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JB

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2022
Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1
Letterman, Karla

Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1


gut

Mörderische Masche von Karla Lettermann ist auf ca. 280Seiten im dtv Verlag erschienen.
Das Cover finde ich wunderhübsch mit dem Häkel-Totenkopf-Design. Es lässt vermuten, dass es sich um einen cosy crime handelt und dass der Häkelclub in einer Mordsache ermitteln wird.
Die Geschichte spielt in den vielen kleinen Dörfern in der Lübecker Bucht, Hauptdorf ist das fiktive Bökersbrück.
Henris Frau Maike kommt urplötzlich ums Leben und es gibt ein paar Ungereimtheiten. Maikes Handarbeitsladen "Nähschiff und Nadelflotte" wird vorübergehend von Henri geführt und gemeinsam mit der Angestellten Edda, sowie dem gesamten Häkelclub löst er einige Rätsel.
Das Buch besitzt ausreichend Lokalkolorit, es lässt sich auch gut weglesen. Die Kapitelenden sind hübsch verziert mit einem Wollknäuel. Ich muss allerdings auch sagen, dass kaum etwas passiert während der gesamten Geschichte. Ich bin mir nach dem Lesen nicht sicher, ob ich es als cosy crime bezeichnen würde, oder in welches Genre ich das Buch packen würde. Die Idee war klasse, aber die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen. Es ging vielmehr um verschiedene Wollsorten und das Häkeln und Stricken an sich, als um das Ermitteln in einer Mordsache....
Vergnüglich war es, aber mehr auch nicht. Ich vergebe 3Sterne***

Bewertung vom 31.07.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


weniger gut

Der schönste Zufall meines Lebens von Laura Jane Williams ist im Knaur Verlag erschienen. Der Roman spielt in London und Derbyshire. Das Cover ließ mich vermuten, dass es sich um eine humorvolle und nette Geschichte handelt, denn die Gestaltung ist lustig und hübsch.
Es geht um Penny, welche Chefköchin in ihrem eigenen Café in London ist. Sie ist mit Franceso zusammen, hat den Krebs vorerst überstanden und möchte Mutter werden. Sie muss kurzfristig den Pub ihres Onkels David leiten, da dieser unerwartet einen Herzinfarkt erleidet. Dafür zieht sie nach Derbyshire und verlässt Francesco. Es folgen viele Liebschaften dort, ich habe teilweise den Überblick verloren, wer wer ist. Zum Ende hin fügt sich alles und es gibt selbstverständlich ein Happy End.
Der Schreibstil ist modern, hat mich jedoch nicht begeistern können. Ich empfand das Gelesene eher als anstrengend, langweilig, sprunghaft und zusammenhanglos. Die vielen Text- und Sprachnachrichten kamen mir im Lesefluss ebenfalls eher hinderlich vor. Auch, wenn durchaus wichtige Themen vorkamen, konnte mich dieser Roman einfach nicht überzeugen. Ich vergebe aus diesen Gründen 2Sterne**.

Bewertung vom 18.07.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Die versteckte Apotheke von Sarah Penner ist ein fesselnder, detailreicher, spannender und bewegender Debütroman, welcher auf zwei Zeitebenen in London spielt. Die Kapitel wechseln zwischen dem 18. Jahrhundert und heutzutage.
Nella besitzt gegen Ende des 18.Jahrhunderts eine geheime Apotheke nur für Frauen, in der die entsprechenden Mittelchen hergestellt werden, um sich dem einen oder anderen Mann "zu entledigen". Als die 12jährige Eliza Gift für den Mann ihrer Herrin bei Nella besorgen soll, werden die beiden Freunde und Eliza geht Nella bei deren Gift-Zubereitungen zur Hand. Als ihr dabei versehentlich ein Fehler passiert, droht die geheime Apotheke aufzufliegen.
In der heutigen Zeit reist Caroline nach London und findet beim sogenannten "mudlarking", einer Schatzsuche im Schlamm, einen kleinen Flakon mit einem eingeritzten Bären darauf. Da sie Geschichte studiert hat, macht sie sich auf die Suche nach der Story, die hinter dem Flakon steckt.
So werden die beiden Zeitebenen gekonnt miteinander verwoben.
Vertrauen und Verrat liegen nah beieinander in dieser besonderen und beeindruckenden Geschichte.
Für mich waren es ca. 380 Seiten Lesevergnügen pur. Ich habe mitgefiebert bis zur letzten Seite und vergebe von Herzen volle 5Sterne *****!!! Wenn ich könnte würde ich sogar mehr Sterne vergeben. Das hatte ich lange nicht. Ich mag mutige und starke Frauencharaktere und wurde hier definitiv nicht enttäuscht.
Das Cover sei zuletzt noch erwähnt: ich finde es unglaublich klasse. Flakon, Käfer, Blüten und die Farbe lila sind passend zum Inhalt des Buches gewählt.
Vielen lieben Dank dafür, dass ich vorab mitlesen durfte.

Bewertung vom 26.06.2022
Violeta
Allende, Isabel

Violeta


sehr gut

Violeta, der neue Roman von Isabel Allende ist beim Insel Verlag erschienen.
Das Cover ist elegant und schlicht und meiner Meinung nach ein Bild von Violeta in jungen Jahren. Zumindest habe ich sie mir genauso vorgestellt.
Violeta del Valle schreibt ihrem geliebten Enkel Camilo einen langen Brief über ihr bewegendes Leben und ihre Erinnerungen. Der Roman ist aufgeteilt in vier Abschnitte und spielt in Lateinamerika, den vereinigten Staaten und teilweise in Norwegen. Er umfasst die Jahre 1920 bis 2020, die Lebensjahre von Violeta zwischen zwei schweren Pandemien: der spanischen Grippe und Corona. Violeta erzählt Camilo von ihren vielen Liebschaften, ihren zwei Kindern, der Militärdiktatur, Armut und Verlusten, sowie der Weltwirtschaftskrise. Allen Widrigkeiten zum Trotz schafft sie es immer wieder, sich durchzuschlagen.
Sie ist ein faszinierender und sympathischer Charakter und durch die spannende und fesselnde Erzählweise macht Isabel Allende den Roman überaus interessant und lesenswert. Kurzzeitig hatte ich das Gefühl, dass zuviel von der Militärdiktatur erzählt wurde, deshalb der eine Stern Abzug.
Ich vergebe 4Sterne**** und hatte ganz viel Spaß beim Lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2022
Tod im Trödelladen
Grue, Anna

Tod im Trödelladen


gut

Tod im Trödelladen von Anna Grue ist ein Hygge-Krimi, der in Dänemark, im beschaulichen Dörfchen Odsherred spielt.
Die Hauptfigur ist Anne-Maj Mortensen, eine pensionierte Arzthelferin, die im örtlichen Trödelladen ein paarmal die Woche ehrenamtlich arbeitet. Gemeinsam mit Rauhaardackel Mortensen dem Dritten begibt sie sich auf Spurensuche, nachdem zuerst Helmer und kurz darauf auch Vips Bergstrøm unerwartet verstorben sind und die Polizei nicht glaubt, dass es sich um außergewöhnliche Todesfälle handelt.
Anne-Maj ist dabei eine sympathische Ermittlerin, kombiniert klug und bringt sich selbst in Gefahr, als sie einer heißen Spur nachgeht.
Das Buch ist vergnüglich und unterhaltsam geschrieben. Etwas ungewöhnlich ist das typisch dänische "Du". Mir persönlich fehlte es an Spannung, vieles war vorhersehbar. Daher möchte ich gerne für die dänische Miss Marple 3Sterne*** vergeben.

Bewertung vom 26.04.2022
Der Markisenmann
Weiler, Jan

Der Markisenmann


ausgezeichnet

Der Markisenmann, geschrieben von Jan Weiler, ist im Heyne Verlag erschienen. Das Cover deutet auf die typischen Markisenfarben in der damaligen DDR hin. 

Das Buch wird aus der Sicht von Kim erzählt, welche 15 ist und bei ihrer Mutter, ihrem Stiefvater Heiko und ihrem Halbbruder Geoffrey aufwächst. Ihren leiblichen Vater kennt sie (noch) nicht. 

Als sie Geoffrey beim Grillen schwer verletzt, wird sie für die kommenden 6Wochen Sommerferien zu ihrem leiblichen Vater Ronald Papen abgeschoben. Er ist "Der Markisenmann " und verkauft mit wenig Erfolg Markisen aus einem DDR-Restbestand im Ruhrgebiet. 

Er lebt in ärmlichen Verhältnissen, ist dabei allerdings liebevoll und kümmert sich rührend um Kim. Die beiden finden schnell zueinander und Kim entwickelt neue Verkaufsstrategien, um das Geschäft anzukurbeln, was ich sehr vergnüglich fand. 

Zum Ende des Buches hin lüftet Ronald Papen gegenüber Kim das große Geheimnis, warum und wie er "Der Markisenmann " geworden ist. 

Spannend und erfrischend bis zuletzt wird klar, dass Kim und Ronald sich ähnlicher sind, als sie dachten. Es tauchten immer wieder Wendungen in die dieser ungewöhnlichen Geschichte auf und ich habe mich insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt. Eindeutige 5Sterne*****!

Bewertung vom 14.04.2022
Die Sommerschwestern Bd.1
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


sehr gut

Die Sommerschwestern von Monika Peetz ist im KIWI Verlag erschienen.
Es geht um die vier Schwestern Amelie, Doro, Helen und Yella, die grundverschieden sind und alle ihre eigenen Leben haben. Sie haben sich seit längerer Zeit nicht gesehen. Ihre Mutter bittet alle vier zu einem Familientreffen ins holländische Bergen. Dort haben sie jedes Jahr ihre Sommerferien in der Kindheit verbracht und dort haben sie sich immer gut verstanden. Sommerschwestern eben. Allerdings ist genau an diesem Ort auch ihr Vater auf dem Weg zum Stramd ums Leben gekommen. Von diesem Moment an haben weder die Schwestern, noch die Mutter Bergen jemals wieder besucht. Es wird spannend, denn ihre Mutter hat ihnen nicht verraten, warum genau sie sie dorthin eingeladen hat. Verdrängte Erinnerungen und Gefühle kommen bei allen fünf Frauen wieder hoch und können verarbeitet werden.
Der Schreibstil ist klar und hat mir gut gefallen. Die holländische Küste wird wunderbar beschrieben und man möchte direkt ans Wasser.
Das Cover mit den frischen Farben erinnert an Sommer, Sonne, Strand und Meer.
Eine gute und leichte Sommerlektüre für zwischendurch. Ich vergebe deshalb 4Sterne.

Bewertung vom 11.04.2022
Der vergessene Geschmack von Glück
Simon, Lars

Der vergessene Geschmack von Glück


ausgezeichnet

Der vergessene Geschmack von Glück ist der nagelneue Roman von Lars Simon, welcher im DTV Verlag erschienen ist. Was für ein herrliches, bezauberndes und wundervolles Buch!!! Ich konnte es kaum erwarten weiterzulesen, wenn ich es doch einmal unterbrechen musste. 

Der Roman spielt zu zwei unterschiedlichen Zeiten, circa 100 Jahre versetzt in Schweden.

Leif ist Koch. Er hat jahrelang in einem Schnellrestaurant gearbeitet. Er fängt eine neue Stellung auf der Insel Fjärranö in der Villa Hemland an. Dort ist 100 Jahre zuvor unter mysteriösen Umständen die damalige Köchin und Hotelbesitzerin Anna-Greta Olsson ums Leben gekommen. Seither kann man dort keine wohlschmeckenden Gerichte mehr zubereiten. Sobald diese im Speisesaal ankommen  sind sie ungenießbar, oder versalzen. Leif kommt zusammen mit seiner Küchenhilfe Miikaa dem Geheimnis auf die Spur und erlangt gleichzeitig seine Leidenschaft fürs Kochen wieder zurück. Er kredenzt von nun an Gerichte, die an Heimat und/oder Kindheit erinnern, sowie an den vergessenen Geschmack von Glück. 

Ganz ohne Mythen und Sagen, sowie einer Prise Magie kommt dieses Buch natürlich nicht aus, meiner Meinung nach eben passend für Schweden. Leif kommt zum Ende des Buches auch der Tochter der Hotelbesitzer etwas näher, was ich vorher nicht erwartet hatte.

Der Schreibstil von Lars Simon ist genial, unheimlich wortgewandt und fesselnd.

Das Cover ist top, es erinnert mich direkt an Schweden, mit all den hübschen Verzierungen und dem Scherenschnitt in der Mitte.

Ein wunderbares Buch, für das ich von Herzen 5Sterne vergebe❤️

Bewertung vom 03.04.2022
Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


gut

„Das Land, von dem wir träumen“, erschienen im KNAUR Verlag und geschrieben von Anna Thaler ist ein historischer Roman, der nach dem ersten Weltkrieg, in den Jahren 1925-1928 in Südtirol spielt. Südtirol wurde zu dieser Zeit von Italien besetzt und unterdrückt.
Die Geschichte handelt vom Bruggmoser Hof. Hauptcharakter ist Franziska, die gerade ihre Ausbildung als Lehrerin abgeschlossen hat, jedoch nicht unterrichten darf, da sie kein italienisch spricht. Kurzerhand und vor allem heimlich eröffnet sie eine Katakombenschule im alten Römerturm und unterrichtet dort vorerst 9 Schulkinder auf deutsch. Sie wird indirekt von ihrer besten Freundin Leah, eine Jüdin, unterstützt.
Auch Wilhelm, der Knecht des Bruggmoser Hofes unterstützt sie bei ihrem gefährlichen Unterfangen. Er selbst hat eine Schwäche für Franziska und verbirgt ein Geheimnis.
Ludwig, der Vater von Franziska stellt sich leider zu sehr auf die Seite der italienischen neuen Machthaber und erkrankt dann auch noch schwer; der einzig verbliebene Sohn versäuft den Familienbetrieb beinahe.
Erstmals wird Adolf Hitler von einigen Figuren im Roman wahrgenommen und es braut sich hinter verschlossenen Türen so einiges zusammen, was ich ganz interessant fand.
Das Titelbild ist meiner Meinung nach klassisch für einen historischen Roman. Es ist sehr hübsch und die Berge im Hintergrund lassen mich direkt an Südtirol denken. Farblich passt alles gut zusammen. Die erhabene Schrift auf dem Cover gefällt mir sehr.
Insgesamt hat mir etwas an Spannung gefehlt. Der Schreibstil ist gut, jedoch ist mir alles zu sehr aneinander gereiht und vielleicht ein wenig farblos. Ich hätte es auch nett gefunden, wenn mehr von der schönen Landschaft oder den Bräuchen Südtirols beschrieben worden wäre. So komme ich zu der Entscheidung, 3*** Sterne zu vergeben.