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Everett
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Barsinghausen

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Insgesamt 699 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2013
Seven Deers, Sanna

Das Geheimnis des Felskojoten


gut

In dieser Geschichte treffen nicht nur Mann und Frau aufeinander, sondern auch Europa und die Kultur der nordamerikanischen Indianer. Serenas Bruder Fabian meldet sich bei ihr nach langer Zeit mit einer Art Abschiedstelefonanruf. Dieser beunruhigt sie so sehr, dass sie sich mit Fabians altem Freund Shane in Verbindung setzt. Shane ist ein Halbblutindianer und beide treffen sich an einem heiligen Ort der Indianer. Gemeinsam setzen sie die Suche nach Fabian fort.
Sie besuchen einige alte, magische, Orte, dann auch Shanes Familie. Dabei werden sie selbst verfolgt.
Shane deutet viele Zeichen, die wir eher als Zufall ansehen würden, als Hilfe vom großen Geist, mit dessen Hilfe er und Serena dieses Abenteuer bestehen können. Es geht um die menschenfeindlichen Maschenschaften eines großen, einflussreichen Konzerns, in die Fabian einst Einblick gewann.
Mir gefiel das Thema, dazu die indianische Kultur und eine sich anbahnende Liebesgeschichte. Alles war flüssig und gut zu lesen. Dass heilige Plätze und ein Schwitzhüttenritual mit eingeflos-sen sind hat mir gefallen. Doch dass Serena und Shane so sicher vom "Great Spirit" geführt wer-den ist dann irgendwann schon etwas seltsam. Immerhin war dieser zu schlimmen Zeiten der Indianer nicht so hilfreich und deutlich, oder bewerte ich das jetzt über? Ich empfand die Umsetzung der an sich guten Geschichte etwas platt, mir fehlte da noch etwas der zündende Funke, um mich komplett zu fesseln.
Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend. Dass die Autorin selber aus Deutschland kommt und einen kanadischen Indianer geheiratet hat, finde ich sehr sympathisch, dass sie bei dem Roman einen kleinen persönlichen Hintergrund dabei hat.

Bewertung vom 06.07.2013
Miller Santo, Courtney

Der Olivenhain


gut

Anna ist mittlerweile 112 Jahre alt, und auch ihre weiblichen Nachkommen erfreuen sich eines hohen Alters und guter geistiger und körperlicher Gesundheit. Anna wohnt zusammen mit ihrer Tochter Bets und ihrer Enkelin Callie in dem Haus, welches Anna Vater erbaut hat, inmitten des alten Olivenhains. Ann kam als vierjährige mit ihren Eltern aus Australien nach Kalifornien, wo ihr Vater eine Olivenplantage aufbaute. Jetzt ist ein Wissenschaftler, der die Langlebigkeit einiger Leute untersucht, auf sie aufmerksam geworden. Dieser Aufmerksamkeit sieht Anna mit gemischten Gefühlen entgegen, da sie ein weit zurück reichendes Geheimnis hat.
Erzählt wird in diesem Roman nicht nur von Anna, sondern auch die Geschichten der Tochter, Enkeltochter, Urenkelin und Ururenkelin, die mit der sechsten Generation schwanger ist, und des-halb zurück nach Hause gekommen ist.
Der Olivenhain ist eine recht interessante Familiengeschichte, in der es sich nur im die Frauen dreht und von einer langen Zeitspanne erzählt. Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet. Es zeigt, dass das Leben immer weiter geht.
Der Roman war gut zu lesen und die Stimmungen konnte ich gut nachvollziehen. So ganz konnte mich die Geschichte um die Keller-Frauen aber nicht in ihren Bann ziehen, was natürlich im persönlichen Bereich des Lesers liegt. Auf jeden Fall eine gute, interessante Geschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2013
Cash, Wiley

Fürchtet euch


sehr gut

Es wird die Geschichte von Jess und seiner Familie erzählt. Dies geschieht abwechselnd aus drei Sichtweisen, ein Mal von Jess, dann vom örtlichen Sheriff und von einer älteren Dame, Adelaide, die schon sehr lange in dem Ort in den Bergen von North Carolina, lebt.
Jess wohnt mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Christopher auf einer Tabakfarm. Christopher ist von Geburt an stumm und wird von allen nur Stump genannt. Für die kleine Kirche des Ortes hat sich ein ominöser Prediger eingefunden, der ein Schar ihm zugetane Gläubige um sich geschart hat. Andere sind gegen ihn, besuchen die Kirche nicht und bemühen sich, dass die Kinder nicht den sog. Gottesdiensten beiwohnen, denn es finden seltsame Heilungen statt.
Doch Jess Mutter glaubt an den seltsamen Prediger, mehr als gut ist, und nimmt Stump mit in die Kirche. Er soll geheilt werden! Stattdessen überlebt er die Zeremonie nicht.
Dieser Roman hat für mich von Seite zu Seite gewonnen. Am Anfang tat ich mich erst etwas schwer, doch nach und nach hat mich die Geschichte um Jess und seinem Bruder in ihren Bann geschlagen. Auch die Schilderung aus drei verschiedenen Sichten, die aneinander anknüpften, ist gelungen. Doch keiner der Erwachsenen schafft es Christophers Tod zu erklären, auch die Mutter schweigt. Dazu hat sie einen guten Grund, wie Jess dann seinem Vater erzählt, der sich wegen eines kaputten Fallrohrs aufregt. Und dadurch wird alles anders, tragisch.
Eine tolle Geschichte, wenn auch beklemmend, über Dinge, die passieren, wenn man blind und aus Frust an etwas glauben will. Das alles ist gelungen geschrieben und klingt noch lange nach.

Bewertung vom 23.06.2013
Noah, Naomi

Unwiderstehlich


sehr gut

Zwölf erotische Kurzgeschichten. Eine schöne Alternative zu den derzeit gängigen erotischen Romanen, die sich doch so sehr ähneln.
Hier wird nicht viel Drumherum geschrieben, wer da welche Erfahrungen, Kindheitstrauma usw. hatte, hier geht es kurz und knackig zur Sache. Die Autorin hat sich zwölf verschiedene Settings ausgedacht, da ist doch für jeden etwas dabei. Ausleben von Fantasien, hier von der Frau, die mit verbundenen Augen von zwei Männern verwöhnt wird. Oder ein Mann trifft auf zwei Frauen, die ihm eine Liebesschaukel zeigen, oder ein Verwöhnen aus Tausendundeiner Nacht, oder eine Frau wird in einem Freibad sehr angenehm überrascht.
Sich die verschiedenen Schauplätze auszudenken, die die Leserin mit langsam wachsenden Prickeln zum Höhepunkt der Geschichte führt, finde ich eine tolle Leistung der Autorin. Ich denke, ohne entsprechende Gespräche und Fantasie wäre das nicht möglich. Alle Geschichten sind schön zu lesen geschrieben und abwechslungsreich. Für Fans der erotischen Literatur zu empfehlen, oder auch für diejenigen, die einen Einstieg in dieses Genre suchen.
Zudem ist das Coverbild sehr gelungen, und die Rose steht erhaben an entsprechender Stelle.

Bewertung vom 06.06.2013
Kenner, J.

Dir verfallen / Stark Bd.1


gut

Nikki Farichild hat nach ihrem Stipendium ihren erst Job. Als sie ihren Chef zu einer Vernissage be-gleitet trifft sie auf Damien Stark, einem jungen, sehr erfolgreichen Geschäftsmann. Zwischen beiden besteht gleich eine enorme Anziehungskraft. Doch aus Gründen in Nikkis Kindheit und Jugend stam-men, versucht sie erst sich Damien zu entziehen. Dann macht er ihr ein Wahnsinnsangebot.
Nach bekannten Muster von junger, gutaussehender Frau mit einem eigentlich guten familiären Hin-tergrund, trifft auf einen wahnsinnig erotisch wirkenden, sehr erfolgreichen Geschäftsmann. Dieser hat nur noch Augen für sie und sie geht mit ihm einen Deal ein. Beide haben eine sogenannte, dunkle Vergangenheit, die sie erst daran hindert sich dem anderen zu öffnen.
Die Geschichte zwischen Damien und Nikki ist gut lesbar geschrieben. Für mich hat es aber zu viel Ähnlichkeit mit anderen, derzeit sehr angesagten Romanen dieses Genres und hat für mich keinen besonders neuen, spannend zu lesenden Aspekt geboten.
Die erotischen Szenen sing gut beschrieben, doch die Geschichte drum herum, durchaus anspre-chend geschrieben, fand ich zu langwierig.
Ein nett zu lesender, etwas erotischer Roman, der sich aus der mittlerweile großen Masse nicht besonders heraus hebt.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2013
McNight, Alexa

NeuGier Erotischer Roman


ausgezeichnet

Kate ist in ihrer Beziehung zu dem Künstler Henry unglücklich und unzufrieden. Dieser hat eine Schaffensblockade und scheint sie dafür verantwortlich zu machen, straft sie eigentlich durch Nichtbeachtung, wenn sie bei ihm ist. Als Kate eine falsche Handynummer ihrer Freundin anwählt meldet sich ein Mann, Jackson, und mit diesem kommt sie dann doch noch ins Gespräch. Es folgt eine Verabredung, eine etwas andere Verabredung. Denn beide sind sich sympathisch, doch eine feste Beziehung kommt nicht in Frage und schon gar nicht für Jackson. Doch reichen Kate und Jack-son die Treffen und leidenschaftlicher Sex?
Entgegen dem derzeitigen Mainstream treffen hier zwei Menschen aufeinander, die wissen was sie wollen und nicht aufgrund ihrer Vergangenheit Schwierigkeiten haben Leidenschaft und Sex zu genießen. Allein das macht diesen erotischen Roman schon zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Dazu kommen die unglaublich ansprechend und toll geschilderten Sexszenen, mit vielen verschiedenen Spielarten, die das Kopfkino so was von anspringen lassen. Abgerundet wird dieses Buch mit einer sinnigen Rahmenhandlung und gut dargestellten Charakteren, alles in einem sehr angenehmen Schreibstil zu lesen. Da bekommt das Wort Leselust noch eine ganz andere Bedeutung.
Mehr mag ich gar nicht verraten, selber lesen!

Bewertung vom 24.05.2013
Dübell, Richard

Allerheiligen / Kommissar Bernward Bd.1


sehr gut

Ein Verbrecher, Geiselnehmer zieht seine Spur über München nach Landshut, und hat im Schlepptau zwei Ermittler der extra gegründeten Soko. Der Leiter macht klar, dass sich die Landshuter Polizei aus diesem, seinem, Fall raushalten soll. Das ist schon gar nichts für den Landshuter Kommissar Peter Bernward. Immerhin ist das "seine" Stadt und von dem Ex-Mann seiner Kollegin Flora möchte er sich schon mal gar nichts sagen lassen. Erstmal ist dieser Typ arrogant und scheint irgendetwas zu verbergen, und dann ist Peter in Flora ver-liebt.
Etwa zeitgleich wird ein geknebeltes Pärchen an die Landshuter Marienkirche gekettet, gefunden. Was dieser Fall und der Geiselnehmer miteinander zu tun haben, und ein ganz alte Geschichte um den Hochzeitsschmuck einer polnischen Herzogin auf dem Weg zu ihrem adligen Landshuter Bräutigam.
Also, so ganz konnte Richard Dübell dann doch nicht auf etwas historischen verzichten, und hat es gekonnt in diesen Kriminalfall eingeflochten.
Ich brauchte einige Zeit, um in die Geschichte rein zu kommen, doch dann lies sie sich gut lesen, und hat mir gut gefallen. Die einzelnen Erzählstränge werden gut zusammen geführt und enden in einem spannenden Showdown. Ein solider, spannend erzählter Krimi, der auch etwas privates seiner Hauptpersonen zeigt, aufgebaut um eine historische Gegegebenheit um verschwundenen Hochzeitsschmuck, dessen Wirkung bis in die Gegenwart reicht.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2013
Biber, Peter

Tetaphrate


ausgezeichnet

Wer oder was ist Tetaphrate? Was hat es mit dem total ungewöhnlichen Coverbild auf sich? Ein Pharao, Weißwurst, eine Mumie mit bayrischem Hut, eine dunkelhäutige Schönheit, ein Kaktus, ein toter Hamster und Bauschaum. Diese ganze Dinge und noch einiges mehr ergeben eine spannende und irrwitzige Geschichte um Unsterblichkeit, einer gestohlenen Vase, und, in einer Nebenrolle, dem Weihnachtsmann.
Alfons Dirnberger arbeitet beim unwichtigsten Geheimdienst der Welt, ist zur Tarnung Markt-verkäufer und muss sich mich inkompetenten Vorgesetzten rum schlagen. Der Diebstahl einer Vase aus der Zeit der Pharaonen im Museum der Stadt M. sieht aus wie ein Routineauftrag, ent-puppt sich für Dirnberger aber zu einen ziemlich gefährlichen und absonderlichen Job.
Das alles hat der Autor in seinem Debutroman zu einer irrwitzigen und fesselnden Geschichte verwoben, die sich einfach toll lesen lässt, und sehr viele Dinge miteinander verbindet. Ein Glück, dass er sich an die Verwirklichung seines Traums gemacht hat und dieses Buch geschrieben hat, denn so einen schrägen Krimi, mit so viel Informationen und kleineren Bonmots liest man selten.
Diesen Roman noch näher zu beschreiben fällt mir dann recht schwer, zu viel möchte ich nicht verraten, denn wer weiß, was ein M82 ist? Man muss Tetaphrate einfach lesen.
Dazu hebt allein die Optik diesen Kriminalroman hervor, und das ist richtig, er hat es verdient mit Begeisterung gelesen zu werden.

Bewertung vom 06.05.2013
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


ausgezeichnet

Gleich im Prolog wird Will Traynor vorgestellt. Ein junger, gut aussehender und erfolgreicher Mann, der Mitinhaber eines Finanzunternehmens in der City of London ist. Doch dann gibt es einen Unfall, an dem er keine Schuld hat, und sein ganzes Leben verändert sich extrem. Will sitzt danach im Rollstuhl, gelähmt ab der Halswirbelsäule.
Lou kommt aus ganz anderen Verhältnissen, lebt noch bei ihren Eltern und arbeitet in einem Cafe. Das schließt und Lou sucht verzweifelt eine Arbeitsstelle. Ihr wird für ein halbes Jahr ein Job als Gesellschafterin, Pflegerin angeboten. Sie wird von Wills Mutter eingestellt, und in der ersten Zeit erweist sich Will als nicht sehr angenehmer Patient, oder auch einfach Mitmensch. Doch durchs Lous Art taut er auf, sie erfährt, warum die Anstellung nur für ein halbes Jahr ist, und setzt alles daran, dieses halbe Jahr zu verlängern.

Selten habe ich so einen fesselnden, tief berührenden Roman gelesen. Das große Thema um Wills Gesundheit, von seinem stark eingeschränkten Leben und seinen Vorstellungen davon ist sehr ergreifend. Neben Wills Situation ist das ein Thema, was auch allgemein zum Nachdenken regelrecht anstößt. Wir würde man selber in einem plötzlich so eingeschränkten Leben reagieren? Auch die kleineren, alltäglichen Sachen zwischen Lou und Will sind einfach sehr gut geschrieben und beschrieben. Da wird eine Unterhaltung zu einem Leseereignis, was gar nicht aufhören sollte. Die Charaktere hat die Autorin einfach toll dargestellt. Die Wandlung Wills vom erfolgreichen Jungunternehmer zum zynischen Behinderten und wie er durch Lou wieder auftaut und etwas Lebensfreude entwickelt. Lou, die bisher nur den kleinen Ort kennt, in dem sie aufgewachsen ist, wird der Horizont erweitert und es eröffnen sich neue Möglichkeiten für sie.

Dieses Thema, die zarte Liebesgeschichte zwischen Lou und Will, ist einfach nur gut geschrieben. Dieser Roman wird mir wohl auf immer in Erinnerung bleiben und weitere Worte fallen mir gar nicht ein. Ich kann nur sagen, selber lesen! Dieses Buch ist einfach wundervoll und ich habe selten eines gelesen, dass so mitten ins Herz trifft.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2013
Carleton, Jetta

Wenn die Mondblumen blühen


gut

Mitte der fünfziger Jahre auf einer kleinen Farm in Missouri. Die erwachsenen Töchter der Familie Soames treffen sich wie jeden Sommer bei ihren Eltern, für eine kurze Zeit zurück in die Vergangenheit. Die vielleicht deshalb so schön ist, weil es für jeden dann wieder zurück in sein Leben geht. Es sind Tage voller warmer Sommerluft, baden im nahe gelegenen Bach, Ernsten von süßen Sommerfrüchten und der damit verbundenen Arbeiten.
In den darauffolgenden Kapiteln wird jeweils aus der Sich eines Familienmitgliedes geschrieben. So baut sich für den Leser nach und nach ein weit gefächertes Bild über die Familie Soames auf. Es ist zwar eine Familie, doch viele verschiedene Persönlichkeiten und Sichtweisen und Leben.
Wobei die Gedanken von Callie am Ende des Romans einfach aber tiefgreifend sind. Da kommt man schon ans Nachdenken und ist vielleicht auch erfüllt von Dankbarkeit.
Dieser Roman sticht heraus, die Geschichte der Soames ist schlicht erzählt, es wird keine Partei für irgendwen ergriffen, nur geschildert. Das macht den Reiz aus und stellt das Leben zu der Zeit dar, mit den Veränderungen, die auch durch eine jüngere Generation entstehen.
Ein Buch der eher leisen Töne, nah an einem sogenannten normalen Leben einer Familie, das berührt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.