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Benutzername: 
cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 243 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2023
Schwerelos
Koch, Samuel

Schwerelos


ausgezeichnet

Ich gebe zu: „schwerelos“ ist nicht das erste Buch, das ich von Samuel Koch gelesen habe. Seine Autobiografie „Zwei Leben“ hat mich nachhaltig beeindruckt und ich habe ihn bereits live im Konzert-Lesung-Format „Samuel & Samuel“ erleben dürfen. Entsprechend gespannt war ich auf sein neuestes Werk „schwerelos“.

Das Buch im quadratischen Format wirkt schön kompakt und handlich, hat es aber – im positiven Sinn! – in sich. Ein Mann im Rollstuhl schreibt über Schwerelosigkeit. Das ist mutig, das ist ein bisschen aberwitzig, aber durchaus nachvollziehbar – und künstlerisch richtig toll aufbereitet. Text und Grafik bilden hier eine stimmige Einheit, die Kapitel sind kurz und lassen sich gut lesen.

Samuel Koch wird meinem Empfinden nach mehr und mehr zu einem Wortkünstler, der sich viele Gedanken über den Sinn hinter seinen Worten macht und dies auch gut transportieren kann. Seine „Gedankenakrobatik“ wechselt sich ab mit Beschreibungen von teils gewagten Experimenten zum Thema „Schwerelosigkeit“ und Fragen zum Weiterdenken, wie ein leichte(re)s Leben gelingen kann. Dabei bleibt er immer empathisch, lebensnah und alltagspraktisch.

Fazit: „Schwerelos“ ist leicht zu lesen und doch tief, eben ganz „Samuel Koch“. Ich empfehle es jedem, der sich mehr Leichtigkeit für sein Leben wünscht oder einfach gern Bücher mit klugen Gedanken liest und sich dabei gern gut unterhalten lässt. Große Empfehlung!

Bewertung vom 14.05.2023
Käpten Sturm - Jagd auf den goldenen Puma
Kowalsky, Daniel

Käpten Sturm - Jagd auf den goldenen Puma


ausgezeichnet

Mein Junge liebt die „Käpten Sturm“-Reihe!

Wir haben bisher jeden Band gelesen und „Jagd auf den goldenen Puma“ hat unsere (hohen!) Erwartungen nicht enttäuscht. Wie immer ist die Geschichte in sich abgeschlossen und die Charaktere so liebenswert, lustig und mutig wie eh und je. Seit Band 3 ist der geflohene Sklavenjunge Tafari mit von der Partie der „Esmeralda“ und er wird in diesem 4. Band von einem geheimnisvollen Kapitän und Sklavenhändler verfolgt. Der „goldene Puma“ ist der Schlüssel zu seiner Rettung – aber werden Käpten Sturm und seine Mannschaft ihn rechtzeitig erreichen und überhaupt erkennen?

Besonders gut gefallen hat uns diesmal die Rahmenhandlung – Lenny und Anne erleben in der heutigen Zeit ein ganz eigenes Abenteuer, in dem sie Mut beweisen und einen kühlen Kopf behalten müssen. Wie gut, dass sie ihren Opa an ihrer Seite haben und gemeinsam erleben, dass Gott alles zum Guten wendet.

Ob als Vorlesebuch für Kinder im Grundschulalter oder ältere Kinder zum Selberlesen – „Käpten Sturm“ eignet sich perfekt zum Verschenken für alle, die Abenteuergeschichten lieben. Der christliche Glaube ist Teil beider Erzählstränge, aber wirkt nie komisch oder aufgesetzt. Große Empfehlung!

Bewertung vom 08.05.2023
180° - Wende zum Leben
Schneider, Alexander; Setzer, Gerrid

180° - Wende zum Leben


sehr gut

Es gibt viele Bücher mit Lebensberichten. Darunter auch viele von Menschen, die auf dramatische Weise Jesus Christus gefunden haben. „180° – Wende zum Leben“ sticht in dieser Kategorie gleich mehrfach heraus und ist eines der besten Bücher dieser Art, die ich je gelesen habe.

Was mich überzeugt hat:

a) das ansprechende Design. Das Cover ist modern gestaltet, die Neonfarbe weckt Aufmerksamkeit, ohne zu aufdringlich zu sein. Das Buch ist schmal, liegt aber gut in der Hand. Außerdem ist ein besonderer Clou eingebaut: Der Name ist quasi Programm, da nicht nur das Cover, sondern auch die letzte Seite „auf dem Kopf“ steht.

b) die gut durchdachte Aufteilung der Geschichten. Im Wechsel werden persönliche Lebensberichte von Menschen zwischen 20 und 45 erzählt, sowie Biografien biblischer Personen. Höchst spannend fand ich die Bezüge zwischen den Geschichten und biblischen Kurzbiografien, aber auch die Bezüge der Lebensberichte untereinander. Zweimal kommen Paare zu Wort, wobei jede Frau und jeder Mann jeweils die eigene Geschichte erzählt. Man erhält so tiefere Einblicke in das Gesamtbild, was mich sehr fasziniert hat. Der Aufbau ist bei allen Berichten gleich: Erst wird über die Vergangenheit berichtet, dann über „die Wende“ und wie es danach weiterging.

c) die Lebenszeugnisse selbst. Was die Männer und Frauen aus ihrem Leben schildern, ist in vielen Fällen hart und tragisch. Umso erstaunlicher ist es, wie sie Gott begegnet sind und was dies bei ihnen bewirkt und bewegt hat. Es wird auch in jedem Beitrag deutlich, dass der Weg mit Jesus eine Entwicklung ist, hin zu mehr Heilung und Stabilität.

Teilweise hätte ich mir weniger reißerische Überschriften gewünscht und manchmal war in den Lebensbeschreibungen nicht alles für mich sofort nachvollziehbar. Dennoch kann ich „180°“ aus den genannten Gründen sehr empfehlen, insbesondere zum Weitergeben an Menschen, die durch Lebenskrisen gehen. Sie werden hier Hoffnung und eine klare Einladung zu einem Leben mit dem Gott finden, der alles neu machen kann.

Bewertung vom 07.05.2023
Mein Gott kann.
Desiree Wiktorski

Mein Gott kann.


sehr gut

Dieses Buch hat nicht nur einen starken Titel, sondern hat es wirklich in sich. Désirée Wiktorski („Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich“) hat darin 3 sehr unterschiedliche Lebensberichte versammelt, die doch alle dieselbe Botschaft haben: Gott ist nichts unmöglich – doch er wirkt Wunder oft in einem Prozess und nicht über Nacht.

Ulrike Blessing erzählt davon, wie sie einen Amoklauf überlebte und nach dem Trauma Heilung und Vergebung fand. Franziska Römer berichtet, wie sie unerwartet in einen Burnout rutschte, wie es dazu kam und wie ihre Seele gesunden durfte. Stefanie Kloft (die Autorin der „Windvögel“-Reihe) hat festgehalten, wie sie einen besonderen Menschen bis an die Schwelle des Himmels begleitete.

Man ahnt es: Diese Berichte gehen tief. Ich bin beeindruckt von dem Mut der drei Frauen, diese persönlichen Geschichten zu teilen. Mich hat besonders Franziska Römers Beitrag bewegt. Je nachdem, wo man gerade steht, wird man sich mehr in dem einen oder anderen Thema wiederfinden. Mich hat nicht jeder Beitrag angesprochen, deshalb vergebe ich keine 5 Sterne. Dennoch ist „Mein Gott kann“ ein Buch, das sich lohnt, besonders für Menschen, die selbst mit (ähnlichem) Leid konfrontiert sind, die gern Lebensberichte lesen oder andere Menschen seelsorgerlich begleiten.

Eine tolle Zugabe ist außerdem der Anhang, den Désirée Wiktorski zusammengestellt hat, mit einer Songliste für einen „Glaubensbooster“ und Bibelversen zur Gebetsunterstützung. Empfehlen würde ich das Buch eher für Menschen, die Gott kennen oder dem Glauben zumindest sehr offen gegenüberstehen.

Bewertung vom 07.05.2023
Nachtblau und Limone. Aus Fremden werden Freunde. Mit Nächstenliebe Vorurteile überwinden. Christliche Kindergeschichte über Hilfsbereitschaft. Bilderbuch zum Vorlesen ab 5 Jahren.
Levine, Amy-Jill;Sasso, Sandy E.

Nachtblau und Limone. Aus Fremden werden Freunde. Mit Nächstenliebe Vorurteile überwinden. Christliche Kindergeschichte über Hilfsbereitschaft. Bilderbuch zum Vorlesen ab 5 Jahren.


ausgezeichnet

„Nachtblau und Limone – Aus Fremden werden Freunde“ ist ein Bilderbuch, das mich begeistert hat. Es ist im besten Sinne zeitlos und doch hochaktuell.

Da gibt es die Blauen, die alles Blaue lieben, und die Gelben, die alles mögen, was gelb ist. Eigentlich ist die eine Gruppe der jeweiligen anderen sehr suspekt und es herrschen eine Menge Vorurteile, bis … ja, bis eines Tages Nachtblau einen Unfall hat und sich Limone ein Herz fasst und ihm hilft. Das verändert alles zwischen Blau und Gelb!

Diese Geschichte ist wie eine moderne Version des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter, doch man muss dafür die Bibel gar nicht kennen, denn sie wird auf eine frische Weise erzählt – und sogar weitererzählt. Das englische Original trägt den Titel „Who is my neigbour?“, also „Wer ist mein Nächster?“. In der deutschen Ausgabe wird dieser Bezug zum Gleichnis nicht von Anfang an hergestellt – was ich persönlich gut finde. Denn so eignet sich dieses tolle Bilderbuch für Große und Kleine aus jeder Art von Kulturkreis, denn die Botschaft ist zeitlos und religionsunabhängig: Das Fremde ist nur so lange fremd, wie man es nicht kennt, und auch Fremde können zu Freunden werden.

Ich habe das Buch mit meinem fast neunjährigen Sohn gelesen und uns beiden hat es sehr, sehr gut gefallen. Es eignet sich natürlich auch schon für jüngere Kinder ab ca. 3 Jahren, kann aber meiner Meinung nach für Menschen und Gruppen jeden Alters eingesetzt werden, da die Geschichte so universell ist.

Ganz große Empfehlung, besonders für alle, die Integration und Inklusion auch zuhause leben wollen

Bewertung vom 02.04.2023
Gib du mir Weisheit
Austin, Lynn

Gib du mir Weisheit


ausgezeichnet

„Gib du mir Weisheit“ ist der 4. Band der Reihe „Die Chroniken der Könige“ und vielleicht mehr als jeder andere Folgeband gut dafür geeignet, in die Serie einzusteigen, denn die Hauptcharaktere sind sozusagen neu. Alles dreht sich hier um Manasse, den Sohn von König Hiskia, und Josua, den Sohn seines Palastverwalters Eljakim, also eine neue Generation.

Lynn Austin gelingt es meisterhaft, die Zeit der Könige im Alten Testament für heutige Leser lebendig werden zu lassen. Auch die Herleitung, wie Manasse sich zum Götzendienst verleiten lässt und hinter allem eine Verschwörung wittert, fand ich sehr schlüssig, auch wenn die Autorin hier die „Leerstellen“ der Bibel mit ihrer eigenen Fantasie füllt. Historisch belegt hingegen sind die Praktiken der heidnischen Kulte, die hier geschildert werden und mir neu vor Augen gemalt haben, wie anders doch der Gott Israels sich seinem Volk gezeigt hat.

Das Buch bleibt unheimlich spannend bis zum Schluss und die Charaktere wachsen einem ans Herz. Im Vergleich zu den Vorgängern geht es zwar auch hier nicht unblutig zu, aber die Schrecken beschränken sich auf wenige Stellen und ziehen sich nicht durchs ganze Buch. Wer historische Romane mag, die noch vor der Zeit der Griechen und Römer spielen, kommt hier voll auf seine Kosten. Von mir gibt es die Höchstpunktzahl!

Bewertung vom 01.04.2023
Aus dem Staub erhebst du mich
Marantz, Mary

Aus dem Staub erhebst du mich


sehr gut

Autobiografien gibt es viele. Diese aber ist besonders.

Im Original lautet der Titel schlicht „Dirt“, was man mit „Staub“, aber auch mit „Dreck“ übersetzen kann. Mary Marantz wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und lebt mit ihren Eltern in einem Trailer, also einem großen Wohnwagen, wie sie in den USA viele Menschen dauerhaft bewohnen. Der erste Teil ihrer Kindheit ist geprägt vom Umherstreifen in der Natur, der Liebe ihrer Eltern und Großmutter und viel, viel Staub, der sich einfach nicht aus dem Trailer heraushalten lässt. Mit poetischen Worten beschreibt sie die Schönheit eines Lebens, in dem es wenig Luxus, aber viel Abenteuer gab.

Als sie 9 Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter die Familie, was tiefe Narben bei ihr hinterlässt. Aus dem „Mädchen im Trailer“ wird nach ihrem Highschoolabschluss „Das Mädchen nach dem Trailer“, wie die zwei großen Abschnitte des Buches heißen. Als erste in ihrer Familie macht sie einen College- und Universitätsabschluss und kämpft jahrelang mit dem Gefühl, nirgendwo dazuzugehören. Schließlich entscheidet sie sich gegen eine Karriere als Anwältin und folgt dem Ruf nach mehr …

Es gibt viele Berichte von Menschen, die keinen idealen Start im Leben hatten und „es“ trotzdem geschafft haben. „Aus dem Staub erhebst du mich“ ist jedoch viel mehr als die Erfolgsgeschichte einer Einzelperson. Es ist eine Hymne an das Leben und voller tiefer Einsichten in das, was eigentlich unser Menschsein ausmacht. Eine Geschichte über Verlust und Versöhnung, über Schmerz und Heilung. Und ja, auch über Gott. Aber er ist so sehr verwoben mit Mary Marantz´ Leben, dass es nie komisch oder aufgesetzt wirkt, wie sie über ihn schreibt.

Einige Passagen in Marys Buch haben mich tief berührt und sind noch lange in mir nachgehallt. An anderen Stellen blieben – auch durch die nicht-chronologische Erzählweise – Fragen bei mir offen. So beschreibt sie in einem Kapitel, wie sie von einem Fremden vergewaltigt wurde, thematisiert dieses Erlebnis jedoch an keiner anderen Stelle im Buch. Ich erwähne es daher hier auch als Triggerwarnung.

Mein Fazit: „Aus dem Staub erhebst du mich“ ist eine wunderschöne Geschichte über Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit, hervorragend übersetzt von Karoline Kuhn, und sehr, sehr lesenswert, trotz mancher „Erzähl-Lücke“.

Bewertung vom 15.03.2023
Die Kraft deiner Geschichte
Neufeld, Regina

Die Kraft deiner Geschichte


ausgezeichnet

Ich kannte Regina Neufeld von einem Frauen-Event, bin ihr eine Zeit lang auf Instagram gefolgt und war daher sehr erfreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erschienen ist. Der Titel „Die Kraft deiner Geschichte“ hat große Erwartungen und auch Vorfreude in mir geweckt und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht worden bin. Im Gegenteil.

In 10 Kapiteln geht Regina darauf ein, wie Gott aus großem Schmerz, verborgenen Wunden und unserem normalen Alltag etwas Wunderschönes formen kann. Sie schreibt ehrlich, bestechend, mit einer Prise erfrischender Selbstironie und voller Hoffnung über schwierige Zeiten in ihrem Leben und bietet dem Leser immer wieder an, sich selbst zu reflektieren. Die Kapitel sind eingerahmt von einem sehr ansprechenden Bild im Prolog und Epilog, das buchaffine Menschen begeistern wird.

„Die Kraft deiner Geschichte“ hat meiner Meinung nach jedem etwas zu sagen, egal, wo er oder sie in seinem Glaubensleben steht. Regina ist wie eine gute Freundin, die sich zu einem setzt, aber durch den Zerbruch, den sie selbst erlebt hat, merkt man ihren Worten eine Tiefe und Lebensweisheit an, die auch Frauen und Männern jenseits der 40 berühren wird.

Ich vergebe gern die höchstmögliche Punkt- und Sternezahl für dieses wertvolle Buch – weil ich selbst dadurch sehr berührt und beschenkt worden bin. „Die Kraft deiner Geschichte“ ist perfekt für jeden geeignet, der sehen will, wie Gott aus den Bruchstücken seines Lebens etwas Neues und Großartiges macht. Ich empfehle es von Herzen!

Bewertung vom 11.03.2023
Lotte und die Chemo-Männchen
Marschall, Sonja

Lotte und die Chemo-Männchen


ausgezeichnet

Es gibt viele Bücher, die Eltern dabei helfen wollen, ihren Kindern zu sagen, dass sie an Krebs erkrankt sind, aber wenige, die Kinder als Betroffene selbst ansprechen.

„Lotte und die Chemo-Männchen“ ist so wertvoll, da es aus dem echten Leben entstanden ist: Mit 14 Jahren war die Autorin Babysitterin eines Mädchens namens Lotte, die an Krebs erkrankte. Da sie kein Buch fand, dass diese Krankheit aus Kindersicht erklärt, schrieb sie einige Jahre später selbst eines.

Die Leser folgen dem Kindergartenkind Lotte, das auf einmal blaue Flecken auf ihren Beinen entdeckt, von der Diagnose durch die Chemo-Behandlung bis zur Genesung. Das schön gestaltete Vorlesebuch eignet sich für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren. Da der Text recht klein gedruckt ist, ist es eher ein Buch zum Vorlesen, als zum Selberlesen – zumal man so als Eltern besser entscheiden kann, welche Informationen für das eigene Kind passend sind.

Ich habe es mit meinem 8,5 Jahre alten Sohn „probegelesen“, der nicht selbst betroffen ist und Krebs nur vom Hörensagen her kennt. Ihm hat das Buch gut gefallen. Er fand es interessant, an manchen Stellen jedoch schon zu einfach erklärt, was gute Gelegenheiten bot, ihm die Zusammenhänge in altersgemäßer Sprache zu erklären.

Was man wissen sollte: Die Geschichte hat ein gutes Ende für Lotte, aber sie wird im Laufe ihrer Behandlung auch mit dem Tod eines jungen Mitpatienten konfrontiert. Ich fand es sehr passend, dass das nicht ausgespart wurde und es während der Behandlung Phasen gab, wo es Lotte sehr schlecht ging. Dennoch macht das Buch viel Hoffnung und ist durch die tollen Bilder und bildhaften Veranschaulichung der Prozesse im Körper sehr ansprechend.

Ich empfehle es allen betroffenen (und interessierten) Familien wärmstens!

Bewertung vom 08.01.2023
Unverschleiert in Katar
Müller, Marianne

Unverschleiert in Katar


ausgezeichnet

2005 wandern Marianne und Matthias Müller mit ihren 5 Kindern von Bayern nach Katar aus – ein Land, das sie sich selbst so nicht ausgesucht hätten. Doch Matthias bekommt ein lukratives, interessantes Jobangebot von einem katarischen Kunden, und nach längerem Überlegen und Besuchen in dem kleinen arabischen Land wagen sie die Ausreise.

„Unverschleiert in Katar“ erzählt spannend und eindrücklich die Geschichte ihres Lebens dort, das 2009 abrupt endete. Gespickt mit vielen bunten Fotos und Gastbeiträgen anderer Familienmitglieder lässt Marianne Müller diese besondere Zeit Revue passieren. Als Leser wird man so behutsam in eine völlig andere Kultur eingeführt und versteht manches besser, worüber im Zuge der Fußball-WM 2022 berichtet wurde.

Mir haben der Schreibstil und die reflektierte Art von Marianne sehr gefallen und angesprochen. Ehrlich und humorvoll berichtet sie von ihren Kämpfen, sich in die völlig andere Lebenssituation einzufinden, von aberwitzigen Ereignissen und berührenden Begegnungen.

Ich kann „Unverschleiert in Katar“ daher uneingeschränkt empfehlen – es ist ein echter Lesegenuss für alle, die gern in fremde Welten eintauchen und gute Biografien lieben.