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Bellis-Perennis
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Wien

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Insgesamt 1117 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2024
Scarrow, Simon

Nachtkommando / Dunkles Berlin Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Nachtkommando“ ist der zweite Fall für Kriminalinspektor Horst Schenke und mein erster dieser Reihe.

Worum geht’s?

In einer eiskalten Jännernacht des Jahres 1940 kehren der Kinderarzt Manfred Schmesler und seine Frau von einem Konzertbesuch nach Hause zurück. Da Schmesler noch ein paar Akten bearbeiten will, geht seine Frau schlafen. Am nächsten Morgen ist nichts mehr, so wie es war: Sie findet ihren Mann tot im Arbeitszimmer, auf dem Schreibtisch einen Abschiedsbrief. Während die Polizei den Tod als Selbstmord zu den Akten legt, kann sich die Witwe damit nicht abfinden und bittet über Vermittlung von Ruth Frankel Kriminalinspektor Horst Schenke um Hilfe.

Schenke steht in Frankels Schuld, denn die junge Jüdin hat ihm vor einiger Zeit geholfen, einen Serienmörder zu fassen, weshalb er sich dieser Bitte nicht entziehen kann.

Schnell entdeckt Schenke Ungereimtheiten am Tatort und schließt einen Selbstmord aus. Eine Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens wird ihm von „ganz oben“ untersagt. Doch Horst Schenke ist keiner, der sich bevormunden lässt und mit Autoritäten so manche Schwierigkeit hat, besonders dann, wenn etwas vertuscht werden soll.

Gemeinsam mit ähnlich gestrickten Mitarbeitern ermittelt er heimlich weiter. Dabei decken sie Machenschaften auf, die schrecklicher nicht sein könnten und begeben sich in große Gefahr.

Obwohl Horst Schenke die Vorschriften gerne eigenwillig und manchmal auch die Nazi-Doktrin absichtlich falsch auslegt, kann er in diesem Fall letztlich nicht über seinen Schatten springen. Mord bleibt Mord, der den Buchstaben des Gesetzes nach geahndet werden muss, auch wenn es für den Täter gute Gründe für seine Tat gibt und er dafür auch Verständnis aufbringen kann.

Meine Meinung:

Simon Scarrow ist für seine historischen Roman-Serien aus der römischen Antike und der Napoleonischen Kriege bekannt. Mit dieser Reihe „Dunkles Berlin“ steigt er in die grausame Zeit des NS-Regimes ein.

In diesem zweiten Fall der Reihe bekommen wir es mit einen besonders abstoßenden und grausamen Kapitel des NS-Diktatur zu tun: Mit Euthanasie, dem Mord an behinderten Kindern und Menschen, die „für die Volksgemeinschaft nicht nützlich sind“ - also Behinderten, Kranken oder Personen, die nicht in den Wahn der „Reinheit der arischen Rasse“ passen.

Horst Schenke ist ein sympathischer Ermittler mit Ecken und Kanten, der sich mit dem NS-Regime so gar nicht anfreunden kann. Zum einen, erhalten zahlreiche Männer Positionen nicht auf Grund ihrer Fachkompetenz sondern auf ihrer fanatischen Parteizugehörigkeit und zum anderen kann er es nicht leiden, wenn ihm von seinen Vorgesetzten das Ermitteln schwer bzw. durch Interventionen unmöglich gemacht wird. Dass er dabei sein eigenes Leben und das seiner Mitarbeiter aufs Spiel setzt, scheint ihm nicht immer klar oder aber im Sinne der Gerechtigkeit egal zu sein. Auch diesmal muss er letzten Endes eine Entscheidung treffen, die möglicherweise eine fatale Konsequenz für ihn haben wird.

„Schenke öffnete die Tür, an deren Rahmen ein poliertes Messingschild mit seinem Dienstgrad und seinem Namen in Frakturschrift geschraubt war. Der alte, robuste Schreibtisch zeugte von Tradition und Pflichtbewusstsein – ein irgendwie beruhigender und ehrfurchtgebietender Gedanke. Von der Wand hinter dem Schreibtisch starrte ein Porträt des Führers in einem glänzenden schwarzen Rahmen durch den Raum.
Im Gegensatz zum Schreibtisch war die Fotografie nicht Teil der Büroausstattung seines Vorgängers gewesen, sondern kurz nach Schenkes Ankunft angebracht worden – auf Anordnung des Bezirkskommandanten, eines dicken Mannes, der seinen Posten weniger seiner Fachkompetenz, sondern in erster Linie seiner fanatischen Hingabe an die Partei zu verdanken hatte. Schenke wagte es nicht, das Porträt abzuhängen, bemühte sich jedoch nach Kräften, es zu ignorieren.
Er gab sich mit der Genugtuung zufrieden, bei der Arbeit dem Führer den Rücken zuzukehren."

Sehr geschickt verquickt der Autor Fakten mit Fiktion. So treten Reinhard Heydrich als Initiator des Programmes T4 sowie zahlreiche andere willfährige Helfer der Mordmaschinerie auf.

Dieser zweite Fall endet mit mehr als einem Cliffhanger und lässt viel Spielraum für eine oder mehrere Fortsetzungen. Vor allem auch deshalb, weil Horst Schenke zwischen zwei Frauen steht: Karin Canaris, die Nichte von Admiral Wilhelm Canaris sowie der Jüdin Ruth Frankel, deren Schicksal höchst ungewiss sein wird.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Krimi aus der dunklen Zeit des NS-Unrechtsregime 5 Sterne und eine Leseempfehlung, auch wenn ich die reißerische Ankündigung „Pageturner“ oder „Thriller“ nicht leiden kann.

Bewertung vom 26.02.2024
Lafer, Johann; Riedl, Matthias

Medical Cuisine - Gesunder Darm (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dass der Darm quasi ein spezielles Organ ist, das für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sorgt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Dass der Darm besonderer Aufmerksamkeit und Pflege bedarf, auch.

Der theoretische Teil setzt sich wie folgt zusammen:

Warum der Darm für unsere Gesundheit so wichtig ist - die vier Aufgaben des Darms
Die Zentrale in Sachen Darmgesundheit: das Mikrobiom
Wie die Ernährung unsere Darmgesundheit beeinflusst
Die Basis einer darmgesunden Lebensweise: die artgerechte Ernährung - 12 Strategien
Ab auf den Teller: Die Top Ten Lebensmittel für einen gesunden Darm
Warum es eine Medical Cuisine braucht - und wie sie funktioniert
Diese Voraussetzungen braucht es für eine darmgesunde Küche
Was noch zum darmgesunden Lebensstil gehört

Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Ganz besonders wichtige Infos sind noch in einem farblich abgehobenen Kästchen dargestellt.

Die Umstellung auf den darmgesunden Lebensstil sollte langsam erfolgen und Bewegung, die Spaß macht, gehört auch dazu.

Zu den Rezepten ist zu sagen, dass sie für zwei Personen ausgelegt sind - halbieren geht leichter als vierteln. Nein, ganz im Ernst, es lässt eher eine Freundin oder Ehepartner für neuen Rezepte erwärmen als eine Familie mit Kindern. Ich finde, die Rezepte sollten zuerst im kleinen, eigenen Rahmen ausprobiert und eventuell an den innerfamiliären Geschmack werden angepasst werden. So können Enttäuschungen vermieden werden.

Johann Lafer betont, dass exotische und teure Lebensmittel nicht verwendet werden. Nun, das ist möglicherweise Ansichtssache. Für manche sind 500 Gramm Spargel oder Lachs (und das alles in Bio-Qualität) nicht ganz erschwinglich.

Die genaue Zutaten/Einkaufsliste, Kalorien/Nährwertenangaben sowie die Zubereitungszeit und die Schritt-für-Schritt-Anweisung lassen auch ungeübte Köche nicht verzweifeln. Gut finde ich, dass es eine einfache Variante sowie eine für „Fortgeschrittene“ in Sachen Darmgesundheit gibt.

Das „Tom yang gung“ gibt es mit Garnelen oder als vegane Variante mit Knuspertofu. Die Kürbissuppe mit Orangenfilets bzw. die Kürbis-Kokos-Suppe werde ich demnächst ausprobieren. Ich liebe den nussigen Geschmack des Kürbis. Ach, und in Sushi und Maki könnte ich mich sowieso eingraben!

Aber, die größte Freude bereitet mir, dass Spaghetti Carbonara als darmgesund eingestuft sind! Allerdings puristisch italienisch - ohne Obers! Auch die vegetarische Variante (mit Pilzen und Schwarzwurzeln plus ein bisschen Obers) klingt gut

Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei, selbst Köttbullar oder Dürüm können nachgekocht werden. Ein Streifzug durch die internationale Küche.

Fazit:

Das Wesentliche ist im 70 Seiten umfassenden Theorieteil gut erklärt. Es folgen Rezepte und Fotos von köstlich aussehende Gericht. Dem Vernehmen nach sind sie einfach zuzubereiten. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Bewertung vom 26.02.2024
Jensen, Michael

Blutiges Erbe / Die Brüder Sass Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Krimi ist der vierte aus der Reihe „Syndicat Berlin“. Geschickt verquickt Autor Michael Jensen Fakten mit Fiktion. Zu den Fakten gehören die Brüder Sass und zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Berlin von 1925 und 1926. Hier sind Marlene Dietrich, Ernst Gennat, Fritz Lang oder Sergej Eisenstein sowie zahlreiche Männer, die eine politische und daher undurchsichtige Rolle spielen wie Harry Graf Kessler oder Hermann Ehrhardt, zu nennen.

Worum geht’s?

Im Herbst 1925 wird auf dem Ufa-Gelände in Nowawes/Potsdam ein russischer Diplomat ermordet. Er soll ein Bekannter des russischen Regisseurs Sergej Eisenstein gewesen sein, der eben seinen Revolutionsfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ abgedreht hat. Ein toter Diplomat ist zu keiner Zeit und in keinem Land gerne gesehen, bedeutet das für die ermittelnden Polizisten Einmischungen der Politik. Das müssen auch Paul Konter und sein Kollege Jens Druwe zur Kenntnis nehmen. Doch Paul wäre nicht Paul, wenn er sich an die Vorgaben hielte und ermittelt heimlich weiter. Dazu bedient er sich seiner Kontakte zur Familie Sass sowie zu anderen Ganoven.

Als dann das Gerücht um das „Rote Erbe“, nämlich Geld und Juwelen der aus dem revolutionärem Russland geflohenen Adeligen, die Runde macht, fasst Franz Sass, der mit den Unternehmungen der letzten Jahre kein so glückliches Händchen bewiesen hat, einen aberwitzigen Plan: Er will nicht nur ein Stück vom Kuchen, sondern gleich den ganzen und beginnt mit den Vorbereitungen zu einem waghalsigen Coup. Danach will er sich mehr oder weniger zur Ruhe setzen und am Stadtrand von Berlin gemeinsam mit einer Famiglia aus Neapel steuerschonend für die Italiener ein Casino betreiben.

Meine Meinung:

Die Weimarer Republik und die Filmstudios der Ufa sind hier Kulisse für einen hochspannenden und unterhaltsamen historischen Krimi, der aus dem Blickwinkel der Unterwelt erzählt wird. Dieser Blickwinkel beschert den Lesern Einblicke in die Netzwerke der diversen Mitwirkenden. So ist an manchen Stellen nicht ganz klar, wer die Guten und die Bösen sind, denn die Grenzen verschwimmen immer wieder. Vor allem Paul Konter wandelt, mit stillschweigender Duldung von Kriminalrat Ernst Gennat, auf einem äußerst schmalen Grat. Ich befürchte, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis ihm das Ganze um die Ohren fliegen wird.

Die Handlung ist, wie in den Vorgängern fesselnd erzählt. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt.

Im Nachwort erklärt Autor Michael Jensen einiges zum historischen Hintergrund.

Gut gefallen hat mir, dass ich Jens Druwe, einer Figur aus einer anderen Krimi-Reihe des Autors, wieder begegnen durfte. Michael Jensen schafft es immer wieder, fiktive Figuren und historische Persönlichkeiten elegant in die Story einzubetten.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Kriminalroman aus der Zeit der Weimarer Republik, der mich sehr gut unterhalten hat, 5 Sterne.

Bewertung vom 26.02.2024
Laue, Mara

Watermans Tod


ausgezeichnet

Ich mag Mara Laues Whisk(e)y-Krimis! Egal ob sie, wie jene Reihe rund um Privatdetektivin Rowan Lockart in Schottland oder wie dieser hier in der Republik Irland spielen. Das „Wasser des Lebens“ auf gälisch uisge beatha darf nicht fehlen.

Als Cian Waterman tot in seinem Pub Merman’s Song liegt, wundert das niemand, gilt er doch als raubeiniger Zeitgenosse mit vielen Feinden. Dass man ihn allerdings gleichzeitig vergiftet, erstochen und zu guter Letzt noch den Schädel eingeschlagen hat, also gleich dreimal getötet hat, stellt Inspector Cathal O’Donovan vor eine große Herausforderung.

Also klappert er alle potenzielle Täter der Reihe nach ab: vorrangig natürlich die liebe Verwandtschaft wie Watermans Schwager, der den beabsichtigen Verkauf des Pubs verhindern wollte und die Kellnerin, von der behauptet wird, sie sei Cians Geliebte gewesen und die das Lokal dann auch noch erbt. Oder muss die Polizei doch die drei Männer, mit denen der Tote am Abend des Todes einen veritablen Streit hatte, ausforschen? Oder hat sich ein Teilnehmer am „Limerick-Bewerbs“, der regelmäßig im Pub stattfindet und angeblich von Cian manipuliert worden ist, gerächt? Und was hat die Lücke von zwei Jahren in Watermans Lebenslauf zu bedeuten? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter? Ein tödliches?

Fragen über Fragen, die den sympathischen Ermittler ziemlich fordern, den kaum ist eine halbwegs beantwortet, taucht eine neue auf.

Meine Meinung:

Ich kenne ja schon einige Krimis aus der Feder von Mara Laue, die meistens klassische Ermittlerkrimis sind. Die Krimis sind, auch wenn sie nicht allzu viele Seiten haben, sehr gut strukturiert. Sie enthalten viel Lokalkolorit sowie Hinweise auf historische Ereignisse, die sehr gut recherchiert sind, und Auswirkungen auf das aktuelle Verbrechen haben. Nebenbei erfährt der Leser einiges über Land und Leute.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Die Leser werden mehrmals auf falsche Fährten gelockt.
Die Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten und sorgen, sowie wie Cian Waterman, für Überraschungen.

Fazit:

Diesem klassischem Ermittlerkrimi, der uns ins irische Limerick mit erlesenem Whiskey und jenen fünfzeiligen Gedichten, eben Limericks, führt, gebe ich sehr gerne 5 Sterne. Sláinte!

Bewertung vom 21.02.2024
Posiadly, Frank

Freud schweigt (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieser historische Roman wird in zwei Zeitebenen um den Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud erzählt. Die erste beschreibt seine Hamburger Jahre und die zweite seine Emigration 1938 nach England ins Exil.

Der junge Sigmund Freud hat Martha Bernays 1882 kennen und lieben gelernt. Leider steht einer Hochzeit das auf beiden Seiten fehlende Vermögen entgegen. So bemüht er sich, Patienten aus der vermögenden Hamburger Gesellschaft zu finden. Doch alles was er zunächst entdeckt, sind ein totes Baby in einem Fleet, drei Jugendliche, die sich mit allerlei Gaunereien über Wasser halten und Elfie, das ehemalige Dienstmädchen einer angesehen Hamburger Familie, das in einer Heilanstalt untergebracht ist und mehr als ein Geheimnis mit sich herumträgt.

Im Erzählstrang rund um Freuds Emigration lernen wir einen todkranken Freud kennen, der auf Grund seines Alters und der Krebserkrankung nur mehr ein Schatten seiner selbst ist.

Meine Meinung:

Sehr geschickt sind hier Fakten und Fiktion miteinander verquickt. Wir lernen hier die extremen Gegensätze der Hamburger Bevölkerung kennen: Hier die Reichen, als Pfeffersäcke bezeichneten Handelshäuser, und dort diejenigen, die sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben und sich durch kleine (oder größere) Gaunereien über Wasser halten. Zentrales Thema ist der Missbrauch des Dienstpersonals durch die Herrschaft und dessen Folgen, die natürlich das Personal zu tragen hat.

Sigmund Freud wirkt auf mich nicht sehr souverän, was aber verständlich ist, ist er doch als Wiener Jude mit der Hanseatischen Lebensweise nicht vertraut. Die ständigen Geldnöte, das intensive Suchen nach zahlungskräftigen Patienten machen aus ihm einen Getriebenen. Sein - wie selbstverständlich wirkender - Kokainkonsum, machen ihn mir nicht wirklich sympathisch. Ich weiß schon, viele Ärzte haben sich Selbstversuchen mit diversen Drogen unterzogen und Kokain war so etwas wie ein „Allheilmittel“ gegen allerlei Beschwerden.

Der Schreibstil ist gefällig. Der Leser kann sich Hamburg am Ende des 19. Jahrhunderts sehr gut vorstellen. Die Kluft zwischen reich und arm ist sehr groß.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem interessanten Einblick in die frühen und die letzten Lebensjahre von Sigmund Freud 4 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2024
Burmeister, Jens

Verhängnisvolle Toskana (eBook, ePUB)


gut

In diesem dritten Fall bekommen es der forensische Archäologe Josef Tiefenthal und seine Lebensgefährtin Stella Bernucci, die toskanische Commissaria, mit einem komplexen Kriminalfall zu tun, der sie sogar zur italienischen Armee, die sich naturgemäß nicht gerne in die Karten blicken lässt, führt. Da ist zum einen der Handlungsstrang rund um tote Mountainbikerin, die man in einem Kiefernwäldchen im Chianti findet. Zunächst sieht alles nach einem bedauerlichen Unfall aus, war doch Eleonara Gatti als rasante Sportlerin bekannt. Doch bei näherer Betrachtung der Leiche der Biologin wird klar, dass hier nachgeholfen wurde. Nur warum? Hat ihr Tod mit der Rodung eines Weingutes zu tun, dessen Rebstöcke an einer gefährlichen Rebkrankheit befallen waren? Und warum ausgerechnet dieses eine Weingut, das nach biologischen Grundsätzen Wein produziert? Sollte da eine Konkurrenz ausgeschaltet werden?

In einem zweiten Handlungsstrang entdeckt Tiefenthal, der nun die Arbeit als Gerichtsmediziner übernehmen soll, mit dem von ihm entwickelten Computerprogramm zur Sequenzierung von DNA, dass ein Knochen eines angeblich etruskischen Skelettes gefälscht worden ist. Als dann noch die dazugehörige Archäologin, Carola Moretti, verschwindet, ist sein kriminalistischer Spürsinn wieder geweckt. Doch Tiefenthals Alleingänge erzürnen nicht nur Bernucci sondern haben weitreichende Folgen.

Meine Meinung:

Nachdem mir der zweite Fall für den forensischen Archäologen Josef Tiefenthal und Commissaria Stella Bernucci nicht gar so gut gefallen hat, habe ich Autor Jens Burmester noch eine Chance geben wollen. Diesmal finde ich den Krimi ziemlich überfrachtet. Es werden nämlich zu viele kriminelle Machenschaften in den Krimi verpackt, die getrost auf zwei Bücher aufgeteilt werden hätten können.

Ich finde ja die Story mit den an dem Feuerbakterium Xylella fastidiosa erkrankten Weinreben allein schon sehr interessant. Immerhin mussten in Apulien tausende Hektar von befallenen Olivenhainen gerodet werden, da es kein Mittel gegen das Bakterium gibt, das für mehr als 650 Pflanzenarten gefährlich ist. Da hätte es den zweiten Handlungsstrang rund um das etruskische Skelett gar nicht gebraucht, das vor allem das Klischee der Chinesen als Fälscher bedient, sowie den dritten rund um den Cold Case in Florenz rund die beiden weiblichen Skelette gar nicht gebraucht.

Die Alleingänge Tiefenthals erzürnen nicht nur Bernucci, sondern erwecken den Anschein, dass Gerichtsmediziner in Italien unterbeschäftigt sind, so dass sie ihren persönlichen Neigungen nachgehen können, wann immer es ihnen beliebt.

Der Schreibstil ist beschreibend, mehr „tell“ denn „show“. Weder blaugefärbte Haare und pinkfarbene Leggings von Touristinnen noch Stellas Blick in die haselnussbraunen Augen eines Mitstreiter der toten Eleonora bringen die Handlung weiter. Auf diese Beschreibung hätte gut und gerne verzichtet werden können, da sie nur dazu dienen, die Seiten mit Belanglosigkeiten zu füllen. Dann gibt es noch einige Tippfehler wie „Kindstot“ statt „Kindstod“ oder „Florence“ statt Florenz bzw. Firenze.
Das Privatleben von Josef und Stella kommt auch nicht zu kurz. Dass Stella demnächst Nonna also Großmutter wird, stellt die Weichen für einen vierten Fall.

Das italienische Flair wird uns durch Lieder von Antonello Venditti, Lucio Dalla und Luciano Pavarotti sowie typisch italienische Speisen vermittelt. So dürfen die Protagonisten Steinpilzrisotto, Tortelli di patate sowie Pollo alla contadina, dessen Rezept im Anhang zu finden ist, speisen. Dazu wird passender Wein wie ein Sangiovese oder ein Primitivo aus Apulien kredenzt. Natürlich dürfen italienische Autos nicht fehlen. So fährt Stella einen Fiat Seicento und ein Verdächtiger ein feuerrotes Alfa Romeo Cabrio, dessen Anschaffungspreis sein Monatsgehalt um ein Vielfaches übersteigt.

Fazit:

Ein Krimi aus der Toskana, in den viel zu viel hineingepackt ist. Hier wäre weniger mehr gewesen, daher gibt es von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2024
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1


ausgezeichnet

Diesen ersten Band einer neuen Krimi-Reihe habe sehr gerne und quasi auf einer Hafenrundfahrt gelesen. Wir tauchen ein die faszinierende Welt des Hamburger Hafens und der Arbeit der Wasserschutzpolizei, die man sonst als Hamburg-Besucher nicht richtig wahrnimmt. Geschrieben ist der Krimi von Angélique Kästner, Autorin und Spezialistin für Krisenintervention, und Andreas Kästner, der nach über 30 Jahre als Hauptkommissar bei der Hamburger Wasserschutzpolizei den Hafen kennt, wie kein zweiter.

Worum geht’s?

Der Kapitän Dominic Lutteroth wird von seinem Freund und Kompagnon Hans Kruger erschlagen auf seiner Barkasse „Rieke“ gefunden, die an den Hamburger Landungsbrücken vertäut liegt. Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei ist als erstes vor Ort und aIarmiert sofort das LKA. KHK Jonna Jacobi, die ständig abwertenden Sprüchen ihren Chefin ausgesetzt ist, übernimmt die Ermittlungen, obwohl sie eigentlich schon auf dem Sprung nach Hause ist. Um sich in der Welt des weitläufigen Hamburger Hafens leichter zurechtzufinden, nimmt sie das Angebot von Bendixen gerne an. Von da an beginnt eine interessante und gute Zusammenarbeit zwischen zwei Dienststellen, während es in Jonnas eigener nicht gar so gut läuft. Dritte im Bunde ist Krisen-Psychologin Charlotte Serverin, allein erziehende Mutter einer pubertierenden Tochter, die der jungen Witwe beistehen soll.

Dabei erfahren die Ermittler, dass es im Hafen Unstimmigkeiten zwischen den Barkassen-Kapitänen gibt, da wegen der Pandemie die Touristen ausbleiben. Für Lutteroths Witwe ist alles klar: Der Inhaber der größten Barkassenflotte ist der Täter. Dem gibt sie dann vor den versammelten Trauergästen eine schallende Ohrfeige, weil er sich erdreistet hat, ohne Einladung zum Begräbnis zu kommen.

Doch ist es wirklich so einfach? Und was ist an der Beobachtung dran, dass Lutteroth geheimnisvolle Kisten transportiert haben soll?

Meine Meinung:

Als erklärter Hamburg-Fan, für den es keinen Aufenthalt ohne Hafenrund- oder Fleetfahrt gibt, habe ich mich über das Wiedersehen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und dem Flair der Hansestadt sehr gefreut. Der Gang durch den AltenElbtunnel oder die Arbeiten an den Containerbrücken oder das Labyrinth zwischen den Werften, in denen sich ein ortsunkundiger Fahrer leicht verirren kann - das alles ist so authentisch beschrieben, dass ich das Geschrei der Möwen hören und die Gischt auf meiner Haut spüren konnte.

Die Charaktere sind glaubwürdig beschrieben. Ich hatte recht bald eine Hypothese, wer denn der Täter sein könnte, und bin nicht allzu weit daneben gelegen.

Die Arbeit der Wasserschutzpolizei ist geschickt in die Handlung eingebaut. Neben dem großen Handlungsstrang rund um den toten Kapitän Lutteroth gibt es mehrere kleinere, die auf eine möglich Spur zum Täter hinweisen. Nicht alle Fährten erweisen sich als zum Ziel führend.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem spannenden Krimi, der in meiner deutschen Lieblingsstadt Hamburg spielt, und durch zahlreiche unerwartete Wendungen bis zur letzten Seite fesselt, 5 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2024
Gasser, Markus

Lil


ausgezeichnet

„Wenn du dich in Familie begibt, kommst du darin um.“ (Heimito von Doderer)

Dieser Roman ist eine beeindruckende Geschichte um eine starke Frau, viele falsche und ganz wenige echte Freunde sowie eine Familie, die diesen Namen nicht verdient.

Lil ist eine brillante Geschäftsfrau, erfolgreich und unabhängig. Sie geht ihren Weg eigenwillig und verstößt damit gegen alle gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit (um 1880). Das bringt die oberen erlauchten Vierhundert gegen sie auf. Nur ihr Ehemann, Chev, mit dem sie eine gleichberechtigte Ehe führt, hat, ebenso wie einst ihr Vater, großes Verständnis. Der gemeinsame Sohn Robert ist leider in geschäftlichen Dingen völlig ungeeignet, hält sich aber für ein Finanzgenie. Eine verhängnisvolle Mischung! Als Chev stirbt, zeigt Robert sein wahres Gesicht. Gemeinsam mit seinem Freund, dem windigen Arzt Matthew Fairwell lockt er seine Mutter in eine Falle. Doch wenn er glaubt, seine Mutter damit dazu zu bringen, ihm sowohl ihr eigenes Vermögen als auch die Erbschaft zu überschreiben, hat er nicht mit Lillians Stehvermögen gerechnet. Es kommt zu einem Aufsehen erregenden Prozess, in dem ... nun, den Ausgang verrate ich jetzt nicht.

Meine Meinung:

Diese spannende, unterhaltsame, aber dennoch wütend machende Lektüre führt uns vor Augen, dass die „liebe Familie“ nicht „Heimat des Herzens ist“ (S.107) sondern häufig der Hort Gewalt und Verbrechen ist. Hier muss ich wieder einmal den österreichischen Schriftsteller Heimito von Doderer (1896-1966) zitieren, der gesagt hat „Wenn du dich in Familie begibt, kommst du darin um.“

Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert haben lieb, nett und unterwürfig zu sein, eine möglichst hohe Mitgift in die Ehe mitzubringen, die automatisch ins Eigentum des Ehemanns übergeht, viele Söhne zur Welt zu bringen und wenn dann noch ein bisschen Rest der Persönlichkeit übrig ist, bei Festen sich als hübsche Deko zu präsentieren. Habe ich etwas vergessen? Ach ja, zu allen Exzessen des Ehemannes duldsam schweigen und sowohl die ehelichen Pflichten als auch diverse Geliebte (inklusive Ansteckung mit Syphilis) freudig hinnehmen.

Interessant ist dieser Roman auch deswegen, weil er nicht chronologisch erzählt wird, sondern zwischen dem 19. Jahrhundert und dem 21. Jahrhundert hin- und her springt. In der Gegenwart lernen wir die todkranke Sarah kennen, die mit ihrem Dobermann Miss Brontë über ihre viermal Ur-Großmutter Lillian spricht. Die Verbindung zwischen den beiden Frauenschicksalen ist ein verschollener Brief Lillians aus Hops Island, der in dem Prozess eine wichtige Rolle gespielt hat, und der zufällig bei der Räumung von Sarahs Wohnung wiederentdeckt worden ist.

Der Schreibstil von Markus Gasser ist mitreißend und vor allem im Prozess durch die Person des Richters ziemlich sarkastisch. Das Buch entwickelt eine Sogwirkung, der man sich nur schwer entziehen kann.

Fazit:

Diesem Roman, der sich mit dem schwierigem Thema von Gier, Frauenverachtung sowie fehlender Toleranz beschäftigt, gebe ich gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 19.02.2024
Kuchar, Helena

Jelka


ausgezeichnet

„Aus Kärnten werde ich ein Paradies machen ...“ (S.14) Genausowenig wie seine größenwahnsinnigen Architekturfantasien Linz oder Wien zu den „Perlen des Deutschen Reiches“ gemacht haben, ist aus Kärnten das versprochene Paradies geworden. Mit diesen überzogenen und großspurigen Allmachtsfantasien ist Hitler auf Menschenfang gegangen und hat in weiten Teilen des vom Ständestaat zerrissenen Österreich zahlreiche Anhänger gefunden. Dass nach 12 Jahren das von ihm propagierte tausenjährige Reich am und zu Ende war, ist bekannt. Weniger bekannt sind die vielen Widerstandsgruppen, die sich gegen das NS-Regime gestellt haben. Eine davon ist die Gruppe rund um Helena „Jelka“ Kuchar im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Slowenien.

Dieses Buch sind nicht nur Lebenserinnerungen von Helena „Jelka“ Kuchar (1906–1985) die zunächst als Magd auf einem Bauernhof bei Bad Eisenkappel/Železna Kapla gelebt hat, sondern auch eine fundierte Darstellung des Kärntner Widerstandes gegen die NS-Diktatur.

Heimlich mussten sie und ihr Mann heiraten, denn die Familie ihres Mannes war mit der bitterarmen Magd nicht einverstanden. In diesen Aufzeichnungen, die bereits 1984 im Drava-Verlag erschienen sind, erinnert sie sich, wie die slowenische Minderheit von den Deutschkärntern schon vor 1938 gedemütigt und drangsaliert worden. Während des Zweiten Weltkrieges und der kriegsbedingten Abwesenheit ihres Ehemannes muss sie alles tun, um ihre vier Kinder vor den Schergen des Regimes schützen, denn die machen, wie wir wissen, Jagd auf alle Nicht-Arischen. Jelka schließt sich den Partisanen an, stets in Gefahr zu verhungern oder verraten zu werden. Das Buch spart Jelkas Verhaftung und Folter durch die Gestapo nicht aus. Letztlich gelingt es ihr mit viel Chuzpe am Laben zu bleiben.

Die Hoffnung auf Verbesserung der Situation der Kärntner Slowenen nach Ende des Krieges, erfüllt sich nicht. Es wird noch Jahre dauern, bis die versprochenen zweisprachigen Ortsafeln aufgestellt und die slowenische Sprache als Amts- und Unterrichtssprache in jenen Ortschaften akzeptiert wird, in denen sich die Bewohner zu ihren Wurzeln bekennen.

Jelka Kuchar engeagierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg bis ins hohe Alter für die slowenische Frauenbewegung und die Kulturarbeit vor allem mit Kindern und Jugendlichen.

Meine Meinung:

Das Buch „Jelka“ erschien erstmals 1984 im Verlag Drava. Es wurde jetzt vom Wieser Verlag neu aufgelegt und ist ein Teil der „Slowenischen Bibliothek“. Der Klagenfurter Verlag ist einer der wenigen in Österreich, der Bücher slowenischer Autoren verlegt. Loijze Wieser ist dabei wichtig, auch Unbekanntes aus der gemeinsamen Geschichte Kärntens und Sloweniens zu präsentieren. Diese Lebenserinnerungen wurden Thomas Busch und Brigitte Windhab nach Tonbandaufzeichnungen von Helena Kuchar veröffentlicht.

Als halbe Kärnterin ist mir die Geschichte des Bundeslandes vetraut und wichtig. Leider gehört(e) meine väterliche Verwandtschaft zu jenen, die auch heute noch dem Ariernachweis eine unangemessen wichtige Bedeutung schenken. Bei solchen Menschen tut Aufklärung auch Jahrzehnte nach dem Ende des Unrechtsregime not. Hier könnte dieses Buch seinen Beitrag leisten.

Fazit:

Gerne gebe ich diesen Lebenserinnerungen, die ein beredtes Zeugnis für die Freiheit und wider das Vergessen sind, 5 Sterne.

Bewertung vom 19.02.2024
Graver, Elizabeth

Kantika (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Roman beruht auf wahren Gegebenheiten und erzählt die Geschichte von Rebecca Cohen Baruch Levy, der Großmutter der Autorin Elizabeth Graver.

Die Erzählung beginnt im Jahre 1907, als Rebecca Cohen ihr Leben als Tochter eines wohlhabenden sephardischen Unternehmers in Istanbul genießt. Doch nach dem Ende der Ersten Weltkriegs verliert der Vater sein Vermögen und die die nationalistischen Kräfte wenden sich gegen Griechen, Armenier und nicht zuletzt gegen Juden. Während Rebecca, wie ihre Freundin Lika lieber nach Amerika auswandern möchte, beschließt ihre Familie nach langem Zögern, sich in Spanien niederzulassen. Ausgerechnet nach Spanien, das vor rund 400 Jahren alle Juden zwangstaufen ließ und jene, die sich weigerten, ermordeten. Doch scheint das Angebot für die Samuel Cohen annehmbar zu sein.

Die Ankunft in der Wirklichkeit von 1925 ist heftig, nur eine kleine Wohnung für die mehrköpfige Familie, kein gesellschaftliches Leben und kaum Verdienstmöglichkeiten. Die politische Lage in Spanien verschlechtert sich zusehend. Rebecca wird 1926 mit Luis verheiratet, der im Ersten Weltkrieg einen Giftgasangriff überlebt hat und an Spätfolgen leidet. Sie wird Mutter zweier Söhne und als sie nach Adrianopel aufbricht, um ihren Mann wieder zu sehen, weiß sie bei Reiseantritt noch nicht, dass sie Witwe ist.

Als ihre Freundin Lika bei der Geburt ihres Kindes stirbt, wie Rebecca mit dem Likas Ehemann verkuppelt. Nun scheint sich der Traum von besseren Leben in Amerika, doch noch zu erfüllen. Allerdings muss Rebecca die Reise ohne ihre Familie antreten, denn die sitzt in Spanien von 1934 fest.

Meine Meinung:

Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Anders als die streng orthodoxen chassidischen Juden ergreifen die Sepharden beinahe jedem Strohhalm. Und hier sind es die Frauen, die die Initiative ergreifen. Sie lassen sich durch die strengen Glaubensregeln nicht einschüchtern. Sie beugen (oder ignorieren) die Regeln, wirken weltoffen und arrangieren sich mit Gegebenheiten.

Bei Rebeccas Lebensweg führt sie von Istanbul (vormals Konstantinopel) nach Barcelona, Adrianopel und über Kuba nach Astoria in den USA. Das Leben hat abermals so manche Bürde für bereit, denn die behinderte Tochter von Lika, die sie mitgeheiratet hat, sowie ihre Schwiegermutter machen ihr das Leben schwer. Doch sie schafft es, das Leben zu meistern.

Gut gefällt mir, dass immer wieder Sätze in ladino, also der Sprache der sephardischen Juden eingeflochten sind. Wer die Worte aufmerksam liest, wird den Mix aus spanisch, französisch und jiddisch erkennen.

Der Buchtitel „Kantika“ heißt bezeichnenderweise „Lied“, denn die Lieder der Erinnerung an die alte Heimat helfen, die Mühsal des Alltags zu ertragen.

Fazit:

Diesem Roman, mit dem die Autorin ihrer Großmutter Rebecca Cohen Baruch Levy ein Denkmal setzt, gebe ich gerne 5 Sterne.