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Petra Sch.
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Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 571 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2018
Hub , Ulrich

Das letzte Schaf


ausgezeichnet

Die Weihnachtsgeschichte - mal anders und sehr humorvoll


Kurz zum Inhalt:
Mitten in der Winternacht werden die Schafe plötzlich von einem hellen Licht geweckt. Was ist das? Und die Hirten sind auch alle weg. Die Schafe erfahren, dass dieses Licht eine frohe Botschaft verkündet: ein ganz besonderes Kind wurde in einem nahen Stall geboren. Wenn das Kind besonders ist, muss es natürlich ein Mädchen sein.
Also macht sich die ganze Schafherde auf den Weg, um dem Kindlein seine Aufwartung zu machen. Und auf dem Weg passieren unvorhergesehene Dinge, und dann herrscht beim Stall auch noch so ein arges Gedrängel. Werden die Schafe das Kind überhaupt zu sehen bekommen?


Meine Meinung:
"Das letzte Schaf" verpackt die Geburt Jesu in eine humorvolle Geschichte, bei der einmal nicht das Jesuskind, sondern die Schafe - allen voran das letzte Schaf - im Vordergrund stehen, die man als Hörer sofort alle ins Herz schließt!
Schon allein die Namen der Schafe sind total witzig. Am besten haben meiner Tochter und mir das Schaf mit der Schnupfennase, das Schaf mit dem Gipsbein und das Schaf mit der Zahnspange gefallen.
Die Reise zum Geburtsort gestaltet sich schwierig; die Schafe müssen Probleme lösen, verirren sich und erleben jede Menge Abenteuer!

Der Autor liest das Hörbuch selbst, und das ist mehr als gelungen! Die Stimme von Ulrich Hub ist angenehm zu hören, die Sprechgeschwindigkeit ist genau richtig, und er verleiht allen Tieren eine ganz eigene Stimme, sodass die Kinder beim Hören sofort erkennen, welches Schaf denn nun gerade spricht.
Das Cover entspricht dem der Printausgabe und zeigt die Schafe (im Vordergrund natürlich das letzte Schaf) und dem Stern von Betlehem.


Fazit:
Die etwas andere Geschichte um die Geburt Jesu - witzig, charmant und außergewöhnlich.
Eindeutige Hörempfehlung für Klein UND Groß!!

Bewertung vom 26.12.2018
McFarlane, Mhairi

Sowas kann auch nur mir passieren


gut

Nette Unterhaltung, hatte mir aber mehr erwartet

Kurz zum Inhalt:
Georgina Horspool hat anscheinend nur Pech im Leben: zuerst wird sie von ihrem Job als Kellnerin gefeuert und danach erwischt sie auch noch ihren Freund in flagranti mit seiner Assistentin.
Doch Georgina macht das Beste draus: sie beendet die Beziehung und macht sich auf die Suche nach einem neuen Job. Den sie auch findet, in einer neu eröffneten Bar. Alles könnte so schön sein, wäre einer ihrer beiden Bosse nicht jener Lucas McCarthy, mit dem sie in der Schule zusammen war und ihrer beiden Beziehung beim Abschlussball so fatal geendet hat...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen; doch ich war leider irgendwie enttäuscht vom Buch. Ich bin mit der Protagonistin einfach nicht warm geworden und sie ging mir manchmal nur furchtbar auf die Nerven. Ich konnte ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen und hätte sie am liebsten geschüttelt und ihr zugerufen: "So sag doch was Mädchen! Wehr dich und erzähle, wie es wirklich war!!" Denn Georgina hat einfach ganz oft - nichts gesagt. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf... Erst gegen Schluss macht sie eine Entwicklung durch und zeigt Stärke. Trotzdem bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden.
Auch hat mich etwas gestört, dass lange nicht aufgeklärt wurde, was damals zwischen Georgina und Lucas passiert war, es gab immer nur kurze Andeutungen - das kam erst relativ spät. Das Happy End ist natürlich schön.
Das Buch ist nette Unterhaltung für Zwischendurch, aber mir kam der Witz und der Humor auch irgendwie zu kurz...
Das Cover ist ansprechend, passt zum Inhalt und ist auch gleich als Buch der Autorin zu erkennen.


Fazit:
Nette Unterhaltung für Zwischendurch; leider nicht ganz, was ich erwartet hatte.

Bewertung vom 25.12.2018
Girardelli, Marc;Grünig, Michaela

Eiskalte Spiele


ausgezeichnet

Doping im Ski-Zirkus


Kurz zum Inhalt:
Marc Gassmann möchte eigentlich seine aktive Skisport-Karriere beenden. Doch als einige Wintersport-Trainer mit einer gleichlautenden Nachricht tot aufgefunden wurden, und Marcs Trainer ebenfalls eine Drohung erhält, entscheidet der Skistar, doch noch einmal bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang mitzumachen. Seine on-off-Freundin Andrea Brunner, die bei der Polizei in Zürich arbeitet, fährt als verdeckte Ermittlerin mit, um das Leben von Marcs Trainer zu beschützen.
Sind die beiden dem größten Doping-Verbrechen auf der Spur, das die Ski-Welt je erlebt hat?


Meine Meinung:
"Eiskalte Spiele" ist der 3. Teil um Marc Gassmann und Andrea Brunner; ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle relevanten Details aus den vorigen Bänden sind geschickt in die Geschichte integriert.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Das Autoren-Duo schafft es hervorragend, den Leser im Dunkeln tappen zu lassen, und immer wieder einen anderen Verdächtigen vor Augen zu haben. Ich selbst bin erst kurz vor Schluss auf den richtigen Täter gekommen.
Die Doping-Problematik, nicht nur im Ski-Sport, ist geschickt in die Geschichte verwebt, und man erfährt viel interessante Details darüber. Und bei den Rennen fiebert man mit Marc mit.
Toll waren auch die Abschnitte aus Sicht des Täters, die in kursiver Schrift gehalten und in ich-Form geschrieben sind. So bekommt man Einblicke in die intimen Gedanken des Täters. Dennoch tappt man lange im Dunkeln.
Ich persönlich mochte Oberst Alberto Passini ganz besonders, er hat mit viel Intuition und Schlauheit ermittelt.
Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war das Hin- und Her in der Beziehung von Marc und Andrea. Es sind beide erwachsene Menschen und können sich aber nicht für ihre Beziehung entscheiden...
Das Cover gefällt mir auch sehr gut; es zeigt einen Ski-Abfahrtsläufer, und der Titel ist in glänzender eisblauer Schrift gehalten, der perfekt den kalten Winter assoziiert.


Fazit:
Spannender Krimi im Ski-Milieu, aktuelles Doping-Thema und viele falsche Fährten machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis!

Bewertung vom 05.12.2018
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

Dunkle Geheimnisse und Schatten der Vergangenheit in den schottischen Highlands


Kurz zum Inhalt:
Schottland 1837. Die 19jährige Fiona Hemington reist zu ihrer Tante in die schottischen Highlands, als ihre Kutsche überfallen wird. Fiona überlebt als einzige und kann fliehen. Mitten in der Nacht strandet sie auf einem düsteren Landsitz, auf dem es nur wenige Bedienstete gibt. Nicht nur das alte Gemäuer, sondern auch dessen Besitzer, Baronet Laird Aidan Thirstane, flößen Fiona Angst ein.
Fiona sieht dunkle Schatten und hört seltsame Klänge - ist Thirstane Manor tatsächlich verflucht, weil die Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder verliert Fiona ihren Verstand? Und wieso kommt ihr Vater nicht, um sie abzuholen?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen und sehr atmosphärisch. Die Charaktere und die Orte der Handlung sind detailliert und lebendig beschrieben. Maria W. Peter schafft es hervorragend, historische Geschichtsdetails mit einer fiktiven Handlung zu verweben.
Die Wäscherin Elspeth ist mir sofort ans Herz gewachsen, sie ist so naiv, unbekümmert und liebevoll.
Aber auch Fiona, die ich am Anfang noch nicht so recht einschätzen konnte, durchlebt eine große Wandlung und wird zu einer starken selbständigen Frau.

Die Auslassungen und Anspielungen in der Geschichte lassen einen im Dunklen tappen und das Ganze dramatisch, mystisch und schaurig wirken. Mit jedem Hinweis, den die Autorin einstreut, glaubt man, der Lösung einen Schritt näher zu kommen - doch dem ist nicht so. Auch wenn Fiona manchmal glaubt, dem Wahnsinn zu verfallen, muss man als Leser einfach an eine rationale Lösung glauben - denn wenn es ein Gruselroman gewesen wäre, wäre ich enttäuscht gewesen.
Doch die Auflösung ist furchtbar und grauenvoll, und man kann sich die Zustände der damaligen Zeiten gar nicht wirklich vorstellen.

Sehr gut und hilfreich sind das ausführliche Nachwort, das Glossar, die Erklärungen über die schottische Sprache, das Verzeichnis der handelnden Personen und die Erklärungen über die Historischen Persönlichkeiten am Ende des Buches.

Das Cover gefällt mir auch äußerst gut - zeigt es doch die junge Fiona in der Wildnis der Highlands, und im Hintergrund sieht man Thirstane Manor. Die gedeckten Farben lassen alles schaurig und düster wirken.


Fazit:
Tolle Geschichte mit einer Protagonistin, die an Stärke wächst, und einem Protagonisten mit einem traurigen Schicksal, verwoben zu einem historischen Roman nach Art eines Schauermärchens. Eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.11.2018
Binder, Sandra

Ein Kätzchen sorgt für Wirbel


ausgezeichnet

Schönes Erstlesebuch für kleine Katzenfans mit tollem Lerneffekt



Kurz zum Inhalt:
Während des Gottesdienst regt sich plötzlich etwas unter dem Altartuch: vier kleine Kätzchen kommen darunter hervor, welche die Katze Mimi dort zur Welt gebracht hat, die Ben, dem Sohn des Pfarrers, gehört.
Da sich Marie immer schon eine Katze gewünscht hat, möchte sie nun natürlich gerne eines der Baby-Kätzchen adoptieren, doch ihre Eltern sind dagegen. Kann sie sie überzeugen, wenn sie ihnen zeigt, wie sehr sie sich gemeinsam mit ihren Freunden Ben, Mia und Florian um Mimi und die Kätzchen kümmert?


Meine Meinung:
"Ein Kätzchen sorgt für Wirbel" gehört zur Reihe " Lies mit mir!", in welcher auf jeder Doppelseite ein kurzer Text in einer größeren Schrift abgebildet ist, um das Buch gemeinsam mit einem Leseanfänger lesen zu können. Aufgrund der kindgerechten Sprache, der kurzen und leicht verständlichen Sätze kann die Geschichte auch von einem geübteren Leser komplett gelesen werden.
Das Buch hat einen tollen Lerneffekt rund um die Katze. Es ist spielerisch in der Geschichte verpackt, wie eine Katze ihre Jungen großzieht, dass es viel Verantwortung und auch Arbeit bedeutet, eine Katze bei sich aufzunehmen, und dass der Unterhalt und Tierarztbesuche natürlich auch Geld kosten.

Zu Beginn des Buches gibt es eine Lesehilfe, in der schwierigere Wörter extra angeführt sind mit einer Aussprachenhilfe. Am Ende sind Begriffserklärungen zum Thema Kirche.
Marie geht in die evangelische Kirche, aber das war für meine katholische Tochter kein Problem. Nur, warum der Pfarrer eine Frau und einen Sohn hat, musste ich ihr erklären.
Sehr schön und realistisch ist auch dargestellt, wie Maries Eltern sich erst langsam mit dem Gedanken an ein eigenes Haustier anfreunden müssen und das Kätzchen auch erst mal kennenlernen wollen; immerhin kann so eine Katze ganz schön alt werden.
Der Zusammenhalt der vier Kinder und das Verantwortungsbewusstsein ist sehr toll dargestellt, sie kümmern sind sehr aufopfernd anfangs nur um Mimi, und später auch um die kleinen Kätzchen.
Auch die Namenssuche war sehr spannend und mit der Religion verbunden: die Kinder finden abgewandelte Formen der Namen der vier Evangelisten.
Und als dann ein Kätzchen verschwindet, ist die Aufregung natürlich groß...

Die Illustrationen sind wunderschön, es ist liebevoll und detailgetreu gemalt. Auf fast jeder Seite gibt es eine bunte Illustration, die zum Gelesenen passt.
Durch das Cover mit Marie und den süßen Katzenbabies und dem interessanten Titel wird man richtig neugierig auf das Buch!

Fazit:
Wunderschöne Geschichte über Marie, die so gerne eine Katze als Haustier hätte; mit tollem Lerneffekt rund um die Themen Katze und Kirche. Perfekt sowohl für Leseanfänger-gemeinsam mit den Eltern, als auch für geübtere Leser. Eindeutige Leseempfehlung!!

Bewertung vom 15.11.2018
Fischer, Claus C.;Petermann, Axel

Die Elemente des Todes


sehr gut

ein psychisch kranker Serientäter, der seine Opfer nach den chemischen Elementen benennt.

Kurz zum Inhalt:
Sein erstes Opfer war 24 Jahre alt, also nannte er es - nach der Ordnungszahl im Periodensystem - Chrom. Ein anderes Opfer hieß Nickel. Und das letzte - und beste - war Cobalt.
Kriminalhauptkommissar Kiefer Larsen geht den Mordfällen nach und deckt nach und nach auf, wer hinter den Taten steckt. Doch leider kann er den Tätern nichts nachweisen, es gibt keine eindeutigen Beweise. Warum mussten die Opfer sterben? Und wer von den beiden ist der Hauptdrahtzieher?
Als eine junge Frau, die Zeugin in den Mordfällen ist, verschwunden ist, und auch die beiden Verdächtigen nicht mehr erreichbar sind, beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod...


Meine Meinung:
"Die Elemente des Todes" ist ein True-Crime-Thriller, der die Vorkommnisse aus den Jahren 1994 und 1996 widerspiegelt.
Der Schreibstil ist zwar flüssig zu lesen, allerdings fiel es mir anfangs schwer, die Gegebenheiten zeitlich richtig einzuordnen, da wild zwischen Dezember 1994, Frühjahr 1996 und Sommer 1996 herumgesprungen wird. Oftmals habe ich die Ereignisse nicht mehr richtig zuordnen können und war verwirrt. Erst mit der Zeit habe ich mich an die Sprünge gewöhnen können.
Es passiert viel, aber irgendwie auch nicht. Die bedrückende Stimmung und die Zustände der 90er sind authentisch dargestellt.
Und obwohl man als Leser von Anfang an weiß, wer der Täter ist, ist es doch spannend zu verfolgen, wie Hauptkommissar Kiefer Larsen alle Anstrengungen unternimmt, und sich sogar in dessen Psyche hineinversetzt, um das Netz um ihn zusammenzuziehen und ihn dingfest zu machen.
Die Einblicke in die kranke Psyche des Mörders sind schrecklich, jedoch auch spannend-voyeuristisch.
Sehr grausig war das Verbrennen im Krematorium zu lesen, mir kam richtig die Gänsehaut.
Leider hat mir der Schluss nicht ganz so gut gefallen, auch wenn es sich wahrscheinlich genau so zugetragen hat.
Den Titel finde ich perfekt gewählt, da der Täter seinen Opfern neue Namen gegen hat - und zwar nach dem Chemischen Element, dessen Ordnungszahl dem Alter des Opfers entspricht. Das Cover zeigt wohl den selbstgebauten Verbrennungsofen; leider spricht es mich nicht wirklich an.


Fazit:
True-Crime-Thriller um eine brutale und grausame Mordserie in Norddeutschland in den 90ern. Die Umsetzung hätte besser sein können, da die vielen Zeitsprünge - zumindest anfangs - sehr verwirrend waren.

Bewertung vom 12.11.2018

Rätsel um Princess / Horse Club Bd.5


sehr gut

Eine Pferdegeschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft


Kurz zum Inhalt:
In Lakeside ist die Eröffnung des neuen Pferdesalons im Reitercafé geplant.
Doch Zicke Tori droht, alles platzen zu lassen, und außerdem hat ihre Friesenstute Princess furchtbare Schmerzen.
Können Hannah, Sarah, Lisa und Sofia, die vier Mädels vom Horse Club, Princess helfen und die Eröffnung des Pferdesalons retten?


Meine Meinung:
Der Schreibstil der Geschichte ist an die Zielgruppe - 8jährige Mädchen - angepasst und recht flüssig zu lesen. Die Schriftgröße und die relativ kurzen Kapitel sind gut zum selber lesen.
Was leider den Lesefluss massiv unterbricht (weshalb ich als Mutter dann vorlesen musste), sind die vielen englischen Eigennamen.
Ist es wirklich notwendig, dass Schleich als deutsche Firma die Namen anglisieren muss? Anscheinend ist das gerade 'in', für meine Tochter war das jedoch der Grund, warum sie nicht mehr alleine weiterlesen wollte und ich vorlesen musste. Sogar 'Herr' und 'Frau' wurde als 'Mr' und 'Mrs' tituliert. Die Geschichte war wirklich schön, aber aufgrund dieser vielen Anglizismen müssen wir einen Stern abziehen. Zum Glück waren die Namen der vier Mädchen vom Horse Club auch auf Deutsch auszusprechen.
Schön wäre noch gewesen, wenn zu Beginn die vier Mädchen mit ihren jeweiligen Pferden genauer vorgestellt worden wären. "Rätsel um Princess" war nämlich unser erster Band des Horse Clubs, und mit einer kurzen Einführung hätten wir uns schneller bei den Mädchen und ihren Vierbeinern zurecht gefunden.

Viele detailreiche schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene. Auf den Bildern gibt es immer viel zu entdecken.
Das Cover zeigt die wunderschöne Friesenstute Princess mit ihrer Reiterin Tori und Hannah vom Horse Club, die Princess helfen will.
Toll ist die Haptik - Princess kommt nämlich etwas erhaben "aus dem Cover heraus".


Fazit:
Schöne Geschichte für pferdebegeisterte Mädchen über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Leider wurden viele Eigennamen anglisiert, was das selber-Lesen erschwert.

Bewertung vom 03.11.2018
Engelmann, Gabriella

Unser Hausboot, der Waschbär und ich


ausgezeichnet

aufregend, chaotisch, witzig, magisch und süß

Kurz zum Inhalt:
Jolandas Eltern haben sich getrennt und deshalb zieht die 10jährige Jolanda mit ihrem großen Bruder Max, ihrer 4jährigen Schwester Leni und ihrer Mama von Bayern nach Hamburg, weil dort ihre Omalona wohnt. Und sie ziehen nicht in eine Wohnung, sondern auf ein Hausboot!
Doch dieses ist baufällig, und Jolanda ist überhaupt nicht begeistert, in eine fremde Stadt zu ziehen, auf ein wackeliges Boot, und ihr Vater ist auch nicht da - und der hat noch dazu eine doofe neue Freundin!
Doch in der neuen Schule gibt es cooles Mädchen; am Hausboot nebenan wohnt ein netter Junge; und in der Nähe des Hausboots treibt sich ein süßer kleiner Waschbär herum, der oft auf die Veranda des Hausboots kommt, welches den Namen "Tomate Mozarella" erhalten hat.


Meine Meinung:
Das Buch besteht aus den drei Einzelbänden "Großer Zeh ins kalte Wasser", "Waschbär über Bord" und "Volle Zauberkraft voraus!"
Die Geschichte ist in ich-Forma aus Sicht von Jolanda geschrieben, und so erhält man als Leser tiefe Einblicke in Jolandas Gefühle. Der Schreibstil ist witzig und flüssig zu lesen, und man möchte gar nicht aufhören zu lesen sondern wissen, welche Abenteuer Jolanda erlebt.
Außerdem war es toll von Jolanda und ihren Freunden, den armen Waschbären im Tierheim helfen zu wollen und Geld für sie zu sammeln.
Und die Entwicklung von Jolanda ist toll zu beobachten: anfangs sträubt sie sich gegen ihre neue Heimat; aber als sie dann Freunde findet, den Waschbären zähmen will und eigentlich auch das Hausboot ins Herz schließt - und somit doch gerne in Hamburg bleiben will, auch wenn sie natürlich ihre alte Heimat Bayern und ihren Vater sehr vermisst.
Ganz süß fanden meine Tochter und ich natürlich alle Szenen, in denen der zuckersüße Waschbär mit dem passenden Namen Gängsta vorkommt, der jedoch für jede Menge Chaos sorgt!
Eine magische Komponente ist auch eingebaut, als Jolanda und ihre Freundinnen das Zauberbuch von Omalona, die einen Hexenladen betreibt, mopsen und sich diverse Dinge herbeizaubern wollen: eine Hauptrolle im Schulmusical, die Liebe eines Jungen, und natürlich Gängsta zu zähmen..

Viele detailreiche schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene.
Das farbenfrohe Cover zeigt Jolanda und Gängsta auf der "Tomate Mozarella" und macht richtig Lust darauf, das Buch zu lesen!


Fazit:
Unterhaltsame Geschichte über die Abenteuer eines tollen Mädchens und eines zuckersüßen Waschbären, die sowohl Groß als aus klein begeistert!

Bewertung vom 29.10.2018
Glaesener, Helga

Die Tote im Fechtsaal


ausgezeichnet

Ein fesselnder und spannender historischer Krimi mit einer überraschenden Auflösung

Kurz zum Inhalt:
Dresden, 1869. Annie Troll betreibt eine Fechtschule für Frauen - außergewöhnlich für die damalige Zeit. Dementsprechend wenige Kundinnen hat sie und kann sich mit ihrem Verdienst kaum über Wasser halten.
Als sie dann auch noch wegen der Bezahlung in Streit mit einer berühmten Kundin gerät, der Balletttänzerin Serafina Bischof vom Königlichen Hoftheater an der Semperoper, und diese danach tot in ihrem Fechtsaal aufgefunden wird, wird zuerst natürlich Annie des Mordes bezichtigt.
Sie sucht Hilfe bei Daniel Raabe, der die erste Detektei in Dresden betreibt und vor dem Tod seiner Frau und Tochter als Staatsanwalt gearbeitet hat.
Er will mithilfe der noch nicht anerkannten Methode der Fingerabdrücke den Mörder überführen.
Doch Serafina war bei den Männern beliebt, und so gestaltet sich die Suche nach dem Täter äußerst schwierig.
Und dann ist da auch noch der "König der Altstadt", ein Zwerg, der nicht nur Annie das Leben schwer macht...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Man ist sofort mitten in der Geschichte drin und fiebert mit allen Protagonisten mit. Die Darstellung der damaligen Zeit ist gut gelungen.
Besonders gut gefällt mir die viele direkte Rede, die auch den Stand der Personen widerspiegelt: Annie, Jette und ihr Vermieter zB stammen aus einer armen Schicht, und dementsprechend einfach und oft derb ist ihre Sprache.
Annies Herz ist am rechten Fleck: Sie will Daniel weiterhin helfen, den Täter von Serafina zu überführen, auch als sie bereits als Verdächtige ausgeschieden ist. Und sie tut alles, um ihre Tochter zu beschützen.
Besonders schlimm sind die Szenen mit dem Zwerg - er regiert brutal und diejenigen, die nicht spuren, werden aus dem Weg geräumt, auch als Warnung für alle anderen. Da kommt richtig Gänsehaut auf und man fiebert mit den Opfern mit.

Da die von Daniel so vehement verteidigte Fingerabdruckmethode damals leider noch nicht anerkannt wurde, bzw. von Vielen sogar als Firlefanz abgetan wurde, hat sich Daniel etwas besonders Kreatives einfallen lassen, um den Mörder von Serafina zu überführen - und den hatte ich zu keiner Zeit auf dem Schirm! Die Auflösung hat mich überrascht, war aber authentisch und nachvollziehbar.

Das Cover zeigt Annie in ihrem Fechtdress vor der Semperoper. Ein wunderschönes Motiv, das auch sofort auf einen historischen Roman schließen lässt.


Fazit:
Ein mitreißender historischer Krimi mit realitätsnahen und lebendigen Protagonisten, spannenden Wendungen und großen Überraschungen. Ich wurde bestens unterhalten und freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 28.10.2018
Maly, Beate

Mord auf der Donau


ausgezeichnet

ein historischer Kriminalfall auf einem Luxusdampfer im Miss Marple-Stil

Kurz zum Inhalt.
Wien, Juli 1923. Ernestine Kirsch, Latein-Lehrerin in Pension, hat von Bekannten zwei Tickets für eine Donau-Schifffahrt nach Budapest erhalten. Zu dieser Luxuskreuzfahrt nimmt sie ihren guten Bekannten Anton Böck, ehemals Apotheker, mit.
Doch die Kreuzfahrt verläuft nicht so entspannt wie gedacht: ein Passagier stirbt, angeblich an der Szegediner Fischsuppe. Doch Ernestine und Anton haben Zweifel am natürlichen Tod: viele der anderen Mitreisenden hätten gute Gründe für einen Mord gehabt...


Meine Meinung:
"Mord auf der Donau" ist der 3. Band um Ernestine Kirsch und Anton Böck. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll zu lesen. Ernestine und Anton haben einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Und mit ihrer neugierigen Nase und ihrem detailgetreuen Gedächtnis kommt Ernestine jedem Mörder auf die Spur...
In diesem Band hat mir Anton jedoch fast noch eine Spur besser gefallen, seine Coolness und Schüchternheit sind einfach nur zum Ins-Herz-Schließen.
Auch die Beziehung zwischen Anton und Ernestine hat sich ein kleines Stück weiterentwickelt und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den beiden im nächsten Band weitergeht.

Es werden viele historische Details erwähnt und man lernt als Leser einiges dazu, zB auch über die Technik der damaligen Dampfschiffe, die unterhaltsam in die Geschichte eingeflochten werden.
Die Geschichte hat mich sehr an die Kriminalfälle von Miss Marple erinnert und hat mich wunderbar unterhalten, ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Beate Maly hat es geschafft, den Leser in die Irre zu führen: man hat viele falsche Täter am Schirm und auf den Mörder bin ich nicht gekommen. Die Auflösung ist jedoch authentisch und nachvollziehbar.


Fazit:
Humorvoller Krimi à la Miss Marple mit zwei charmanten Protagonisten, viel Lokalkolorit und historischen Details. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Abenteuer mit Ernestine und Anton!