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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2020
Achleitner, Hubert

flüchtig


weniger gut

Maria und Herwig sind seit fast 30 Jahren verheiratet, aber sie haben sich auseinander gelebt. Ihr Kinderwunsch blieb leider unerfüllt, jeder lebt sein Leben, hat Affären. Da erfährt Maria zufällig, dass Herwigs Freundin Nora schwanger ist - und Maria verschwindet aus Herwigs Leben. Sie hat ihren Job bei der Bank gekündigt und ist mit Herwigs Volvo abgehauen. Unterwegs lernt sie die junge Tramperin Lisa kennen und zusammen reisen sie bis nach Griechenland.

Die Leseprobe hat mir gut gefallen, doch leider konnte dieser Roman mich nicht überzeugen. Das Erstlingswerk von Hubert Achleitner, besser bekannt als Alpenrocker Hubert von Goisern, erzählt viel zu ausschweifend und ausführlich die Lebensgeschichten aller, in diesem Roman vorkommenden Personen. Und das sind einige .... Bei Marias und Herwigs Familie war das ja noch einigermaßen iinteressant, aber die Lebensläufe sämtlicher erwähnten Griechen ließen mich gelangweilt gähnen. Ich war ehrlich gesagt froh, als ich endlich durch war, denn mit Maria oder Herwig wurde ich auch nicht so richtig warm, sie blieben mir größtenteils fremd. Dazu verliert sich der Autor in so vielen Nebensächlichkeiten, so dass zu viele langatmige Sequenzen entstehen.

Marias Reise zu ihrem Selbst? Hat sie es gefunden?

Bewertung vom 16.08.2020
Wehrle, Martin

Die Schlange


sehr gut

Die Journalistin Susanne Mikula hat große psychische Probleme. Nach einem traumatischen Ereignis mit ihrem früheren Chef leidet sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was noch dazu zu erheblichen Schulden bei ihr geführt hat. Nun muss sie unbedingt wieder Geld verdienen, um ihr Haus nicht zu verlieren. Daher reist sie nach Hamburg, um sich bei einer Zeitung zu bewerben. Daraus wird nichts, stattdessen nimmt sie einen Rechercheauftrag an, um undercover im Auftrag eines reichen Mannes die unlauteren Methoden in seiner großen Immobilienfirma aufzudecken. In dieser Branche schreckt man vor nichts zurück - hier wird buchstäblich über Leichen gegangen, um die unerwünschten Altmieter aus ihren Wohnungen zu bekommen, die dann luxussaniert werden können. Hier stürzt sich nun Susanne in die Ermittlungen - mit ziemlicher Naivität, wie ich finde!

Dieser überaus spannend geschriebene Kriminalroman ist der zweite Teil einer Reihe um die Journalistin Susanne. Ich kenne den ersten Teil leider nicht, aber das bereitete mir eigentlich keine Probleme. Es war erschreckend zu lesen, mit welchen unlauteren Mitteln agiert wird, um möglichst hohen Profit zu erlangen. Das wird hier sehr gut erläutert und eindrücklich geschildert. Es gibt einige unerwartete Wendungen und die Spannung bleibt bis zur letzten Seite. Allerdings finde ich es sehr leichtsinnig, wie die Hauptperson Susanne ihre Aufgabe angeht und immer wieder nur mit knapper Not ihrem sicheren Ende entkommt. Parallel zu ihrer Geschichte sind immer wieder Kapitel aus der Sicht des sogenannten Straßenlotsen eingefügt, eines ganz besonderen Auftragskillers, der von seinen aktuellen Aufgaben berichtet. Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich fand die Thematik sehr interessant.

Bewertung vom 13.08.2020
Gardener, Charlotte

Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2


gut

Die Krimi-Autorin Lady Arrington weilt wieder auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Anne, um auf einer Reise zu den norwegischen Fjorden ihr aktuelles Buch zu vollenden. Doch schon beim Eröffnungskonzert gibt es Misstöne durch den Pianisten, der urplötzlich eine fremde Melodie spielt und damit die Opern-Diva übertönt. Dies bezahlt er kurz darauf mit seinem Leben, denn er wird erstochen an seinem Klavier aufgefunden. Der unsympathische Schiffsarzt Dr. Germer verbietet Mary jegliche Nachforschungen und droht ihr und dem Kapitän mit schwerwiegenden Konsequenzen. Offenbar hatte Mary im ersten Band dieser Reihe schon so ihre Differenzen mit dem Herrn Doktor. Aber davon lässt sich eine Lady Arrington natürlich nicht im Geringsten beeindrucken und sie beginnt mit Hilfe von Sandra, dem Zimmermädchen und deren Freund Antonio ihre Ermittlungen.

Dieser Cosy-Krimi ist der zweite Band aus der Kreuzfahrt-Krimi-Reihe um die Schriftstellerin Mary Arrington, die mir hier zu blass und unpersönlich blieb. Einige Personen wurden sehr überspitzt und teils unglaubwürdig und besonders unsympathisch beschrieben. Das Buch lässt sich dennoch gut lesen und ist witzig geschrieben - besonders die wortgewaltigen Duelle mit dem Schiffsarzt sind lesenswert. Die Ermittlungen laufen anfangs eher ruhig dahin, zum Schluss wird es spannender mit einer unerwarteten Wende. Gerne hätte mehr über die norwegischen Orte, die besucht wurden, enthalten sein können.

Bewertung vom 05.08.2020
Läckberg, Camilla

Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2


ausgezeichnet

Faye ist eigentlich der Meinung, dass sie ihr Leben im Griff hat. Ihr Ex-Mann Jack sitzt hinter Gittern, wohin sie ihn gebracht hat und ihre Firma Revenge läuft sehr gut. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrer Mutter an einem geheimen Ort in Italien und fliegt nach Schweden, um sich geschäftlichen Angelegenheiten zu widmen. Da erreichen sie schlechte Nachrichten: ihr Mann ist aus dem Gefängnis geflohen und ihrer Firma steht eine feindliche Übernahme bevor. Nun gilt es umsichtig zu handeln und dem gezielt entgegen zu wirken, gute Freundinnen unterstützen sie bei ihren Vorhaben.

Auch der zweite Teil der Rache-Serie um Faye hat mich wieder von Anfang bis Ende gefesselt. Es blieb durchgehend spannend, besonders die eingestreuten Rückblicke in Fayes Vergangenheit in Fjällbacka waren sehr interessant. Sie hat in ihrer Kindheit schon Schlimmes durchgemacht und die Kenntnis darüber sorgt für mehr Verständnis für ihre heutigen Aktionen. Ich habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe aufgrund des Cliffhangers am Ende auf einen baldigen dritten Teil der Serie.

Bewertung vom 29.07.2020
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


ausgezeichnet

Der Schwede Tim Blanck ist ein verzweifelter Vater auf der Suche nach seiner spurlos verschwundenen Tochter Emme. Vor drei Jahren verschwand die damals 16-jährige von einer Party auf Mallorca. Die Polizei kann Tim nicht weiterhelfen, seine Frau hat sich von ihm getrennt und so lebt er nun auf Mallorca, arbeitet als Privatdetektiv und gibt die Suche nach Emme nicht auf.

Er führt dort ein sehr unruhiges, ungesundes Leben - zu viele Tabletten und zu viel Alkohol, wird verletzt. Doch seine obsessive Suche gibt er nie auf ...

Als er eine untreue Millionärsgattin beschattet, findet er eine Spur, die ihn in die tiefsten Abgründe von Palma führt. Vergewaltigungen, Bestechungen, Morde - und die korrupte Polizei unternimmt nichts dagegen, steckt mit den Verdächtigen unter einer Decke.

Diese ziemlich hoffnungslose Geschichte wird sehr düster, aber auch sehr spannend erzählt. Wir erleben die Leiden eines liebenden Vaters hautnah mit. Immer wieder werden Rückblenden eingeschoben - Emme als Kind, Emme vor der Abreise, ihre letzten Nachrichten. Daneben werden die Abgründe von Drogen, zu viel Alkohol und immer wieder Korruption auf dieser Urlaubsinsel beschrieben. Und immer wieder die Gedanken des Vaters: wo ist sie? Lebt Emme noch?

Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten mit dem ungewöhnlichen Schreibstil, aber dann fand ich das Buch sehr spannend und konnte es besonders im letzten Drittel kaum aus der Hand legen. Hier erlebt man die andere, dunkle Seite der beliebten Urlaubsinsel, auch wenn manches wohl ziemlich überspitzt beschrieben ist.

Bewertung vom 16.07.2020
Ahnhem, Stefan

Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5


sehr gut

Der zweite Teil der Würfelmörder-Serie setzt nahtlos dort an, wo der erste Band aufgehört hat. Und das ist auch gut so, denn am Ende des ersten Teils bleiben sehr viele Fragen offen und der Leser hofft hier auf Auflösung, die größtenteils statt findet.

Die Mordserie in Helsingborg reißt nicht ab und so haben Fabian Risk und sein Team mehr als genug zu tun. Scheinbar tötet dieser Serienmörder ohne jedes Motiv, bis Fabian an einem Tatort einen Würfel findet und somit eine ungefähre Ahnung hat, wie der Täter vorgeht. Parallel zu diesem Fall ermittelt Fabian heimlich gegen seinen Kollegen Molander weiter, den er unbedingt hinter Gitter bringen will, aber dazu braucht er noch Beweise. Privat kämpft er immer noch um seine Familie, die ihn dringend braucht - doch er hat mal wieder zu wenig Zeit und zu viel Arbeit.

Der zweite Band war wesentlich spannender und aufregender als der erste. Bei wilden Verfolgungsjagden auf dem Meer und durch einen gut besuchten Vergnügungspark, wobei es nochmal einige Tote gibt, kommt Hochspannung auf. Leider wurde wieder nicht alles komplett aufgeklärt und so denke ich, dass wir uns auf eine Fortsetzung freuen können!

Bewertung vom 12.07.2020
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Ein unberechenbarer Mörder treibt in Helsingborg sein Unwesen. Das Fatale daran ist, er hat kein erkennbares Motiv - und somit erschwert das die Arbeit der Polizei ganz ungemein. Denn der Täter geht nach seinen eigenen Regeln und einem ausgeklügelten Plan vor, indem er seinen Würfel sprechen lässt. Danach wird das Opfer und die Tötungsart ausgewählt. So hat die Kripo zwar eine Reihe brutaler Morde, kann aber keinen Zusammenhang und kein Motiv erkennen. Kommissar Fabian Risk, bekannt aus den Vorgängerbänden dieser Reihe, hängt sich mit aller Kraft in die Ermittlungen, obwohl er außerdem noch genügend private Probleme hat. Zudem hat er heimlich noch schwerwiegende Nachforschungen gegen einen Kollegen laufen, den er gerne überführen würde. Seine Kollegin Irene Lilja hat sich im Zuge ihrer Ermittlungen mit Rechtsradikalen angelegt, die ihr nun das Leben schwer machen und sie verfolgen.

Diese vielen Handlungsstränge werden in dem spannenden Thriller sehr interessant und vielschichtig erzählt. Durch die vielen Wechsel der Perspektiven bleibt die Spannung bis zum Schluss sehr hoch. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass es am Ende zu viele Cliffhanger gibt und zu viele Fragen unbeantwortet bleiben. Daher muss ich gleich zum nächsten Band greifen, der zum Glück zeitgleich erschienen ist und weiterlesen!

Bewertung vom 11.07.2020
Henning, Greta

Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1


sehr gut

Kaum ist die frisch gebackene Kommissarin Minke van Hoorn in ihre friesische Heimat zurück gekehrt, hat sie auch schon einen Fall. Auf einer kleinen Hallig in der Nordsee haben der Sturm und die See ein Skelett auftauchen lassen, das offenbar schon länger dort gelegen hat. Ein schwieriger Fall für Minke, die in die Fußstapfen ihres bereits verstorbenen Vaters tritt. Auf der kleinen Hallig leben nur zwei Familien und keiner der Familienmitglieder will irgendetwas mitbekommen haben. Dann wird der Sohn des Deichgrafen entführt - werden nun die alten Familiengeheimnisse ans Licht kommen? Dazu ist Eile geboten, denn der nächste große Sturm wurde angekündigt ....

Dieser spannende Nordsee-Krimi hat mich gut unterhalten. Es war sehr interessant, mehr über das Leben auf einer Hallig zu erfahren und das wurde detailgetreu geschildert, Durch die Rückblicke verschiedener, damals anwesender Personen, wird es nie langweilig. Die Kommissarin Minke war mir sehr sympathisch, wenn ich auch nicht verstehen kann, dass sie sich von ihrem Kollegen Klaus, der schon mit einem Bein im Ruhestand steht, so viel gefallen lässt. Doch auch er bekommt noch seine Chance, Mut zu zeigen! Ein gelungener Start einer neuen Serie, von der ich mir eine baldige Fortsetzung wünsche.

Bewertung vom 03.07.2020
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


ausgezeichnet

"Schwarzer August" ist der vierte Band der Lost in Fuseta-Reihe von Gil Ribeiro. Obwohl ich die Vorgänger-Bände noch nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme damit. Da mir das Buch aber so gut gefallen hat, werde ich die wohl auch noch lesen.

Der deutsche Austausch-Kommissar Leander Lost arbeitet bei der Kripo in Faro. Er genießt gerade ein paar Tage Urlaub zusammen mit seiner Freundin Soraia, der Schwester seiner Chefin, als er zum Tatort der Explosion einer Autobombe gerufen wird. Das Auto war direkt vor einer Bankfiliale in der Pampa abgestellt und so wurden die Schließfächer der Bank weggesprengt und es regnete Dollarscheine. Es wurde aber nichts gestohlen - wo liegt hier das Motiv? Das war noch nicht die letzte Bombe, die hochging - doch zum Glück gibt es keine Toten. Ein Journalist erhält Bekenner-Schreiben - warum er? Ist er irgendwie in die Sache verwickelt?

Dieser Portugal-Krimi ist sehr gut und spannend geschrieben. Die Gegend um Fuseta ist sehr gekonnt geschildert, man spürt direkt die heiße Sonne auf der Haut. Und die abendlichen Geselligkeiten bei den Rosados mit den vielen portugiesischen Köstlichkeiten lassen den Leser hungrig werden. Das äußerst sympathische Team und die Kollegen von Leander Lost sind sehr liebevoll gezeichnet. Lost leidet unter dem Asperger-Syndrom, was immer wieder zu besonderen, auch humorvollen Situationen führt. Aber er wird von allen akzeptiert und gemocht und nun riskiert er auch noch sein Leben für einen Kollegen...

Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 5 Sternen!

Bewertung vom 29.06.2020
Günak, Kristina

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen


ausgezeichnet

Die Autorin und Übersetzerin Lucy und der Klinikarzt Ben aus Hamburg bleiben an Weihnachten in Bens altem Auto im Schneesturm auf dem Weg nach Norden stecken. Daher müssen sie in einem kleinen Ort auf dem Hof von Dorle, einer weisen alten Frau, übernachten. Im Frühjahr erreicht beide die Nachricht, dass Dorle verstorben ist und ihnen ihren Hof vermacht hat, mit der Auflage, dort zusammen zu wohnen. Lucy, die sich in Hamburg trotz der Großstadt immer einsam fühlt und eine Schreibblockade hat und Ben, der unter Panikattacken leidet und seine Stelle in der Klinik gekündigt hat, kennen sich zwar nur flüchtig, wollen es aber wagen, als Freunde zusammen zu leben.

Das Zusammenleben klappt erstaunlich gut, auch wenn Lucy etwas verpeilt ist, nicht kochen kann und eher unordentlich ist. Das gleicht Ben aus, der für Ordnung und warme Mahlzeiten sorgt. Dazu gibt es eine sehr hilfreiche und nette Dorfgemeinschaft, die stets mit Rat und Tat zur Seite steht - denn das Landleben und die Tätigkeiten auf einem Hof sind den beiden neuen Bewohnern eher fremd. Mit dem Hof geerbt haben sie auch Dorles ängstlichen Hund Helmut, der aber auch zunehmend zutraulicher wird. Integration wird hier groß geschrieben und so finden sie bald Zugang zum örtlichen Leben ebenso wie der Flüchtling Esat, der als Postbote arbeitet und vom ganzen Dorf dabei unterstützt wird, sein Studium beginnen zu können. Alle Figuren sind sehr liebevoll und authentisch gezeichnet, auch der anfangs ewig grantelnde Nachbar Fredo gewinnt im Verlauf des Buches an Sympathie. Diese wunderbare Liebesgeschichte, die so leise beginnt und sich langsam steigert, ist äußerst gekonnt und mit viel Humor erzählt - man möchte sie gar nicht mehr weglegen.