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Nele33

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2021
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Das Buch des norwegischen Bestseller Autors Edvard Hoem über seine Ururgroßmutter Marta Kristine genannt Stina.

Anhand der ihm bekannten original Daten beschreibt er das harte und raue Leben in Norwegens kargen Zeiten um 1800. Stina wollte immer mehr als nur die Landwirtschaft, Kinder bekommen und Ehefrau sein-darum machte sie schon 1817 einen Kursus zur Hebammenbildung mit. Dies reichte ihr nicht und so machte sie sich nur 4 Jahre später auf den Weg nach dem heutigen Oslo welches 600km weit weg war. Sie bestritt diesen langen Weg zu Fuß-unfassbar. Dort war es ihr möglich eine 1-jährige Ausbildung zur Hebamme zu machen. Mit diesem Wissen, wieder zurück in ihrer Heimat schaffte sie schier unmögliche Dinge für die Frauen ihrer Zeit.

Bei dem Buch " Die Hebamme" handelt es sich um eine Mischung aus belegten Daten aus den Kirchenbüchern über Stina, die fiktiven Dinge reihen sich ein in die damalige Zeit und beleuchten die historischen Zusammenhänge excellent. Stinas Leben war entbehrungsreich, immer in Armut, doch sie war eine aufrechte, stolze Frau, die genau wusste was sie wollte und die sich nicht von den Schiksalschlägen und Widrigkeiten des Lebens unterkriegen ließ.

Mich lässt der Roman beeindruckt und überwältigt von dieser Frau zurück und ich bin wieder einmal dankbar in der heutigen Zeit leben zu dürfen.
Welch ein Unterschied zum damaligen Leben.

Bewertung vom 14.08.2021
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


gut

Selbst nachdem ich einige Tage nach dem Lesen des Buches habe verstreichen lassen, fällt es mir immer noch schwer eine klare Meinung zu " Der Panzer des Hummers" zu entwickeln.

Das Cover ist wie üblich bei Diogenes sehr ansprechend und kraftvoll. Als Leser begleite ich die Geschwister Ea, Niels und Sidsel Gabel für einige Tage im Leben. Das Schiksal hat die Geschwister nach dem Tod der Eltern unterschiedliche Wege einschlagen lassen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Niels, der quasi wohnungslos ist, Sidsel, die als alleinerziehedene Mutter eine Exkusion nach London macht und Ea,die in Amerika lebt und Beatrice, eine Seherin, aufsucht um Kontakt zu ihrer toten Mutter aufzunehmen.

Der Schreibstil der Autorin war für mich anfangs leicht gewöhnungsbedürftig, auch wenn die einzelnen Protagonisten stark charakterisiert wurden, so fand ich doch keinen wirklichen Zugang zu ihnen.

Erhofft hatte ich mir nach dem Klappentexteine tiefgehende Familiengeschichte, in der die Geschwister sich miteinander auseinander setzen und die bestehenden Konflikte bearbeitet werden. Leider wurden meine Erwartungen diesbezüglich nicht erfüllt. Es wurde lose über die einzelnen Geschwister in eigenen Kapiteln beschrieben, ohne das sich für mich dort ein roter Faden abzeichnete, Die Seherin bekam für mich zuviel Raum in dieser Geschichter und die Eltern aus und im Jenseit waren so gar nicht meins.
Das gesamte Buch über stellten sich mir viele Fragen, die leider auch nach Beendigung des Buches nicht beantwortet waren.

Das Buch konnte mich leider nicht erreichen.

Bewertung vom 05.08.2021
Koontz, Dean

Gefürchtet / Jane Hawk Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Jane Hawk, ehemalige FBI Agentin ist immer noch auf einem Feldzug gegen die Arkadier, die mittels einer Bio-Waffe, die Menschen versklaven wollen. Nanopartikel sollen ihnen die größte Macht geben die es je über Menschen gab. Jane Hawk ist auf der Flucht und kämpft einen ungleichen Kampf, immer mit der Angst um ihren kleinen Sohn Travis im Nacken. Wie sich im Verlauf zeigen wird - nicht zu Unrecht. Die Geschichte hat einen hohen Spannungsbogen, auch durch die vielen Nebenschauplätze wie die Zwillinge, die für die Arkadier eine Bedrohung dar stellen. Die Arkadier haben mittlerweile ein tödliches Netz gespannt und wichtige Institutionen unterlaufen.

Ich dachte dies sei nun der Abschlussband um Jane Hawk, aber weit gefehlt, die Story endet mit einem spannendem Cliffhanger.

Dieser dritte Band um Jane hat seine Längen, aber ihre Mission ist sehr überzeugend, sowie die ´ganze Person super charakterisiert ist. Sie geht über Grenzen um gegen das Böse zu kämpfen und irgendwie die Menscheit zu retten. Die Nebendarsteller Gavin und Jessica Washington, der Bestattungsunternehmer Gilberto Medez und der mehr als intelligente Exzentriker Cornell Jasperson unterstreichen die Handlung phänomenal.

Ob ich den Folgeband noch lesen werde? Da bin ich mir noch nicht sicher, da mir dieses offene Ende ziemlich gegen den Strich gegangen ist.

Bewertung vom 05.08.2021
Whitaker, Chris

Von hier bis zum Anfang


ausgezeichnet

Duchess, 13 Jahre alt sich selbst als Outlaw verstehend hat es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter Star, durch den Verlust ihrer kleinen Schwester durch Unfallflucht, schon als junge Frau abgerutscht, hat nicht die Kraft sich um Duchess und ihren kleinen Bruder Robin zu kümmern. Zu mächtig sind die Dämonen der Vergangenheit, die Depressionen und die Sucht.
Duchess übernimmt die Rolle der Mutter hingebungsvoll und die Geschwister sind wie eine Einheit. Walk der Dorfpolizist versucht Duchess zu schützen wo es irgendwie geht. Walk der damals mit Star und Vincent dem Unfallfahrer eine enge Teenagerclique hatte. Als der Unfallfahrer nach 30 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, steht der Ort Kopf und schnell geschieht ein neues Unglück, welches das Leben der Kinder für immer verändern wird.

"Von hier bis zum Anfang" ist kein Buch welches mal eben nebenher gelesen werden kann. Es hat eine Tiefe, die trotz oder gerade durch die Nüchternheit der Beschreibungen an die Nerven geht. Die Protagonisten sind sehr klar mit ihren Gefühlen wie Wut, Trauer, Zweifel und Ängsten beschrieben. Trotz des nüchternen Schreibstils ist jede Emotion von ihnen bei mir mit voller Wucht angekommen.
Die Geschichte beschreibt eine Familientragödie, wie sie häufiger vorkommen als gedacht wird.
Ein absolutes Lesehighlight 2021.

Bewertung vom 31.07.2021
Nordby, Anne

Eis. Kalt. Tot.


ausgezeichnet

Ein spannender und komplexer Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe der nordischen Autorin Anne Nordby.

Mit einer kopflosen Leiche im Kopenhagener Hafenbecken startet der Fall für die Kommissarin Kerstin Vhinter und ihrem neuen Kollegen Jesper Bæk. Es soll nicht bei der einen kopflosen Leiche bleiben, der Fall wird immer bizzarer. Tauchen doch an unterschiedlichsten Orten immer neue Tote, noch skurillere Leichen auf. Unterstützt wird das Ermittlerteam von der Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen, einer ehemaligen Polizistin, die ihre aussergewöhnliche Gabe einsetzt um den Fall zu lösen.

Dies ist kein Thriller für Leser mit schwachen Nerven, sind doch einige Passagen sehr grausam und an die Nerven gehend. Die Protagonisten sind alle sehr charakterstark und lebendig gezeichnet, dies unterstreicht die vorhandene Spannung manchmal ins unerträgliche. Insgesamt ist das Team sehr sympatisch und überzeugend realistisch dargestellt. Die Beschreibung der einzelnen Schauplätzen entspricht größtenteils der Realität der Orte und Plätze. Die Erklärung der nordischen Mythen und Fabeln ist ein gut eingebauter Kontrast.
Der Nebenschauplatz des Klappentextes wird zufriedenstellend aufgelöst.

Die Thematik der Geschichte ist sehr komplex und führt bis ins ewige Eis von Grönland, der Heimat von Marit. Die Kälte und die Landschaft kriechen förmlich aus den Zeilen der Autorin. Mit den Ängsten der Protagonisten wird hervorragend gespielt. Die dunklen Machenschaften die hinter den Taten stecken sind durchaus sehr realistisch.

Für mich auf jeden Fall ein Thriller-Highlight des Jahres .

Bewertung vom 29.07.2021
Kerkeling, Hape

Pfoten vom Tisch!


gut

Von " Pfoten vom Tisch" hatte ich mir mehr erwartet und bin mit dem Buch nicht rundherum zufrieden.

Mir scheint, als ob HAPE sich nicht entscheiden konnte, ob er ein Sachbuch oder lustige Lektüre mit eigenen Anekdoten schreiben wollte.

Der Schreibstil ist gewohnt locker-flockig zu lesen und viele Eigenheiten von Katzen sind uns sehr bekannt.

Die Abschnitte in denen er über seine Erfahrungen und Erlebnisse mit seinen Stubentigern sind kurzweilig und haben mich teilweise amüsiert. Leider gibt es Seitenweise Informationen über die unterschiedliche Katzenrassen, über Tierarztbesuche, über Katzenklos und den Umgang mit den Katzen. So habe ich mehr als die Hälfte des Buches dann nur quer gelesen-Schade, Potential wäre da gewesen ein richtig tolles Buch über das Leben mit Katzen zu schreiben.

Selber habe ich seit 3 Jahrzehnten Katzen und könnte über sie mehrere Bücher füllen. Für mich als Katzenfan leider ein Buch mit unnötigem Wissen über Katzen, Für Menschen die sich gerade Katzen anschaffen wollen ist dies bestimmt ein interessantes und gutes Einsteiger Buch. Jedoch würde ich auch da eher zu einem reinen Sachbuch greifen.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2021
Benrath, Nora

Eskalation


gut

"Eskalation" das Debüt der Autorin Nora Benrath stellte ich mir als einen packenden und spannenden Road-Thriller vor.

Dina ist auf der Autobahn auf dem Weg nach Hause, als sich eine verzerrte Stimme in ihrer Freisprechanlage meldet und ihre Anweisunungen gibt wohin so zu fahren hat...sonst....
Ihre Hoffnung durch die Polizeikontrolle an der Ausfahrt Rettung zu erfahren verfliegt ebenso schnell wie grausam. Was will der Unbekannte von ihr?

Das Buch fängt rasant und sehr spannend an, ich fühlte regelrecht mit Dina mit. Der Schreibstil ist flüssig,die Sprache sehr einfach, aber dennoch gut zu lesen und die einzelnen Kapitel sind sehr kurz gehalten. Dies ließ mich an der Geschichte dran bleiben.

Es gibt leider nicht den einen Protagonisten mit dem ich mitfiebern konnte, die Charaktere hatten durchaus noch Ausbaupotential, da ist in meinen Augen einiges verschenkt worden.
Das Ende wirkt auf mich zu konstruiert und hat mich nicht wirklich überzeugen können.

Die Idee und die Leseprobe waren prima, das gesamte Buch hält da leider nicht was es aufgrund dieser versprochen hatte.

Bewertung vom 26.07.2021
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7


sehr gut

Verhängnisvolles Lavandou ist der mittlerweile der siebte Fall des Gerichtsmediziners Leon Ritter, der in seiner Wahlheimat Le Lavandou in der Provence lebt und arbeitet.

Gemeinsam mit seiner Partnerin Isabelle Morell freut sich Leon Ritter überd die langsam wärmer werdenden Tage. Dies ändert sich durch einen grausigen Leichenfund-ein kleiner Junge in Mädchenkleidern verschnürrt in einem Plastiksack wird am Strand gefunden. Die Spuren führen Leon Ritter und Isabell in ein altes katholisches Internat, ein Internat, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein schweint. Sie stoßen auf Ablehnung und niemand scheint daran interessiert den Fall aufzuklären.
Fast gleichzeitg geschehen brutale Morde an angesehenen Geschäftsleuten des Ortes.

Der Autor Remy Eyssen hat es wieder einmal geschafft mich durch seine bildhafte und lebhafte Sprache auf einen Ausflug in die Provence zu schicken. Die Landschaftsbeschreibungen und das ganz eigene Flair des Ortes werden auch im siebten Fall wunderbar transportiert.
Die Thematik ist hochaktuell und brisant dazu. Die Richtung des BUches war relativ schnell zu durchschauen, dennoch kam genügend Spannung auf um auch diesen Fall wieder zu einem Lesegenuss zu machen.

Bewertung vom 26.07.2021
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


sehr gut

" So wie Du mich kennst" erzählt auf sehr emotionale und berührende Weise die Geschichte von Marie und Karla-zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Schwestern, die es in so einer Konstellation unzählige Male auf dieser Welt gibt.

Marie kommt bei einem Autounfall ums Leben und das Buch startet mit dem Bild, dass Karla ihre Schwester Marie in der Urne nach Hause bringt. Die Auflösung des Hausstandes von Marie verlangt Karla einiges ab. Sie erhält Einblicke in Maries Leben, die diese vor ihr geheim gehalten hat, obwohl sie sich so nah waren.


Marie lebt in New York, im pulsierenden Leben. In den Beschreibungen der Autorin, habe ich "mein New York" wiedergefunden. Sehr authentisch wird die Lebensweise in dieser Stadt in diesem Buch wieder gefunden. Dem gegenüber steht Karlas Lebensmittelpunkt, die enge Provinz ihrer Kindheit, in der sie dennoch aufgehoben ist.


Anika Landsteiner schreibt in ihrem Buch über Familiengeheimnisse, auf den ersten Blick meint man, dies schon unzählige Male gelesen zu haben, doch schafft die Autorin es, einen anderen Blickwuckel auf die Geschichte zu lenken. Sie lässt genügend Raum für Trauer, Trauerunverständis und Trauerbewältigung. Gekonnt und nicht überfrachtend weist sie auf das Thema häusliche Gewalt und die versteckten Folgen hin.

Die Frage, warum es in der eigenen Familie nicht möglich ist, über diese einschneidenden Dinge zu sprechen zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Und seinen wir ehrlich, haben wir nicht alle unsere Geheimnisse, die wir mitnehmen werden, wenn wir sterben?

Für mich ein stimmiges Buch mit unterschiedlichen, aber dadurch auch stimmigen Facetten.

Bewertung vom 20.07.2021
Carlsson, Christoffer

Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1


ausgezeichnet

"Unter dem Sturm" des Autors Christoffer Carlsson spielt im Dorf Marbäck in Südschweden und schildert den Mord an Lovisa und wie sich das Leben einer Familie und eines Dorfes danach für immer verändert.

Die Geschichte umspannt einen Zeitraum von 23 Jahren und beginnt mit dem 7- jährigen Isak. Isak vergöttert seinen Onkel Edvard, er ist sein großer Held. Als Edvard für den Mord an Lovisa verhaftet wird, gerät Isaks Welt ins wanken, sein Halt geht verloren. Im Dorf ist er Neffe und Enkels von denen mit den schlechten Genen.
Auf der anderen Seite ist da Vidar, der Polizist, der an der Verhaftung beteiligt war. Vidar, der Isak Jahre später wegen Diebstahls verhören muss. Beide machen sich auf ihre Art und Weise und ein Stückweit gemeinsam, auf die Suche nach der Wahrheit-was ist in der Mordnacht wirklich passiert?

Mir hat der Schreibstil des Autoren sehr gut gefallen, ruhig und besonnen schildert er die Gefühlswelt des kleinen Isaks und ließ mich so Einblicke in die Kinderseele nehmen. Die Stimmung ist durchweg düster und bedrückend, genauso wie das Leben von Isak. Besonders beeindruckt hat mich der Blick auf das Zusammenspiel der Gesellschaft um die Protagonisten der Geschichte. Es las sich fast wie das Psychogramm eines Dorfes in dem schreckliches passiert ist und Vorurteile an der Tagesordnung sind.

Kein überaus spannender, aber durchaus sehr lesenswerter Kriminalroman der weit über die eigentlichen Plot hinausgeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.