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S.
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 1108 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2025
The Surf House (eBook, ePUB)
Clarke, Lucy

The Surf House (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles anders
Während einer Auszeit in Marrakesch werden Bea Reisepass, Gepäck und Wertsachen gestohlen. Zum Glück ergattert sie einen Job in einer Surfschule. Doch ein Unglücksfall holt sie ein, sie wird erpresst.
Savannah ist von eben dort verschwunden. Ihr Bruder Seth sucht nach ihr.
Alles deutet auf etwas Dunkles hin. Bea soll bei der Suche helfen. Savannahs Weg wird nachverfolgt.
Nebenbei erfährt man viel über das Surfen und über das Meer. Die Atmosphäre dieser Wassersportwelt wird gut vorstellbar beschrieben.
Lucy Clarkes Schreibstil ist locker, gut zu lesen. Die jeweilige Situation wird realistisch dargestellt, die Spannung allmählich gesteigert. Man, weiß, dass Schreckliches auf Bea zukommt. Wie schrecklich alles wirklich ist, weiß man noch nicht.
Das Ende kommt nicht gänzlich unerwartet, trotzdem eingut zu lesender Thriller.

Bewertung vom 27.03.2025
Der Virus (MP3-Download)
Owen, Marley Alexis

Der Virus (MP3-Download)


ausgezeichnet

Starke Frauen
Oft werden Gesetze nur für einige durchgesetzt, Täter werden mit Samthandschuhen angefasst, Opfer werden weder geschützt noch versorgt. Die Sisterhood, von einer Mäzenin geleitet, kämpft für Geschädigte. „Es geht um Gerechtigkeit.“
Sara, ehemalige Elitesoldatin, wird in einen Fall hineingezogen, der auch ihre Familie betrifft. Ihr Schwager ist verschwunden, die Spurensuche verläuft spannend.
Actionreich verlaufen die Nachforschungen, Mission Impossible startet. Schnelligkeit, Cleverniss und Brutalität werden geschildert. Ist im Dienst der Menschlichkeit erlaubt.
Manche Formulierungen sind etwas ungeschickt, Stilwechsel kommen vor, auch der Satzbau ist nicht immer gelungen. Aber: detaillierte, gut beobachtete Beschreibungen der Örtlichkeiten lassen die Szenen lebendig, gut vorstellbar wirken. Blumige Vergleiche lockern angespannte Situationen auf, die Wortwahl ist mitunter ungewöhnlich und originell.
Sehr spannend, ein fesselnder Thriller, der den Leser in einen Suchti verwandelt und eine Fortsetzung gespannt erwarten lässt.
4,5 Sterne von fünf.

Bewertung vom 26.03.2025
Tödliche Blüten / Die Hausboot-Detektei Bd.5
Achterop, Amy

Tödliche Blüten / Die Hausboot-Detektei Bd.5


sehr gut

Es geht nicht nur um Tulpen
Wühlmäuse haben die Tulpenbeete des berühmten Keukenhofs zerstört. Und: eine dort beschäftigte Gärtnerin wird vermisst.
Natürlich springt die Hausboot-Detektei, bestehend aus vier Detektiven, zwei Enkelkindern, einem Neufundländer und einem Eichhörnchen, ein. Bis auf die Enkel stürzen sich alle begeistert in die Tulpenwelt des berühmten Blumenhofes. Die Polizei denkt nicht, dass ein Verbrechen vorliegt, so können die Freizeitdetektive vollen Einsatz zeigen. Alle vier sind wohlvertraut, haben die bekannten Eigenheiten und pflegen diese. So wirken die Charaktere authentisch. Engagiert werden viele Spuren verfolgt. Was werden sie finden? Neid? Eifersucht? Konkurrenz? Oder etwas Haarsträubendes anderes?
Amy Achterop hat ihre bodenständige und clevere Truppe in bewährter Manier ermitteln lassen. Leider erfolgreich.
Cosy Crime in ungewöhnlichem Milieu.

Bewertung vom 26.03.2025
Schräge Vögel - SOKO Neuntöter (eBook, ePUB)
Täuber, Anna

Schräge Vögel - SOKO Neuntöter (eBook, ePUB)


sehr gut

Cosy Crime
Vogelbeobachter Frank wurde ermordet. Als die Polizei aber nur von einem Unfall spricht, machen sich seine Freunde auf die Suche nach dem Mörder.
Die Freunde werden vorgestellt, eine ist mir sehr unsympathisch. Rücksichtslos, undankbar, egozentrisch. Nein, stimmt nicht: zwei sind mir unsympathisch. Andere sind überheblich, meinungsstark, aber auch fürsorglich und aufopfernd.
Nun, sie finden heraus, dass Frank sich viele Feinde gemacht hatte. Die eifrigen Hobbydetektive verhalten sich durchaus geschickt, aber auch ziemlich übergriffig.
Anna Täuber hat einen Cosy Crime mit echt schrägen Figuren verfasst. Die Handlung nimmt allmählich Fahrt auf und entwickelt spannende Momente. Nicht alles erscheint logisch, aber gut zusammengefügt. Und das Beste: unerwartet wird aus der Truppe … wird nicht verraten. Nicht nebenbei spielen Vögel und lateinische Zitate eine nicht unerhebliche Rolle.
Unterhaltsam; gute Lektüre zur Entspannung!

Bewertung vom 20.03.2025
Schwebende Lasten (eBook, ePUB)
Gröschner, Annett

Schwebende Lasten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Blumen und Krane
Erzählt wird die beeindruckende Vita von Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause.
Annett Gröschner beschreibt den Lebenslauf chronologisch, genau, bezieht Magdeburger und Berliner Lokalkolorit mit ein. Kindheit und Jugend sind schwer, als von ihrer Halbschwester Aufgezogene erlebt Hanna kaum Liebe, erfährt keine Anerkennung. Mit 25 Jahren ist sie das sechste Mal schwanger.
Ihr Leben ist geprägt von Armut, Kummer, Wechsel. All das bewältigt Hanna klaglos.
Stets sieht sie nach vorn, beißt sich durch. Das ist sehr echt beschrieben, glaubhaft, selbst winzigste Details werden einbezogen, ohne dass es langweilig wird. Hanna wirkt authentisch. Eine beeindruckende Lebensgeschichte einer starken Frau, die trotz vieler Schicksalsschläge nie aufgibt, für sich und andere da ist.
Liest sich sehr gut, nur die kapiteleinleitenden Sachtexte zu Blumen und Kleintiere störten mich dann doch.
Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 17.03.2025
Lauf, Mama, Lauf! (eBook, ePUB)
Barmeyer, Mareike

Lauf, Mama, Lauf! (eBook, ePUB)


sehr gut

Kinder, Kinder!
Der Einstieg ist humorvoll. Wenn beispielsweise die Autorin sicherheitshalber noch einmal ihre Kinder nachzählt ( Spoiler: es sind zwei) merkt man, nicht alles ist ernst gemeint. Es folgen irrwitzige Geschichten die für die, die sie lesen, total witzig sind. Für die beteiligte Mama eher weniger. Einiges kennt man aus Erfahrung selber, hat es nie so treffend formulieren können wie Mareike Barmeyer. Ich habe öfter gedacht: „Kenne ich“; „Möchte ich nicht selber erleben“; oder „Das ist neu.“ Amüsant, heiter, manchmal eklig, detailliert beschreibend und sorgfältig beobachtend - so sind die ersten Geschichten in diesem kleinen Büchlein. Auch der ganz normale Wahnsinn des Alltags wird augenzwinkernd beschrieben. Kann das alles wahr sein?
Unterhaltsam und erfrischend lenkt es ein wenig ab vom stressigen Alltag.

Bewertung vom 15.03.2025
Hase und ich
Dalton, Chloe

Hase und ich


sehr gut

Der Hase an sich
Chloe Dalton schreibt einfach zauberhaft. Zunächst die Beschreibung der Umgebung im Winter, poetisch, detailliert. Dann das Finden des Hasenbabys, die Sorgen darum, erste Versuche, das Junge am Leben zu halten. Die Autorin will ihn also aufziehen, was erlebt sie dabei? Sehr gefühlvoll, fürsorglich schildert sie das Aneinandergewöhnen. Sie muss sich einschränken, Lärm vermeiden, regelmäßig das Hasenjunge füttern und mehr - all das tut sie gern. Sie nimmt die Veränderungen ihres Tagesablaufes in Kauf, genießt das Zusammenleben.
Es ist ein friedvolles Beisammensein, der Leser ist immer dabei. Genaue Beobachtungen und sorgfältige Pflege stehen im Vordergrund. Verständnis, Fürsorge, Verantwortung werden als selbstverständlich angesehen.
Chloe Dalton nimmt ihren Hasen nicht nur sensorisch wahr, sie forscht über Wesen, Lebensbedingungen, Ursprung, Verbreitung u.ä. akribisch nach und berichtet staunend über ihre wachsende Sensibilität bezüglich der Natur. Möglicherweise ein wenig zu ausführlich.
Entstanden ist interessantes Hasenbuch mit vielen Gefühlen und vielen Informationen.

Bewertung vom 15.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


ausgezeichnet

Abenteuer einer Rasselbande
Die Ich- Erzählerin Noriko ist über 50, unverheiratet, lebt bei ihrer Mutter und hat derzeit eine Schreibblockade. Drei, nein, fünf unerwartet in ihrem Garten zur Welt gekommene Kätzchen sind ihr lästig. Zunächst.
Noriko Morishita schreibt wunderbar klar, zugleich poetisch. Sie beobachtet detailgetreu, nimmt unscheinbare Kleinigkeiten wahr und bezieht den Leser in ihre Gefühlswelt ein. Warmherzig, zunächst skeptisch und unsicher, begreift sie die Kätzchen als Bereicherung für sich und ihre Verwandten und Bekannten. Sie selbst verändert sich. Alle, wirklich alle, sind von den Tieren fasziniert. Ihr Wachsen, ihre Entwicklung, ihre unterschiedlichen Charaktere werden aufmerksam beobachtet, sie bekommen passende Namen. Aber wollte Noriko diese Katzen nicht weggeben?
Dieses herzerwärmende Buch ist der pure Seelenbalsam.

Bewertung vom 13.03.2025
Abroad in Japan
Broad, Chris

Abroad in Japan


ausgezeichnet

Ein neugieriger Engländer in Japan
Allein schon die Kapitelüberschriften wecken Neugier. Worum geht es?
Engländer Chris Broad nimmt einen Job als Hilfslehrer in der japanischen Provinz an.
Japanisch kann er nicht, als Lehrer hat er nie gearbeitet, die Kultur ist ihm fremd.
Aufregend, spannend und abwechslungsreich gestaltet sich dann der Alltag des Austauschlehrers. Dass Englisch in Japan nicht sehr beliebt ist, war neu für mich. Chris gibt sein Bestes, die Schüler zu motivieren, schließt Freundschaften mit einigen und lernt Sitten und Gebräuche besser kennen. Sogar Mobbing in dem sehr höflichen Land begegnet ihm. Der Autor schildert in lockerem Ton seine Fettnäpfchen-Fallen, Blamagen, Missgeschicke, aber natürlich auch Fortschritte und Erfolge. Selbstironisch, scharfsinnig und mit satirischen Überspitzungen verfasst er einen Japan-Report, der sich vergnüglich und trotzdem interessant liest.

Bewertung vom 13.03.2025
Ein Tisch am Fenster
Moissonnier, Vincent;Gamerschlag, Bert

Ein Tisch am Fenster


sehr gut

Das Sternerestaurant
Sehr poetisch, mit blumigen Worten und schmückenden Beschreibungen gestaltet der Autor den Einstieg sowohl in sein Buch als auch in sein Restaurant in Köln. Er beschreibt, vergleicht, erklärt; es entsteht der Eindruck eines straff organisierten Imperiums.
Leicht schwülstig, garniert mit französischen Einsprengseln ( klar, Moissonnier ist Franzose und in gehobener Küche ist das Usus) wird der Restaurantbetrieb erläutert.
Sachlicher wird dann der Weg zum erstrebten Ziel, dem Sternerestaurant, beschrieben. Hier geht er in die Tiefe, erzählt Anekdoten, auch einige seiner Gäste tragen zu spannenden Berichten bei. Diese Kapitel lesen sich bestens, sind unterhaltsam, auch wenn sich der Autor mitunter als Erzieher seiner Gäste sieht.
Alternierend geht es in die Küche. Extrem detailliert wird die Zubereitung einiger Speisen beschrieben. Interessant für Spezialisten.
Vincent Moissonnier ist charmant, berufsverliebt, kreiert Wortneuschöpfungen, weiß, was er will und ist ziemlich speziell.
Der Leser erfährt alles und mehr über das Restaurant, seine Mannschaft und seine Küche. So also geht Sterneküche!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.