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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2022
Nähle, Kirsten

Frische Wunden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Viktoria Stahl und Daniel Freund werden zu einem Tatort im Stadtwald gerufen. Hier finden sie die Leiche einer jungen Frau. Die Kopfverletzung schließt einen Unfall nicht aus, doch die Rechtsmedizin stellt Fremdeinwirkung fest und dass die Tote erst vor einigen Tagen entbunden hat. Aber wo ist das Kind???
Für mich ist das wieder ein rundum gelungener Krimi mit dem ich mich wunderbar unterhalten gefühlt habe. Das liegt einfach daran, die Autorin neben den Beschreibungen zur Ermittlung der Würzburger Kriminalpolizei, die sich bei diesem Fall als sehr verwickelt entpuppen, auch noch die privaten Probleme der Ermittler mit einfließen lässt. Daniel und seine Lebensgefährtin Susanne wünschen sich selbst so sehr ein Baby und Viktoria ist selbst Mutter, so dass sie die Suche nach dem Baby nicht unberührt lässt. Tragische Figur, wenn auch mit viel Selbstverschulden, ist der Freund der Toten. Er begeht den Fehler sich einem Journalisten anzuvertrauen. Ein Fehler, wie er bald feststellen muss. Ein Fehler, der eine regelrechte Hatz auf ihn auslöst und in arge Bedrängnis bringt. Dabei kann Jonas eins garantiert nicht – mit Druck umgehen. Wenn er in die Enge getrieben wird oder sich unverstanden fühlt, neigt er zu unkontrollierten Wutausbrüchen, die zumeist das Gegenteil erreichen. Mir hat diese Figur, auch wenn sie keinesfalls als heldenhaft zu bezeichnen ist, gut gefallen. Vielleicht gelingt es ihm mit Hilfe seines Freundes Chem, sein Leben doch noch in den Griff zu bekommen. Ich vergebe 4,5 Lese-Sterne und bin etwas traurig, dass dies der 3. Und damit letzte Teil dieses Ermittlerteams ist.

Bewertung vom 14.04.2022
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


gut

Elisabeth Zott ist eins – eine brillante Wissenschaftlerin, besser gesagt Chemikerin. Doch leider lebt sie in der falschen Zeit, einer Zeit in der die Wissenschaft von Männern dominiert wird, so dass sie kaum eine richtige Change hat aktiv ihre Forschung zu betreiben. Einzig Calvin Evans, ein ebenso einsamer und nur für die Forschung lebender Nobelpreiskandidat, erkennt ihr Potential. Wen wunderts, sie verlieben sich und ziehen zusammen. Wenn auch nicht von Dauer….
Der Schreibstil hat mich an amerikanische Komödien erinnert. Anfangs konnte ich an einigen Stellen auch über die skurrilen Handlungen und Entwicklungen lachen, aber irgendwann war’s mir dann zu viel des Guten. Aber dieser Roman lebt ja von den schrägen Hauptfiguren und deren Aktionen. Ein Beispiel nur mal: schräg wie Elisabeth nun mal ist, bezeichnet sie eine Arbeitskollegin als Freundin, nur weil man sich auf dem Flur zunickt und an der Kaffeemaschine einige belanglose Sätze getauscht. Aber echte Freunde hat Elisabeth auch nicht. Irgendwann war mir das alles aber zu viel. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass eine Kochshow, bei der die Köchin Salz als Natriumkarbonat betitelt und zum Kochvorgang die chemischen Prozesse, die dabei ablaufen, beschreibt, bei den Zuschauern ankommt. So habe ich mich auch etwas durch das Buch gequält, wobei das Ende mir wieder gefallen hat. Insgesamt gesehen gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 14.04.2022
Dieckerhoff, Christiane

Verlassen / Ermittlungen im Spreewald Bd.3


ausgezeichnet

Klaudia Wagner, Kripo Lübben, soll eine Touristin finden, die mit ihren Kindern im Hotel wohnt und nun als vermisst gemeldet wurde. Bereits erste Ermittlungen stellen klar, dass die Vermisste, Heike Thielmann, in der Gegend gar keine Fremde ist. Sie hat zu DDR-Zeiten hier gewohnt, hatte 2 Kinder und war dann nach dem Mauerfall einfach verschwunden - ohne die Kinder.
Ich fand diesen Spreewaldkrimi wieder sehr spannend. Besonders die Kapitel, die den Leser in die Vergangenheit und die frühe Kindheit von Männi und Matte zurückblicken lässt, haben mir ganz schön zu schaffen gemacht. Diese armen Kinder! Und diese selbstbezogene, verantwortungslose Mutter! Also traurig, als man Heike Thielmann dann kurze Zeit später tot im Flies ausgefunden hat, war ich nicht. Habe es als gerechte Strafe für sie gesehen.
Doch damit wandelt sich der Vermisstenfall zu einer Tötungsuntersuchung. Klaudia Wagner und ihr Team, finden bald Verdächtige, haben sogar 2 Geständnisse – aber wer lügt, wer will wen schützen? Ich fand es spannend bis zum Schluss. Gleichzeitig versteht es die Autorin aber auch die Menschen, die ja nicht nur aus beruflichem Leben definiert sind, mit ihren Sorgen, Ängsten und auch Abneigungen geschickt mit in die Ermittlung einzubauen. Dadurch wirkt der Krimi lebensecht und die Figuren menschlich. In meinen Augen wieder ein gelungener Spreewaldkrimi, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 11.04.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


ausgezeichnet

Aufregung in St. Peter-Ording. Für die erfolgreiche Serie „Tödlicher Norden“ sollen hier eine neue Staffel gedreht werden. Nils Scheffler, ein junger Kollege der örtlichen Polizei, soll als Berater für die polizeilichen Szenen das Filmteam Vor-Ort beraten. Hals über Kopf verknallt er sich in die neue Schauspielerin Julia Manshardt, welche der alternden Hauptdarstellerin wegen ihrer Jugend ein Dorn im Auge ist. Nach einem drehfeien Wochenende erscheint Julia nicht mehr am Set….
Ich fand es wieder sehr erfrischend, den bereits in den ersten beiden Teilen lieb gewonnenen Kripo-Mitarbeitern wieder zu begegnen. Allen voran Anna Wagner, die immer Verständnis für die Probleme der anderen aufbringt. Die regelrechte Sensoren dafür hat, wenn jemand emotional übers Ziel hinausschießt, die aber auch die richtigen Worte findet ihn wieder einzufangen. Allen voran Hendrik Norberg, mit dem sie zwar gern zusammenarbeitet, der aber auch recht streng gegenüber Fehlern reagiert. Das macht diesem Krimi so lebendig. Ja und der Fall hat es auch diesmal wieder in sich. Nicht nur der Assistent des Aufnahmeleiters, Tim Förster, wird angekettet an die Pfähle eines Pfahlhauses tot aufgefunden, auch die 2. Hauptfigur, Julia Manshardt, ist verschwunden. Hängen beide Fälle zusammen? Gibt es eine Verbindung zwischen Julia und Tim? Ich habe mich auch mit dem 3. Teil wieder spannend unterhalten gefühlt und gebe daher auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 11.04.2022
Peters, Katharina

Bornholmer Flucht / Sarah Pirohl ermittelt Bd.3


sehr gut

Sarah Pirohl war bei der Kripo in Rostock, lebt nun aber auf der dänischen Insel Bornholm als Vermittlerin zwischen der deutschen und der dänischen Polizei. Als sie von einer Reise nach Bornholm zurückkommt, ist ihr Freund, der dänische Journalist Frederik Thomsen verschwunden. In den letzten Jahren haben Recherchen zu den rechten Machenschaften in Deutschland und Europa seinen Arbeitsalltag bestimmt. Seine Enthüllungen stehen kurz vor der Veröffentlichung und das trifft auf den Wiederwillen dieser Kreise. Allen voran Sarahs Vater, Bernd Pirohl. Rechtsanwalt Pirohl sitzt zurzeit in Untersuchungshaft, da er als Drahtzieher für Geldwäsche gilt und auch vor Mordbeauftragung nicht zurückschreckt. Steckt er hinter Frederiks Verschwinden??
Katharina Peters beschreibt in diesem Krimi sehr anschaulich und nachvollziehbar, wie brutal, manipulativ und skrupellos dieses rechte Netzwerk agiert. Das reicht von Entführungen, falschen Zeugen, Drohungen bis hin zu Mord. Ich fand das genauso interessant wie spannend zu lesen. Dabei habe ich bewundert, wie einfallsreich Sarah sich in die laufenden Ermittlungen mit neuen Denkansätzen einbringt. Eigentlich darf sie ja offiziell nicht an den Ermittlungen, die sich vordergründig auch gegen ihren Vater richten, teilnehmen.
Ihren Freund Frederik, fand ich cool. Für eine Enthüllung solch ein Risiko einzugehen. Auch wenn er in Krolle einen erfahrenen, vor nichts zurückschreckenden Helfer hat. Nur leider arbeitet Krolle aus dem Untergrund heraus nicht mit legalen Mitteln. Ich hatte auch den Eindruck, dass seine Hilfe sich verselbstständigt hat. Ich fand das Buch spannend und bin beeindruckt, wie anschaulich und schlüssig die Autorin die Beeinflussung von Menschen, die Rufschädigung, die Manipulierung von Beweisen geschildert hat. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Bewertung vom 09.04.2022
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Einstieg hatte ich etwas Mühe. Über zwei Zeitebenen (2009 und 2019) lernt der Leser die reiche Familie Bjurwall aus Karstad kennen, deren einzige Tochter Emelie seit 10 Jahren verschwunden ist. Parallel dazu wird in Baltimor John Adderley, verdeckter Ermittler beim FBI, angeschossen und liegt im Krankenhaus. Sein doppeltes Spiel ist aufgeflogen. Zusammenhänge zwischen den beiden Orten werden erst klar, als John von seiner schwedischen Mutter einen Brief, der einem Hilferuf gleicht, erhält. Und dann wird es spannend. John erhält eine neue Identität und geht damit zurück zu seinen Wurzeln – nach Schweden. Er will selbst herausfinden, was hinter der Mordanklage gegenüber seinem Halbbruder Billy steckt. Ist er schuldig sieht John kein Problem ihm der Justiz zu überantworten, doch ist Billy unschuldig, sollen dass ehrliche und objektive Ermittlungen belegen.
Die neue Aufgabe birgt aber zwei Risiken: Johns neue Identität >Fredrik Adamsson< darf auf keinen Fall auffliegen, da sonst das nigerianische Drogennetzwerk ihn aufspüren und doch noch umbringen wird. Und auch gegenüber der schwedischen Polizei muss er als Fredrik Adamsson bestehen, da man ihn sonst wegen Befangenheit vom Fall abzieht. Für John eine Gradwanderung, gerade bei seinem Handicap. John leidet seit seiner Enttarnung, die mit einer Schussverletzung geendet hat, unter Panikattacken, die ihn total handlungsunfähig machen. Das nutzt der Autor zusätzlich um die Spannung anzuheizen. John ist sehr aktiv und auch erfolgreich, bei der Suche nach neuen Details und Hinweisen zum Verschwinden von Emelie. Oft war ich beeindruckt, wie geschickt er dabei vorgeht, war gefesselt, weil alles sich so spannend wie wendungsreich entwickelt. Doch dann gerät John in eine kritische, alles entscheidende Situation und wieder kommt eine Panikattacke, die ich zwischenzeitig schon wieder verdrängt hatte, und alles wird noch spannender. Ein wirklich gelungener Krimi, der 5 Lese-Sterne absolut verdient hat.

Bewertung vom 04.04.2022
Weiß, Sabine

Düsteres Watt / Liv Lammers Bd.6


ausgezeichnet

Liv Lammers, von der Kripo Flensburg, ist auf Sylt und will dort Urlaub mit ihrem Partner Sebastian, Rechtsmediziner aus Kiel, machen. Das Wetter könnte nicht besser sein. Aber dann kommt ein anonymer Anruf, dass in einer Wanderdüne eine männliche Leiche gefunden wurde. Da Liv gerade vor Ort ist unterbricht sie ihren Urlaub und beginnt schonmal zu ermitteln …..
Auch diesen Sylt-Krimi von Sabine Weiß empfand ich wieder spannend und unterhaltsam. Spannend, weil lange nicht zu ahnen war, wer diesen reichen Unternehmer Karl von Raboisen umgebracht hat. Auch die Todesursache passt so gar nicht zum Auffinde Ort. Den Druck bei den Ermittlungen, schließlich ist die Familie in der Sylter Gegend mehr als bekannt, wird gut vermittelt. Schließlich ist die Familie nicht nur reich, Karls Ehefrau will auch in die Politik und engagiert sich für diverse Projekte. Im Laufe der Ermittlungen kommen aber dunkle Geheimnisse, Risse in der so glanzvollen Fassade zum Vorschein, die man nicht erwartet hätte.
Aber auch innerhalb des Ermittlerteams läuft nicht alles nach Vorschrift. Das macht diesen Krimi in meinen Augen interessant, lebensnah und insbesondere Liv Lammers ist mir äußerst sympathisch. Ich empfehle diesen neuen Sylt-Krimi uneingeschränkt allen Krimi-Lesern weiter und vergebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.04.2022
Norek, Olivier

Das versunkene Dorf


ausgezeichnet

Noèmie Chastain ist Polizistin aus Überzeugung, voller Leidenschaft und mit vollem Einsatz. Bei der Festnahme eines Drogendealers wird sie angeschossen. Ihr Gesicht ist danach zur Hälfte von hässlichen Narben entstellt, sie kann ihr Spiegelbild selbst nicht ertragen und nachts quälen sie Alpträume. Auch ihr Wesen verändert sich, sie zieht sich zurück, gibt sich barsch, unnahbar und versagt beim Probeschießen. Ihr Chef schiebt sie, die in seinen Augen nun nicht mehr für die Elite der Pariser Polizei tragbar ist, in die beschauliche Gegend von Avalone. Noèmie soll dort untersuchen, ob sich eine eigenständige Polizeistation dort überhaupt noch lohnt. Kurz nach ihrer Ankunft wird dort aber eine Tonne mit der Leiche eines Kindes im Stausee gefunden. Ein alter Fall, der nie aufgeklärt wurde, kommt wieder in aller Erinnerung zurück. Wobei nicht jeder sich daran erinnern will – daran, dass vor 25 Jahren 3 Kinder spurlos verschwunden sind und dieser Vermisstenfall nie aufgeklärt wurde.
Mir hat dieser Krimi unwahrscheinlich gut gefallen – spannend von Anfang bis Ende und dabei so unerwartete Wendungen, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Noèmie, die sich nach ihrer Schussverletzung nur noch No nennt, ist so lebensecht in ihrer Schroffheit, ihrer Abweisung gegenüber anderen geschildert. Aber auch ihr ungebrochener Drang den Cold Case aufzuklären macht sie sympathisch. Trotz aller Abweisungen und Alleingänge habe ich sie bewundert. Gleichzeitig zeigt der Autor aber auch Charaktere, die die Bezeichnung Freund oder Kollege nicht verdienen und bei denen sich beim Lesen Widerwille aufbaut. Man ist total emotional mit eingebunden. Trotzdem sind die Entwicklungen, die die Aufklärung dieser 25 Jahre zurückliegenden Vermisstenmeldungen zugrunde liegen absolut nicht vorhersehbar, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Daher gibt’s von mir 5 absolut verdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.03.2022
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Rocco Eberhardt ist in Berlin bekannt als erfolgreicher, mit allen Wassern gewaschener Rechtsanwalt, der das Beste für seine Mandanten herausholt. Doch diesmal liegt der Fall anders. Eine Journalistin kommt mit einem eher unscheinbaren Mann (Timo Krampe) in seine Praxis, weil der Freund von Timo verschwunden ist. Eigentlich gar kein Fall für Rocco, eher für die Polizei. Doch davon will Krampe nichts wissen und als Rocco mehr über die beiden Freunde erfährt, willigt er ein diesen Freund zu suchen …..
Ich fand diesem 2. Band sehr spannend. Dieser junge Mann, Timo Krampe, der so vom Leben gebeutelt worden ist, hatte mein volles Mitleid. Kein Wunder, dass er kein Selbstbewusstsein entwickeln konnte und im Leben nie richtig Fuß gefasst hat. Umso spannender und natürlich verblüffender fand ich dann aber die Entwicklung von Roccos, Baumanns und Jarmers Recherchen. Damit hätte ich ja nie gerechnet. Gut gemacht!
Es ist sehr interessant zu lesen, welche Fallstricke beim Prozess beachtet werden müssen, welche Tricks angewendet werden und wie schnell ein Fall bei Nichtbeachtung sich in die falsche Richtung entwickeln kann. Man merkt beim Lesen, dass hier ein Mann vom Fach sein Wissen hat einfließen lassen. Das Wissen um diese Gefahren und die damit zusammenhängenden Unwägbarkeiten bringen nochmal richtig Spannung in diesen Krimi.
Nicht unerwähnt, weil sowohl Charakter als auch Machenschaften des Möchte-Gern-Bürgermeisters, Markus Palme, im Buch so eindringlich beschrieben sind. Abgesehen davon, dass ich für ihn nur Verachtung empfunden habe - genauso könnte es gewesen sein.
Ich fand diesen 2. Teil wunderbar und gebe daher 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 25.03.2022
Pesch, Volker

Der letzte Grund


ausgezeichnet

In Rostock ist die Hölle los – die Hanse Sail steht an. Genau jetzt sinkt das Traditionsschiff „Sansibar“ direkt im Hafenbecken. Als dann Taucher auch noch eine Leiche unter Deck finden, beginnt Doro Weskamp von der Rostocker Kripo mit den Ermittlungen. Ermittlungen, die sich schwierig gestalten, denn der Tote ist nicht, wie vermutet, der Bootsmann der Sansibar…
Doro ist eine erfahrene Ermittlerin, kann sich auf ihr Bauchgefühl verlassen und doch zweifelt sie dieses im Laufe der Ermittlungen mehrfach an. Es ist aber auch ein verzwickter spannender Fall, deren Wurzeln bis ins die Kriegszeiten zurückführen. Ich empfand den Krimi vom Autor sehr spannend entwickelt. Geschickt verwebt er dabei alte verklausulierte Tagebücher, Kriegstrauma und psychische Auswirkungen auf Folgegenerationen miteinander. Den Begriff der Kriegsenkel hatte ich bisher noch nie gehört. Kann mir aber gut vorstellen, dass es solche Menschen gibt und dass es nicht nur die Gene sind, die wir vom unseren Vorfahren erhalten, sondern auch deren Erfahrungen und Verhaltensmuster. Kein Wunder, dass auch Doro sich in diesem Zusammenhang Gedanken zu ihrer eigenen Familie (Eltern, Großeltern) gemacht hat. Diese Frau war mir unwahrscheinlich sympathisch. Auch weil sie Fehler begeht, dazu aber steht und immer mit ihrer inneren Unruhe zu kämpfen hat. Für mich ein gelungener Ostsee-Krimi, der Lust auf mehr macht und dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.