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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2015
Biermann, Brigitte

Engel haben keinen Hunger


gut

Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. "Engel haben keinen Hunger" stand bereits seit vielen Jahren ungelesen im Regal und somit wollte ich es jetzt - wo ein neues Format des Buches erschienen ist - endlich lesen.

"Engel haben keinen Hunger" ist die wahre Geschichte von Katrin L. die an Magersucht gelitten und den schweren Kampf am Ende verloren hat. Dabei wird genau geschildert, was ihre Eltern, aber auch die Ärzte und Therapeutin für sie unternommen haben. Die Geschichte setzt sich somit aus Katrins Gedichten, ihren vielen Tagebucheinträgen sowie den Erinnerungen ihrer Familie und Freunde zusammen. Dabei wird Katrins Leidensweg von Brigitte Biermann zusammengefasst, allerdings muss ich leider gestehen, dass mich das Buch nicht immer so berührt hat, wie ich es eigentlich erhofft habe.

Dies liegt hauptsächlich daran, dass ich den Schreibstil oftmals sehr unpassend fand. Es ist klar, dass man nicht mehr alle Gespräche komplett zu 100% wiedergeben konnte, allerdings glaube ich kaum, dass Katrins Vater ein ernstes Therapiegespräch mit den Worten "so what?!" beendet hat. Gleiches gilt auch für die Gespräche mit Katrin. Man erkennt zwar anhand ihrer Tagebucheinträge, dass sie auch gerne die englische Sprache verwendet hat und oftmals auch lediglich von "Sister" und "Family" gesprochen hat, allerdings kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie auch mit den Ärzten und Therapeuten ständig auf Denglisch gesprochen hat. Mir ist klar, dass die Autorin hierbei bewusst eine jugendliche Sprache gewählt hat, um möglichst viele jüngere Leser mit dem Buch anzusprechen, allerdings ist dies meiner Meinung nach nur bedingt gelungen.

Ansonsten muss man aber sagen, dass mir der Ablauf des Buches oftmals gut gefallen hat und mich die Gedichte zum Teil sehr berührt haben. Katrins Leidensweg wird dabei sehr authentisch beschrieben mitsamt vieler Verzweiflungstaten, Wutausbrüchen, falschen Entscheidungen und einer ratlosen Familie, die oftmals vollkommen überfordert war. Und letzteres ist leider auch ein kleiner Kritikpunkt: Ich kann Katrins Familie absolut verstehen, wenn sie verzweifelt waren und immer nur das Beste für ihre Tochter und Schwester wollten, was mich jedoch enorm gestört hat, ist die Tatsache, dass immer sofort die Ärzte und die Therapeuten schuld waren, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie es eigentlich funktionieren sollte.

Katrin musste in der Therapie Regeln lernen und sollte diese auch einhalten. Hat sie dies mal wieder nicht getan und bekam dadurch einen Wutausbruch, waren natürlich die Ärzte und Therapeuten schuld, weil man sie zu etwas zwingen wollte. Hier fand oftmals nur ein Gegeneinanderarbeiten statt, wo gegenseitig Schuldzuweisungen ausgesprochen wurden, was alles andere im Sinne von Katrin war. Deshalb habe ich mich im Laufe der Geschichte oftmals gefragt, ob man tatsächlich das Beste für die Tochter wollte, allerdings muss hier eines klipp und klapp sagen: Man selbst steckt nicht drin und wer weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn die eigene Tochter oder Schwester an dieser heimtückischen Krankheit leiden würde.

Insgesamt ist "Engel haben keinen Hunger" eine traurige und nachdenklich stimmende Erzählung aus dem Leben von Katrin L., die den Kampf mit der Magersucht leider verloren hat und somit viel zu früh verstorben ist. Wer sich nur auf die Thematik konzentrieren und über den oftmals recht unglücklichen Schreibstil hinwegsehen kann, wird hier eine sehr authentische Geschichte vorfinden, die einen noch lange danach im Kopf begleiten wird.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2015
Hertweck, Patrick

Maggie und die Stadt der Diebe


sehr gut

Neue Autoren braucht das Land, demnach wollte ich Patrick Hertwecks Debüt "Maggie und die Stadt der Diebe" eine Chance geben und bin froh, dass ich das Buch letztendlich so schnell gelesen habe, denn hier wird eine wunderbare und spannende Geschichte erzählt, die nicht nur für Kinder und Jugendliche unterhaltsam sein dürfte.

Der Autor verwendet hier eine angenehme und einfache Sprache, bei der auch jüngere Leser ihre Freude haben werden. Die Geschichte liest sich dazu sehr flüssig, sodass ich leider viel zu schnell das Buch wieder beendet habe. Die Figuren, allen voran Maggie, sind sehr gut ausgearbeitet, sympathisch und facettenreich. Gleiches gilt auch für die Handlungsorte, die ebenfalls gut gewählt und detailverliebt beschrieben wurden. Schön finde ich auch, dass der Autor für seine Geschichte die Stadt New York gewählt hat. Wenn es um das 19. Jahrhundert geht, wird meistens nur das viktorianische London gewählt, was mir zwar auch gut gefällt, allerdings ist New York hierbei eine willkommene Abwechslung.

Maggie hat mich direkt von der ersten Seite an überzeugen können, sodass ich das Mädchen sehr gerne bei ihren Abenteuern in den New Yorker Slums begleitet habe. Dabei wird auch nichts beschönigt: Sie leidet großen Hunger, hat kein Dach mehr unter dem Kopf, seit sie aus dem Waisenhaus fliehen musste und lebt ganz anders, als man es einem Kind in ihrem Alter wünscht. Dennoch hat sie sich dabei gut entwickelt und wirkt auch recht reif, was aufgrund ihrer Lebensumstände zurückzuführen ist. Als sie auf Fagin trifft, wird sie von ihm aufgenommen, gehört aber auch seit diesem Zeitpunkt einer Gruppe von Dieben an, die auch nicht unbedingt der beste Umgang für sie sind, sie aber dennoch ab sofort ein Teil davon ist. Dazu ist sie weiterhin auf der Flucht, sodass sie nahezu immer auf der Hut sein muss. Dabei wirkt sie aber dennoch sehr sympathisch und mutig, sodass mir gar nichts anderes übrig blieb, als sie ins Herz zu schließen.

Ihre Abenteuer in den New Yorker Slums und der Unterwelt werden dabei spannend und manchmal auch recht gruselig erzählt, was jedoch immer der empfohlenen Altersklasse entspricht. Das Buch wird für junge Leser zwischen elf und dreizehn Jahren empfohlen, meiner Meinung nach können aber auch jüngere Leser dieses Buch bereits lesen, da es trotz der manchmal oft recht düsteren Szenen dennoch kindgerecht erzählt wird.

Das Cover hat mich direkt angesprochen und gefällt mir sehr, da es sehr schön zur Geschichte passt. Die Schatten der Menschen dazu und die Gebäude im Hintergrund geben dazu ein tolles Bild ab. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls sehr gelungen.

Insgesamt konnte mich Patrick Hertweck mit seinem Debütroman "Maggie und die Stadt der Diebe" mit interessanten Schauplätzen, gut ausgearbeiteten Figuren und einer spannenden Geschichte überzeugen, sodass ich auf viele weitere Werke des Autors gespannt bin. Ich kann es nur empfehlen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2015
Clark, Janet

Finstermoos - Im Bann der Vergessenen (eBook, ePUB)


sehr gut

Janet Clark konnte mich mit ihren Büchern bislang immer überzeugen, von daher wollte ich auch unbedingt ihre neueste Reihe "Finstermoos" lesen. Da es hierzu auch eine knapp dreißig Seiten lange eShort gibt, die noch vor dem ersten Band "Aller Frevel Anfang" spielt, wollte ich auch dieser Geschichte eine Chance geben.

Die dreißig Seiten waren leider viel zu schnell ausgelesen, das ist wohl der einzige Nachteil, den diese Geschichte mit sich bringt, denn ansonsten konnte mich Janet Clark auf den wenigen Seiten wieder einmal begeistern. Die Geschichte wird lebhaft und spannend beschrieben, das Dorf Finstermoos kommt mit seinen Bergen gut zur Geltung und auch sonst liest sich vieles sehr stimmig, sodass ich unbedingt mehr über das Dorf und seine Einwohner erfahren möchte.

Das kleine Dorf Finstermoos ist von einem Riss getrennt, was auch sehr gut zu manchen Bewohnern des Dorfes passt, denn leider können sich die Familien von Basti und Luzie nicht ausstehen und leben bereits seit Jahren im Streit. Pech für Basti und Luzie, die bereits seit Jahren miteinander befreundet und sich langsam, nachdem sie sich ein halbes Jahr nicht gesehen haben, immer näher kommen.

Da die Geschichte genau da endet, wo es gerade spannend wird, ist man als Leser direkt dazu animiert, auch zu den anderen Bänden zu greifen, was ich mit Sicherheit auch tun werde, denn die ersten drei Bände stehen bereits in meinem Regal und warten nur darauf, von mir gelesen zu werden. Denn hier gibt es sehr viele Fragen, die ich unbedingt beantwortet haben möchte, u.a. warum die Familien von Basti und Luzie so verfeindet sind und was der Spalt im Gebirge tatsächlich für eine Bedeutung hat.

Das Cover ist sehr schön anzusehen und passt perfekt zu Finstermoos, auf das man einen ersten Blick werfen darf. Dazu gefallen mir auch die Farben sehr gut. Die Kurzbeschreibung verrät mir dagegen etwas zu viel, sodass man hier kaum noch überrascht wird.

Insgesamt ist "Im Bann der Vergessenen" eine interessante Vorgeschichte, die Lust auf mehr macht und dafür sorgt, dass ich auch unbedingt den ersten Band "Aller Frevel Anfang" lesen möchte, um mehr über Luzie und Basti zu erfahren. Wer also Interesse an der "Finstermoos"-Reihe hat, bzw. diese bereits angefangen hat, sollte auch der eShort eine Chance geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2015
Cast, P.C

Die Zeitengängerin


schlecht

P.C. Cast konnte mich früher häufig mit ihren Geschichten unterhalten und in den Bann ziehen. Da ich zuletzt ein Buch von ihr abgebrochen habe, wollte ich mir zunächst eine Auszeit der Autorin gönnen, habe mich dann aber umentschieden und wollte ihr mit "Die Zeitengängerin" noch eine Chance geben, doch auch hier wurde ich leider sehr enttäuscht.

Der Schreibstil ist nett, allerdings sehe ich keinerlei Entwicklung mehr bei ihr. Die Figuren laufen alle nach dem gleichen Schema ab: Starke Protagonistinnen, die in Tulsa leben und auf den Leser möglichst tough wirken sollen. Dies kann sicherlich interessant sein, wenn man jedoch fast alle bisherigen Bücher kennt, kann dies sehr schnell langweilig sein. Die Dialoge sind hölzern und wenig unterhaltsam, die Ausarbeitung der Figuren wirkt unfertig und ich fand sie allesamt oberflächlich und unsympathisch.

Die Ideen, die die Autorin hierbei hatte, wirken vollkommen wirr und somit empfand ich die Geschichte als viel zu beladen. Es ist zwar ganz nett, dass Alexandra Tote sehen kann, allerdings hätte ich das (mal wieder viel zu hochgelobte) Militär, das Jahr sechzig vor Christus, die Krieger und vor allem Andeutungen auf Außerirdische einfach nicht gebraucht. Hier wirkte alles für mich zusammenhangslos, sodass ich leider sehr schnell das Interesse an der Geschichte verloren habe und stellenweise nur noch quer gelesen habe.

Das Cover ist nett, aber kein wirklicher Hingucker. Lediglich die tollen Goldtöne fand ich sehr gelungen, das Model selbst und das Schwert wirkten mir dagegen zu gewollt. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen spannend, sodass mich das Buch gereizt hat.

Traurig, aber wahr: P.C. Cast, einst eine meiner Lieblingsautorinnen, kann mich einfach nicht mehr unterhalten. Ich wollte es mir lange Zeit nicht eingestehen, aber da mir auch "Die Zeitengängerin" aufgrund von unsympathischen Figuren und einer unfertig wirkenden Geschichte nicht gefallen hat, werde ich wohl vorerst einen großen Bogen um die Autorin machen. Sehr schade!

Bewertung vom 29.06.2015
Rütter, Martin;Buisman, Andrea

Welpentraining mit Martin Rütter


gut

Ich muss gestehen, dass ich nicht unbedingt der größte Fan von Martin Rütter bin, seine Tipps im Bezug auf die Hundeerziehung allerdings sehr schätze. Da ich selbst einen gerade mal einjährigen Mops besitze, fand ich das "Welpentraining mit Martin Rütter" von der Beschreibung her sehr interessant, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Leider war ich am Ende allerdings ein wenig enttäuscht, denn hier habe ich deutlich mehr erwartet.

Hier habe ich mir viele gute Tipps und Tricks gewünscht, um den Hund noch mehr beizubringen, allerdings geht es hier viel mehr um den richtigen Züchter, die nötige Beratung, welcher Hund tatsächlich zu einem passt, was man bei einem Kauf zu beachten hat und wie die ersten Tage mit einem Hund verlaufen sollten. Dies ist auf der einen Seite natürlich interessant, allerdings ist dieses Buch dann eher für Menschen geschaffen, die einen Hund kaufen möchten und nicht für Menschen, die bereits einen Hund haben, weil im Nachhinein brauche ich nicht wirklich eine großartige Beratung, wie ich einen Hund in den ersten Tagen zu behandeln habe, denn dies ist bereits alles geschehen.

Das eigentliche Thema, nämlich die Erziehung, kommt erst viel zu spät, bzw. fast schon am Ende des Buches, sodass der Buchtitel hier deutlich in die Irre führt und man aufgrund dessen mehr erwartet. Allerdings sollte dazu gesagt werden, dass die Beratung hier wirklich nicht schlecht ist, allerdings einfach nicht zum Buchtitel passt und zu denjenigen, die nicht vorhaben, einen weiteren Hund zu sich zu holen. Schön sind dagegen die vielen Abbildungen, die das Buch dazu noch aufpeppen.

Ich kann das Buch demnach nur denjenigen empfehlen, die sich erst einmal für einen Hund interessieren und nicht direkt ins Haus holen möchten, sodass sie beim Kauf, beim Umgang mit dem Züchter und Co. bestens beraten sind. Für alle, die bereits einen Hund haben, kommt das Buch stellenweise eindeutig zu spät. Sehr schade!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2015
McFarlane, Mhairi

Vielleicht mag ich dich morgen


gut

"Vielleicht mag ich dich morgen" von Mhairi McFarlane hatte ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem Radar, bis ich es vollkommen überraschend in den Händen halten durfte. Da der erste Roman "Wir in drei Worten" von der Autorin hochgelobt wurde, wollte ich dem neuesten Werk eine Chance geben, muss aber dazu sagen, dass meine Erwartungen nicht unbedingt hoch waren, was letztendlich auch ganz gut war.

Die Autorin kann schreiben, dies kann man ihr definitiv nicht absprechen, allerdings hat sie es nicht geschafft, mich an dieses Buch zu fesseln. Es liest sich zwar alles ganz nett und auch die Figuren sind gut ausgearbeitet, allerdings kamen mir viele Momente bereits aus anderen Büchern sehr bekannt vor, was hauptsächlich daran liegt, dass sich das Buch an vielen Klischees bedient, die bereits in anderen Büchern mal mehr, mal weniger gut behandelt wurden. Alles wirkt hier nett: Dialoge, Orte, Handlung, aber dennoch gab es für mich kein Highlight, sodass ich das Buch mehrfach etwas gelangweilt aus der Hand gelegt habe.

Mit Aureliana lernt man eine recht interessante Figur kennen, die es in ihrer Schulzeit aufgrund von Mobbing und Übergewicht nicht leicht hatte. Mittlerweile hat sie jedoch sehr stark abgekommen, ist in ihrem Beruf erfolgreich und möchte lieber Anna genannt. Dennoch hinterlässt die Zeit, in der sie gemobbt wurde, deutlich ihre Spuren, denn sie ist nach wie vor sehr unsicher und besitzt nur ein sehr geringes Selbstbewusstsein, was sehr schade ist, da sie das nicht nötig hat. Als sie auf ein Klassentreffen eingeladen wird, ist sie demnach skeptisch und hat Angst, dass man sie erneut nur ausnutzen und bloßstellen könnte, allerdings kommt alles anders, denn niemand erkennt sie und auch der neue Name sorgt dafür, dass sie von den anderen vermehrt akzeptiert wird.

James ist die zweite wichtige Figur in der Geschichte, denn er war in der Schule nicht nur ihr Schwarm, sondern auch derjenige, der sie am meisten mit seiner herablassenden Art verletzt hat. Da die Geschichte zum Teil aus seiner Sicht erzählt wird, lernt man ihn relativ gut kennen, allerdings erschien er mir oftmals als viel zu oberflächlich, um ihn am Ende tatsächlich zu mögen.

James und Anna treffen dazu auch beruflich aufeinander und somit es fast schon klar, dass sich am Ende mehr ergibt. Von daher ist die Geschichte nicht nur oftmals klischeebeladen, sondern auch sehr vorhersehbar, was ich sehr schade fand. Es ist zwar durchaus üblich, dass Bücher aus dem Genre oftmals vorhersehbar sind und meist alles den selben Verlauf nimmt, allerdings war dies hier bereits nach den ersten dreißig klar, sodass ich quasi nur noch darauf gewartet habe, dass alles eintrifft, was ich bereits geahnt habe.

Das Cover gefällt mir ganz gut und passt hervorragend ins Genre. Bei der Kurzbeschreibung bin ich dagegen unentschlossen. An sich ist diese durchaus gelungen, allerdings nicht unbedingt ansprechend, wenn man bereits zig andere Bücher aus dem Genre gelesen hat. Hier hat mir die Besonderheit gefehlt, um mich quasi direkt auf das Buch zu stürzen.

"Vielleicht mag ich dich morgen" erzählt eine nette Geschichte, die für zwischendurch sicherlich ganz nett ist, allerdings hat mir hierbei ein richtiges Highlight gefehlt, sodass das Buch für mich mit anderen Büchern aus dem Genre leider nicht mithalten konnte. Dennoch: Wer mit dem Genre weniger vertraut ist und dieses lediglich ab und zu mal liest, der dürfte an diesem Buch seine Freude haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2015
Belitz, Bettina

Splitterherz / Ellie & Colin Trilogie Bd.1


weniger gut

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft mir "Splitterherz" in den letzten Jahren empfohlen wurde. Immer wieder wurde dabei das Buch von Bettina Belitz genannt und am Ende bin ich doch weich geworden und habe dem Buch trotz all der Skepsis eine Chance gegeben. Hätte ich dies doch nur nicht getan...

Bettina Belitz kann schreiben, darüber braucht man gar nicht diskutieren. Mein Problem ist jedoch, dass ich bei der Geschichte lange Zeit das Gefühl hatte, dass hier absolut nichts passieren würde. Die ersten zweihundert Seiten plätschern nur so vor sich hin und die einzige Erkenntnis, die ich bis dahin hatte war, dass ich die Protagonistin Elisabeth unausstehlich finde. Zwar wurde es gegen Ende dann doch etwas interessanter, aber der negative Eindruck blieb leider bis zum Schluss, sodass ich am Ende froh war, dass ich das Buch nach langen sechshundert Seiten endlich schließen konnte.

Die Wälter, die Figuren und besonders Elisabeths Gedanken sind von der Autorin sehr ausführlich beschrieben, sodass man hierbei einen guten Einblick erhält und sich vieles bildlich vorstellen kann allerdings weiß ich nicht, ob ich dies z.B. bei dem Wald wirklich in der Ausführlichkeit gebraucht hätte. Die Dialoge sind okay, aber bei weitem keine Highlights, gleiches gilt auch für die Figuren, die ich leider allesamt unsympathisch fand.

Besonders Elisabeth ist hier ein Fall für sich. Man hat mir bereits im Vorfeld gesagt, dass diese zwischendurch immer mal wieder anstrengend werden kann, allerdings habe ich mir das Ganze dann doch etwas harmloser vorgestellt. Ich wollte ihr wirklich eine Chance geben, aber leider wurde ich mit ihr nicht warm und fand sie so oberflächlich, arrogant und egoistisch, sodass ich nur noch genervt die Augen verdrehen konnte. Dazu empfand ich sie noch als sehr langweilig, da sie scheinbar den ganzen lieben Tag lediglich schläft und über ihre Mitmenschen, insbesondere ihre Eltern, meckert.

Mit Colin wurde ich ebenfalls nicht warm, da er mir nicht immer sympathisch und zu klischeebeladen war, allerdings fand ich ihn auf eine gewisse Art und Weise dennoch interessant, sodass ich mit ihm als Figur ganz gut leben konnte. Elisabeths Mitschüler und ihre Eltern werden ebenfalls gut in die Geschichte eingeführt, allerdings hat es auch hier nicht immer für mich funktioniert.

Richtig interessant wurde die Geschichte für mich erst, als Elisabeths Vater und Colin erstmals aufeinandergetroffen sind, denn dabei wurde direkt klar, dass dabei etwas im Busch ist, allerdings ist auch hier das bereits bekannte Problem wieder überdeutlich: Die Ideen sind da, die Autorin hatte davon massenhaft, allerdings hat es für mich immer wieder an der Umsetzung gehapert und somit hat mir auf den über sechshundert Seiten einfach zu oft das gewisse Etwas und der berühmte rote Faden gefehlt, den die Geschichte in meinen Augen so dringend gebraucht hätte.

Das Cover ist wirklich hübsch und hat mich immer wieder angesprochen, sodass ich dem Buch am Ende doch noch eine Chance gegeben habe. Auch die Kurzbeschreibung weiß zu überzeugen. Schade nur, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.

"Splitterherz" und ich: Es sollte einfach nicht sein. Ich habe dem Buch immer wieder ein Chance gegeben, mich durch viele Seiten gequält und am Ende war ich sehr froh, dass ich der unsympathischen Protagonistin entkommen bin. Leider kann ich hierfür keine Empfehlung aussprechen.