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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 800 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2025
TerKeurst, Lysa

Liebe braucht Grenzen


sehr gut

Ein Phänomen in zwischenmenschlichen Beziehungen - egal ob Paarbeziehungen, Freundschaften oder im Arbeitskontext - ist, dass es zu Konflikten, Missverständnissen, Unausgesprochenen Groll und Verletzungen kommen kann. In so einer Situation kann mensch entweder leidend verbleiben, sich daraus lösen und die entsprechenden Personen hinter sich lassen oder aber aktiv an der Verbesserung der Beziehung(en) arbeiten. Gute Tools, Vorschläge und Impulse zur Verbesserung von Beziehungen und zum Setzen adäquater Grenzen aus seelsorgerischer Perspektive sind in dem hier vorliegenden Buch von Lysa TerKeurst versammelt. Anhand von Bibelstellen und langbjährhiger Erfahung im seelsorgerischen Bereich bekommen interessierte Leser*innen ein Rüstzeug an die Hand, um Beziehungen so zu gestalten, dass sie für alle Beteiligten fruchtbar werden können. Wer Beziehungstipps aus biblischer Perspektive sucht ist hier auf jeden Fall richtig.

Bewertung vom 07.05.2025
Alge, Daniela

Die Botschaft der Eule (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Autorin des hier vorliegenden Hörchuches Daniela Ale war mir bisher unbekannt, das wunderschön gestaltete Cover und der Titel haben mich aber sehr neugierig gemacht, so dass ich mich auf diese neue Erfahrung eingelassewn habe. Und ich darf sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die frühere Hebamme Martha, die sich entscheidet, auf ihrem Hof Kraftabende für Frauen anzubieten. Drei Frauen stoßen hinzu und eine anonyme Person besucht den dazu passenden Onlinekurs. Nach und nach wird sichtbar, wie sich durch die Kraftabende im Leben der beteiligten Personen etwas ändert und wie sie beginnen, ihrer Bestimmung, ihren roten Lebensfaden näher zu kommen. Die während der Kraftabende verwendeten Methoden sind so beschrieben, dass auch wir als Lesere*innen diese, wenn wir es möchten, bei uns selber anwenden können, so dass wir quasi selber Teil der Kraftabende werden. Die Geschichte wird von Tobias Sascha Schmitt lebendig eingesprochen, so dass mensch der Stimme gerne folgt. Ich kann das Hörbuch auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 05.05.2025
Maier-Witt, Silke

Ich dachte, bis dahin bin ich tot


sehr gut

Mit "Ich dachte, bis dahin bin ich tot" liegt eine Autobiographie des ehemaligen RAF Mitglieds Silke Maier-Witt vor, die durch Berichte von Freund*innen, Weggefährt*innen und damals politisch Handelnden ergänzt wird. Als Leser*innen dürfen wir Silke Maier-Witts Lebenslauf von der Kindheit und Jugend, über ihre Zeit bei der RAF, ihr Leben in der DDR und ihr Wirken in Ex-Jugoslawien nach ihrer Freilassung hautnah mitbekommen. Im Mittelpunkt des Buches steht die Suche der Autorin nach den Ursachen der Mitgliedschaft in der RAF und des eigenen Umgangs mitr der von ihr erlebten Schuld. Das Buch ist, wie kann es auch anders sein, sehr persönlich und subjektiv verfasst und vermittelt einen kleinen Ausschnitt der Geschehnisse rund um die RAF. Wer sich umfassender über den jeweiligen politischen Kontext informieren möchte darf definitiv noch weitere Bücher anderer RAF Mitglieder lesen, die dann weitere Aspekte zum Bild hinzufügen und auch die Rolle des bundesrepublikanischen Staates kritischer reflektieren. Für Neueinsteiger*innen in das Thema fehlt hier in diesem Buch definitiv noch einiges - z.B. über die Rolle Schleyers als SS-Führer beim Reichssicherheitshauptamt oder die kritiklose Übernahme der offiziell verbreiteten Selbstmordthese der Stammheimer Gefangenen -, als einer von vielen Bausteinen ist dieses Buch aber bestimmt nicht verkehrt zu lesen.

Bewertung vom 02.05.2025
Trentzsch, Sarah

Wofür wir Töchter unsere Mütter brauchen


ausgezeichnet

In dem hier vorliegenden Buch beschäftigt sich die Autorin Sarah Tentzsch mit der Beziehung zwischen Töchtern und ihren Müttern. In ihrer Berarungspraxis hat sie oft erlebt, dass Probleme, Vorurteile, Anschuldigungen und Verletzungen einen gesunden Tochter - Mutter Verhältnis auf Augenhöhe entgegenstehen, so dass sie in diesem Wek den Versuch unternimmt, typische Muster zu betrachten und Methoden und Tipps an die Hand zu geben, diese aufzulösen. Denn, "in der Beziehung zur Mutter liegt der Schlüssel zur Freiheit". Auch wenn natürlich jede Tochter - Mutter Beziehung verschieden ist, so lassen sich doch meines Erachtens nach an vielen Stellen Anknüpfungspunkte finden, die für die eigene Beziehungskonstellation mal mehr, mal weniger relevant sein werden. Die gute Verbindung von Praxisnähe und Theorie, die trotzdem aber verständlich rüber gebracht wird, macht die Stärke des Buches aus. Ich kann es definitiv empfehlen.

Bewertung vom 01.05.2025
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden


ausgezeichnet

Reise zu den Wurzeln und sich selbst

In dem Roman "Wenn die Tage länger werden" wird die Hauptprotagonistin Lisa während dreier Wochen Sommerferien mit der Frage konfrontiert, wer sie in ihrer Essenz selber ist bzw. wer sie selber sein möchte, unabhängig von ihrer Rolle als Mutter und als Tochter. Sie macht sich auf Spurensuche, findet Stück für Stück Einzelheiten über ihre Familiengeschichte heraus - Stichwort Raubkunst -und beginnt, sich mit ihrer Mutter auseinanderzusetzen und auszusöhnen. Unterstützt wird sie dabei von der Obstbäuerin Ute, deren Vater Hans und einer (möglichen neuen) Liebe.
Die Geschichte wird von der Autorin, die eigentlich eher für historische Romane bekannt ist, sehr lebendig, gefühlvoll und spannend erzählt, so dass es schwer ist, sich von dem Buch wieder zu lösen. Ich habe auf jeden Fall Neues lernen können und habe bei einzelnen Themen weiter recherchiert.

Bewertung vom 23.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Der Roman "Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen entführt die geneigten Leser*innen nach New York und auf die Insel Föhr. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die fast hundertjährige Inge Martensen, die mit ihrer Urenkelin Swantje noch einmal auf eine Schiffsreise von Föhr nach New York aufbricht und Swantje während der Fahrt ihre Lebensgeschichte erzählt. Beginnend in den 1930er Jahren auf Föhr, der Flucht nach New York in den 1940er Jahren, den Aufbau eines eigenen Restaurants, bis hin zur Rückkehr nach Föhr erleben die Leser*innen hautnah mit, wie Inge trotz aller Schwierigkeiten ihren Weg ging und nach jeden Nackebschlag wieder aufstand. Janne Mommsen präsentiert eine Geschichte voller Mut, Freundschaft, Liebe, Verrat und Verletzungen. Und eine, in der die Leser*innen viel über die Sprache und Kultur auf Föhr erfahren. Vor allem der letztgenannte Aspekt gefällt mir bei diesem Buch außerordentlich gut und die Sprache Föhrs wird im Hörbuch auch von der Sprecherin Sabine Kaack kongenial umgesetzt. Für mich hat sich die Geschichte auf jeden Fall gelohnt.

Bewertung vom 22.04.2025
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Zusammen bleiben, ihr müsst zusammen bleiben

Es gibt wenige Bücher Hera Linds die mich so erreichen und berühren konnten wie das hier vorliegende. Ausgehend vom Tagebuch der Hauptprotagonistin Lydia und Berichten ihrer Kinder und Enkel entsteht in 15 Stunden eine berührende Geschichte, die die letzten 80 Jahre umfasst. Eine Geschichte voller Leid, Mut, Gottvertrauen und dem unbedingten Willen die eigene Familie zusammen zu halten. Als Leser*innen dürfen wir die Kindheit Lydias in der Ukraine, die Vertreibung durch die Rote Armee nach 1944, Jahre der Zwangsarbeit in Sibirien, des Aufbaus von etwas Eigenen in Kasachstan und Lettland, die Ausreise in die BRD und die Integration in die neue Heimat hautnah mitbekommen. Dabei steht Lydias Schicksal exemplarisch auf die Leidens- und Lebensgeschichten vieler Russlanddeutschen, aber auch dafür, wie ein tiefer Glaube Berge versetzen kann. Es ist schier unmöglich das ganze Leid in Lydias Leben zu erfassen und dabei auch zu erleben, wie sie dann Unterstützung erhielt, wenn sie sie am dringensten brauchte. Dieses Buch kann vielleicht auch eigenes Leid in die richtige Relation setzen und auch dazu dienen, mit den eigenen Eltern oder Großeltern ins Gespräch zu kommen.

Bewertung vom 21.04.2025
Frasl, Beatrice

Entromantisiert euch!


ausgezeichnet

Mit "Entromantisiert euch!" liegt ein Plädoyer für die Abschaffung der Sonderstellung der romantischen Liebe und für die Ausweitung des Liebesbegriffes z.B. auf Freund*innen, Wahlfamilie oder biologische Herkunftsfamilie vor. Auf 256 Seiten dekonstruiert die Autorin Beatrice Frasl das gesellschaftlich hegemoniale Idealbild der romantischen Liebe und zeigt auf, wer davon profitiert (vor allem hetresoxuelle Männer) und wer die Leidtragenden sind (vor allem verheiratete heterosexuelle Frauen). Frasl zeigt anhand von Beispielen zu den Themen psychische und physische Gesundheit, Sorgearbeit, Beziehungsarbeit, sexuelle Verfügbarkeit, gesellschaftliche Erwartungen und höheres Armutsrisiko, wie das Primat der (heterosexuellen) romantischen Beziehung bestehenden gewaltvolle Geschlechterungleichheiten zementiert und Kindern schon seit frühester Kindheit eingeimpft wird. Sie zeigt aber auch, wie es anders gehen könnte und wie die Dekonstruktion der romantischen Liebe zu mehr und nicht weniger Liebe führen würde. Viele der Gedankengänge der Autorin regen zum Nachdenken und der kritischen Reflexion der eigen Vorstellungen und Sozialisierung an. Eine Veränderung ist nicht einfach, aber definitiv notwendig.

Bewertung vom 21.04.2025
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter (MP3-Download)


sehr gut

Hexen gegen Blutwache

Mit "Der rote Nachhtfalter" liegt das erste von mehreren Bänden der "Heartless Hunter" Reihe von Kristen Ciccarelli vor. Die Autorin entführt die geneigten Leser*innen auf eine Insel, wo Hexen von der gefürchteten Blutwache gnadenlos gejagt, misshandelt und ermordet werden. Die junge Adlige Rune hat es sich zur Aufgabe gemacht Hexen zu befreien, der zutiefst eiskalte Anführer der Blutwache Gideon hat sie in Verdacht und will sie überführen. So beginnt ein "Spiel" auf Leben und Tod zwischen beiden, da Rune Gideon braucht, um an wichtige Informationen zu kommen und es kommt, wie es klischeehaft nicht anders zu erwarten war, natürlich auch zu einer Bettsituation, die niemand wirklich braucht. Im Buch wird extrem viel mit Geschlechterstereotypen gearbeitet, die durch ihre Reinszenierung verstärkt werden. Hier hätte ich mir gewünscht, das die Autorin mutig neue Wege geht, was sie aber leider nicht tut. Abgesehen von den ganzen Hin - und Her in Liebesdingen wird die Geschichte lebendig und spannend erzählt und ich fand es auch gut, dass viel mit Grautönen gearbeitet wurde.
Das dazu gehörige Hörbuch wird von Henriette Schreurs und Moritz Frinberg lebendig eingesprochen, so dass mensch den Geschehnissen gerne zuhört.

Bewertung vom 21.04.2025
Mik, Jeannine

Du bist viel mehr als deine Gefühle


sehr gut

Ein Ansatz auf der somatischen Ebene

Mit "Du bist viel mehr als deine Gefühle" liegt ein praktisches Arbeitsbuch von Jeannine Mik, der Gründerin des Zentrums für bewusste Elternschaft, vor. Im Gegensatz zu vielen anderen (psycho-) therapeutischen Richtungen setzt sie bei der Bearbeitung von Gefühlen und Traumata rein auf der somatischen Ebene an und zeigt auf, mit welchen Übungen wir unser Nervensystem positiv beeinflussen können. Die Übungen sind sehr praktisch orientiert und einfach zu erlernen, so dass Tools zur Verfügung stehen, die ohne viel Vorwissen angewendet werden können. Es gibt auch einen großen theoretischen Teil des Buchres zum Nervensystem, der einen guten Überblick verschafft und Einordnungen ermöglicht. Ich fand viele der Übungen sehr gut und werde sicherlich einige in meiner Tätigkeit mit einbinden, es gibt aber auch Aspekte am Buch, die ich etwas fragwürdig finde. Dies betrifft einmal den Trauma-Begriff, der von der Autorin sehr weit gefasst wird, während er im (psycho-) therapeutischen Bereich einer klaren Definition unterliegt. Und es betrifft die Aussage der Autorin, dass mit ihren Übungen alle Traumata gelöst werden könnten. Dies halte ich für sehr fragwürdig, da es einen Druck bei Betroffenen ausübt nur nicht genug geübt zu haben, wenn keine Besserung eintritt. Jede Person ist individuell und es helfen jeweils unterschiedliche Methoden, so dass ein so allgemeines Postulat meines Erachtens nach abzulehnen ist.