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Petra Sch.
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Gablitz

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Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2018
Aichner, Bernhard

Bösland


sehr gut

Kann man die Vergangenheit ungeschehen machen bzw. korrigieren?

Kurz zum Inhalt:
Ben wird regelmäßig von seinem Vater mit dem Gürtel verprügelt - auf dem Dachboden, dem sogenannten Bösland.
Als Ben 10 ist, findet er seinen Vater im Bösland, erhängt mit dem Gürtel.
Er hat einen einzigen Freund: Felix Kux, den Sohn des Arztes. Mit ihm verbringt er die meiste Zeit, auch oder gerade im Bösland, die beiden quälen Tiere und vor allem drehen sie Filme über alle Mögliche mit der Kamera, die Felix seinem Vater geklaut hat.
Etwas später kommt Matilda neu in die Klasse, zu Dritt verbringen sie nun Zeit und Ben ist in Matilda verliebt.
Bis Matilda eines Tages tot im Bösland liegt - der Schädel eingeschlagen. Ben hält sie im Arm und wird als Täter in die Psychiatrie eingesperrt. Er kann sich an nichts erinnern. Als Ben 23 ist, wird er wieder freigelassen. Er geht freiwillig zur Therapie. 30 Jahre nach dem schrecklichen Tod von Matilda deckt er das schreckliche Geheimnis von damals auf - und es wird gefährlich für ihn.


Meine Meinung:
An den Schreibstil muss man sich anfangs gewöhnen - aber mir gefällt es sehr gut, dass abwechselnd in ich-Form aus Sicht von Ben und im Dialog-Stil zwischen Ben und jeweils einer weiteren Person erzählt wird.
Das Schicksal von Ben ist traurig, er hatte eine schlimme Kindheit. Vom Vater verprügelt, die Mutter verschließt die Augen - und noch schlimmer, sie gibt dem Sohn die Schuld am Selbstmord des Vaters und meinte, es wäre besser gewesen, wenn der Vater ihn totgeprügelt hätte. Kein Wunder, dass alle in ihm den Mörder sehen.
Auch wenn Ben nicht so wirklich sympathisch ist, fühlt man mit ihm mit und erfährt nach und nach Schreckliches.
Bernhard Aichner hat mit "Bösland" einen Psychothriller der etwas anderen Art geschaffen. Die ganze Geschichte ist düster, mysteriös und morbid, und beim Lesen denkt man immer wieder dran, wie gut es einem selbst geht und man ist froh darüber, dass man keine Freunde wie Kux hat.


Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller mit einem besonderen Schreibstil, der mich gut unterhalten hat!

Bewertung vom 29.12.2018
Renk, Ulrike

Jahre aus Seide / Das Schicksal einer Familie Bd.1


ausgezeichnet

Eine historische Figur in einem teilweise fiktiven Roman verwebt

Kurz zum Inhalt:
Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, der ihn im ganzen Land herumführt, wo er Schuhkollektionen verkauft. Der Familie geht es finanziell sehr gut.
Ruth freundet sich mit Rosi, der Tochter von Merländers Chauffeur an, und verbringt viel Zeit in der Villa Merländer. Dort kommt sie auch zum ersten Mal mit teuren Stoffen und Seide in Kontakt und ist sofort begeistert. Ihre Oma bringt ihr das Nähen bei und wie man Schnittmuster entwirft.
Ruth hat eine behütete Kindheit, und in ihrer Jugend verliebt sie sich in Kurt.
Doch die Nationalsozialisten erlangen immer mehr Macht, und die Juden werden in ihrem Leben immer mehr eingeschränkt.
Viele jüdische Familien planen auszuwandern, ebenso die Familie von Kurt, doch Karl ist lange Zeit dagegen und hofft, dass die furchtbare Zeit bald vorbei ist...


Meine Meinung:
"Jahre aus Seide" ist der erste Teil der Trilogie um die jüdische Familie Meyer vor und im Zweiten Weltkrieg, im Vordergrund steht die Tochter Ruth. Dieser erste Teil handelt von Ruths Kindheit in den 1920er und 1930er Jahren vor dem Weltkrieg.
Der Schreibstil ist ruhig und authentisch. Leider suggeriert der Klappentext einen etwas anderen Inhalt, nichts desto trotz war ich von dem Buch begeistert! Es wird die Familiengeschichte der Meyers erzählt, nach einer wahren Begebenheit. Dadurch, dass man als Leser weiß, welches politische Ereignis passieren wird, sieht man alles natürlich durch andere Augen.
Auch wenn jetzt nicht ein spannendes Ereignis dem anderen folgt - es ist eine Familiensaga, und wer Tempo und Spannung will, möge einen Krimi oder Thriller lesen.
Vor allem die Familie Aretz, allen voran Hans Aretz, Karls Chauffeur, hat das Herz am rechten Fleckt und die Meyers sehen die Aretz' nicht nur als Angestellte, sondern als Freunde, mit denen sie auch oft in Urlaub gefahren sind.
Die ersten zwei Drittel 'plätschern so vor sich hin', um es mal salopp zu sagen, und das letzte Drittel nimmt dann an Fahrt auf, denn die Zustände für die Juden werden immer schlimmer.
Das Buch endet leider mit einem fiesen Cliffhänger, bei dem man als Leser unbedingt sofort den nächsten Band zur Hand nehmen will um zu erfahren, wie es mit der Familie Meyer weitergeht!
Das Cover suggeriert sofort einen historischen Roman, und auch die Cover der anderen beiden Bände lassen die Zusammengehörigkeit dieser Trilogie erkennen.


Fazit:
Emotionale und dramatische Familiensaga nach einer wahren Begebenheit, die mich sehr gut unterhalten hat. Ich bin schon sehr neugierig auf die anderen beiden Bände!

Bewertung vom 27.12.2018
Scheunemann, Frauke;Szillat, Antje

Zwei wie Hund und Katze / Paule & Sneakers Bd.1


ausgezeichnet

ein starkes ungleiches Team!

Kurz zum Inhalt:
Der kleine Dackelwelpe Paule muss zu einer neuen Familie, worüber er sehr traurig ist. Lieber wäre er bei seiner Mama und seinen Geschwistern geblieben. Doch er hat Glück, seine neue Familie hat ihn ganz lieb, vor allem die Kinder Fips und Bille.
Wenn es da nur nicht diesen griesgrämigen Nachbarskater namens Sneakers geben würde. Doch eines Nachts sieht Paule Sneakers mit anderen Katzen durch den Garten schleichen - da muss er doch unbedingt wissen, was die im Schilde führen! Kurzerhand schleicht er ihnen hinterher, und was er da mitbekommt, ist unglaublich! Sneakers hat eine ganze Katzenbande, und diese hilft Kindern und Tieren in Not! Da ist es doch klar, dass Paule da auch uuunbedingt mitmachen muss, auch wenn er gar keine Katze ist!


Meine Meinung:
Der Geschichte ist in ich-Form aus Sicht des Dackelwelpen Paule geschrieben, so bekommt man richtig tolle Einblicke in Paules Gedanken - und diese sind einfach nur zuckersüß und witzig!
Vor allem, wie er sämtliche neuen Frauchen und Herrchen in die Flucht treibt! Köstlich!
Paule ist auch ein kleiner Sturkopf, ein starker Charakter und er will sich immer durchsetzen. Er hat ein großes Herz und will allen helfen. Man fiebert mit ihm mit und muss ihn einfach ins Herz schließen!
Außerdem bringt das Buch den Kids spielerisch nahe, dass man bei andern nicht nach dem Äußeren oder danach, ob jemand griesgrämig drauf oder anders als man selbst ist, beurteilen soll. Denn in den Lebewesen steckt oft mehr, als der äußere Schein glauben lässt.
Viele tolle und detailreiche schwarz-weiß Illustrationen untermalen nochmal das Gelesene.
Durch viele direkte Rede kann man als Vorleser seine Stimme bei den verschiedenen Protagonisten ändern, was natürlich das Zuhören nochmal interessanter und lustiger gestaltet.

Das Cover ist einfach toll - der süße Paule und der mürrische Sneakers, der sich im runden Rahmen befindet - und wenn man den Buchdeckel öffnet, ist der runde Rahmen ein richtiges Guckloch! Das ist etwas ganz Besonderes und ein richtiges Highlight!


Fazit:
Tolle und witzige Geschichte über eine starkes Team, das Kindern und Tieren in Not hilft. Eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.12.2018
Hub , Ulrich

Das letzte Schaf


ausgezeichnet

Die Weihnachtsgeschichte - mal anders und sehr humorvoll


Kurz zum Inhalt:
Mitten in der Winternacht werden die Schafe plötzlich von einem hellen Licht geweckt. Was ist das? Und die Hirten sind auch alle weg. Die Schafe erfahren, dass dieses Licht eine frohe Botschaft verkündet: ein ganz besonderes Kind wurde in einem nahen Stall geboren. Wenn das Kind besonders ist, muss es natürlich ein Mädchen sein.
Also macht sich die ganze Schafherde auf den Weg, um dem Kindlein seine Aufwartung zu machen. Und auf dem Weg passieren unvorhergesehene Dinge, und dann herrscht beim Stall auch noch so ein arges Gedrängel. Werden die Schafe das Kind überhaupt zu sehen bekommen?


Meine Meinung:
"Das letzte Schaf" verpackt die Geburt Jesu in eine humorvolle Geschichte, bei der einmal nicht das Jesuskind, sondern die Schafe - allen voran das letzte Schaf - im Vordergrund stehen, die man als Hörer sofort alle ins Herz schließt!
Schon allein die Namen der Schafe sind total witzig. Am besten haben meiner Tochter und mir das Schaf mit der Schnupfennase, das Schaf mit dem Gipsbein und das Schaf mit der Zahnspange gefallen.
Die Reise zum Geburtsort gestaltet sich schwierig; die Schafe müssen Probleme lösen, verirren sich und erleben jede Menge Abenteuer!

Der Autor liest das Hörbuch selbst, und das ist mehr als gelungen! Die Stimme von Ulrich Hub ist angenehm zu hören, die Sprechgeschwindigkeit ist genau richtig, und er verleiht allen Tieren eine ganz eigene Stimme, sodass die Kinder beim Hören sofort erkennen, welches Schaf denn nun gerade spricht.
Das Cover entspricht dem der Printausgabe und zeigt die Schafe (im Vordergrund natürlich das letzte Schaf) und dem Stern von Betlehem.


Fazit:
Die etwas andere Geschichte um die Geburt Jesu - witzig, charmant und außergewöhnlich.
Eindeutige Hörempfehlung für Klein UND Groß!!

Bewertung vom 26.12.2018
McFarlane, Mhairi

Sowas kann auch nur mir passieren


gut

Nette Unterhaltung, hatte mir aber mehr erwartet

Kurz zum Inhalt:
Georgina Horspool hat anscheinend nur Pech im Leben: zuerst wird sie von ihrem Job als Kellnerin gefeuert und danach erwischt sie auch noch ihren Freund in flagranti mit seiner Assistentin.
Doch Georgina macht das Beste draus: sie beendet die Beziehung und macht sich auf die Suche nach einem neuen Job. Den sie auch findet, in einer neu eröffneten Bar. Alles könnte so schön sein, wäre einer ihrer beiden Bosse nicht jener Lucas McCarthy, mit dem sie in der Schule zusammen war und ihrer beiden Beziehung beim Abschlussball so fatal geendet hat...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen; doch ich war leider irgendwie enttäuscht vom Buch. Ich bin mit der Protagonistin einfach nicht warm geworden und sie ging mir manchmal nur furchtbar auf die Nerven. Ich konnte ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen und hätte sie am liebsten geschüttelt und ihr zugerufen: "So sag doch was Mädchen! Wehr dich und erzähle, wie es wirklich war!!" Denn Georgina hat einfach ganz oft - nichts gesagt. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf... Erst gegen Schluss macht sie eine Entwicklung durch und zeigt Stärke. Trotzdem bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden.
Auch hat mich etwas gestört, dass lange nicht aufgeklärt wurde, was damals zwischen Georgina und Lucas passiert war, es gab immer nur kurze Andeutungen - das kam erst relativ spät. Das Happy End ist natürlich schön.
Das Buch ist nette Unterhaltung für Zwischendurch, aber mir kam der Witz und der Humor auch irgendwie zu kurz...
Das Cover ist ansprechend, passt zum Inhalt und ist auch gleich als Buch der Autorin zu erkennen.


Fazit:
Nette Unterhaltung für Zwischendurch; leider nicht ganz, was ich erwartet hatte.

Bewertung vom 25.12.2018
Girardelli, Marc;Grünig, Michaela

Eiskalte Spiele


ausgezeichnet

Doping im Ski-Zirkus


Kurz zum Inhalt:
Marc Gassmann möchte eigentlich seine aktive Skisport-Karriere beenden. Doch als einige Wintersport-Trainer mit einer gleichlautenden Nachricht tot aufgefunden wurden, und Marcs Trainer ebenfalls eine Drohung erhält, entscheidet der Skistar, doch noch einmal bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang mitzumachen. Seine on-off-Freundin Andrea Brunner, die bei der Polizei in Zürich arbeitet, fährt als verdeckte Ermittlerin mit, um das Leben von Marcs Trainer zu beschützen.
Sind die beiden dem größten Doping-Verbrechen auf der Spur, das die Ski-Welt je erlebt hat?


Meine Meinung:
"Eiskalte Spiele" ist der 3. Teil um Marc Gassmann und Andrea Brunner; ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle relevanten Details aus den vorigen Bänden sind geschickt in die Geschichte integriert.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Das Autoren-Duo schafft es hervorragend, den Leser im Dunkeln tappen zu lassen, und immer wieder einen anderen Verdächtigen vor Augen zu haben. Ich selbst bin erst kurz vor Schluss auf den richtigen Täter gekommen.
Die Doping-Problematik, nicht nur im Ski-Sport, ist geschickt in die Geschichte verwebt, und man erfährt viel interessante Details darüber. Und bei den Rennen fiebert man mit Marc mit.
Toll waren auch die Abschnitte aus Sicht des Täters, die in kursiver Schrift gehalten und in ich-Form geschrieben sind. So bekommt man Einblicke in die intimen Gedanken des Täters. Dennoch tappt man lange im Dunkeln.
Ich persönlich mochte Oberst Alberto Passini ganz besonders, er hat mit viel Intuition und Schlauheit ermittelt.
Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war das Hin- und Her in der Beziehung von Marc und Andrea. Es sind beide erwachsene Menschen und können sich aber nicht für ihre Beziehung entscheiden...
Das Cover gefällt mir auch sehr gut; es zeigt einen Ski-Abfahrtsläufer, und der Titel ist in glänzender eisblauer Schrift gehalten, der perfekt den kalten Winter assoziiert.


Fazit:
Spannender Krimi im Ski-Milieu, aktuelles Doping-Thema und viele falsche Fährten machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis!

Bewertung vom 05.12.2018
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

Dunkle Geheimnisse und Schatten der Vergangenheit in den schottischen Highlands


Kurz zum Inhalt:
Schottland 1837. Die 19jährige Fiona Hemington reist zu ihrer Tante in die schottischen Highlands, als ihre Kutsche überfallen wird. Fiona überlebt als einzige und kann fliehen. Mitten in der Nacht strandet sie auf einem düsteren Landsitz, auf dem es nur wenige Bedienstete gibt. Nicht nur das alte Gemäuer, sondern auch dessen Besitzer, Baronet Laird Aidan Thirstane, flößen Fiona Angst ein.
Fiona sieht dunkle Schatten und hört seltsame Klänge - ist Thirstane Manor tatsächlich verflucht, weil die Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder verliert Fiona ihren Verstand? Und wieso kommt ihr Vater nicht, um sie abzuholen?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen und sehr atmosphärisch. Die Charaktere und die Orte der Handlung sind detailliert und lebendig beschrieben. Maria W. Peter schafft es hervorragend, historische Geschichtsdetails mit einer fiktiven Handlung zu verweben.
Die Wäscherin Elspeth ist mir sofort ans Herz gewachsen, sie ist so naiv, unbekümmert und liebevoll.
Aber auch Fiona, die ich am Anfang noch nicht so recht einschätzen konnte, durchlebt eine große Wandlung und wird zu einer starken selbständigen Frau.

Die Auslassungen und Anspielungen in der Geschichte lassen einen im Dunklen tappen und das Ganze dramatisch, mystisch und schaurig wirken. Mit jedem Hinweis, den die Autorin einstreut, glaubt man, der Lösung einen Schritt näher zu kommen - doch dem ist nicht so. Auch wenn Fiona manchmal glaubt, dem Wahnsinn zu verfallen, muss man als Leser einfach an eine rationale Lösung glauben - denn wenn es ein Gruselroman gewesen wäre, wäre ich enttäuscht gewesen.
Doch die Auflösung ist furchtbar und grauenvoll, und man kann sich die Zustände der damaligen Zeiten gar nicht wirklich vorstellen.

Sehr gut und hilfreich sind das ausführliche Nachwort, das Glossar, die Erklärungen über die schottische Sprache, das Verzeichnis der handelnden Personen und die Erklärungen über die Historischen Persönlichkeiten am Ende des Buches.

Das Cover gefällt mir auch äußerst gut - zeigt es doch die junge Fiona in der Wildnis der Highlands, und im Hintergrund sieht man Thirstane Manor. Die gedeckten Farben lassen alles schaurig und düster wirken.


Fazit:
Tolle Geschichte mit einer Protagonistin, die an Stärke wächst, und einem Protagonisten mit einem traurigen Schicksal, verwoben zu einem historischen Roman nach Art eines Schauermärchens. Eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.11.2018
Fischer, Claus C.;Petermann, Axel

Die Elemente des Todes


sehr gut

ein psychisch kranker Serientäter, der seine Opfer nach den chemischen Elementen benennt.

Kurz zum Inhalt:
Sein erstes Opfer war 24 Jahre alt, also nannte er es - nach der Ordnungszahl im Periodensystem - Chrom. Ein anderes Opfer hieß Nickel. Und das letzte - und beste - war Cobalt.
Kriminalhauptkommissar Kiefer Larsen geht den Mordfällen nach und deckt nach und nach auf, wer hinter den Taten steckt. Doch leider kann er den Tätern nichts nachweisen, es gibt keine eindeutigen Beweise. Warum mussten die Opfer sterben? Und wer von den beiden ist der Hauptdrahtzieher?
Als eine junge Frau, die Zeugin in den Mordfällen ist, verschwunden ist, und auch die beiden Verdächtigen nicht mehr erreichbar sind, beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod...


Meine Meinung:
"Die Elemente des Todes" ist ein True-Crime-Thriller, der die Vorkommnisse aus den Jahren 1994 und 1996 widerspiegelt.
Der Schreibstil ist zwar flüssig zu lesen, allerdings fiel es mir anfangs schwer, die Gegebenheiten zeitlich richtig einzuordnen, da wild zwischen Dezember 1994, Frühjahr 1996 und Sommer 1996 herumgesprungen wird. Oftmals habe ich die Ereignisse nicht mehr richtig zuordnen können und war verwirrt. Erst mit der Zeit habe ich mich an die Sprünge gewöhnen können.
Es passiert viel, aber irgendwie auch nicht. Die bedrückende Stimmung und die Zustände der 90er sind authentisch dargestellt.
Und obwohl man als Leser von Anfang an weiß, wer der Täter ist, ist es doch spannend zu verfolgen, wie Hauptkommissar Kiefer Larsen alle Anstrengungen unternimmt, und sich sogar in dessen Psyche hineinversetzt, um das Netz um ihn zusammenzuziehen und ihn dingfest zu machen.
Die Einblicke in die kranke Psyche des Mörders sind schrecklich, jedoch auch spannend-voyeuristisch.
Sehr grausig war das Verbrennen im Krematorium zu lesen, mir kam richtig die Gänsehaut.
Leider hat mir der Schluss nicht ganz so gut gefallen, auch wenn es sich wahrscheinlich genau so zugetragen hat.
Den Titel finde ich perfekt gewählt, da der Täter seinen Opfern neue Namen gegen hat - und zwar nach dem Chemischen Element, dessen Ordnungszahl dem Alter des Opfers entspricht. Das Cover zeigt wohl den selbstgebauten Verbrennungsofen; leider spricht es mich nicht wirklich an.


Fazit:
True-Crime-Thriller um eine brutale und grausame Mordserie in Norddeutschland in den 90ern. Die Umsetzung hätte besser sein können, da die vielen Zeitsprünge - zumindest anfangs - sehr verwirrend waren.

Bewertung vom 12.11.2018

Rätsel um Princess / Horse Club Bd.5


sehr gut

Eine Pferdegeschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft


Kurz zum Inhalt:
In Lakeside ist die Eröffnung des neuen Pferdesalons im Reitercafé geplant.
Doch Zicke Tori droht, alles platzen zu lassen, und außerdem hat ihre Friesenstute Princess furchtbare Schmerzen.
Können Hannah, Sarah, Lisa und Sofia, die vier Mädels vom Horse Club, Princess helfen und die Eröffnung des Pferdesalons retten?


Meine Meinung:
Der Schreibstil der Geschichte ist an die Zielgruppe - 8jährige Mädchen - angepasst und recht flüssig zu lesen. Die Schriftgröße und die relativ kurzen Kapitel sind gut zum selber lesen.
Was leider den Lesefluss massiv unterbricht (weshalb ich als Mutter dann vorlesen musste), sind die vielen englischen Eigennamen.
Ist es wirklich notwendig, dass Schleich als deutsche Firma die Namen anglisieren muss? Anscheinend ist das gerade 'in', für meine Tochter war das jedoch der Grund, warum sie nicht mehr alleine weiterlesen wollte und ich vorlesen musste. Sogar 'Herr' und 'Frau' wurde als 'Mr' und 'Mrs' tituliert. Die Geschichte war wirklich schön, aber aufgrund dieser vielen Anglizismen müssen wir einen Stern abziehen. Zum Glück waren die Namen der vier Mädchen vom Horse Club auch auf Deutsch auszusprechen.
Schön wäre noch gewesen, wenn zu Beginn die vier Mädchen mit ihren jeweiligen Pferden genauer vorgestellt worden wären. "Rätsel um Princess" war nämlich unser erster Band des Horse Clubs, und mit einer kurzen Einführung hätten wir uns schneller bei den Mädchen und ihren Vierbeinern zurecht gefunden.

Viele detailreiche schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene. Auf den Bildern gibt es immer viel zu entdecken.
Das Cover zeigt die wunderschöne Friesenstute Princess mit ihrer Reiterin Tori und Hannah vom Horse Club, die Princess helfen will.
Toll ist die Haptik - Princess kommt nämlich etwas erhaben "aus dem Cover heraus".


Fazit:
Schöne Geschichte für pferdebegeisterte Mädchen über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Leider wurden viele Eigennamen anglisiert, was das selber-Lesen erschwert.