mensch, der nah am Wasser gebaut hat. Ich konnte mit Luise mitfühlen. Habe eine große Sympathie für Jacob entwickelt. Konnte sogar ihre Mutter gut verstehen, von der ich Anfangs dachte: Du machst es dir aber einfach. Geh wenigstens ein paar Wochen mal eher von der Arbeit heim, und steh deiner Tochter bei. Sie braucht dich! Viel zu schnell vergisst man, dass jeder mit seiner Trauer anders umgeht.

In einer wunderschönen Sprache begleitet man zwei junge Menschen, die sich gegenseitig Balsam für die Seele sind. Jedes Kapitel beginnt mit einem Datum und einer passenden Zeichnung. Luise und Jacob kommen sich näher. Jacob lebt mit seinem Halbbruder zusammen. Jacob ist ein begnadeter Hobbykoch. Luise meint das solle er beruflich machen. Doch auch Jacob hat ein schweres Päckchen zu tragen. Lange Zeit verschließt er sich vor Luise, wenn es um sein früheres Leben geht. Er, der für Luise das Leben wieder lebenswert macht. Der Bad Boy, der seit er Luise kennt, keine oberflächlichen Affären mehr mag. Der hübsche Junge, der so gut Luises kranke Seele zu heilen vermag.

Zwei Jugendliche, mit schwierigen familiären Hintergrund, haben mich die Zeit vergessen lassen. Ich habe mich mit der bipolaren Störung befasst. Ich wollte wissen, was einen so jungen tollen Menschen dazu bringt, aus dem Leben zu verschwinden.



Wenn ich ein besonders intensives Erlebnis beim Lesen möchte, dann bin ich mit Anne Freytags Büchern gut beraten. Bei dieser Geschichte habe ich nicht gelesen. Ich habe mitgelebt. Weinend, lachend und oftmals unheimlich traurig, bin ich durch die Seiten geflogen. Im nächsten Moment wurde mein Gaumen mit leckeren Gerichten verwöhnt. In einem Moment total verzweifelt-, im nächsten voller Hoffnung! Alles wird gut. Und das wird es wirklich! VERSPROCHEN! Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ich sage nur: Phlegmarion! Wer und was das ist? Ja, habe ich vergessen, Euch etwas über die Stiefmutter von Luise zu erzählen? Seid bitte so nett. Lest es selber.

Danke Anne Freytag

Nun muss ich aus unzähligen wunderschönen Zitaten drei heraussuchen.

Über die Freundin Ming:

Sie ist der eine Mensch, der weiß, wie es hinter meiner Maske aussieht – der andere, der das wusste, ist tot. Seite 19.

Wenn jemand sich das Leben nimmt, nimmt er auch ein Stück von deinem. Seite 90.

Zeit bleibt nicht stehen, nur weil wir es tun. Vielleicht heißt es deswegen: Das Leben geht weiter. Seite 196.