Benutzer
Benutzername: 
Helgas Bücherparadies

Bewertungen

Insgesamt 925 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2022
Shepherd, Catherine

Düsteres Wasser: Thriller


ausgezeichnet

Bei der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz landet eine junge Frau auf dem Obduktionstisch, die angeblich an einen Selbstmord gestorben ist. Zumindest deutet der Abschiedsbrief darauf. Leider weisen die Verletzungen auf einen Mord hin und sie informiert den Kriminalkommissar Florian Kessler. Dies bleibt nicht der einzige Fall. Einen Zusammenhang scheint es zuerst nicht zu geben. Bis Julia eine Gemeinsamkeit erkennt und dabei selbst in Gefahr gerät.

Die Julia Schwarz Reihe ist meine Lieblingsreihe und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Schon der Prolog hat mich in Bann gezogen und Seite für Seite bis zum Ende mitgerissen.
Julia Schwarz hat alle Hände voll zu tun und muss sich zudem auch noch mit personellen Problemen herumschlagen.
Wie ein Puzzle wird hier Stück für Stück zusammengetragen, um dann eine geschickte Wendung zu nehmen, die einen wieder miträtseln lässt. Ja und ich war wieder auf einer falschen Spur.
Durch die Perspektivenwechsel wird es nicht eine Zeile langweilig und die kurzen Kapitel halten das Tempo extrem hoch.
Das Ganze endet in einem Showdown, den ich so nicht erwartet hätte.

Fazit: ein überaus spannender und fesselnder Thriller, der mich absolut überzeugt hat. Er ist mit ausgezeichneten Charakteren bestückt, außerdem wurde die guten Atmosphäre eingefangen und der Thriller wird stimmig erzählt.
Ich hatte ein großes Lesevergnügen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 19.11.2022
Römer, Lotte

Herbstzeitleuchten


ausgezeichnet

Jassy lernt Kenneth bei Jonas Geburtstagsfeier kennen. Die Influencerin kommt bei ihm erst mal nicht gut an. Er möchte mit seiner Eselin Momo eine Wandertour in den schönen Ammergauer Alpen unternehmen. Spontan sagt Jassy zu. Sie machen Rast in einer Berghütte und Jassy trifft ihre Schwester Leni wieder
und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Dieses Buch spielt in den Ammergauer Alpen.
Sehr unterschiedlich sind die Influencerin und der Naturbursche Kenneth. Bisher haben Selfies und Werbeaufträge ihr Leben bestimmt und als sie in ihre Heimat zurückkommt, überfallen sie Zweifel an ihrem bisherigen Leben. Kenneth erkennt aber sofort die wahre Jasmin.
Missverständnisse, Schuldgefühle und mangelnde Kommunikation stehen hier im Vordergrund.
Die Autorin hat eine bildhafte Sprache und die Landschaft atmosphärisch so gut eingefangen, dass ich dort unbedingt Urlaub machen möchte.

Fazit: Ein wunderschöner Wohlfühlroman, der deutlich zeigt, dass Kommunikation und Aussprache wichtig sind, um Missverständnissen vorzubeugen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 17.11.2022
Lange, Roland

Harzhenker


ausgezeichnet

Annegret Schubert beauftragt Stefan Blume ihre Tochter zu beobachten. Sie vermutet, dass Lucy einer religiösen Sekte angehört.
Er mietet sich in Braunslage in eine Pension ein und kurz darauf wird ein toter Mann aufgefunden. Auch Lucy ist plötzlich verschwunden. In ihrem Zimmer findet er ein Notizbuch, das darauf hinweist, dass in den letzten Kriegstagen nicht alles mit rechten Dingen zuging. Er stößt auf den Ortsnamen Herrenfels, aber diesen gibt es anscheinend nicht und er macht sich auf die Suche. Jemand möchte unbedingt das Notizbuch wiederhaben und plötzlich schwebt Blume in Lebensgefahr.

Gleich zu Anfang beginnt es spannend. Kriegsgefangene sind auf der Flucht und erleben dabei Schreckliches.
Stefan Blume hat eine eigene Vergangenheit und stößt plötzlich in Braunslage auf einen alten Bekannten. Seine Suche nach Lucy gestaltet sich schwierig, aber das gefundene Notizbuch hilft ihm dabei. Dadurch schwebt er in Gefahr.
Dem Autor ist eine überaus spannende Geschichte gelungen.
Es gibt immer wieder Rückblicke in die letzten Kriegstage. Menschenunwürdiges und schreckliches Geschehen waren nicht nur im Harz an der Tagesordnung und selbst die Bewohner waren beteiligt.
Im Wechsel nehmen wir an der Suche nach Lucy teil. Immer mehr wird klar, dass einige kein Interesse daran haben, was damals wirklich geschah.

Fazit: Ein überaus spannender Krimi, der im Harz spielt und mit einer traurigen Wahrheit aufwartet. Themen wie Todesmärsche, Zwangsaussiedlung und Verfassungsschutz wurden sehr gut erklärt und gut umgesetzt. Ich freue mich wieder einen neuen und überaus talentierten Autor kennengelernt zu haben.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 04.11.2022
Tsokos, Michael

Zerteilt / Fred Abel Bd.5


ausgezeichnet

Moewig ruft seinen Freund Dr. Fred Abel an und bittet ihn um Hilfe. Seine Exfrau Marie ist Zeugin eines Mordes an ihrem Freund Ludger und schwebt in großer Gefahr.
Gleichzeitig werden terroristische Anschläge auf Berlin verübt.
Der Rechtsmediziner Dr. Fred Abel hat alle Hände voll zu tun, mit den Obduktionen der Opfer und der Sorge um Marie.
Kann Marie ausreichend beschützt und weitere Anschläge verhindert werden?

Gleich zu Beginn wird es spannend und Marie schwebt in Lebensgefahr.
Dr. Fred Abel will eigentlich kürzertreten, aber die Fälle in der Rechtsmedizin werden mehr und mehr und er sorgt sich nicht nur um Marie, sondern auch um sein Privatleben.
In wechselnden Perspektiven wird aus Sicht des Terroristen erzählt und wir begleiten Abel bei seinen Obduktionen. Auch ist der Leser hautnah dabei, wie Marie leidet.
Die Kapitel sind kurz, knapp und realitätsnah. So bleibt die Spannung erhalten.
Durch geschickte Wendungen wird es nicht langweilig.

Fazit: Ein spannender True-Crime-Thriller, der auch ohne Fachwissen verständlich und detailliert die Obduktionen erklärt. Man merkt dem Buch an, dass der Autor ein anerkannter Experte der Rechtsmedizin ist.
Ein gelungener Abschluss der Reihe mit Dr. Fred Abel. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 31.10.2022
Windisch, Birgid

Weißenstädter Two-Step (eBook, ePUB)


sehr gut

Magda Wild möchte mit ihrem Herbert ihren wohlverdienten Urlaub in ihrem neuen Wohnwagen am Weißenstädter See verbringen.
Mit der Ruhe ist es vorbei, als ein Mann vermisst wird und ein Toter aus dem See geborgen wird.
Gemeinsam mit der Wunsiedler Polizei finden sie heraus, dass der Täter perfide agiert. Werden sie den Vermissten noch lebend finden?

Ich bin ein großer Fan von der Ermittlerin Magda, ihrem Herbert und Team. Gemeinsam haben sie bisher alle Fälle aufgeklärt.
Selbst im Urlaub werden sie mit Kriminellen aus ihrer Ruhe gerissen. Als sie unmittelbar selbst betroffen sind, ist schnelle Handlung gefragt.
Es gestaltet sich schwierig, da der Täter schon über viele Jahre tätig sein muss, denn es werden rund um das Gebiet mehrere Menschen seit Jahren vermisst.
Abwechselnd wird aus der Sicht des Mörders erzählt und ist hautnah dabei, warum er die Menschen entführt hat und was er mit ihnen anstellt. Er geht sehr gewieft vor und keiner ahnt, wer er sein könnte.
Aber er hat nicht mit Magda und ihrem Team gerechnet.

Fazit: Dies ist wieder ein spannender Regionalkrimi mit sympathischen Charakteren und viel Lokalkolorit. Ich hatte wieder schöne Lesestunden.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

Bewertung vom 30.10.2022
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


ausgezeichnet

Elly Berger ist Köchin und bei der jüdischen Familie Sternberg unersetzlich. Die Zeiten sich schlecht. Der Krieg ist unabwendbar und die Familie Sternberg ist in Gefahr. Eines Tages werden die Eltern des kleinen Leons verhaftet und Elly flieht mit dem Jungen. Zuerst findet sie Obdach bei ihren Eltern, aber auch dort ist sie mit Leon nicht sicher. Auf ihrer Flucht lernt sie Stephan kennen. Ob er ihr und Leon eine neue Heimat bieten kann?

Sehr emotionsvoll beginnt das Buch und wir begleiten Elly auf ihrer Flucht mit dem kleinen Leon. Dieser ist erst sechs Jahre alt und wird schon früh seiner Kindlichkeit beraubt. Denunziation ist an der Tagesordnung. Den Widerstand gegen das damalige Regime nimmt Elly auf.
Auch Elly muss sehr viel erleiden und die Arbeit wächst und wächst. Ihre Träume zerfallen. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Steinbergs haben beide nie aufgegeben.
Wir erfahren, wie es den ihnen ergeht, welchen steinigen Weg sie beschreiten und wie der Hass der Bevölkerung zunimmt.
Elly Berger ist eine mutige und starke Frau, die es sich zum Ziel gemacht hat, den kleinen Jungen zu retten und ihr eigenes Glück hinten anzustellen. Allerdings liegt Ellys Augenmerk nur auf Leon. Alle anderen treten in Schatten.

Fazit: Was für ein emotionales Buch ist hier der Autorin gelungen. Sie schildert die Ereignisse sehr bildlich und ihr Schreibstil hat mich gefesselt. Kaum zu glauben, dass es ihr Debütroman ist. Ich hatte von Anfang an mit ihnen gelitten, gebangt und gehofft. Das Buch hat mich tief berührt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 28.10.2022
Wood, Dany R.

Nur Rita raste rasanter


ausgezeichnet

Nicht nur Inge nervt Jupp mit ihren ständigen Führerscheinfragen, auch Käthe verlangt ihm einiges ab mit ihrer Frühstückspension. Dann bekommt er auch noch einen "Praktikanten" vor die Nase gesetzt. Da ist es verständlich, dass sich Jupps Laune im Keller befindet.
Kurz darauf wird der Dorfpolizist zu einem Verkehrsunfall gerufen. Im Schlepptau sein lästiger Praktikant. Ist es Fahrerflucht oder ein heimtückischer Mord?

Dies ist bereits der sechste Teil mit dem Dorfpolizisten Jupp Backes. Diesmal ist er nur genervt von seiner Frau, Schwiegermutter und dem neuen Kollegen. Er weist ihn auch gleich in seine Schranken. Schließlich braucht der neue ihm nicht in seine Karten zu blicken.
Mit viel Wortwitz führt uns der Autor durch die Seiten. Jupp ist eigenbrötlerisch und Einfühlsamkeit wird bei ihm kleingeschrieben. Nicht einfach für seine Umwelt, aber trotzdem ist er liebenswert. Manchmal kommen auch seine guten Seiten an die Oberfläche.
Käthe mag ich ja seit dem ersten Buch, genauso Inge. Meine Sympathie hat auch der sogenannte Praktikant Ole erreicht.
Nicht einfach gestaltet sich die Aufklärung des Unfalls. Viele Verdächtige gibt es.

Fazit: Ich liebe diese Reihe und auch dieser Dorfkrimi hat meine Begeisterung entfacht. Mit Wortwitz, etwas saarländischem Dialekt (er hält sich in Grenzen) und sympathische Charaktere machen dieses Buch zu einem Lesegenuss. Was wirklich geschah, erfährt man erst ganz zum Schluss.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 25.10.2022
Barz, Stefan

Die Schreie am Rande der Stadt


ausgezeichnet

Nachdem der Vater von Martin Tesche gestorben ist, räumt er dessen Haus. Dabei findet er ein Tagebuch seines Vaters. Er beschreibt darin, dass er maßgeblich an einem Mord beteiligt war.
Martins Interesse ist nicht nur als Sohn geweckt, sondern auch als Journalist. Er begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit ins Jahr 1933. Sein Weg führt ihn nach Wuppertal, zu Gerda. Sie erzählt von der Wandervogel-Gruppe, die sich viel in der Natur aufhielten. Nach und nach kommen bei Gerda die jahrelang versteckten Erinnerungen hoch. Selbst die Schreie aus einer alten Anlage hört sie nach 60 Jahren wieder. Aber was wirklich geschah, erfährt Martin erst ganz zum Schluss.

Dieser Roman entführt uns in wechselnden Perspektiven in das Jahr 1933 und heute.
Die Jugendlichen Georg, Henri, Friedrich und Johannes sind in der Wandervogel-Gruppe und verstehen sich bestens. Sie wollen einfach ihre Jugend genießen. Die ersten Unruhen beginnen beim Regimewechsel. Ein strenger Ton herrscht plötzlich. Meinungsfreiheit ist verboten und aus der ehemaligen Putzwollfabrik dringen Schreie.
Wir begleiten Martin auf der Suche nach der Wahrheit. Diese entpuppt sich, umso mehr er erfährt, als schrecklich, dramatisch und unmenschlich.
Sehr gut hat der Autor die Charaktere beschrieben. Ihre Lebenslust, den Regimewechsel, die Ängste und Nöte, sowie die Gewalt.

Fazit: Mich hat dieses Buch von Anfang an gepackt. Es ist spannend und dramatisch und zeigt, wozu manche Menschen fähig sind. Ein sehr eindrucksvoller Krimi, der mich so schnell nicht loslässt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 20.10.2022
Bender, Jochen

Tod am Schwedenkai


sehr gut

Die Kommissarin Frauke Knoop möchten ihren freien Tag nutzen, um ihren Freund abzuholen. Ein Anruf führt sie aber direkt an den Schwedenkai. Svenja Behrendt wurde vor der Auffahrt der Fähre in ihrem Auto erdrosselt.
Bei den Ermittlungen gibt es einige Verdächtige. So auch im Umfeld eines Vereins, in dem Svenja tätig war, aber viele Spuren führen ins Leere. Wo ist der Täter zu suchen?

Die Kommissarin Frauke Knoop hat alle Hände voll zu tun, um den Mörder von Svenja zu finden. Sie hat aber noch private Probleme. Beim letzten Urlaub verliebte sie sich in Roland und hat ihn zu sich eingeladen. Dieser birgt aber ein Geheimnis. Keine gute Voraussetzung für eine Beziehung.
Frauke ist eigentlich taff, mutig und selbständig. Mich hat Frauke aber genervt. Ich konnte sie nicht richtig ernst nehmen. Sie war mir zu wankelmütig. Auch ihr Verhalten ihren Kollegen gegenüber fand ich nicht fair.
Der Krimi gestaltet sich spannend. Es gibt mehrere Tote und erst am Ende wird alles aufgelöst. Auch das es zwei Handlungsstränge gibt, fand ich sehr interessant. Da dies der Auftakt einer neuen Reihe ist, bin ich schon gespannt wie es weitergeht.

Fazit: Dieser Krimi ist spannend und spielt unter anderem in Eckernförde und bringt uns die Gegend näher.
Das Cover finde ich äußerst gut gelungen.
Von mir gibt es 4 Sterne

Bewertung vom 18.10.2022
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Die Detective der Sondereinheit LAPD Robert Hunter und Carlos Garcia bietet sich ein Bild des Schreckens, als sie zu einem Tatort gerufen werden.
Ein Täter lässt seine Opfer auf brutalste Weise leiden und weidet sich an ihrer Angst.
Als weitere Menschen bestialisch ermordet werden, suchen die Ermittler nach Gemeinsamkeiten der Opfer. Jeder wurde auf eine andere Art umgebracht. Das macht es extrem schwierig. Zumal sie nicht wissen, wann und wo er wieder zuschlagen wird.
Ein sehr komplexer Fall, der alle an ihre Grenzen bringt.

Chris Carter ist ein Meister seines Fachs. Der Thriller bringt nicht nur die Ermittler an ihre Grenzen. Auch ich musste schwer schlucken und immer wieder das Buch aus der Hand legen.
Der Mörder agiert auf brutalste Weise und die Ermittler stehen lange vor einem Rätsel.
Stück für Stück fügen sich die Erkenntnisse wie Puzzleteile zusammen, um dann noch wiederum zerlegt zu werden.
Die Spannung ist extrem hoch und wird durchgehend gehalten.
Sehr detailliert sind die Beschreibungen und definitiv nichts für schwache Nerven.
Der Täter zieht alle Register und ist durch nichts aufzuhalten. Sein Hass ist unendlich groß.
Durch die kurzen Kapitel wird das Tempo enorm hochgehalten. Auch wenn das Buch fast 500 Seiten hat, wird es nicht einmal langweilig.

Fazit: Dieser Thriller hat mich von Anfang an in Atem gehalten. Er besticht durch Spannung, spart aber nicht an detaillierten Beschreibungen.
Es zeigt die Abgründe des Bösen. Ist definitiv aber nichts für schwache Nerven.
Bis zum Schluss ahnt man nicht, wer dahinter stecken könnte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne