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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
Haigh, Tara

Der Ruf des schwimmenden Gartens (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Cover zum Roman „Der Ruf des schwimmenden Gartens“ vermittelt einen besinnlichen Eindruck. Aber schon der Prolog zeigt, dass Tara Haigh keineswegs Urlaubsfeeling vermitteln will. Leider wird nie wirklich aufgeklärt, wer hier sein Gelübde ablegt. Das kann der Leser nur vermuten. Im Epilog wird auch nicht nochmals darauf eingegangen, hier gibt es nur Informationen zum weiteren Werdegang der Hauptfigur Sofie.
Der eigentliche Roman beginnt dann 1914 in Bremen. Sofie ist eine der wenigen weiblichen Ärzte in dieser Zeit. Natürlich hat sie es als Frau in dem ursprünglichen Männerberuf sehr schwer. Plötzlich ergibt sich für sie eine neue Herausforderung, sie soll auf Madeira eine Anstellung als Ärztin auf der Tuberkulose Station im neu gebauten deutschen Krankenhaus erhalten. Da sie in Bremen nur ihren Vater hat, der aber auch nur von Madera schwärmt, entschließt sie sich diesen Weg zu gehen. Das beschreibt Haigh auch sehr glaubwürdig.
Zwischenzeitlich schien es mehr ein Liebesroman zu werden. Aber dann wurde der Roman auch wieder spannend. Das Krankenhaus war noch im Bau, vieles unklar und dann gab es auch noch einen Mord. Sofie muss viele Neuigkeiten erfahren und verdauen. Für mich waren da einige sehr kitschige Passagen dabei.
Trotzdem lohnt es sich das Buch zu lesen. Neben dem Liebesroman entwickelt sich auch ein Krimi. Da das Buch bei Heartbeat erschienen ist, ist ein glückliches Ende gewiss.

Bewertung vom 02.11.2024
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


ausgezeichnet

Cecilia Ahern ist mit ihrem zwanzigsten Roman erneut ein gefühlvolles und emotional bewegendes Werk gelungen. Dennoch unterscheidet es sich von vielen ihrer früheren Werke. In ihrem neuen Roman" Dem Sturm entgegen" sind auch viele kriminalistischen Details enthalten.
Alles dreht sich um die Hauptfigur Enya. Der am Anfang abgebildete Jahreskreis wird im Roman immer wieder aufgegriffen. Enya erlebt diesen Jahreskreis. Sie erlebt die Dunkelheit und die Helligkeit in ihrem 47. Lebensjahr, mit 47 ihre ihre Mutter gestorben.
Der Roman beginnt in einer sehr stürmischen Dezembernacht. Ahern packt schon viele Figuren in dieses Kapitel, obwohl eigentlich nur Enya durch diese stürmische Nacht fährt. Sie telefoniert mit ihrer Schwester. Dabei wird schon manches Detail über die Familie bekannt.
Enya kommt zu einem Unfall und ist sofort als Ärztin gefordert. Sie muss einen Jungen, der sie durch seine Kleidung und sein Alter an ihren Sohn Finn erinnert, reanimieren.
Dieses Erlebnis wird zum Aufhänger für die verzwickte Situation von Enya.
Neben der Benutzung des Jahreskreises, setzt Ahern einen Ra Tree ein. Das ist ein mystischer Baum des Lebens- er verbindet Himmel, Erde und Unterwelt. Anfangs kann Enya diesem Baum nichts abgewinnen, da sie nicht gläubig ist. Sie möchte diesen Baum sogar fällen lassen.
Der Roman ist sehr spannend, aber dennoch gefühlvoll erzählt. Ich dachte öfter, nun ist das Rätsel um den Unfall gelöst, aber es gab immer wieder überraschende Wendungen. Enya findet am Ende aus der Dunkelheit heraus, das ist ein sehr langer Prozess. Es wird dennoch dauern bis Enya über alle dunklen Schatten gesprungen ist.
Sehr lesenswert!

Bewertung vom 22.10.2024
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


ausgezeichnet

Marie Benedict ist bekannt als Autorin, die über Frauen der Weltgeschichte schreibt. diesmal hat sie die Mitford Schwestern ausgewählt. Von denen hatte ich bisher noch nichts gehört. Der historische Roman zeigt erneut, dass die Autorin gut recherchiert und geschichtliche Fakten in ihre Werke einbaut.
In diesem Roman zeigt sie, wie leicht Menschen beeinflussbar sind. Die Mitford Schwestern wachsen in der Zeit des Faschismus in einer angesehenen, reichen, adligen Familie auf. Von den Eltern werden sie nicht alle gleichermaßen geliebt. Besonders Nancy fühlt sich oft unverstanden und zurückgesetzt. Sie merkt selber, dass ihre Ausstrahlung im Gegensatz zu der ihrer Schwester Diana kaum wirkt.
Diana ist das Glamourgirl der Familie. Sie ist mit dem Brauereierben Bryan Walter Guinness verheiratet und hat zwei Kinder. Aber ihre große Liebe gilt dem britischen Faschistenführers Sir Oswald Mosley. Diese Liebe bewegt Diana zur Scheidung. Sie setzt alles daran, um Mosley in seiner Macht zu stärken. Sie wird Fanatikerin des Faschismus und schafft es, dass auch ihre kleinere Schwester Unity dem Faschismus verfällt. Sie versucht mit allen Mitteln in München, die Aufmerksamkeit Hitlers zu gewinnen. Dies gelingt ihr durch ausdauernde Beständigkeit.
Nancy erkennt die Gefahr des Faschismus für ihre Land und nicht zuletzt für ihre Familie. Sie ist unsicher, wie sie sich verhalten soll als Winston Churchill, der Mann ihrer Cousine, sie bittet Informationen über die Beziehungen ihrer Schwestern zu Hitler und besonders Dianas Absichten zu sammeln und ihm zu übergeben. Das ihr diese Entscheidung nicht leicht fällt, versteht der Leser. Soll sie doch ihre Schwestern verraten und in Gefahr bringen.
Für mich kommt Nancy, der laut Klappentext eine wichtige Rolle eingeräumt wird, etwas zu kurz in ihrer Darstellung. Dennoch ändert das nichts, dass dieser Roman absolut lesenswert ist. Er zeigt, wie einfach es ist Menschen zu manipulieren, in ihren Gedanken zu beeinflussen und von einer Sache zu überzeugen.

Bewertung vom 13.10.2024
Reifenberg, Frank Maria

Murmelschreck und der Pantoffelfresser


ausgezeichnet

Murmelschreck und der Pantoffelfresser haben uns während der Herbstferien total verzaubert. Das Wetter lud nicht unbedingt zum Spaziergang über den Rummelplatz ein. Mit dem Buch von Frank Maria Reifenberg illustriert Maja Bohn haben wir - meine 6 jährige Enkelin und ich - aber doch gespannt. Wir hatten sehr viel Spaß dabei. Dabei war egal ob man Zuhörer, Vorleser oder Erstleser. Die gegensätzlichen Figuren sind sehr liebevoll beschrieben, die Handlung einfach Ideen und abwechslungsreich und der Text köstlich. Jedes der 4 Kapitel kann losgelöst von den anderen gelesen werden. Meine Enkelin kann gar nicht die Lieblingsfigur benennen. Jeder hat etwas ganz besonderes. Das Buch vermittelt auch viele Wertvorstellungen, aber nie mit gehobenem Zeigefinger. Alles ist gut versteckt, regt aber dennoch zum Nachdenken an.Zu unseren Lieblingsseiten gehören der k- Zauber und unbedingt die Seite der Wurmkinder. Das zu lesen ist sehr lustig und auch Leseanfänger haben daran Spaß, natürlich nur wenn sie auch wirklich gern lesen. Für andere wird es vielleicht doch kompliziert.Eindeutig ein gutes Buch, bestimmt schon ein tolles Weihnachtsgeschenk.

Bewertung vom 30.09.2024
Jaenicke, Hannes

Mukiza


ausgezeichnet

Das Buch besticht schon durch sein Cover. sie Augen des kleinen Mukiza fesseln den Leser, Zuhörer oder Anschauer. Auch die Infos zum Verlag Calme Mara sind sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch aus 100% Altpapier gedruckt wurde.
Der Inhalt der Geschichte ist überwiegend wahr und erzählt die Lebensreise des Berggorillas Mukiza. Ein wichtiger Höhepunkt in seiner Reise ist natürlich der Verlust des Vaters. Da muss man sehr junge Zuhörer begleiten und zusätzliche Erklärungen geben.
Die vielen Illustrationen erleichtern den Zuhörern das Verständnis. Aber auch junge Leser sind mit dem Text nicht überfordert. Die unterschiedliche Schriftgröße kann auch gut zum Aufteilen des Lesetextes genutzt werden.
Im Anschluss an die Geschichte werden einige Details aus dem Text noch erklärt, wie es wirklich war. Das hätte auch im Text vorher schon so stehen können, zumal der Text den Untertitel „Die wahre Geschichte eines Berggorillas „ trägt.
Dennoch ist das Buch für alle Tierfreunde lesenswert.

Bewertung vom 17.09.2024
Jones, Dan

Winterwölfe


sehr gut

Endlich ist die Fortsetzung von Dan Jones Essex Dogs da. Gut, dass ich den ersten Teil gelesen habe. Ohne die Kenntnis des ersten Bandes wird es nicht ganz leicht sich zurecht zu finden. Es kommen immer wieder Verweise auf Figuren oder Ereignisse aus dem ersten Band. Ich hätte mir teilweise sogar ein Personenregister gewünscht, um immer mal wieder nach sehen zu können.
Der Roman zeigt diesmal nicht nur Kriegsgeschehen. Es geht vor allem um die Belagerung der Hafenstadt Calais. Die Belagerung dauert aber nicht nur ein paar Tage, sondern umfasst mehrere Monate im Winter, daher bestimmt auch der Name Winterwölfe.
Die Sprache ist wieder derb, aber angepasst an die Zeit um 1346. Mich haben vor allem Romford und Loveday gefesselt. Der eine jung, ungestüm und oft unter Droge, der andere alt und eigentlich nicht mehr zum Kriegskampf einsetzbar. Loveday fühlt sich aber für seine Dogs verantwortlich, merkt, dass Romford durch den Krieg total verändert wirkt und möchte ihn nur noch nach Hause in Sicherheit schicken. Aber das gelingt nicht so einfach. Der Captain, trennt sich im ersten Teil von den Dogs, ist auch diesmal wieder dabei. Aber er hat vollkommen andere Ansichten vom Zweck eines Krieges.
Für alle, die gern historische Bücher - besonders über das Heer lesen - zu empfehlen.

Bewertung vom 10.09.2024
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


ausgezeichnet

Das Cover vermittelt Ruhe und stimmt auf den Text ein. Die Autorin und Werke von ihr kannte ich noch nicht. Das Buch hat mich überzeugt. Es ist kein Buch, dass man verschlingen kann. Es wird so viel berichtet, da brauchte ich immer mal wieder eine Pause zum Nachdenken. Das Buch macht Mut, dem Altern positiv zu begegnen.
Daran haben Agnes und Polly einen großen Anteil. Ihre Freundschaft wird geschildert. Sie kennen sich schon von Kindheit an, jeden Sommer haben sich die Familien zu ihren Ferienhäusern auf Fellowship Point aufgemacht.
Der Roman erzählt aus verschiedenen Sichten verschiedene Zeiten.
Es ist nicht schwierig beim Lesen umzudenken.
Beide Frauen sind sehr unterschiedlich. Agnes lebt allein, hat keine Familie. Polly hat Familie und kümmert sich um ihren Mann Dick.
Beide haben viel Kraft für die Entwicklung der Siedlung eingesetzt. Nun überlegen sie, was aus Fellowship Point wird, wenn sie nicht mehr da sind.

Bewertung vom 10.09.2024
Nelles, Irma

Die Gräfin


ausgezeichnet

Das Buch „ Die Gräfin“ von Irma Nelles hat mich stark beeindruckt. Das schlichte Cover bringt die Einsamkeit der HalligSüdfall sehr gut zum Ausdruck. Die Gräfin scheint gerade ins Watt zu reiten, weiter ist nichts sichtbar. Der Einstieg in die kurze Geschichte beginnt mit einem passenden Goethe Zitat, daran schließt sich ein kurzer Prolog an und danach beginnt die Erzählung tageweise. Tag 1beginnt mit einer Beschreibung des Pilot Officer John Philip, seiner Maschine und seines Auftrages. Danach wird schon die Gräfin, ihre Lebensumstände , ihr Hund und ihr Personal vorgestellt. Die Gräfin lebt ziemlich zurück gezogen und einsam. An diesem Augusttag 1944 ist ihr Hund sehr unruhig und das nicht zu unrecht. Die Gräfin geht dieser Unruhe nach und entdeckt das abgestürzte Flugzeug und den bewusstlosen Piloten. Obwohl er zu den Feinden gehört, entschließt sie sich ihm zu helfen.
Das Buch zeigt, dass mit Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Liebe viele Brücken gebaut werden können. Für mich hat diese kurze, intensive Erzählung auch in der Gegenwart eine große Bedeutung.

Bewertung vom 27.07.2024
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Das Cover hat mir optisch schon gut gefallen. Als ich das Buch endlich in den Händen hielt, hat sich dieser Eindruck noch bestätigt. Die gelb eingefärbte Schrift fällt nicht nur sofort ins Auge, man spürt diese Schrift auch, gelungen durch einen besonderen Druck.
Das Buch selber ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, Vermeer verflechtet hier eigentlich drei Erzähleben. So hält er die Spannung aufrecht.
Da ist zuerst die Geschichte um die Geschwister Mareike und Henk Cornelisse, welche im 2.Weltkrieg passiert. Danach tritt Liv de Vries in Aktion. Sie ist Hoofdinspekteur bei der Landeskriminalpolizei in der Gegenwart. Sie ist erneut in eine Situation geraten, die die Interne genauer untersuchen wird. Um aus der Schusslinie zu kommen schickt sie ihr Chef, gleichzeitig ihr Geliebter, Adriaan zur Überprüfung eines Vermisstenfalls. Der dritte Erzählstrang dreht sich um die Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom. Sie gerät mir ihrem Chef aneinander, da sie seine These vom Unfalltod Willem de Ram nicht glauben will und auf eigene Faust zusätzliche Untersuchungen veranlasst und Informationen einholt.
Der Leser wird so zunächst von einer Station zur nächsten geschickt, aber langsam wird deutlich, dass alles zusammengehört. Verdächtige gibt es genug, der genaue Leser wird den Mörder aber erkennen, das Motiv jedoch wird erst am Ende klar.
Neben der Aufklärung des Falls geht der Roman auch auf das Erstarken der rechtsradikalen Szene ein und zeigt Parallelen zur Zeit des 2.Weltkrieges.
Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 12.07.2024
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Der Debütroman von Maria Bidian überzeugt mich nicht vollständig. Der Einstieg macht deutlich, dass Ana mit ziemlich gemischten Gefühlen nach Rumänien fährt. Sie hofft auf diese Weise endlich Abschied von ihrem bereits vor zwei Jahren plötzlich verstorbenen Vater nehmen zu können.
Die Erzählweise hat mir oft das Verständnis erschwert. Häufig war mir unklar, wer denn jetzt auf einmal worüber spricht. Das viele Ereignisse aus der Vergangenheit erzählt werden müssen, um den Roman zu verstehen, ist mir schon klar. Aber die Gestaltung finde ich nicht gut gelungen.
Schwer war für mich auch die vielen Personen auseinander zu halten und in Anas Verwandtschaft einzuordnen. Da hätte ein Personenverzeichnis geholfen und ständigem Zurückblättern entgegengewirkt.
Für mich war das Wichtigste natürlich das Pfauengemälde, welches Ana nun endlich zurück übereignet bekommen soll. Hier erwartet den Leser eine Überraschung, mir hat das so leider nicht gefallen.
Es gleicht mehr einem politischen als unterhaltenden Roman. Wer sich mit der Geschichte Rumäniens beschäftigen möchte, findet hier Möglichkeiten.