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holdesschaf

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Insgesamt 593 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2022
Raihmann, Adi;Raihmann, Simone

Karma Food Currys


ausgezeichnet

Authentische vegane und vegetarische Gerichte aus allen Teilen Indiens
Schon allein das Cover drückt aus, welch farbenprächtige Gewürz- und Geschmacksvielfalt sich in diesem wunderschönen und auffallenden Buch entdecken lässt. Nicht nur das Cover, sondern die ganze Ausstattung sind extrem wertig. Es gibt viele farbige Seiten, dazu zwei passende Lesebändchen und jede Menge authentische Farbfotografien. Wären da nicht noch die leckeren Rezepte, könnte man das Buch glatt mit einem Bildband verwechseln.

Zunächst erfährt man im Buch einiges über die typische Landesküche, wo Liebe und Dankbarkeit durch den Magen geht und Essen nicht nur ein Grundbedürfnis deckt. Das Autorenpaar weiß wovon es schreibt. Adi Raihmann stammt aus Indien, seine Frau aus Wien, wo sie zusammen dieses zweite Karma Food Buch und die leckeren Gerichte dafür kreiierten. Sie und auch Adis Mutter sowie deren Philosophie beim Kochen werden kurz vorgestellt. Zudem findet sich im Buch ein kurzer Ayurveda-Guide.

Dann startet die kulinarische Reise durch Indien von Delhi im Norden aus über Kolkata im Osten und Mumbai im Westen bis nach Kochi im Süden. Für jede Region startet das Kochen mit einer Base, die man auf Vorrat herstellen und eine Woche lagern kann. Sie findet dann in mehreren Gerichten der Gegend Anwendung. Das Geheimnis einer jeden, sind die typischen Gewürze, die vielleicht in Deutschland nicht immer in jedem Laden verfügbar sind, sobald man sich aber einen Grundstock angelegt hat, ist man bestens auf die Rezepte vorbereitet.

Die Kombinationen aus Gemüse, verschiedenen Gewürzen, Hülsenfrüchten, Kartoffeln usw. ergeben die unterschiedlichsten Currys, die wahre Geschmacksexplosionen hervorrufen. Doch neben Currys gibt es natürlich noch weitere Köstlichkeiten. Uns zum Beispiel hat das Bombay Sandwich total gut geschmeckt, das sich auch leicht als Snack mitnehmen lässt. Man schwelgt so richtig in der Würze Indiens, selbst, wenn man das Buch nur durchblättert. Ein bisschen schwierig wird es für Menschen, die auf farbigem Untergrund nicht so gut sehen können, da ausnahmslos farbige Schrift auf farbige Seiten gedruckt wurde. Bei Rot auf Pink habe selbst ich mir schwer getan.

Die einzelnen Kapitel sind hingegen übersichtlich. Schon am oberen Seitenrand findet man die Unterteilung in Base, Starter, Hauptspeise und Sweets. Jede Rezeptseite hat ein Farbfoto auf dem die Gerichte wunderbar landestypisch angerichtet sind, genauso, wie man sie auch als Koch nach Rezept hinbekommen kann. Neben Infos zu den Gerichten, gibt es Angaben zu Zutaten, Personenzahl und gut verständliche Zubereitungsanweisungen.

Am Ende gibt es noch das Grundrezept für den indischen Frischkäse Paneer, der in vielen Rezepten verwendet wird, einen Curry-Baukasten für eigene Kreationen und ein Glossar.

Fazit: Selten habe ich das Gefühl gehabt, so authentisch mit einem Kochbuch zu kochen. Bis auf meine kleineren Probleme mit den Farben wirklich ein empfehlenswertes und ganz ergiebiges Buch. 4,5 Sterne aufgerundet auf 5.

Bewertung vom 21.02.2022
Voss, Sven

Champions - Sporthelden, die Geschichte schreiben


sehr gut

Sportler in all ihren Facetten
Dies ist das erste Buch dieser Art, das ich bisher auf dem Buchmarkt kennengelernt habe. Es enthält kurze Biographien von 40 Sportlern aus den unterschiedlichsten Disziplinen wie Fußball, Schwimmen, Boxen, Motorsport, Surfen oder Klettern. Mal geht es um sehr bekannte Sportler, mal um solche, die ihre Karrieren bereits beendet haben. Einige Champions wie Niki Lauda oder Boxlegende Muhammad Ali sind auch schon verstorben, haben aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nicht alle Namen werden den Kindern von heute noch etwas sagen, weil sie eher zu meiner Kindheit in den 80ern bekannt waren. Es gab genügend, die auch ich nicht kannte, so dass ich begierig lesen konnte, welche Leistungen sie erbracht haben. Dabei geht es nicht immer nur um sportliche Leistungen, sondern auch um Lebensschicksale, die Menschen dazu gebracht haben, sich dem Sport zu widmen, alles zu geben und ein Champion zu werden. Natürlich wird auch nicht ausgelassen, wenn ein Sportler mal die Motivation verlor, private Schwierigkeiten hatte oder Niederlagen erleben musste. Die Texte sind lebhaft in der Gegenwart verfasst und weisen alle eine zutiefst menschliche Note auf. Man liest nicht nur Lebensdaten, sondern vom Leben selbst, mit all seinen Wegen und Umwegen, von Sportlern, die Geflüchtete sind und von solchen, die sich für eine gute Sache einsetzen wie zum Beispiel die Fußballerin Megan Rapinoe für die Gleichberechtigung. Es ist interessant wie unterschiedlich Sportler ihren Erfolg und ihre Bekanntheit nutzen. Meine Tochter mochte einige der Sportlerbiographien, die ich ihr vorgelesen habe, andere fand sie weniger spannend, was auch ein bisschen von der Sportart abhing.

Vom Aufbau her ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet. Nach einem Vorwort folgt das Inhaltsverzeichnis. Hier sieht man runde Bilder der Sportler, darunter Name, Sportart und Seitenangabe. Danach folgen die Texte zu den Biographien, immer mit Angabe der Geburts- und ggf. Sterbedaten und Orte. Keine Biographie ist dabei länger als 4 Seiten. Eine Seite zeigt jeweils auch eine illustrierte Abbildung des Sportlers. Ich muss gestehen, dass nicht alle Sportler anhand der Abbildungen sofort zu erkennen sind. Während ich sofort sagen konnte "Das ist der Klopp", wäre ich bei einem anderen nie drauf gekommen, dass es Dirk Nowitzki sein soll. Hier hätte ich ein Foto auf jeden Fall mehr geschätzt. Das Format ist für ein Kindersachbuch etwas ungewöhnlich, sehr kompakt zwar, dadurch schrumpft aber auch die Schrift auf eine Größe, die ich gerade noch gut lesen kann. Für Leseanfänger oder Lesemuffel ist sie hingegen kaum geeignet. Daher ziehe ich auch einen Stern ab.

Fazit: Die unterschiedlichen Lebensläufe und -umstände waren für mich als Erwachsenen, dem viele der Sportler bekannt waren, sehr interessant. Meine Tochter war etwas wählerischer. Die Texte überzeugen jedoch durch ihre Schreibweise. Die Schrift und die Illustrationen hätten besser sein können. Ein bisschen fehlten mir auch ein Geräteturner und ein Skispringer. Fußball kam hingegen gleich 6 mal vor.

Daher 4 Sterne

Bewertung vom 30.01.2022
Reed, Rebecca

Pip rettet den Wald / Pip und seine wilden Freunde Bd.1


weniger gut

Krieg im Wald
Eichhörnchen Pip ist noch recht jung und lebt ohne Eltern im Wald. Seine Mutter starb, sein Vater, ehemals Leibwächter der Eichhörnchen-Anführerin, verschwand einfach und gilt seitdem bei einigen Artgenossen als Verräter. Doch Pip möchte trotzdem so sein wie er. Von der alten weisen Eiche, der alle Tiere im Wald Respekt zollen, will er sich Antworten holen. Doch schon bald ist klar, die Eiche stirbt und mit ihr der ganze Wald. Seit Wochen hat es nicht geregnet, es herrscht Futterknappheit und auch der See trocknet aus. Die Tiervölker agieren gegeneinander, anstatt miteinander um ihren gemeinsamen Lebensraum zu kämpfen. Pip wird ausgewählt, unbemerkt die letzte Eichel der alten Eiche zu holen, denn wer sie hat, ist Herrscher im Wald. Pip gibt sein Bestes, bis er merkt, dass Macht nicht die Lösung sein kann.

Diese Geschichte ist für Kinder ab 8 Jahren ziemlich heftig, das zeigen schon die Wörter, die man zur Beschreibung des Inhalts braucht. Bis auf Pips Freundschaft zu seinem Artgenossen Mux findet man hier nicht viel Positives. Allein Tod und Verschwinden der Eltern sind sehr deprimierend. Zu Beginn der Geschichte und zwischen einigen Kapiteln liest man, wie sich die alte Eiche fühlt, wie sie merkt, dass es mit ihr zu Ende geht. Die Übermittlung ihrer Botschaften ist sehr esoterisch angehaucht. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Die verschiedenen Tiervölker und Waldbewohner bekriegen sich nicht nur sprichwörtlich bis aufs Blut, um an die Eichel zu kommen, welche eine neue Eiche hervorbringen soll und damit Macht bedeutet. Pip wird von älteren Eichhörnchen angefeindet, verspottet und sein Vater als Verräter abgestempelt. Ein Eichhörnchen stirbt im Kampf. Das ist ganz schön starker Tobak für diese Altersklasse. Das Cover und auch die Erstleserschrift täuschen wie ich finde eine eher einfache Geschichte über ein mutiges Eichhörnchen vor.

Vermutlich soll es um den Klimawandel gehen, aber so direkt fällt kein Wort darüber. Auch nicht, darüber, dass der Mensch verantwortlich sein soll oder etwas dagegen unternimmt. Menschen sind in der Geschichte Randfiguren. Einiges passt da für mich ganz und gar nicht. Ich habe nichts dagegen, dass Kinder über Klimaveränderung und Waldsterben Bescheid wissen, doch hier ist alles so negativ, regelrecht belastend dargestellt. Nahezu alle Tiere sind destruktiv und böse. Das hat sogar in mir eine regelrechte Hoffnungslosigkeit aufkommen lassen. Kindern könnte diese Geschichte Angst machen, denn da das Ende nicht abgeschlossen ist, sondern eine Fortsetzung bereits angekündigt, bietet sie auch kaum Lösungen für das drastisch dargestellte Problem. Meine Tochter ist in der 2. Klasse, die Lust aufs Lesen nicht sooo groß. Durch so eine Geschichte wird die Motivation aber mit Sicherheit nicht größer. Die Aufteilung in mehrere Bände ist mehr als schlecht gewählt. Pip ist zwar ein heldenhaftes und vernünftiges Einhörnchen, dass sein bestes gibt, trotzdem ist nach diesem ersten Band für mich diese Reihe beendet.

Bewertung vom 18.01.2022
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


ausgezeichnet

Düsteres, fesselndes Abenteuer
Zwölf hat den Eid der Jägerloge geschworen, der besagt, dass sie allen Clans gleichermaßen dient. Täglich übt das schroffe Mädchen mit den andern Jagdlingen mit ihren Äxten zu kämpfen. Doch weil sie so verbissen ist, möchte niemand außer sieben, einem seltsamen Mädchen ohne jegliche Kampftauglichkeit, etwas mit ihr zu tun haben. Auch Trainerin Sieg und die Ältesten sind wenig begeistert von ihrem Verhalten. Während Zwölf eine weitere Strafe im Kerker absitzt, überfallen plötzlich Kobolde die uneinnehmbare Loge, töten eine der Ältesten und entführen Sieben. Für Zwölf steht fest, dass sie losziehen und sie retten muss. Unwerwartet bekommt sie Hilfe vom mächtigen Wächter der Loge, Gemeinsam folgen sie der Spur der Kobolde in den Frostigen Forst, wo noch mehr Gefahren lauern.

Ausgehend vom Cover und von der Dicke des Buches ging ich davon aus, dass es sich hier um ein Fantasy-Abenteuer für Kinder handelt, wie es sie viele gibt. Doch schon nach den ersten Seiten tauchte ich ein in eine überraschend düstere Welt, in der die Jägerloge mitverantwortlich ist für das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Clans. Die angriffslustige Zwölf erscheint zunächst einfach nur mürrisch, schnell merkt man jedoch, daß in ihr eine Wut brodelt, die nicht alltäglich ist. Die Autorin braucht nur wenige Sätze, um mich als Leser zu fesseln und mich in dieser unwirtlichen Welt voller Gefahren ankommen zu lassen. Der Schreibstil ist sehr spannend und ohne weitschweifige Details kommt in mir ein Gefühl der Bedrohung auf.

Die ganze Geschichte erinnert mich von der Atmosphäre her an "Herr der Ringe", nur nicht ganz so komplex, aber genauso großartig erdacht. Vor allem die vielen verschiedenen Wesen haben es mir angetan. Teilweise ist der Plot etwas gruselig und auch brutal, doch sehr faszinierend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Doch da war ich schon drin im Strudel der Ereignisse. Zusammen mit Zwölf und dem Wächter verfolgte ich die Spur der Kobolde und konnte so immer tiefer in die Welt eindringen und auch Zwölf und die anderen Charaktere besser kennenlernen, um dann doch festzustellen, dass nicht alles so ist wie es scheint. Toll, wie die Autorin hier bestimmte Erwartung durch mehrere Plot-Twists aushebelt.

Ein wirklich tolles und düsteres Abenteuer, für Jugendliche, aber auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten. Auch wenn manchmal, wie im richtigen Leben etwas der Zufall zu Hilfe kommt - unbedingt lesen!

Bewertung vom 18.01.2022
Bennett, S J

Die unhöfliche Tote (MP3-Download)


sehr gut

Feine Cosy Crime
Die Queen bemerkt nach Jahren, dass ein Bild der Britannia, das immer vor ihrer Schlafzimmertür hing, verschwunden ist. Sie glaubt es in einer Ausstellung der Royal Navy wiedererkannt zu haben. Sie beauftragt ihre stellvertretende Privatsekretärin Rozie sich umzuhören und an offizieller Stelle nachzuhaken, nicht ahnend, dass sie damit einige zwielichtige Gestalten in Aufregung versetzen. Gleichzeitig tauchen bei einigen Mitarbeiterinnen des Palasts Drohbriefe auf und dann kommt eine von ihnen im Schwimmbad bei einem tragischen Unfall ums Leben. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem verschwundenen Bild und dem unhöflichen Opfer? Queen Elizabeth ist fest entschlossen, den Vorkommnissen in ihrem Palast auf den Grund zu gehen.

Einfach herrlich, welches Bild hier von der Queen gezeichnet wird. Natürlich wird es zum Teil fiktiv sein, jedoch kann man sie sich so außergewöhnlich gut als 90-jährige Ermittlerin in den eigenen vier Wänden vorstellen. Sie ist scharfsinnig und bestimmt, aber auch freundlich und erhaben und ihre Gedankengänge sind oft einfach nur erstaunlich. Sehr schön dargestellt wird auch die Beziehung zu ihrem Ehemann Philip. Man erfährt so einige Details, von denen man sich nur wünschen kann, dass sie zutrafen.

Zunächst war es etwas schwierig bei den vielen Personen im Buckingham Palace den Überblick zu behalten. Die ganzen Namen der Angestellten waren nicht einfach auseinanderzuhalten. Die Sprecherin macht ihre Sache aber sehr gut. Mitglieder der Königsfamilie sprechen häufig etwas förmlicher und auch das Alter der Queen merkt man ihrer Stimme an. Die meiste Zeit ist die Stimme sehr lebendig und es war kein Problem, der Tonlage längere Zeit zuzuhören.

Der Fall war geschickt in das Tagesgeschäft des Palasts eingebaut. Man wollte vor allem nach brenzligen Situationen mit der mutigen Ermittlungsassistentin Rozie im Palastkeller dringend wissen, was denn da nun vor sich geht und wer dafür verantwortlich ist. Ab und zu gab es in der Geschichte selbst Stellen, die etwas in die Länge gezogen wirkten, wenn z. B. die Kunst eines bestimmten Künstlers lang und breit dargelegt wurde oder wenn die Queen zum dritten Mal über denselben Verdächtigen sinnierte, jedoch waren das Ausnahmen. Insgesamt fand ich sowohl die Geschichte, als auch die Sprecherin sehr hörenswert. Besonders gefallen hat mir, dass aktuelle Ereignisse zur Zeit der Entstehung des Buches von der Queen mit einer feinen Prise britischen Humors gewürzt wurden, so dass ich gelegentlich wirklich Schmunzeln musste. So hat die Ermittler-Queen ganz leicht meine Sympathie erworben.

Bewertung vom 18.01.2022
Grimm, Sandra

Am Wasser / Lotta entdeckt die Welt Bd.4


sehr gut

Lotta macht mit ihrer Mama einen Ausflug an einem Bach entlang, dabei gibt es sehr viel zu sehen. Auch ihr Hund Zottel ist dabei. Lotta sieht viele Tier in und am Wasser, schnuppert an Blumen und lauscht den Geräuschen. Das macht jede Menge Spaß und Lotta wird ganz warm. Zum Glück kann man sich im Wasser abkühlen.

Das Pappbilderbuch von Lotta, von dem es schon drei andere Bände gibt, begeistert vor allem durch die Idee, die gezeichneten Figuren und Tiere in eine fotografierte Landschaft hineinzuzeichnen. Dadurch wirkt alles ziemlich real. Manchmal sind die Situationen jedoch nicht ganz lebensecht. Zum Beispiel steht Lotta mit ihrem Kescher im Wasser, keinen Meter neben ihr schwimmen Fische, die wie kleine Delfine aussehen. Wer schon mal versucht hat im Bach Fische zu fangen, weiß, dass die längst geflüchtet wären. So steht es auch im Text. Klar, möchte man zeigen, dass im Bach auch Fische leben, doch wenn dann Text und Bild so gar nicht zusammen passen, stört mich das. So geht es mir auch mit den kleinen Mäusen und den Bibern. Oder mit Zottel dem Hund, der erst vorschriftsmäßig angeleint ist und dann nicht mehr. Und ob es wirklich sinnvoll ist, Kindern zu zeigen, dass es ok ist, am Biberdamm mitzubauen... Man hätte Lotta ja auch einfach ihren eigenen Damm bauen lassen können. Klar sind das Kleinigkeiten, doch die summieren sich.

Der Text ist für Kinder gut verständlich geschrieben. Manchmal orientiert sich die Schriftart am Wort, so dass klein sehr klein geschrieben wird und groß, etwas größer als der Rest des Textes. Genauso gibt es Verben, die ein bisschen ihre Bedeutung widerspiegeln. Beim Wort hüpfen ist z.B. jeder zweite Buchstabe nach oben verschoben usw. Das ist eine nette Idee, die aber eher dem Vorleser auffällt. Ansonsten beschreibt der Text einen schönen Tag mit Mama, der in einem Picknick mit Papa endet, der auf dem Bach (der dann eher ein Fluss ist) in einem Ruderboot angefahren kommt.

Optisch ist das Bilderbuch wirklich toll, inhaltlich ziehe ich allerdings einen Stern ab, da mir da zu viele Kleinigkeiten ungereimt erscheinen. Meiner Tochter hat das Bilderbuch natürlich schon allein wegen der Vielzahl an Tieren, deren Laute sie nachmachen kann, gefallen. Daher gibt es von uns 4 Sterne. Ob ich es allerdings nochmal kaufen würde, kann ich nicht sagen. Vermutlich würde ich im Sommer lieber mit dem Kind an einen richtigen Bach gehen.

Bewertung vom 18.01.2022
Grimm, Sandra

Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Im Wald


ausgezeichnet

Innovatives Konzept hilft beim Suchen
Ich war sehr neugierig auf das neue "Mein großes Wimmelbuch - Im Wald", zu dem ich mir vorher schon auf Youtube ein Video des Verlages angesehen hatte. Das Innovative an diesem Wimmelbuch mit seinen niedlichen Illustrationen sind 16 Leuchtdioden, die so platziert sind, dass sie auf Knopfdruck auf den verschiedenen Seiten die Stellen anzeigen, an denen gesuchte Tiere und Pflanzen gefunden werden können. So können sich schon die Kleinen sofort beim Suchen helfen lassen oder ihre Lösung selbstständig prüfen.

Hierfür befinden sich am unteren Rand kleine Abbildungen und Mengen von Tieren und Pflanzen des Waldes und daneben jeweils ein Knopf (je einer gelb, blau, grün und rot), der die LEDs an den richtigen Orten zum Leuchten bringt, solange man darauf drückt. Lässt man los, gehen auch sofort die Lichter aus. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt, nicht zu weich, es besteht also keine Gefahr, dass man mal aus Versehen die Lämpchen dauerhaft leuchten lässt, und nicht zu hart, so dass auch kleine Kinderhände genug Kraft aufbringen.

Die Technik befindet sich in der letzten Seite des Buches, wie man es von Geräuschebüchern kennt. Auf der Rückseite findet man auch das Batteriefach (3 Knopfzellen LR44 enthalten) mit kindersicherem Schraubdeckel und On/Off-Schalter. So kann man das Buch problemlos von der Stromquelle nehmen, wenn es im Regal steht. Eine zusätzliche Abdeckung aus Pappe, welche immer aufgeht oder auch mal abgerissen wird, gibt es diesmal nicht.

Das Konzept ist gut durchdacht. Da die Lampen immer an derselben Stelle bleiben, sind auf den vorderen Seiten weniger ausgestanzte Lösungslöcher als auf den hinteren, so dass einige Löcher anfangs zugedeckt bleiben. Bei wenig Umgebungslicht leuchten sie minimal durch, wenn es hell ist, sieht man davon nichts. Aufgefallen ist mir, dass ab der dritten Seite zum Beispiel beim grünen Knopf mehrmals hintereinander drei Tiere/Pflanzen gesucht werden sollen, die dann logischerweise immer an der selben Stelle sind. Wegen der unterschiedlichen Gestaltung der Waldseite, fällt es den Kindern aber nicht wirklich auf.

Die Kinder (Kleinkind und sieben Jahre) waren nach dem Auspacken ganz wild auf das Buch und haben sie sehr lange und ausgiebig damit beschäftigt. Während ich die Illustrationen fast zu niedlich finde, gefallen sie beiden ausgezeichnet. Die gewisse Gleichförmigkeit von Augen, Kopfformen etc. ist, wie ich festgestellt habe, ein toller Trick, um das Auffinden in der Menge schwieriger zu gestalten. Maximal sind fünf Tiere zu suchen, so dass auch 2-Jährige bald in der Lage sind, die richtige Anzahl Treffer zu zählen. Eine kleine Geschichte führt durch das Buch. Sie ist nicht besonders aufregend, aber leitet gut zur Suchaufgabe über. Jede Seite zeigt einen anderen Teil des Waldes, mal ist es eher eine Lichtung, dann etwas dichterer Bewuchs, auch unter der Erde muss man suchen und zu guter Letzt kommt man an den Waldrand.

Auch wenn die Darstellungen alles andere als realitätsnah sind, haben meine Kinder Spaß beim Suchen und da sie beide begeistert sind, gucken sie auch gern zusammen, obwohl ein paar Jahre zwischen ihnen liegen. Das finde ich toll. Wer Angst hat, dass er ständig neue Batterien einlegen müsste, der sei etwas beruhigt. Die verwendeten LEDs sind sehr stromsparend, so dass die Batterien, die bereits dabei sind, sehr lange halten dürften. Wer keine Batterien in Büchern mag, für den ist es eh nichts. Ich würde immer wieder zu dem Buch greifen und hab auch schon den Band zum Bauernhof ganz fest eingeplant. 4,5 Sterne runde ich auf 5 auf

Bewertung vom 18.01.2022
Kessel, Carola von

Pferde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.6


ausgezeichnet

Verführt Pferdefans zum Lesen
Dies ist nun schon der sechste Band aus der neuen Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser-Reihe und er befasst sich mit einem Tier, das viele kleine Fans hat. Es geht um Pferde. Die Reihenzughörigkeit und das Thema erkennt man auf den ersten Blick. Auch innen ist das Buch ähnlich aufgebaut, wie die Vorgängerbände. Neben ganz viel Sachinformationen über das Pferd in großer Fibelschrift, gibt es wieder jede Menge Rätsel zur Auflockerung, Überprüfung und Festigung des Gelesenen. Auch die obligatorische Stickerseite ist wieder mit dabei. Wunderschöne Illustrationen und einige Fotos unterstützen das Verständnis des Textes, der kindgerecht formuliert ist. Natürlich enthält er auch einige Fachbegriffe, die jedoch immer erklärt werden. Ein Inhaltsverzeichnis hilft bei der Orientierung. Das Buch bietet Sachtexte zu Merkmalen und Herkunft von Pferden, zum Verhalten des Tieres, zur Pflege und zum Reiten.

Meine Tochter war gleich total begeistert, dass es jetzt auch einen Band über Pferde gibt. Zwar reitet sie nicht so oft, interessiert sich aber sehr für diese schönen Tiere. Das Buch wollte sie unbedingt sofort lesen und hat es ziemlich schnell verschlungen. Ab und zu habe ich bei Fachbegriffen mitgeholfen. Für mich ist es aber ganz wichtig, dass die Kinder auch mit Sachtexten zurecht kommen und diese auch verstehen.

Dafür sind wiederum die Rätsel gut, welche teilweise recht knifflig sind. Die Informationen sind wirklich gut aufbereitet, manches wusste ich selbst auch noch nicht und so konnten wir gemeinsam noch was dazu lernen. Der Knoten zum Anbinden von Pferden musste da natürlich auch noch probiert werden, was nur nach den Bildern gar nicht so einfach war. Die Stickerseite war nach der Anstrengung noch eine kleine Belohnung.

Insgesamt bin ich wirklich begeistert, dass Erstleser durch so ein Buch die Möglichkeit bekommen, sich selbst Wissen anzueignen. Auch für Referate in der Grundschule kann ich mir das Buch gut vorstellen. Es ist super, dass die meisten Ravensburger Bücher - so auch dieses - bereits zum Erscheinungstag bei Antolin gelistet sind. Es motiviert meine Tochter noch zusätzlich, dass sie dort noch Punkte sammeln kann. Von uns bekommt das Buch die 5 Sterne, die es verdient.

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Bewertung vom 18.01.2022
Mennen, Patricia

Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43


ausgezeichnet

Umweltbewusstsein bei den Kleinen fördern
Im 43. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe für Kinder ab 2 Jahren dreht sich alles um die Umwelt. Er beantwortet erste Fragen zum Thema: Warum ist die Umwelt überhaupt wichtig? Wohin mit dem Müll? Wie kann ich Tieren und Pflanzen helfen? Jede Doppelseite des Pappbilderbuches ist mit einer weiteren Frage betitelt. Ein kindgerechter, kurzer Text erzählt von Alltagssituationen, in denen die Frage beantwortet wird. Dazu passende Illustrationen und Klappen erläutern die Informationen und binden das Kind beim Lesen mit ein. Zudem gibt es auf einigen Seiten Such- und Zuordnungsaufforderungen.

Man kann nie früh genug anfangen mit der Umwelterziehung, daher war ich begeistert, dass es zu dem Thema jetzt auch einen Junior-Band von Wieso? Weshalb? Warum? gibt. Schon das fröhliche Cover lädt die Kleinen zum Mitmachen ein und zeigt, dass Umweltbewusstsein auch Spaß machen kann. Im Inneren werden wie gewohnt typische Kinderfragen gestellt und anhand von kurzen Texten beantwortet. Sehr schön ist dabei, dass die Kinder sich gut in ein der drei Geschwister aus dem Text hineinversetzen können. Es werden größtenteils Alltagssituationen dargestellt. Ein Spaziergang im Wald, der Gang zum Altglascontainer oder das heimische Badezimmer. Die Illustrationen sind sehr passend und durch die vielen Klappen werden die Kleinen auch neugierig, was es zum Thema zu erfahren gibt.

Besonders gut finde ich, dass es nicht nur darum geht, dass man Müll in einen Eimer wirft oder wie man ihn richtig trennt, wobei die Spiele dazu natürlich Spaß machen, sondern dass es wirklich sehr stark um das Vermeiden von Müll und das Schonen von Ressourcen wie Wasser und Strom geht. Kindern wird deutlich, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger klargemacht, dass es Alternativen zum Wegwerfen und unbedachten Konsumieren gibt. Ein guter Ansatz, den man vorleben und von Kindesbeinen an fördern sollte. Ich bin erstaunt, wie kompakt und nachvollziehbar das Buch hier die wichtigsten Tipps präsentiert. Bei den Seiten zum Müllzuordnen hätte ich mir eine Lösungsseite gewünscht, da leider auch viele Erwachsene Probleme damit haben, die richtige Tonne zu wählen.

Weil das Buch aber nicht nur meiner Tochter, sondern auch mir wieder die Umwelt mehr ins Bewusstsein gerückt hat und zeigt, dass Umweltschutz auch Spaß machen kann, bekommt es trotzdem 5 Sterne.

Bewertung vom 18.01.2022
Caplin, Julie

Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6 (MP3-Download)


gut

(Für die Hörbuch-Version)
Mina führt ein recht unstetes Leben. Sie arbeite als Lebensmitteltechnikerin in einer Testküche doch ansonsten springt sie von einer Aktivität zur nächsten. Ihrem Freund Simon ist das zu viel und so wird ihr Heiratsantrag, zu dem sie gekocht und Freunde eingeladen hat, zum Fiasko und obendrein entdeckt sie auch noch, dass Simon eine Affäre mit ihrer besten Freundin hat. Dummerweise arbeitet der in der selben Firma und nach einem bösen Streich Minas, rät ihr Chef der jungen Frau, eine Auszeit zu nehmen. Kurzentschlossen reist sie zu ihrer Patentante, die in der Schweiz ein Chalet als Hotel betreibt. Mina ist nicht nur fasziniert von Schweizer Köstlichkeiten, sondern auch von dem attraktiven jungen Mann, den sie im Zug kennenlernt und der zufällig auch im Chalet wohnt. So eine Ablenkung von ihrer Selbstfindung kann Mina jetzt gar nicht gebrauchen.

Das Cover ist ganz süß und auch der Wintersportort in der Schweiz bietet ein tolles Panorama. Nach dem ersten Schock des missglückten Heiratsantrages erholt Mina sich relativ schnell durch ihren kleinen, aber gemeinen Racheakt. Tatsächlich ist die Protagonistin etwas überaktiv und man hat das Gefühl man springe mit ihr von einer Köstlichkeit und einer Freizeitaktivität zur nächsten. Dabei denkt sie aber immer wieder an die Worte ihres Nicht-Verlobten, dem sie zu sprunghaft war und nicht heiratsfähig. Mina begeistert sich tatsächlich für fast alles, was die Schweiz zu bieten hat. Teilweise kommt man sich vor, als würde man ein gesprochenes Reiseprospekt hören.

Auch das Chalet und seine Gäste sind ziemlich abgehoben. Minas Patentante lässt - wie unrealistisch - nur Leute in ihrem Haus wohnen, die für sie passend sind. Ein Haus mit 20 Zimmern unterhält sie nahezu allein, während sie täglich alles frisch kocht und backt, sowie die Zimmer sauberhält und die Rezeption führt. Das ist schon ein bissel arg dick aufgetragen. Manche Gäste kommen dann auch jedes Wochenende. Geld spielt keine Rolle.

Das Klischee will es, dass Mina gleich am ersten Tag im Zug auf Luke trifft und ihn auch sofort küsst. Hinterher zwingt sie sich Abstand zu nehmen, da sie schließlich keine neue Beziehung braucht, sondern über ihr weiteres Leben nachdenken muss. So geht das auch eine zeitlang hin und her und es ist ziemlich vorhersehbar, dass Mina das nicht bis zum Ende durchhält, weil der gutaussehende, muskulöse Luke einfach wie für sie geschaffen ist.

Die Sprecherin macht ihre Sache eigentlich ganz gut und zaubert aus dem ziemlich belanglosen Stoff eine kulinarische Schweizreise und eine Abfahrt durch sämtliche Skigebiete des Lebens. Zwar liegt das Hauptaugenmerk auf Minas Lebensumstellung, doch so richtig tiefgehend sind ihre Gedanken dazu nicht. Auch die Gefühle zwischen Luke und Mina erreichen mich trotz viel Geflirte und so weiter nicht im Inneren. Alles bleibt recht oberflächlich und ein bisschen plump. Als lockeres Häppchen zwischendurch ist das Hörbuch ganz passabel, mehr aber auch nicht. 3 Sterne