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Isabel
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Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 345 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2025
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin zwar in Hamburg geboren, doch die meistens Geschichten um diese wunderbare Stadt kenne ich von meinen Eltern, da wir wegzogen, als ich noch ein kleines Mädchen war. Dennoch werde ich mich dieser Stadt immer verbunden fühlen und freue mich deshalb doppelt, dass ich das Hamburg, wie es vor über hundert Jahren war, gemeinsam mit der großartigen Autorin Henrike Engel erkunden darf.

Die Hauptcharaktere Louise, Ella und Paul haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen. Louise verliebt sich und heiratet gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Eltern einen Hochstapler und Betrüger, der sie auch noch um ihr letztes bisschen Geld bringt. Als er verschwindet, muss sie mittellos ihren eigenen Weg finden. Die arme Ella wird von ihren Eltern verkauft und muss sich als Prostituierte durchschlagen, bis ihr die Flucht gelingt. Schließlich ist da noch Paul, der immer Polizist mit Leidenschaft war, und nur schwer mit der Tatsache zurechtkommt, dass er aufgrund des Verlustes seines Arms seinen geliebten Beruf nicht mehr ausüben kann. Drei Schicksale, die die Drei verbinden und sie für ihr neues Leben kämpfen lassen. Als sie schließlich in einen Mordfall verwickelt werden, steigt die Spannung mit jeder Seite ...

Wie schon in ihrer „Hafenärztin Trilogie“ schafft es Henrike Engel auch diesmal ihre Leser zu fesseln. Bildgewaltig zeichnet sie ein Porträt nicht nur der Menschen auf dem Kiez, sondern vermittelt auch die düsteren und oft ärmlichen Zustände in Hamburg im Jahr 1913. Die tiefen Einblicke in die menschlichen Abgründe der Gesellschaft verwebt die Autorin geschickt in einer Geschichte die dennoch auch Mut und Erfolge widerspiegelt. Mir waren Louise, Ella und Paul schnell ans Herz gewachsen und so vergebe ich sehr gerne mit fünf Hamburger Sternen die Bestnote. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, um das Trio wiedersehen zu dürfen.

Bewertung vom 12.06.2025
Fuchs, Felicitas

Die Akte Schneeweiß


ausgezeichnet

Wie man es von Felicitas Fuchs, vielen auch bekannt als Carla Berling, gewohnt ist, sind ihre Bücher ein Garant für gute und oft sehr spannende Unterhaltung. Neben Kriminalromanen und Romanen, die einen ganz bestimmten Sinn für Humor enthalten, wagt sie immer wieder auch an Geschichten aus dem realen Leben und hat mit „Die Akte Schneeweiß“ einen sehr persönlichen Roman geschrieben, dessen Inhalt auf einer wahren Begebenheit basiert. Zunächst ist nicht klar, wie das Schicksal von Katja Schilling in den 60er Jahren und das von Mathilde Schneeweiß in den 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts zusammenhängen.

Wir lernen die 14jährige Katja kennen, die in jungen Jahren schon weiß, wie sie ihre Zukunft gestalten will. Sie will sich ihren Traum erfüllen zu studieren, um Ärztin zu werden. Bei ihren Eltern beißt sie trotz ihres beeindruckenden Notendurchschnitts damit auf Granit. Ihre jüngere Schwester Heidi kann sich hingegen niemals vorstellen so lange die Schulbank zu drücken. Sie will sich schick machen, ausgehen, flirten … lediglich der Großvater versteht die ehrgeizige Katja und steht hinter ihr. Doch diese Unterstützung bricht schlagartig weg, als dieser von jetzt auf gleich von der Bildfläche verschwindet. Er wird fortan tot geschwiegen fast so, als hätte es ihn nie gegeben. Doch so einfach gibt Katja nicht auf. Nach vielen Jahren gelangt sie schließlich einem Geheimnis auf die Spur, die eine junge Frau namens Mathilde Schneeweiß zu tage führt. Sie gibt ihr ein großes Rätsel auf. Wer war sie, was trieb sie an und warum musste sie so jung sterben?

Die Autorin schafft es auf fesselnde Weise die Lebensgeschichten der beiden mutigen Frauen zu einem großen Ganzen zu verweben. Man fragt sich beim Lesen, was sich – außer der Sorge um Leib und Leben – in den Jahren zwischen dem Tod Mathildes und dem Leben Katjas verändert haben soll. Noch immer müssen Frauen um ihre Rechte kämpfen und noch immer haben die Männer die Oberhand. Doch einen kleinen Meilenstein haben sowohl Katja als auch Mathilde geschaffen und ich fühle mich dankbar, dass ich sie dabei lesenderweise begleiten durfte. Von mir gibt es dafür 4,5 von 5 Sternen und natürlich eine von Herzen kommende Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.06.2025
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13 (2 CDs)


ausgezeichnet

Bei diesem Buch möchte ich gleich vorausschicken, dass es definitiv nichts für zartbesaitete Seelen ist. An mehr als einer Stelle musste ich beim Lesen schlucken und durfte mir gar nicht so genau ausmalen, was da gerade vonstattenging. Puh, heftig! Aber nun kurz zum Inhalt … durch einen Zufall, bzw. die Hartnäckigkeit einer ehrgeizigen Medizinstudentin stößt man auf einen Todesfall, der zwar wie ein Unfall aussieht aber schließlich einen Mordverdacht bestätigt. Da es sich um ein äußerst brutales Verbrechen handelt, kommen die beiden Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD ins Spiel. Beide sind auf besonders grausame Vergehen spezialisiert und in diesem Fall goldrichtig. Schnell beginnen sie zu kombinieren, denn ihnen ist mindestens ein weiterer Fall im Gedächtnis, der ähnlich gelagert ist. Gibt es einen Zusammenhang und sind sie eventuell einem Serienmörder auf der Spur? Doch nach welchem Schema geht der Täter vor? Nach welchen Kriterien wählt er seine Opfer aus? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und die Köpfe der beiden beginnen bald zu rauchen. Können sie dem gnadenlosen Killer das Handwerk legen bevor noch weitere Morde geschehen?

Zu behaupten, dass das Hörbuch meinem Mann und mir die Zeit während einer langen Autofahrt „versüßt“ hat, wäre vielleicht falsch ausgedrückt. Aber es hielt uns definitiv in Atem, die Zeit flog nur so dahin und der gelegentliche kleine Stau kam zwischendurch direkt gelegen – mehr Hörzeit! Mit seiner inzwischen dreizehnten Band der Reihe rund um die beiden Detectives hat Chris Carter mal wieder eine Punktlandung hingelegt. Durch viele falsche Fährten und immer mit der Andeutung es könne tatsächlich noch weitere Opfer geben, hält der Autor den Spannungsbogen stetig hoch. Das - wie schon in den Vorgängerbänden - gut gelöste Ende lässt auf weitere Teile hoffen. Ich behalte das auf jeden Fall im Auge, vergebe aber für „Der Totenarzt“ zwischenzeitlich sehr gerne fünf verdiente Sterne. Sollte ich die Neugier bei dem ein oder anderen geweckt haben, empfehle ich die Reihe mit Band eins zu beginnen und die Reihenfolge einzuhalten. Während die Fälle alle in sich abgeschlossen sind, würde einem sonst doch etwas von der persönlichen Weiterentwicklung der Charaktere verloren gehen.

Bewertung vom 11.06.2025
Kutscher, Volker

Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10 (3 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Der beeindruckende Autor Volker Kutscher machte es mir auch mit seinem Roman „Rath“ leicht, in die Welt von Gereon und Charlotte einzutauchen. Diese Welt aber scheint leider immer düsterer zu werden. Die Nazis haben mittlerweile die Macht an sich gerissen und Gnade Gott all derer, die nicht in ihr Bild eines Vorzeigeariers passen. Die Ereignisse überschlagen sich inzwischen auch für die Familie Rath. Gereon kehrt inkognito aus den USA zurück und kommt bei einem alten Freund unter während Charly um die Unschuld ihres Ziehsohn Fritze kämpft. Leider kommt das Eheleben der beiden bei diesen Versteckspielen viel zu kurz und irgendwann stehen sie vor der Frage, wie es in Zukunft mit der Beziehung weitergehen soll …

Noch einmal fährt der Autor alles auf, was er zu bieten hat. Wie bereits die Vorgängerbände ist auch dieser finale zehnte Band wieder spannend, informativ und äußerst unterhaltsam. Er bringt die Atmosphäre der damaligen Zeit wunderbar herüber und mehr als einmal war ich beim Hören froh, nicht in der damaligen „braunen“ Zeit gelebt zu haben. Zunächst ist nicht vorhersehbar, dass es sich tatsächlich um den letzten Band der Reihe handelt, aber langsam und sicher steuert uns Volker Kutscher auf das Ende zu. Ein Ende von Gereon und Charlotte, dass mich fast ein wenig betroffen zurückließ. Alles in allem möchte ich jedoch zusammenfassend betonen, dass mich diese Reihe von der ersten Zeile an sehr beeindruckt hat. Tolle Recherchearbeit verbunden mit einem mitreißenden Schreibstil machten die Bücher rund um Gereon und Charlotte zum Genuss. Auch für diesen finalen Band vergebe ich mit fünf Sternen die volle Punktzahl und bin schon sehr gespannt, welche Ideen Volker Kutscher als nächstes zu Papier bringen wird.

Bewertung vom 11.06.2025
Wellemin, Nicole

Späte Ernte


sehr gut

Drei Frauen mit drei ganz unterschiedlichen Schicksalen spült das Leben zusammen … Lene, die im Jahr 1943 jung war und von einem Leben auf dem Hof ihres geliebten Elias träumte – Anna, Lenes Enkelin, die viele Jahre später den kargen Hof übernimmt und wie besessen mit ihren einzigartigen Äpfeln experimentiert und schließlich Lis, die sich vom Leben und ihrem Mann zu Recht betrogen fühlt und eigentlich keine Lust hat weiterzumachen. Was verbindet diese drei Frauen? Was können sie voneinander lernen und wie können sie sich gegenseitig helfen?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Autorin Nicole Wellemin mit ihrem Roman „Späte Ernte“, der ein authentisches Bild von Frauenfreundschaft zeichnet, die auch über Generationen hin Bestand haben kann. Einfühlsam behandelt Nicole Wellemin wichtige Themen und zeigt auf, wie wichtig Freundschaft und Ehrlichkeit sein kann und wie man die Hoffnung nie aufgeben darf. Von mir gibt es dafür neben einer Leseempfehlung auch nach reifen Äpfeln duftende fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.06.2025
Grübl, Eva

Schau der Welt direkt in die Augen


ausgezeichnet

Selbstverständlich hatte ich schon von Helen Keller gehört, besonders in Amerika ist sie immer noch sehr präsent. Aber tiefer in ihr Lebensschicksal und natürlich auch das ihrer Lehrerin Anne Sullivan habe ich mich nie begeben. Wie schön, dass ich das nun durch das wunderbare neue Buch der Autorin Eva Grübl ändern konnte.

Die junge und doch recht unerfahrene Anne Sullivan stellt sich mit dem Unterrichten der nicht nur blinden, sondern auch tauben kleinen Helen Keller einer echten Mammutaufgabe. Helen, die wie ein kleiner Derwisch durchs Leben wirbelt und eine Spur des Chaos hinterlässt, scheint kaum zu bändigen. Ihre hilflosen Eltern lassen sie gewähren, sie sind hoffnungslos überfordert mit ihrer Tochter. Anne hingegen folgt ihrer Berufung und bringt ihrem Mündel mit viel Geduld und auch einigen Rückschlägen schließlich das Fingeralphabet bei, über das sie kommunizieren lernt. Helen ist ein hochbegabtes Kind und so bleibt es nicht lange „nur“ bei genanntem Alphabet, sondern auch Braille- und Quadratschrift kommen über die Jahre dazu. Doch an Anne gehen diese fast übermenschlichen Anstrengungen nicht spurlos vorbei. Sie selbst verlor in jungen Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Augenlicht. Übrig bleibt ihr lediglich ein trinkender Vater und ein kleiner kranker Bruder, mit dem zusammen sie schließlich im Armenhaus landet und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen muss. Doch Anne hat das unglaubliche Glück durch einen Gönner an die Blindenschule in Boston gehen zu dürfen. Selbst ihr Augenlicht wird ihr wieder gegeben, das sie jedoch schonen muss. Mit Helen an ihrer Seite schlägt sie jedoch jegliche Warnungen diesbezüglich in den Wind …

Bei Lesen dieses wunderbaren Buchs wurde mir erst bewusst, wie wenig ich doch von den Nöten einer blinden - und in Helens Fall - zudem noch gehörlosen Person weiß. Eva Grübl ließ mich mit „Schau der Welt direkt in die Augen“ in diese Welt eintauchen und ich habe das vermittelte Wissen wie ein Schwamm aufgesaugt. Mit ihrer bildhaften und sehr anschaulichen Schreibweise konnte mich die Autorin zu 100% abholen und begeistern. Von mir gibt es dafür mit fünf Sternen natürlich die absolute Höchstnote verbunden mit einer überzeugten Leseempfehlung. Ich konnte viele Wissenslücken schließen und habe eine neue Hochachtung für alle diejenigen, die mit diesem Handicap umgehen müssen.

Bewertung vom 08.06.2025
Braun, Meinrad

Tausend Meilen weites Land. Ein früher Western


ausgezeichnet

Mit einer unglaublichen Bild- und Sprachgewalt erzählt der Autor Meinrad Braun die faszinierende Geschichte des jungen Gregor Schoenheit, der schon in jungen Jahren fast ein wenig zu neugierig für und auf die Welt ist. Schon als Junge schmiedet er große Pläne für die Zukunft, welche ihn schließlich zwingen, seine deutsche Heimat überstürzt zu verlassen und den Weg ins unbekannte Amerika anzutreten. Während seine verwitwete Mutter allein im Schwarzwald zurückbleibt, macht er sich auf die Reise in seine Zukunft, nennt sich von nun an Greg Schoner und erlebt so viele Abenteuer, manche gewollt, andere ungewollt, aber es bleibt nicht einen Moment langweilig. Er lernt eins zu werden mit seinem Pferd, schießt bald wie ein alter Hase und auch die große Liebe bleibt ihm nicht verwehrt. Doch muss er auch viele Niederschläge - oft verbunden mit großer Trauer - einstecken bis sich am Ende der Kreis wieder schließt …

Nachdem ich mich schnell in den etwas fast altmodisch anmutenden Schreibstil eingelesen hatte, klebte ich förmlich an den Zeilen, die Herr Braun verfasst hatte. Mit seinem Titel „Tausend Meilen weites Land“ hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, denn er offenbart, was Amerika im frühen 19. Jahrhundert zu bieten hatte. Doch dieses Land birgt neben seiner oft gewaltigen Schönheit auch viele Gefahren. Bedingt durch die Gier des weißen Mannes immer mehr zu erobern, immer mehr Tiere zu töten und immer reicher werden zu wollen, zerstört sie die natürliche Zweisamkeit zwischen Indigenen und der Natur. Sie bringt die „Wilden“ gegen die Eindringlinge und schließlich sogar Kain gegen Abel auf und zerstört so viele Menschenleben. Der Autor versteht es auf fabelhafte Weise die damalige Stimmung zu vermitteln, fast fühlt man sich als Leser, als wäre man selbst mitten drin in der damaligen Zeit. Bei Brauns neuestem Werk handelt es sich um einen spannenden Roman, in den man tief eintauchen kann und keine Lektüre zum mal nebenher weglesen. Ich fühlte mich bestens aufgehoben und sehr wohl in der Geschichte. Ich habe selbst einige Jahre in den USA gelebt und kenne die unter anderem im Buch genannten Staaten Missouri, Texas, Louisiana und auch Oregon sehr gut. Sie aus der Sichtweise von vor zweihundert Jahren kennenzulernen, war mir deshalb ein riesiges Vergnügen. Ich danke an dieser Stelle für viele wunderbare Lesestunden und vergebe natürlich begeisterte fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.05.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Ein neues Buch von Brigitte Riebe, diesmal alias Teresa Simon, ist immer ein Highlight in meinem „Leseleben“ und so freute ich mich dann auch diesmal riesig, endlich ihren neuesten Roman „Zypressensommer“ in den Händen halten zu dürfen. Schon allein das wunderschöne Cover mit dem wertigen Prägedruck verdient hier, wie ich finde, einen extra Stern! Aber nun zur Geschichte an sich. Clever gelöst bewege ich mich auf zwei Zeitebenen, mal im Jahr 1998 – das Jahr in dem Julias geliebter Nonno stirbt – und mal im Jahr 1944, mitten in den grausamen Wirren des Zweiten Weltkriegs. Ich lerne die Enkelin Julia kennen, die in Hamburg gemeinsam mit ihrer Freundin Samira einen Laden betreibt. Kurz vor seinem Tod erhält sie von ihrem Großvater einen Zettel mit mysteriösen Satzfetzen und der Bitte in Giannis Heimatdorf Lucignano zu reisen, um vergangene Fehler aufzuklären und wieder gut zu machen. Gesagt, getan, lernt sie dort angekommen den smarten Italiener Matteo Conti kennen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, der Wahrheit rund um Giulia, Gianni und Vito, die so lange ein Geheimnis blieb …

Einmal begonnen, konnte ich mich kaum zurückhalten, das Buch entwickelte eine richtige Sogwirkung und ständig kreisten meine Gedanken um eine mögliche Auflösung. Wie von der Autorin gewohnt, ist auch diesmal die Basis für die historischen Fakten intensiv recherchiert worden und verknüpft mit den fiktiven Elementen des Romans ergibt sich daraus eine hinreißende Geschichte. Das Buch macht Lust auf eine Reise in die Toskana, um die so schön beschriebene Landschaft aber auch das leckere Essen zu genießen. Ein Glas Wein, frisches Brot und leckeres Olivenöl am Tisch der Familie Conti wäre ein Traum.

Um die wahre Geschichte besser verstehen zu können hängt Teresa noch ein ausführliches Nachwort an und verbunden mit einigen leckeren Rezepten bringt es mir die Toskana noch ein Stück näher. Fünf sonnige Sterne sind hier ein absolutes Muss, natürlich verbunden mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung. Danke für viele schöne Lesestunden!

Bewertung vom 22.05.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Der Roman „Wie Risse in der Erde“ erzählt die Geschichte von Beth Johnson, die sich als Mädchen in den jungen Gabriel Wolfe verliebt, der nicht weit entfernt mit seinen Eltern auf einem herrschaftlichen Anwesen wohnt. Standesgemäß könnten die Beiden weiter nicht voneinander entfernt sein, doch während das Geld eine Sprache spricht, spricht das Herz eine ganz andere. Beth und Gabriel verbringen einen magischen Sommer zusammen, lieben sich, lachen und schmieden Pläne für die Zukunft. Schließlich kommt es jedoch zum Bruch, ein Ende der zarten Liebe, an dem Gabriels Mutter nicht ganz unschuldig ist. Jahre später treffen wir Beth wieder. Inzwischen betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Frank eine Farm und das Glück könnte vollkommen sein, wäre es nicht überschattet vom Tod ihres kleinen gemeinsamen Sohnes Bobby, über den beide nicht wegkommen. Und dann ist plötzlich Gabriel, inzwischen selbst Vater eines Sohnes, wieder da. Wie ein Geist aus der Vergangenheit „geistert“ er durch das große Anwesen, bis Beth eine Entscheidung trifft, die schließlich für alle weitreichende Folgen haben wird …

Puh, meine Güte, dieser Roman ist wirklich wie eine Naturgewalt. Er setzt nicht nur bei den Protagonisten tiefschürfende Gefühle frei, sondern brachte auch bei mir als Leserin Emotionen an die Oberfläche, die ich erstmal verarbeiten muss. Während das Buch anfangs noch ein wenig gemächlich vor sich hinfließt, steigert sich die Spannung schließlich bis ins Unermessliche. Der Roman verursacht nicht nur Risse in der Erde, sondern auch in den Herzen der Protagonisten und LeserInnen. Durch den wunderbaren Schreibstil und die damit verbundene Wortgewalt kann ich nicht anders … es gibt von mir natürlich fünf funkelnde Sterne und eine von Herzen kommende Empfehlung. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 22.05.2025
Clarke, Lucy

Der Ozean unserer Erinnerung


ausgezeichnet

Der frühe Tod der Eltern hat ein enges Miteinander für die zwei Schwestern Erin und Lori geprägt. Doch während Erin sich wieder einigermaßen im Leben zurechtfindet, tut sich Lori schwer damit wieder zur Normalität zurückzufinden. Mit einem Traumurlaub zusammen mit ihrer Schwester auf den Fidschi-Inseln unternimmt sie einen verzweifelten Versuch dem Abhilfe zu schaffen. Doch ein Streit trennt die Beiden und so tritt nur Lori den Weiterflug an. Die Maschine verschwindet jedoch spurlos vom Himmel und Erin bleibt allein zurück. Doch so einfach gibt sie nicht auf. Verbissen und wie besessen sucht sie nach Lebenszeichen ihrer Schwester … wird sie Erfolg haben?

In abwechselnden Kapiteln erzählt uns die wunderbare Autorin Lucy Clarke die Geschichten der beiden Schwestern. Loris Handlungsstrang beginnt ihrem Weiterflug in der Vergangenheit während Erins Handlungsstrang in der Ich-Form in der Gegenwart spielt. Während die Autorin den Spannungsbogen immer weiter spannt, gibt sie uns als Leser dennoch genügend Zeit, in das Leben der Beiden eintauchen zu können und ihre Handlungsweisen besser zu verstehen. Kleine Cliffhanger am Ende fast jeden Kapitels ließen mich immer noch eins und noch eins zu lesen, sodass ich das Buch am Ende kaum zur Seite legen konnte. Immer wieder habe ich während des Lesens gerätselt, wie das Geheimnis gelöst werden könnte und trotzdem kam alles ganz anders als gedacht.

Ich bin großer Lucy Clare Fan und auch dieser Roman hat mich nicht enttäuscht. Von mir gibt es inselfrische fünf von fünf Sternen, natürlich verbunden mit einer Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher aus Lucys Feder.