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Uli Geißler
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Fürth/Bay.

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2009
Stewart, Trenton Lee

Die geheime Benedict-Gesellschaft


ausgezeichnet

Gefahrvolle Inselerlebnisse in Elite-Schule
Aufgrund einer merkwürdigen Anzeige in der Tageszeitung begibt sich der Hochbegabte 11jährige im Waisenhaus lebende Reynard Muldoon zu einem Test. Dort trifft er auf weitere Kinder, die sich ebenfalls den seltsamen Prüfungen stellen und diese auf ganz unterschiedliche Weise lösen.

Es zeigt sich, dass eher die Einstellung, die Herangehensweise oder die Pfiffigkeit der Kinder bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben entscheidend waren, ob sie für die geheimnisvolle Mission ausgewählt wurden. Reynie, George Washington – genannt: Kleber -, Kate Wetherall und die extrem kleine Constance Contraire haben es jedenfalls geschafft und bilden fortan die auserwählte Gruppe Kinder, welche als sozusagen als Geheimagenten von dem holländischen Wissenschaftler Mr. Benedict auf die Insel Nomansan nahe des Städtchens Stonetown gesandt werden.

Dort befindet sich ein Lerninstitut für ausgesuchte Sonderbegabte, eine Eliteschule, welches von dem – wie sich im Verlauf der aufregenden Geschichte um mysteriöse in die Hirne der Menschen gesandte Botschaften herausstellt – wahnsinnigen Wissenschaftler Ledroptha Curtain geleitet wird.

Mitreißend und ansprechend erzählt der Autor, wie sich die so unterschiedlichen Kinder zusammenfinden, eine verschworene Gemeinschaft mit dem schließlich selbst gewählten Namen „Die geheime Benedict-Gesellschaft“ werden. Ständig unter Anspannung liest man sich durch das 510 Seiten dicke Buch von Abenteuer zu Abenteuer. Schnell findet man in die Geschichte, morst in Gedanken die verschlüsselten Taschenlampensignale mit geheimen Botschaften mit, kichert über die witzigen Ereignisse im Schulalltag oder fiebert mit erhöhtem Herzschlag dem jeweiligen Gelingen unterschiedlichster durchaus gefährlichen Aktionen der vier Kinder entgegen.

Die beschriebenen Charaktere sind vielschichtig und erscheinen in ihrer Ambivalenz, aber auch Entschlossenheit authentisch und das finale Ende der abstrusen und phantasievollen Bedrohung durch den narkoleptischen Weltbeeinflusser Curtain und dessen Botschaften verbreitenden „Flüsterer“ wirkt nachvollziehbar. Die kräftige Lebensvision der sozialkompetenten, kreativen und mutigen Kinder wirkt bestärkend noch lange nach. Man freut sich auf weitere Erlebnisse der Kinder-Crew.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2009
Blunt, Giles

Eisiges Herz / Detective John Cardinal Bd.4


sehr gut

Hämische Grüße

Für den suspendierten und wegen manischer Depressionen schon mehrfach bei Psychiater Dr. Bell in Behandlung gewesenen Detective vom Dienst John Cardinal stürzt geradezu die Welt ein, als seine Frau Catherine – eine aktuell durchaus wieder lebenslustige Fotografin - angeblich Selbstmord beging und sich vom Dach eines Hochhauses stürzte. Auch sie war bei Dr. Bell in Therapie.

Ein von ihr verfasster Abschiedsbrief deutet klar auf den Eigentötungswillen hin. Cardinal kann und will diesen Umstand nicht glauben und ermittelt in eigener Sache. Ein befreundeter Forensiker findet auf dem Abschiedsbrief einen fremden Daumenabdruck, welcher die Skepsis unterfüttert. Nicht zuletzt erhält er schadenfrohe, hämische Kondulenzkarten.

Bei seinen Nachforschungen entdeckt er aufgrund von Ermittlungen seiner Kollegin Lisa Delorme in einem Kinderpornographie-Fall zufällig, dass ungewöhnlich viele Patienten Dr. Bells während oder nach einer Behandlungsphase sterben.

Immer dichter ziehen sich die Vermutungen zu einem Netz von Indizien und Erkenntnissen zusammen, in welchem sich eine ganze Reihe perfide eingefädelter Verbrechen Form ansammeln. Die sehr psychologisch scharf gezeichneten Charaktere und die sich langsam, aber stetig aufbauende Spannung und Konzentration auf den vermutlichen – letztlich aber schon etwa zur Hälfte des Romans bekannten - Täter hin lassen einen den Atem anhalten. „Eisiges Herz“ gehört zu den aktuellen skandinavischen Top-Thrillern, wenngleich er sich durch die geradlinigen Handlungsstränge gut eigenständig zeigt.
Giles Blunt schreibt flüssig und auch ehrlich. Auch wenn der Plot manchmal etwas abwegig wirkt, so scheint dennoch alles wie geschildert denkbar. Die authentisch heraus gearbeiteten Protagonisten mit ihrem Denken, Empfinden und Handeln sind es, die dieses Buch zu einem hervorragenden Thriller machen.

© 9/2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2009
Kallentoft, Mons

Blut soll euer Zeichen sein / Kommissarin Malin Fors Bd.2


sehr gut

Kaltblütige grausame Morde in der heißen Hölle von Schwedens Linköping
Malin Fors muss sich dieses Mal mit brachialen Gewalttaten an Mädchen befassen. Nackt und mit Schnittwunden übersät wurde zunächst ein vergewaltigtes Mädchen in einem Park gerade noch lebend aufgefunden. Das jugendliche Mädchen Josefin kann sich allerdings an nichts mehr erinnern. Bald darauf und während der Ermittlungen zu diesem Fall verschwindet eine andere 14-Jährige und wird kurz darauf ermordet aufgefunden.

Detailreich und atmosphärisch dicht lässt einen der Autor Anteil haben am Geschehen, zieht einen von Anfang an in den Bann. Auch die tödliche Gefahr für Frau Fors eigene Tochter baut sich perfide über die Geschichte hinweg auf. Die Beschreibung und die Einblicke in die so ganz private, persönliche Situation der Kommissarin im Hinblick auf ihre Beziehung zu ihrem Ex-Ehemann und zur Tochter Tove machen die Figur emotional wahrnehmbar und den Plot glaubhaft.

Die Anspannung von Malin Fors und den weiteren Ermittelnden, die fiktiven und das Handeln der Kommissarin zu beeinflussen trachtenden Gedankenfetzen der schon Ermordeten und nicht zuletzt die geradezu körperlich spürbar beschriebene schwül-drückende sommerlichen Hitze in Linköping sorgen knisternde Authentizität.

Der zweite Thriller von Mons Kallentoft zeigt, dass er trotz der Fülle an vergleichbaren Romanen eine ganz eigene Richtung entwickelt hat und im Feld der Top-Autoren sicher seinen Platz dort halten kann.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2009

Crazy Circus


ausgezeichnet

Einfaches Geschicklichkeitsspiel in Manegen-Atmosphäre

Die edle Spielkonsole hat sich längst vom Kinder- über das Jugend-, das Erwachsenen- und schließlich auch wieder zurück ins Kinderzimmer zurück verbreitet.

Neben komplexen und wirklich ausgesprochen vielschichtig interessanten Spielen gibt es eine endlose Zahl an Niedrigschwelligen Spielen und Spielesammlungen, welche schnell mal zwischendurch gespielt werden können.

So eine fixe Entspannung, eine flotte Ablenkung, ein kurzes Spielvergnügen ist „Crazy Circus“. Im Ambiente einer Zirkuswelt mit Manege, Zelten, Attraktionen sind eine Reihe von 14 mehr oder weniger einfachen Geschicklichkeitsübungen in verschiedenen Städten der Welt zu erfüllen. Das muss linear geschehen, um die nächsten Level zu erreichen bzw. überhaupt einem Ziel entgegen zu schieben, klicken oder ziehen.

Die nicht wegklickbare Geschichte ist etwas hergeholt, versucht eben lediglich das Thema hochzuhalten. Die akrobatischen Aufgaben reichen von Bananen sammeln, indem man Affen mit einer Wippe punktgenau in die Luft schleudert über eine witzige Tortenschlacht mit den Clowns des Zirkus oder auch einen kühnen Turmsprung durch Punkte bringende Reifen in ein Mini-Planschbecken.

Das Ganze ist wahrlich lediglich ein sehr kurzweiliger Zeitvertreib und wird nur jüngeren Kindern einige Spiele lang etwas Vergnügen bereiten. Doch für längeren Spielspaß bietet „Crazy Circus“ einfach zu wenig. Schade, denn das Thema böte noch jede Menge auch tief greifendere Möglichkeiten von der Geschichte her bis hin zu auf einander aufbauende Spiele.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2009
Proebst, Margit

Fingerfood


ausgezeichnet

Raffinierte kleine Leckereien für vielfältige Gelegenheiten

Gleich zu Beginn vermitteln die 10 Erfolgstipps, wie die Herstellung der beliebten Mini-Snacks gelingen kann. Das motiviert knapp und gleich, sich an die Herstellung der insgesamt 45 Genießer-Spezialitäten heranzuwagen. Ein paar Tipps zur Herstellung allgemein und zu den Präsentationsgefäßen und –formen sowie zur Zusammenstellung für verschiedene Anlässe und nicht zuletzt zum Drumherum sorgen für weitere Motivation, endlich loszulegen.

Unterteilt in die Abschnitte „Crostini, Canapés & Co.“, „Zum Löffeln und Aufgabeln“ sowie schließlich „Fein umhüllt und gefüllt“ offenbaren sich einem sehr übersichtlich nach Zutaten und Arbeitsschritten gegliedert die faszinierend unterschiedlichen Rezepte. Anregende, teilweise ganzseitige Farbfotos zeigen die fertigen Brote zum Anbeißen. Auch Extra-Tipps beispielsweise zum Schneiden oder zu den Zutaten sowie Zubereitungsvarianten fehlen nicht.

Eine sehr gute Ergänzung sind die wenigen Rezepte für Dips sowie die Vorschläge für komplette „Fingerfood-Bufetts“ zu den Kategorien „Preiswert“, „Klassisch“, „Edel“ und „Vegetarisch“.

Mit diesem Buch ist es ein Leichtes, raffinierte Häppchen-Platten für die unterschiedlichsten Anlässe herzustellen, denn die Rezepte sind unkompliziert. Die Zubereitungszeiten liegen zwischen 15 und 75 Minuten. Freilich sind oftmals besondere Zutaten zu besorgen, doch dann ist es wahrlich keine Hexerei mehr, feiertaugliche Büfetts zusammenzustellen.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2009
Müller-Urban, Kristiane

Schnelle Brote


ausgezeichnet

Grundnahrung selbst gebacken
Eines der schönsten Errungenschaften des Menschen ist es wohl, Brot backen zu können. Die den Deutschen zugeschriebene Vielfalt und Qualtität dieser Backkunst zeigt sich auch in dem kleinen Büchlein der ausgezeichneten Brotbäckerin.

Gleich zu Beginn vermitteln die 10 Erfolgstipps, wie das Brotbacken gelingen kann. Das motiviert knapp und gleich, sich an die Herstellung der insgesamt 44 Brot-Spezialitäten heranzuwagen. Eine Warenkunde und die Übersicht der benötigten Gerätschaften und Werkzeuge sorgen für weitere Motivation, endlich loszulegen.

Unterteilt in die Abschnitte Lieblingsbrote, Würzige Brote mit Pfiff und Süße Brote offenbaren sich einem sehr übersichtlich nach Zutaten und Arbeitsschritten gegliedert die faszinierend unterschiedlichen Rezepte. Anregende, teilweise ganzseitige Farbfotos zeigen die fertigen Brote zum Anbeißen.

Mit diesem Buch ist es ein Leichtes, sein eigenes Grundnahrungsmittel für jeden Tag herzustellen, denn keines der Rezepte ist kompliziert. Freilich braucht es bisweilen eine besondere Zutat, doch dann ist das Brotbacken wahrlich keine Hexerei mehr. Die Esserinnen und Esser werden es als Genießende sicher würdigen.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2009
Kaffke, Silvia

Das rote Licht des Mondes


sehr gut

Mächtige Mörder im Fahrwasser der Industrialisierung

Gleich drei Romane bekommt man von der Autorin Silvia Kaffke geliefert: eine sozialkritische, geschichtliche Darstellung des Ruhrort in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, eine zeitgemäße Anstands- und Beziehungsgeschichte sowie einen gruselig-mysteriösen Schauerkrimi.

Gut recherchiert und detailfreudig empathisch erzählt uns die Autorin von Lina Kaufmeister, einer leicht gehbehinderten, kreativen und kompetenten Frau, die sich um ihre Familie kümmert. Gleichzeitig entwickelt sie als vermutlich auf ewig alleinstehende Frau eine starke, zur damaligen Zeit kaum mögliche Eigenständigkeit. Im Kampf gegen die Konventionen obsiegt immer wieder ihre konsequente Beharrlichkeit gepaart mit protestantischer Güte.

Als grausame Kindsmorde geschehen und Lina davon als Zeugin betroffen ist, entwickelt sie auch noch eine findige kriminalistische Ader. Gemeinsam mit dem leitenden Commissar Robert Borghoff verfolgt sie eher im Geheimen, von dem präzise und objektiv vorgehenden Ex-Offizier hoch anerkannt, unübersehbare Spuren der Verbrechen. Gleichermaßen verschafft sie sich durch ihre forcierte Selbstständigkeit eine eigene Existenz als geschätzte Näherin, aber auch eine Menge Ärger mit ihrem nach dem Tod des von ihr bis zuletzt gepflegten Vaters historisch üblich als ihr Vormund bestimmten Bruder.

Schon bald stellt sich heraus, dass offensichtlich angesehene Bürger Ruhrorts nicht nur Mitglieder einer mysteriösen Geheimsekte sondern tatsächlich ursächlich in die gruseligen Rituale und deren mörderischen Machenschaften verwickelt sind.

Wenngleich die Vorkommnisse der üblen, menschenverachtenden Teufelssektierer in den Kellergängen der Villen und Prachthäuser einiger Industrialisierungsgewinner Ruhrorts doch etwas unglaubwürdig und in der beschriebenen Form kaum denkbar scheinen, so ist „Das rote Licht des Mondes“ eine ausgesprochen ausgezeichnet unterhaltende und auch über die Lebensbedingungen in der Kernzone industriellen Aufschwungs aufklärende Geschichte, welche ihre Empathie nicht zuletzt durch die in ihrer Entwicklung gut dargestellten Beziehung zwischen Robert Borghoff und Lina Kaufmeister gewinnt.

So liest man wohlig angespannt mit einem leichten Grusel im Nacken die den Zeitgeist atmosphärisch stimmig und lebendigen Erzählung, fühlt sich perfekt durch Landschaft und ruhrstädtische Umgebung geführt und begleitet selbst die charakterstark und authentisch beschriebenen Figuren in deren Handeln.


© 9/2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2009
Snow, Alan

Der Mann mit den eisernen Socken


ausgezeichnet

Zweite Folge der skurrilen Abenteuer mit Arthur und den Unterweltleuten

Der Kampf Arthurs gegen die üble Käsegilde, die massenhaft lebenden Käse einfängt, um ihn dann für einen geheimen Zweck zu verwerten (Käsefondue!), geht in die zweite Runde. Es aber droht offensichtlich noch viel mehr Gefahr von diesen Bösewichten, denn auch eine bedeutende Erfindung Margaretes wurde ebenfalls gestohlen und könnte sich auf das Leben in Rattingen, insbesondere jedoch auch auf die Unterwelt negativ auswirken.

Es gelingt Arthur zunächst, sich aus seiner Gefangenschaft im Gildehaus wieder zu befreien sowie dank der Hilfe durch den „Mann mit den eisernen Socken“ sogar Kontakt mit seinem Großvater unter der Erde aufzunehmen und mit dessen Hilfe seine Flügel wieder zu reparieren, aber schon nach kurzer Zeit werden er und viele seiner Freunde und Helfer erneut gefangen.

So darf man gespannt auf die Fortsetzung dieses außergewöhnlich phantasiereichen und skurril-verrückten Kinderroman warten. Der Autor scheint noch einige lustig-abgedrehte Ideen auf Lager zu haben. Anregend illustriert er seine Geschichten detailfreudig mit vielen kleinen und größeren Federzeichnungen und so geraten „Die Monster von Rattingen“ zu einem runden unbedingten „Lese-Muss“ für kleine und große Phanasie-Abenteuer-Begeisterte!

© 8/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.