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misspider

Bewertungen

Insgesamt 685 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2021
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)


sehr gut

Lukas, Ella und ihre fabelhaften Freunde aus dem Flüsterwald müssen in die Vergangenheit reisen, um Ellas Großvater, den Professor, aus seinem Baumhaus-Gefängnis zu befreien. Dabei begegnen sie zum ersten Mal dem dunklen Magier, der eine Schattenarmee auf sie hetzt. Und dann geht auch noch etwas bei der Rückreise durch die Zeit schief...

Noch spannender geht es weiter in der Flüsterwald-Reihe, und vor allem das Ende steckt voller aufregender Überraschungen. Dabei erfahren wir mehr über die Zeit der dunklen Jahre und den Kampf der Flüsterwäldler gegen den dunklen Magier. Eine gelungene Fortsetzung, die leider viel zu schnell zu Ende war und uns voll ungeduldiger Erwartung auf den vierten Teil zurück lässt.

Bewertung vom 13.09.2021
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Betty Rhyzyk ist eine große Frau mit einem großen Mundwerk - aber das braucht sie auch, um als toughe Polizistin von ihren männlichen Kollegen ernst genommen zu werden. Als eine von ihr geleitete Drogenermittlung schief geht und mehrere Tote fordert, wird es eng für Betty. Doch dann steuert der Fall in eine völlig unerwartete Richtung, wird sehr persönlich und Betty gerät überrascht ins Fadenkreuz... Anfangs musste ich mich erst an den rauen Umgangston gewöhnen und auf den ersten Blick wirkte Betty auch ein wenig überheblich, aber dieser Eindruck relativiert sich sehr schnell, und Betty offenbart vielschichtige Facetten, die sie einem letztendlich ans Herz wachsen lassen. Die nicht gerade zimperliche Story wartet mit mehreren unerwarteten Wendungen auf, die den Spannungsbogen bis zum Bersten ausdehnen und keine Verschnaufpause zulassen. Ich habe in diesem Jahr schon viele Thriller gelesen, aber dieser sticht weit heraus und liefert einen grandiosen Auftakt zu einer neuen Reihe, die ich gespannt weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 07.09.2021
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


gut

Ein klassischer Steampunk-Roman, der in einem alternativen historischen Setting angesiedelt ist: nach langer Kriegszeit wurde England von Frankreich annektiert. So soll endlich Frieden einkehren, doch der britische König wird als Geisel gehalten und die britische Bevölkerung hat nur eingeschränkte Rechte. Florance Bell lebt als Gehilfin des Meistermechanikers Mr Pignon auf dem großen Gut eines Earls, der als Befürworter des französischen Regimes besondere Privilegien genießt, darunter moderne Dampftechnologie. Als jedoch während eines großen Banketts ein Überfall durch britische Rebellen stattfindet, der bald darauf durch das berüchtigte Totenkopf-Regiment der Franzosen blutig niedergeschlagen wird, ändert sich auf einen Schlag alles. Florance wird versehentlich von den Rebellen entführt, die Kinder des Earls müssen fliehen. So beginnt eine abenteuerliche Reise durch Großbritannien, auf denen Florance, Victoria und Edward ihre Komfortzone verlassen und ihr Urteil über die Rebellion und die französische Herrschaft überdenken müssen. Dabei wachsen sie über sich selbst hinaus.

Das Buch macht ordentlich Dampf, und das nicht nur in den Kesseln der Maschinen. Tempo- und action-reich flüchten und kämpfen sich die Protagonisten durch die spannende Handlung. Wohltuend dabei die knappe Erzählweise, die auf blumige Ausschmückungen zu verzichten weiß und die Leser trotzdem auch emotional zu packen weiß. Allerdings fehlte mir das gewisse Etwas, das diese Geschichte im Steampunk-Universum einzigartig gemacht hätte.

Bewertung vom 02.09.2021
Krüger, Martin

Waldeskälte


sehr gut

In einem kleinen Dorf im Eigerstal verschwindet die vierzehn-jährige Nora spurlos. Gleichzeitig wird im Wald ein Hirschkadaver gefunden und ein mit Blut auf einen Stein gemalter Widderkopf - beides Merkmale, die es auch vor 21 Jahren gab, als 3 Mädchen verschwanden, von denen nur eines lebend zurückkam. Inzwischen hat Valeria die vergangenen Ereignisse hinter sich gelassen und arbeitet bei Interpol. Doch als ihr Jugendfreund Elias vom Verschwinden seiner Nichte erzählt und sie um Mithilfe bei der Suche bittet, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück - um Nora zu finden, aber auch um endlich mit der eigenen grausigen Vergangenheit abschließen zu können.

Besonders gut gefallen hat mir bei diesem Thriller die Beschreibung der Gegend: unwirtlich, kalt und unbarmherzig. Ein hervorragendes Setting für einen geschickt ausgeklügelten Thriller, der die Leser auf verschiedene Fährten führt und bis zuletzt im Unklaren lässt, um dann mit einer schlüssigen Auflösung zu überraschen, die alle Fäden zusammenführt. Normalerweise vergleiche ich Bücher nicht, aber die Stimmung von Waldeskälte hat mich ein bisschen an Monteperdido erinnert. Für mich definitiv ein Thriller-Highlight des Jahres.

Bewertung vom 01.09.2021
Krüger, Knut

Ein Zwergmammut verschenkt man nicht / Nur mal schnell Bd.4


gut

Norbert ist zurück, Jau! Im vierten Band der Reihe fährt Henry mit seiner Oma und Norbert nach Kreta - immerhin ist Norbert ein Kreta-Zwergmammut und soll seine Heimat kennenlernen. Nur leider hat der König andere Pläne und will Norbert auf der Insel behalten. Klar, hier kann Norbert frei herumlaufen, ist ein gefeierter Nationalheld und kann Zitronen direkt von den Bäumen essen - aber was wird aus der Freundschaft zu Henry? Wofür wird sich Norbert am Ende entscheiden?

Obwohl die Geschichte nett ausgedacht war, hat mir beim Lesen irgend etwas gefehlt, das dieses Buch genauso besonders und einzigartig macht wie die Vorgänger. Vielleicht weil Norbert keine Überraschung mehr war, vielleicht weil der Fokus stärker auf Henry lag - ich weiß es nicht genau zu benennen. Lediglich zum Ende hin, als Henry und Norbert eine unglaubliche Entdeckung machen, hat uns das Buch so richtig gefesselt. Fazit: eine immer unterhaltsame Geschichte zum Thema Freundschaft, die aber nicht mehr mit dem ersten Norbert-Buch mithalten kann.

Bewertung vom 31.08.2021
Widmark, Martin

Die verflixte Erfindung


gut

Während Rürdiger am liebsten in der Werkstatt an neuen Erfindungen tüftelt, schmeißt sein Bruder Walter den Haushalt. Als dieser sich aus einer Laune heraus ein 'Dingsda' wünscht, das die Hausarbeit für ihn übernimmt, erfindet Rüdiger genau das: ein Dingsda. Und es funktioniert! Erstaunt stellt Walter fest, dass das Dingsda die Arbeit, die er gerade in Angriff nehmen wollte, bereits erledigt hat. Doch dann entwickelt das Dingsda ein unerwartetes Eigenleben, das den Brüdern gar nicht gefällt. Zu spät erkennt Rüdiger, dass diese Erfindung vielleicht doch nicht so gut war...ob die Brüder es schaffen, das Dingsda wieder los zu werden?

Die Idee der Geschichte hat mich im ersten Moment an eine moderne Variante des Zauberlehrlings erinnert. In prächtigen Bildern, die einem regelrecht entgegen springen, wird die Verselbständigung des Dingsda erzählt. Dabei ist das Dingsda ein niedliches rotes roboterartiges Wesen, während Walter und Rüdiger grobschlächtig und ungelenk wirken, wodurch die Sympathien klar beim Dingsda liegen und sich das Mitleid mit den Brüdern eher in Grenzen hält. Das Ende war regelrecht futuristisch, allerdings bezweifle ich dass ein Kind diesen Gedankensprung ohne weitere Erklärung bewältigen kann. Insofern ist die Altersempfehlung ab 5 Jahren auf jeden Fall sinnvoll.

Bewertung vom 02.08.2021
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Auch den zweiten Teil dieser stattlichen Saga habe ich trotz seiner Länge in kurzer Zeit durchgelesen. Nur wenige Monate sind seit den Ereignissen des ersten Teils vergangen, und gemeinsam mit Dora Twardy erleben wir die Nachkriegsjahre und dann vor allem den Aufstieg der DDR. Dabei geht es wieder genauso ereignisreich wie zu wie im ersten Band, und auch die Liebe zwischen Dora und Curt wird ein ums andere Mal auf eine harte Probe gestellt. Aber Dora Twardy lässt sich trotz der vielen Schicksalsschläge nicht unterkriegen und verfolgt mutig weiter ihren Traum, Tierärztin zu werden. Eine gelungene kurzweilige und spannende Mischung aus historischem Zeitportrait und bildgewaltiger Familiensaga, die ich mir auch hervorragend als Mehrteiler im Fernsehen vorstellen könnte. Ich bin gespannt ob es noch einen weiteren Teil geben wird, der diese Reihe zu einer bemerkenswerten Trilogie abrunden würde.

Bewertung vom 26.07.2021
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


sehr gut

'Unbarmherziges Land' ist eine gelungene Kombination aus Thriller und Beschreibung von Leuten und Natur in Kentucky. Normalerweise würde ich so etwas Lokalkrimi nennen, aber irgendwie trifft es das nicht ganz, dafür kommt mir die Geschichte doch eine Spur zu düster vor. Die zumeist sehr eigenen Charaktere werden sehr anschaulich beschrieben, so dass man beim Lesen ein gutes Bild vor Augen hat. Ob die Leute in Kentucky wirklich so schräg drauf sind, wage ich nicht zu beurteilen - der Autor könnte mir hier einen Grizzly aufbinden und ich würde es nicht merken (wovon ich aber nicht ausgehe, was irgendwie noch beunruhigender ist). Der Plot war unglaublich spannend, brachte mich aber auch immer wieder zum Schmunzeln, ohne dabei jedoch in Trivialitäten oder Unglaubwürdigkeiten abzurutschen. Kurze Kapitel und ein insgesamt nicht zu langes Buch machen diesen temporeichen Roman zu einem echten 'Page Turner'.

Bewertung vom 21.07.2021
Groschupf, Johannes

Berlin Heat


weniger gut

Das Buch passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema, aber ich wollte mal spontan etwas anderes lesen, und ein paar Schlagworte der Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Letztendlich gab es auch ein paar richtig spannde Szenen, insgesamt herrschte aber (für mich persönlich, wohlgemerkt!) belangloser Leerlauf. Unsympathische Charaktere, die dämliche Entscheidungen treffen und sich selbst bemitleiden - sorry, aber damit muss ich mir nicht meine Freizeit um die Ohren schlagen. Interessanterweise fallen alle männlichen Protagonisten mehr oder weniger in diese Kategorie, während die weiblichen Parts noch halbwegs erträglich waren. Insgesamt aber war mir alles zu extrem, zu effekthaschend, zu gehetzt, auch in der Schreibweise - einfach absolut nicht meine Szene. Der Plot hingegen, der immer wieder mal durchblitzte, war stellenweise nicht so übel, wenn man darüber hinwegsieht dass er mehr aufgewärmte Klischees als überraschend neue Ansätze zu bieten hatte. Da reicht es nicht, die Geschichte in die herrschende Pandemiezeit zu verlegen oder umstrittene Parteien zu erwähnen - wäre vielleicht sogar besser angekommen, wenn es nicht auch noch unbedingt diesen aktuellen Bezug herstellen wollte.
Fazit: nö, ist einfach nicht meins.