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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 745 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2021
Das Netz des Verderbens
Omer, Mike

Das Netz des Verderbens


sehr gut

"Im Netz des Verderbens" von Mark Omer führt er die beliebte Serie um die Zoe Bentley Reihe weiter.

In Glenmore Park , einer beschaulichen Kleinstadt, geschehen 2 Morde fast zeitgleich. Dies stellt die nur 4 Ermittler von Glenmore Park vor ein Problem: Sie ermitteln nebeneinander anstatt miteinander, kommen sich jedoch auch regelmäßig in die Quere. Der Autor hat sich für die Krminalfälle ein aktuelles Thema gewählt, die Internetkriminalität. Es gibt viele Verdächtige, die es verlangen konzentriert am Buch zu bleiben. Durch die zwei paralellen Ermittlungen kommt schnell Spannung auf und die wird auch gehalten.
Gefallen hat mir die "Normalität" der Ermittler, da ist keiner Alkoholabhängig, durchgeknallt oder sonst irgendwie auffällig. Dies hebt sich erholsam von den gängigen ab.

Der Autor hat es wieder geschafft die Protagonisten authentisch und lebendig zu beschreiben, Mordfälle die sich schlüssig auflösen und dies mit einem teilweisen feinen Humor den ich sehr mag.Ein toller neuer Band um Zoe Bentley.

Bewertung vom 06.04.2021
Immer noch wach
Neidhardt, Fabian

Immer noch wach


sehr gut

In "Immer noch wach" bekommt der 30-jährige Alexander Fink eine tödliche Diagnose. Alex lebt mit seiner Freundin Lisa zusammen, steht mitten im Leben, hat sich mit Bene, seinen besten Freund gerade mit einem Cafe selbständig gemacht und nun wird ihm der Boden unter den Füssen weg gezogen. Anders als von ihm erwartet wird, entscheidet er sich gegen jegliche Behandlungsoption und will seine letzten Monate noch genießen. Die Lebenserwartung unter guter Lebensqualität beträgt laut Onkologen 6 Monate.
Seine Umgebung ist geschockt, möchten sie ihn doch beim Sterben begleiten. Doch Alex entscheidet sich nach 4 Monaten in ein Hospiz zu ziehen, alleine zu sterben ohne Kontakt zu seinen Lieben.
Im Hospiz trifft Alex auf die unterschiedlichsten Menschen am Ende ihres Lebens.Menschen mit eigenen Ängsten, Wünschen und Lebensgeschichten.

Diese Zeit schildert der Autor sehr empathisch und ohne schwülstigen Schnick-Schnack. Die Schilderungen sind sehr realitätsnah und realistisch( selber bin ich in der Hospizarbeit tätig). Kurze zaghafte Begegnungen werden epathisch geschildert.
Im Buch werden verschiedene Zeitebenen genutzt, die es manchmal etwas schwierig machten sich zurecht zufinden. Es gibt eine überraschende Wendung im Buch, die Alex noch einmal alles abverlangt und sein Leben überdenken lässt.

Der Debut Roman von Fabian Neidhardt ist ein sehr gelungener Roman über das Leben und dessen Ende.

Bewertung vom 05.04.2021
Die Wahrheit der Dinge, 1 Audio-CD,
Thiele, Markus

Die Wahrheit der Dinge, 1 Audio-CD,


ausgezeichnet

"Die Wahrheit der Dinge" des Autors und Rechtsanwalt Markus Thiele begibt sich tief in die Rechtssprechung und was auf den verschiedenen Seiten des Gerichts darunter verstanden wird.

Petersen ein leidenschaftlicher Richter, penibel genau in seinen Augen fast immer unfehlbar verliert den Boden unter den Füßen. Seine Frau Britta zieht nach seinem letzten Urteil mit seinem Sohn Jannis zu ihren Eltern. Er hat ein Urteil gegen den Vater der Freundin seines Sohnes gesprochen-schuldig.
Von der Möglichkeit sich als befangen aus dem Spiel zu nehmen, hat er in seiner Überheblichkeit keinen Gebrauch gemacht, zumindest in den Augen seiner Frau...
Petersen macht sich nach einer Runde "Selbstmitleid" und Renovierungsarbeiten auf den Weg, den Weg zu seinem traurigsten Urteil, welches aus dem Gefängnis entlassen wird. Dies wird eine Reise zu sich selbst und dem Leben von Corinna, der Verurteilten.
Dieser Weg ist nicht bequem und reisst alte Wunden auf beiden Seiten auf.

Von der ersten Seite an haben mich die Beschreibungen des Autors völlig gefangen genommen, die Wucht die hinter den einzelnen Sätzen steckt, die eher zart daher kommen. Dies ist genau der Schreibstil der mich gefangen nehmen kann und zum nachdenken anregt. Mit dem Wissen, dass diese Geschichte inspiriert wurde von den Fällen Marianne Bachmeier und Amadeu Antonio Kiowa, ging sie mir noch näher. Diese Schiksale haben vor Jahrzehnten die Menschen bewegt und irgendwie hat sich die Situation bis heute nicht grundlegend geändert.
Ein berührendes und offenes Werk eines Schriftstellers, der es weiß mit Sprache umzugehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2021
Stauffenberg. Folgen
Bechtolsheim, Sophie von

Stauffenberg. Folgen


sehr gut

Als Enkelin des Grafen Claus Schenk von Stauffenberg hat Sophie von Bechtholsheim Zuschriften auf ihr Buch „Mein Großvater war kein Attentäter“ zusammen gestellt und veröffentlicht.

Die Eindrücke die ich als Leserin erhalte sind so vielseitig wie es Menschen gibt. Es ist ein Zeitzeugnis von und über Menschen die die Zeit um den 20 Juli 1944 erlebt haben undin irgendeiner Art davon berührt wurden.
Wie grausam war diese Zeit, wie wertvoll die nun veröffentlichen Zuschriften. Sie sind authentisch belassen, werden ohne Meinung stehen gelassen und zeigen, wie weit ausnahmslos jede Familie ihren "Rucksack" zu tragen hatten und durch die Weitergabe dieses Rucksackes an die nächsten Generationen immer noch vorhanden sind.

Ein lesenswertes und wichtiges Buch was hier von der Autorin veröffentlicht wurde.

Bewertung vom 01.04.2021
Der Kryptologe
Haller, Elias

Der Kryptologe


sehr gut

Mit "Der Kryptologe" hat Elias einen neuen Ermittler erschaffen, der in dem Bereich der Kryptologie einer der Führenden in Deutschland ist.

Arne Stiller hatte so richtig Mist gebaut und war für ein Jahr suspendiert. Als er nach einem Jahr zurück zur Mordkomission kommt, ist sein Rückkehr so anders als von ihm erwartet: Sein Büro ist vergeben, er muss mit einer Dachkammer, die seit Jahren nicht genutzt wurde vorlieb nehmen.
Als eine Frau ermordet in den Gewölben unter der Semper gefunden wird, wird Arne von seinem Chef mit der Ermittlung betraut, da die Leiche Zahlen eingeritzt bekommen hat. Es handelt sich um die Frau eines Sensationsreporters und das makabre an der Sache ist, dass die Tochter der beiden entführt wurde.

Stiller ist ein eigener Typ, den ich nicht direkt ins Herz geschlossen habe, der mir aber im Laufe der Ermittlungen gerade durch die Art immer sympathischer wurde. Einengroße Rolle spielt seine Assistentin, die es schafft ihm immer genügend Kontra zu geben.

Die Story ist von Anfang an sehr spannend und ich als Leserin habe mitgefiebert wie sich der Fall entwickelt und ob Stiller den Wettkampf gegen die Zeit gewinnen kann.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, da wird nicht mit Klischees gearbeitet , sondern menschliches zu Tage gefördert. Die Perspektiven werden immer wieder gewechselt, es wird die Not von Liliana genauso geschildert, wie auch die Gedanken des Mörders.
Dieses Buch ist ein toller Einstieg in neue Serie von Elias Haller, die noch einiges bereit halten kann.

Bewertung vom 29.03.2021
Das Robinson-Projekt
Maibach, Alexandra

Das Robinson-Projekt


sehr gut

Das Robinson Projekt der Autorin Alexandra Maibach verpackt ein aktuelles Thema in einen Thriller.

Eine einsame Insel, ein Fernsehsender der auf Quote machen will, 10 Teilnehmer einer Show und eine Leiche.
Nachdem die Kandidaten des Robinson Projektes auf der Insel angelangt sind, geschieht ein Mord. Ein Mord an der Produzentin der Show, die kurz vorher verkündet hat, dass nun täglich ein Geheimnis der Kandidaten gelüftet und gesendet wird. Wer hat so ein schlimmes Geheimnis, dass er dafür morden muss? Jeder verdächtigt jeden, dann geschieht ein weiterer Mord. Die Kandidaten sind für 10 Tage von der Aussenwelt abgeschnitten, der Mörder hat sowohl die Handys als auch das Not-Funkgerät verschwinden lassen. Die Stimmung kippt und alle wollen die verbleibenden Tage überleben.....
Es entwickelt sich ein Sumpf von Intrigen und wem kann man noch glauben?

Das Thema ist hochaktuell: Wie abhängig sind die jungen Leute von Social Media, was löst Mobbing aus ? Kann man mit einer neuen Identität glücklich werden?
Der Schreibstil hat mich direkt angesprochen und schnell kam ein gelungenes Maß an Spannung auf, welche auch gehalten wurde. Es werden viele Facetten des digitalen Lebens beleuchtet. Die Protagonistin Mia lässt den Leser an ihren Gedanken und Erleben hautnah teilhaben. Die einzelnen Charaktere der Show-Teilnehmer wurden stark herausgearbeitet und es bleibt genügend Spielraum um mit zu rätseln, wessen Geheimnis so gravierend ist um zum Mörder zu werden.
Als Thriller habe ich das Buch trotz der Spannung nicht empfunden, sondern würde es eher als spannenden Krimi einordnen.

Bewertung vom 23.03.2021
Der belogene Patient
Stirkat, Falk;Bräuer, Lars

Der belogene Patient


sehr gut

Die Autoren Falk Stirkat und Lars Bräuer räumen in diesem Buch mit althergrbrachten Ansichten und Meinungen auf. Dies geschieht auf dermassen fesselnde Art und Weise, dass jeder die Möglichkeit hat auch mal wissenschaftlich begründet über den eigenen Tellerrand zu schauen und die eigene Meinung auch noch mal zu überdenken.

Sie machen vor nichts Halt: die Homöopathie kommt genauso auf den Prüfstand wie die Unmengen Antibiotika die jährlich noch in die Menschen gepumpt werden. Die belegbaren Studien, die nachlesbar sind stellen diesen Buch auf ein gutes Fundament. Wer kennt es nicht, die schnelle Spritze gegen Schmerzen, die dem Empfinden nach wirklich hilft. Angerissen wird noch der Placebo Effekt, für den sich für mich schon fast ein eigenes Buch lohnen würde. Schade finde ich persönlich, dass nicht auf die Psycho-Somatischen Erkrankungen eingegangen wurde, die in meinen Augen einen Großteil vieler Zivilisations-Krankheiten ausmachen.
Die Experten Interviews tragen ihr übriges dazu bei gutes Wissen vermittelt zu bekommen.
Alle Heilpraktiker nun an den Pranger zu stellen-dies gefällt mir da so gar nicht, gibt es doch in allen Bereichen solche und solche. Ein sehr kontroversen auslösenden Buch, welches für viel Gesprächsstoff sorgen wird.

Dieses Buch ist wirklichzu empfehlen und ich würde mich über die ein oder andere Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 22.03.2021
Klima
Klass, David

Klima


sehr gut

Wer ist der Green Man? Wer kann ihn stoppen? Gibt es Öko-Terrorismus? Oder heiligt der Zweck die Mittel?
Diese Frage stellte sich mir mehrmals beim Lesen dieses wirklich hochaktuellen Buches. Ich muss gestehen, dass sich meine eigene Meinung im Verlauf des Buches mehrfach änderte.

Tom ist jung und wird vom FBI angeheuert um bei der Suche nach Green Man zu helfen. Er beobachtet und analysiert sehr genau, doch der Green Man scheint immer einen Tick voraus zu sein. Häufig zweifelt Tom an seiner Aufgabe den Green Man zu jagen, da er auch die Beweggründe des Gejagten sehr gut nachvollziehen kann. Wer möchte die Erde für unsere Nachkommen nicht erhalten?

Die Story ist schon sehr amerikanisch angehaucht, ein bisschen Kitsch darf da selbst bei diesem aktuellen und brisanten Thema nicht fehlen. Mich hat es nicht gestört, da die Protagonisten sehr realistisch und vielschichtig gezeichnet waren, ein gewisses Maß an Spannung durchweg vorhanden ist und das Thema KLima sehr gut recherhiert war(einschließlich der Hintergründe)
Ein wenig hat mir der Thrill, der versprochen wurde in der Geschichte gefehlt.

Insgesamt ein Buch, welches sich zu lesen lohnt und dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 21.03.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


ausgezeichnet

August Snow, Sohn eines afroamerikanischen Polizisten und einer mexikanisch-amerikanischen Malerin hatte es geschafft: Er war ein angesehenes Mitglied des Detroiter Polizeiapparates bis zu dem Moment, als er gegen den koruppten und maroden Haufen ausgesagt hat und nicht nur die kleinen ihre Strafe bekamen. Seitdem ist er für viele der ehemaligen Kollegen ein Verräter der übelsten Sorte.
Mit der Entschädigungssumme von 12 Millionen , die er nach seiner Entlassung erstritten hat reist er für ein Jahr durch die Welt. Als er anschließend zurück in die Strasse seiner Kindheit kommt, wo er ein paar Häuser kauft und diese renoviert, bittet ihn Besitzerin der einflussreichsten Bank des Ortes um Hilfe, diese lehnt er ab. Wenige Tage später wird diese nach einem vermeintlichen Suizid tot aufgefunden.

August schlechtes Gewissen ob der versagten Unterstützung für sie und die Umstände lassen ihn nicht an Zufall glauben und er ist schneller in eine ganz üble Sache verstrickt, als ich als Leserin lesen konnte. Wieder bewegt er sich am Abgrund und kommt den ganz hohen Tieren der Finanzwelt ein wenig zu nah.

Stephen Mack Jones und sein Thriller "Der gekaufte Tod" hat mich von Anfang an mit einem tollen Schreibstil überrascht. Detroits Seele und die Menschen die dort leben werden so eindrücklich beschrieben, dass die Atmosphäre mich gefangen genommen hat. Für meinen Geschmack hat dieser Krimi die richtige Menge Humor, gepaart mit herrlichem, pointionierten Sarkasmus und einer gehörigen Prise Zynismus gewürzt.
Mir hat der Character und die Person August Snow super gut gefallen und ich freue mich,falls der Verlag auch die anderen Bände verlegt.

Bewertung vom 19.03.2021
Vati
Helfer, Monika

Vati


sehr gut

Mit "Vati" erscheint der zweite autobiographische Roman von Monika Helfer nach dem ersten Band "Die Bagage".

Monika Helfer sucht in diesem Buch Erinnerungen an ihren Vati, Erinnerungen an einen Mann, der es in seinem Leben nicht leicht hatte. Kurz vor der Matura fand er sich auf dem Schlachtfeld des zweiten Weltkrieges wieder. Er verlor dort soviel mehr als sein Bein. Er verlor sich in seinen Büchern, die ihm Zeitlebens wichtig blieben. Traumatisierungen wurden damals nicht erkannt geschweige dann behandelt. Trotzdem erlebt Monika als Kind auch gute Zeiten in Tschengla, ein Hochplateau in Voralberg. Als die Mutter jung stirbt ändert sich ihr Leben drastisch, wird der Vater durch den Verlust doch für die Kinder nicht mehr wirklich greifbar.

Monika Helfer beschreibt ohne Zorn und Schuldzuweisungen ihren Vater mit all seinen Facetten, guten wie schlechten Eigenschaften und lässt mich als Leser wie einen gebetenen Zaungast daran teilnehmen. Die Trauer und den Schmerz war greifbar und die Rückblicke auf die Kindheit sind beeindruckend. Dies ist eine Biographie, die ohne viel Emotionaliät doch sehr nahe geht und zeigt, wie über Generationen hinweg Traumatisierungen weiter gegeben werden.

Für mich ein gelungenes Buch, dem ich sehr gerne 4 gute Sterne gebe.