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Ameland
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Kierspe

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Insgesamt 553 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2025
Dark, Simone

Teufel, tanz mit mir!


weniger gut

Der Klappentext las sich vielversprechend und ließ mich auf einen spannenden Krimi mit Bezug auf alte Sagen hoffen. Leider konnte dieser vierte Band aus der Reihe mit dem Bozner Ermittler Filippo Magnabosco und seiner Partnerin Carmela Pasqualina meine Erwartung gar nicht erfüllen.

Zum einen fand ich die Auszüge zu den ehemaligen Hexenmeistern zu lang, zum anderen die Geschichte mit der 400 Jahre alten Frau nur absurd.

Außerdem stand bei den Ermittlern das Privatleben zu sehr im Vordergrund. Eigentlich mag ich es, wenn auch das Privatleben einen Part im Krimi bekommt, das macht die Kommissare menschlicher, aber hier war es mir eindeutig zu viel davon und zu wenig wirkliche Ermittlungsarbeit.

Wirkliche Spannung kam bei mir zu keiner Zeit auf, so dass ich für diesen Krimi nur 2 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 01.09.2025
Eimer, Petra

Schule mit Juli


ausgezeichnet

Dies ist bereits Band 6 aus der Reihe mit Paul, Max, Anna und ihren tierischen Freunden. Für Neueinsteiger werden die wichtigsten Charaktere vorab in Wort und Bild vorgestellt. Ich kenne sie alle schon aus den vorherigen Bänden, betrachte diese Doppelseite trotzdem immer gerne.

In den kommenden Tagen stehen in der Schule Projekttage zu dem Thema Tiere an. Leider dürfen weder Juli noch Juno oder Watson mit in den Unterricht. Die Pferde sind zu groß für das Klassenzimmer und Watson hört nicht besonders gut auf Max Kommandos. In Gruppenarbeit sollen die Schüler eine Präsentation zu dem Thema Was wir von Tieren lernen können erarbeiten. Besonders Max ist von dem Erfolg dieser Aufgabe betroffen, denn seine Versetzung ist gefährdet. Auf seine Freunde ist aber auch dieses Mal Verlass und auch die Tiere machen mit. Als sich der Bürgermeister einmischt, scheint alles immer mehr aus dem Ruder zu laufen.

Petra Eimer trifft mit diesem Thema genau den Nerv der Zielgruppe, denn Projekttage und Präsentationen kennen die Kinder aus eigener Erfahrung. Vielleicht haben sie auch am eigenen Leib schon erfahren, dass es ohne Anstrengung keinen Erfolg gibt und dass nicht immer alles nach Plan läuft. Aber das muss gar nicht schlimm sein, denn Fehler passieren halt.

Mir hat in diesem Band besonders gut gefallen, dass Therapietiere im Allgemeinen und ihr Einsatz in der Schule im Besonderen zur Sprache kommen. Die positive Auswirkung von z. B. Hunden in Kitas oder Schulen ist inzwischen nachgewiesen. Die Kinder sind ruhiger und leiser mit einem Tier im Raum.

Die Autorin zeigt nicht nur wie wichtig gute Freunde und Zusammenhalt sind, sondern auch dass Schule bzw. Lernen auch Spaß machen kann. Auch das Lesen dieses Buches mit seinen vielen lustigen Szenen macht Spaß. Die vielen schönen und auch coolen Illustrationen, für die sich auch Petra Eimer verantwortlich zeigt, sind willkommene Unterbrechungen beim Lesen. Ein Markenzeichen dieser Reihe sind die unterschiedlichen Schriftgrößen und -farben sowie Sprechblasen.

Paul, Max, Anna, Juli, Juno und Watson muss man einfach lieben. Ich kann allen diese Reihe nur ans Herz legen, aber seid gewarnt es herrscht Suchtgefahr.

Bewertung vom 29.08.2025
Walder, Vanessa

Flora Magica (Band 2) - Die Gabe der bösen Kräuter


ausgezeichnet

Inzwischen haben sich die Zwillinge Avia und Zacharias mit ihrer Mutter und Tierra und Sol mit ihrem Vater in ihrer neuen Heimat eingelebt. Die beiden Zwillingspaare wachsen immer mehr in ihre Rolle als Beschützer und Bewahrer magischer Pflanzen hinein. Für Aufregung sorgen eine neue, noch nicht erforschte Pflanze und eine magische Pflanze in den falschen Händen.

Mir sind die vier Jugendlichen inzwischen wirklich ans Herz gewachsen und so ist es nicht verwunderlich, dass ich mit ihnen mitgefiebert und mir auch ein klein wenig Sorgen gemacht habe, ob wirklich alles gut ausgeht. Vielleicht hat mich auch der kleine Gedankenleser Nox mit seiner Schwarzmalerei angesteckt. Trotz allem muss man diesen kleinen Kerl einfach gernhaben und im Notfall ist er auch für seine Freunde da.

Vanessa Walder schreibt und beschreibt so schön, dass ich beim Lesen unentwegt Bilder vor meinem inneren Auge sehe. Und immer wieder entsteht der Wunsch, einmal selbst eine Nacht in diesem verwunschenen Gewächshaus mit den magischen Pflanzen verbringen zu dürfen. Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben auch die wunderschönen Illustrationen von Marie Beschoner. Ihr Cover-Bild ist ein echter Hingucker.

Die eingefügten Kapitel mit Informationen zu realen Gewächsen finde ich ebenfalls interessant und spannend wie z. B. Beziehungen im Pflanzenreich oder über alte Kartoffelsorten.

Dies ist definitiv eines der Bücher, bei denen ich glücklich bin, es lesen zu dürfen, aber traurig bin, am Ende angekommen zu sein. Diese Reihe bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung, aber bitte unbedingt mit dem ersten Band beginnen.

Bewertung vom 28.08.2025
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


sehr gut

Bewertet mit 4.5 Sternen

Und zum wiederholten Male nimmt mich Isabel Allende mit in ihr Heimatland Chile. Seit ich Das Geisterhaus gelesen habe, sind ihre Bücher für mich ein Muss und ein wahres Lesevergnügen. Ihre Vorliebe für starke Frauen kommt auch in diesem Roman zur Geltung.

Ich begegne Emilia in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von der Mutter streng katholisch erzogen, vom Stiefvater vergöttert und stets unterstützt, setzt sie alles daran, Journalistin zu werden. Als in Chile die Unruhen immer größer werden und ein Bürgerkrieg droht, begibt sie sich als Reporterin in das Land ihrer väterlichen Wurzeln und ist immer nah am Geschehen. Allein daran sieht man, dass Emilia gesellschaftliche Normen nicht interessieren. Sie ist eine starke, neugierige und eigensinnige Frau, die ihren Weg geht.

In gewohnt feingeschliffener Sprache, die bildhaft und bildgewaltig daherkommt, erzählt Isabel von dem furchtbaren Gemetzel während des Bürgerkriegs in Chile. Manche Szenen gehen mir sehr unter die Haut und selbst die wahrscheinlich abgeschwächten Bilder meines Kopfkinos kann ich kaum ertragen. Krieg ist immer grausam, aber hier bekämpft sich ein Volk, unter Umständen kämpfen Nachbarn und Bekannte gegeneinander. Ein hoher Preis, der damals von dem Volk bezahlt wurde.

Die Autorin konnte mich auch mit diesem Roman begeistern und ganz nebenbei habe ich nicht nur etwas über diesen Bürgerkrieg gelernt, sondern auch von der Schönheit der Natur in Chile.

Bewertung vom 27.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mich erst vor kurzem der Vorgänger, Tode die wir sterben, begeistert hat, war ich natürlich auf die Fortsetzung mit den beiden Ermittlern Jon Nordh und Svea Karhuu sehr gespannt. Das Duo hat es mit einem grausamen wie gruseligem Mord zu tun. Das Opfer hat anstelle des eigenen Kopfes einen Krokodilkopf am Körper angenäht. Und es bleibt nicht bei einem Toten.

Das ungleiche Duo hat sich inzwischen zusammengerauft und bildet ein tolles Team zusammen. Aber sowohl Jon als auch Svea haben nicht nur mit dem neuen Fall zu kämpfen, bei dem es keinerlei Hinweise auf Motiv oder Täter gibt, sondern auch im Privatleben haben beide Probleme zu bewältigen.

Voosen und Danielsson geben uns auch einen guten Einblick in das Leben der Menschen in Schweden sowie den im Land bestehenden Problemen. Hiervon erfährt man bei uns ja nur wenig aus den Nachrichten. Malmö als Schauplatz wurde gut gewählt, denn die Stadt bietet viele Facetten und ich bekam Lust, auf einen Kurztrip dorthin.

Das Autorenpaar kann Krimi, keine Frage. Das Buch entwickelte einen Sog, dem ich mich kaum entziehen konnte. Mehrere Stränge und Rückblicke umschließen die Geschichte nicht nur, sondern geben viel Raum für eigene Theorien und Vermutungen. Spannung ist durchweg gegeben und auch die Wechsel in das Privatleben der Ermittler tragen dazu bei. Es gibt selten Gelegenheit zum Durchschnaufen.

Am Ende kann ich sagen, dass die Fortsetzung nicht nur an das Niveau von Band 1 herankommt, sondern ihn noch toppen kann. Leider muss ich nun fast ein Jahr auf den dritten Band warten.

Bewertung vom 26.08.2025
Hildegard von Bingen

Hildegards Schatzkiste


sehr gut

Aufgrund des Untertitels „Kräuterwissen, Rezepte und Heilsames für die Seele“ hatte ich erwartet, dass es in dem Büchlein überwiegend um das Kräuterwissen und Rezepte von Hildegard von Bingen geht. Meine anfängliche Enttäuschung habe ich aber beim Lesen schnell überwunden. Denn Maria Regina Kaisers Sammlung gibt mir einen guten Gesamteinblick über das Denken, Leben und Schaffen dieser besonderen Frau.

Auch wenn Hildegard teilweise ihrer Zeit voraus war, so schütteln wir heute über manche Ansichten nur noch den Kopf. Aber z. B. ihre gesamtheitliche Betrachtung von Körper, Geist und Seele sowie die Auswirkung der Ernährung gilt heute noch.

Ich fand besonders den Teil über gesunde Ernährung mit den Erläuterungen zu den einzelnen Kräutern und Würzmitteln und die Rezepte interessant, weil ich das auch erwartet hatte. Von den Rezepten habe ich mir einige ausgeguckt, die ich demnächst erproben möchte.

Bewertung vom 22.08.2025
Franke, Christiane

Mord mit Nordseeblick


ausgezeichnet

Ich bin aus Zufall auf diese Reihe gestoßen und kannte bisher nur die Bücher, die Christiane Franke mit Cornelia Kuhnert geschrieben hat und war neugierig auf ihre Krimis. So viel schonmal vorweg: ich wurde nicht enttäuscht.

In diesem 12. Fall der Reihe mit Kommissarin Christine Cordes und Oda Wagner wird eine junge Edelprostituierte tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Noch ahnt Christine nicht welche Auswirkungen die Ermittlungen auf sie persönlich haben werden.

Da ich keinen der vorherigen Bände kannte, war mir das Ermittler-Team zunächst unbekannt. Die beiden Kommissarinnen, die inzwischen auch Freundinnen geworden sind, wurden mir aber schnell sympathisch. Ganz anders ging es mir mit Kriminaloberkommissar Lürssen, der seit einiger Zeit als Ersatz für die hochschwangere Christine ins Team gekommen ist. Sein hochtrabendes Gebaren gepaart mit seinen sexistischen Sprüchen und seiner Einstellung zu Frauen insgesamt, brachten mein Blut ein ums andere Mal in Wallung. Solchen Typen würde ich eine Abreibung durchaus gönnen.

Der Fall ist komplex und weist viele Querverbindungen der beteiligten Personen untereinander auf. Immer wieder musste ich Verschiebungen in der Rangliste meiner Verdächtigen vornehmen. Aber so blieb es für mich spannend.

Christiane hat einen flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil. Da ich oft an Deutschlands Küste Urlaub mache, gefielen mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten besonders und ich freute mich über bekannte Orte.

Leider hat mir der Krimi so gut gefallen, dass ich nun auch die Vorgänger lesen möchte.

Bewertung vom 21.08.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


ausgezeichnet

Aus Zufall stoßen zwei Jugendliche bei dem Besuch eines Lost Place auf eine eingemauerte Leiche. In dieser ehemaligen Psychiatrie verschwanden vor fast 50 Jahren zwei Jugendliche, von denen bis heute jede Spur fehlt. Handelt es sich bei der Leiche um eine der vermissten Personen?

Fredrika Storm und Henry Calment beginnen mit den Ermittlungen. Dieses in jeder Beziehung gegensätzliche Duo hat sich seit ihrem ersten gemeinsamen Fall zu einem guten Team zusammengerauft. Skybäck hat mit ihnen zwei sehr interessante Charaktere erschaffen, die ziemlich vom Mainstream abweichen.

Bereits mit dem ersten Kapitel schafft es die Autorin, mich zu fesseln. Und es dauert auch nicht lange bis ich die ersten Theorien entwickle. Aber wie so oft habe ich die Rechnung ohne die Autorin gemacht. Neue Informationen und unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass ich meine Ideen öfters verwerfen muss.

Mir hat auch der zweite Band dieser Reihe gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Fall von Storm und Calment gespannt.

Bewertung vom 16.08.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


sehr gut

Die Journalistin Hanna reist mit ihrer Tochter für Recherchen nach Borkum. Sie möchte einen Artikel zu den Erlebnissen der Verschickungskinder in den 60er Jahren schreiben. Ihre Mutter war ebenfalls dort in einem Kinder-Kurheim.

Grundsätzlich wusste ich über die teilweisen unmenschlichen Behandlungen der Kinder in manchen dieser Heime. Trotzdem gehen mir die Schilderungen ehemalig Betroffener unter die Haut. So ging es mir auch bei den Schilderungen von Ingrid, die gleichzeitig im selben Heim mit Hannas Mutter auf Borkum war. Auch wenn es sich hier um eine fiktive Geschichte handelt, ändert es nichts daran, dass es in vielen Kinder-Kurheimen in ganz Deutschland so oder so ähnlich zuging.

Ich verbinde mit Borkum Sonne, Sand und Meer, einfach eine erholsame Zeit auf dem schönsten Sandhaufen Deutschlands. Wie anders lesen sich da die Erlebnisse der Verschickungskinder. Was ich bisher nicht wusste, war, dass in manchen Heimen die Kinder direkt am Eingang quasi ihre Identität und Individualität abgeben mussten, indem sie Nummern statt Namen und einheitliche Heimkleidung bekamen. Alles persönliche wanderte in einen Spind.

Der Roman spielt grundsätzlich in der Gegenwart, aber durch Ingrids Geschichte, Tagebucheinträgen einer ehemaligen Angestellten und Erzählungen von Zeitzeugen werden wir immer wieder in die Geschehnisse der Vergangenheit mitgenommen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir bei diesem Hauptthema bleiben, aber es geht noch weiter zurück bis in den 2. Weltkrieg. Diese Entdeckungen sind zwar ebenfalls unmenschlich und ein furchtbarer Teil der Nazi-Vergangenheit, aber für mich persönlich wäre dieser Ausflug nicht nötig gewesen.

Leider verschob sich zum Ende hin der Fokus von den Verschickungskindern immer mehr zu dem Privatleben von Hanna und ihrer Tochter, was ich sehr schade fand. Ich finde das Buch trotzdem lesenswert, aber es gibt einen Stern weniger in meiner Bewertung.

Bewertung vom 07.08.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


sehr gut

Nach dem Tod seines Vaters kehrt der Geschichtsprofessor und Historiker Yann zurück in seine Heimatstadt. Nach der Trennung von seiner Frau und dem Umzug des Sohnes nach Deutschland hält ihn nichts mehr in Paris. Er beschließt ein Sabbatical zu nehmen. Bei seiner Rückkehr nach St. Malo merkt er erst wie sehr er das Meer vermisst hat.

Yann hat nie Interesse an der Familiengeschichte und dem seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Unternehmen gezeigt. Umso verwunderlicher ist es, mit welchem Enthusiasmus er die seit Jahrzehnten aufbewahrten Unterlagen im Haus durchsieht und die Vergangenheit aufrollt.

Ich habe mich lange schwer mit diesem Familienroman getan. Zu Beginn waren es die vielen unterschiedlichen Personen, die ich aber mit Hilfe des im Anhang befindlichen Stammbaums nach und nach zuordnen und auseinanderhalten konnte. Im weiteren Verlauf fand ich die Konstruktionsbeschreibungen und Fachbegriffe aus dem Schiffsbau ziemlich ermüdend. Zu meinem Glück gab es immer wieder in kursiver Schrift eingefügte interessante Passagen aus der Vergangenheit. Diese wurden aus Sicht unterschiedlicher Personen erzählt. Richtig fesseln konnte mich das Buch erst ungefähr im letzten Drittel.

Hélène Gestern schreibt sehr detailliert und bildhaft. Mir haben besonders die stimmungsvollen Beschreibungen der Insel Cézembre und des Meeres gefallen.

Ein ruhiger Familienroman, der von Liebe, Trauer, Verlust Betrug, Schuld und Versöhnung erzählt und der heilenden Kraft des Meeres.