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Eva_G

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Insgesamt 1494 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2025
Guglielmo, Amy

Große Kunstgeschichten. Paul Cezanne


ausgezeichnet

Der bedeutende Künstler Paul Cézanne

1839 wurde Paul Cézanne in Aix-en-Provence geboren. Gemeinsam mit seinen zwei jüngeren Schwestern, seiner Mutter und seinem Vater lebte er dort ein behütetes Leben. Vorallem mit seiner Mutter verstand er sich sehr gut, denn sie unterstützte seinen Traum, eines Tages ein berühmter Künstler zu werden. Bereits mit dreizehn Jahren war er sich seiner Zukunft gewiss und er wollte sein Leben unbedingt der Kunst widmen, weshalb er mit achtzehn Jahren auch die städtische Zeichenschule besuchte. Doch sein Weg sollte beschwerlich werden, denn sein nachfolgendes und angestrebtes Leben in Paris war schwer und bereits nach fünf Monaten kehrte er wieder nach Hause zurück. Doch er gab nicht auf und kehrte nach einem Jahr wieder dorthin zurück. Allerdings fand er lange Zeit keine Anerkennung des Salons und er durfte seine Bilder nicht ausstellen. Erst nach vielen Jahren und unzähligen Gemälden bekam er seine erste Ausstellung und wurde nun zum bedeutenden Künstler, der nachfolgende Generationen von Künstlern mit seinem einzigartigen Stil geprägt hat. Dennoch war Paul ein eher langsamer Maler, der oft viele Stunden für nur ein Gemälde brauchte und viele Werke nie vollendete, da er immer wieder etwas an ihnen veränderte. Bis zu seinem Tode 1906 zog er die Freilichtmalerei allem vor und zog seine Heimat Aix-en-Provence dem unruhigen Stadtleben vor.

Amy Guglielmo hat gemeinsam mit der Illustratorin Laura Martín das Leben von Paul Cézanne auf eine kindgerechte und spannende Weise erzählt. Aufgrund der vielen Bilder und der eher kurzen Texte liest sich das Buch flüssig und schnell und zeigt doch, wie viel der Künstler in seinem Leben erlebt hat. Auch die Mitmach-Aufforderungen an Kinder, die immer wieder auf den Seiten eingestreut sind, passen perfekt und sorgen für mehr eigene Kreativität bei den Lesern.

Meine Tochter und ich sind total begeistert von der Reihe "Große Kunstgeschichten" und haben nun voller Interesse das Buch über den Künstler Paul Cézanne gelesen. Da dessen Leben wirklich interessant und von vielen Niederlagen geprägt war, zeigt es, wie wichtig Durchhaltevermögen doch ist und hat uns nachhaltig beeindruckt. Ein rundum gelungenes Kindersachbuch, das Kunst auf allerbeste Weise näherbringt!

Bewertung vom 13.08.2025
Bordoli, Ladina

Der Geschmack von Freiheit / Die Schokoladen-Pionierinnen Bd.1


ausgezeichnet

Fanny und die Geheimnisse einzigartiger Schokolade

Vevey am Genfer See, 1861: Fanny Caillers durfte bereits als Kind mit ihrem Vater im Schokoladenatelier das Handwerk einer Chocolatière erlernen. Mit Freude hat sie seither selbst Schokolade hergestellt. Doch nach dem Tod des Vaters wurde Fanny noch als zu jung erachtet, um selbst in der Firme mitzuhelfen und wurde zusätzlich von ihrer Mutter Louise und ihren Brüdern Antoine und Alexandre von der Firma ferngehalten. Lediglich die Aufsicht bei den Frauen, die als Verpackerinnen tätig sind, durfte sie übernehmen. Selbst als ihr Bruder Antoine der Typhusepidemie zum Opfer fiel, durfte sie nicht tätig werden, weshalb sie nach der Heirat mit dem Kerzenfabrikanten Daniel Peter lieber in dessen Manufaktur mithalf. Doch Daniel ist ein modernerer Ehemann, der seiner Frau gerne Freiheiten einräumt, um diese glücklich zu sehen und außerdem deren Potential in der Schokoladenherstellung erkannt hat. Nachdem der Handel mit Kerzen zunehmend schlechter wird, da das Petroleum seinen Siegeszug in den Wohnungen der Menschen antritt, beschließen die Eheleute nun selbst eine Schokoladenfabrik zu gründen und endlich Fannys Traum wahr werden zu lassen.

Ladina Bordoli beherrscht es, die Familiengeschichte der Familien Cailler und Peter auf eine fesselnde Weise zu erzählen. Unter anderem nimmt sie sich auch unterschiedliche Erzählperspektiven zu Hilfe, die mit den einzelnen Kapiteln zwischen einigen der Hauptpersonen wechseln und so für eine Mehrdimensionalität und tiefere Einblicke sorgen.

Dieser Auftaktband der "Schokoladen-Pionierinnen"-Reihe hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mir wunderschöne Lesestunden geschenkt. Denn ich liebe Schokolade und historische Romane, was hier perfekt miteinander verbunden wurde. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und auf das weitere Schicksal der mutigen Fanny und dem liebenswürdigen Daniel.

Bewertung vom 12.08.2025
Setford, Steve

Weshalb? Deshalb! Wetter


ausgezeichnet

200 Fragen und Antworten rund um das Wetter

Das Wetter ist in unserem Alltag allgegenwärtig und wirft so manche Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Auch Klimazonen, Monsun, Hitzewellen, Vulkane, Wettervorhersagen und viele andere Themen werden behandelt und anhand von kurzen, kindgerechten Texten und vielen Illustrationen erklärt. So erläutert der Autor Steve Setford schlussendlich zweihundert interessante Fragen rund um das Wetter.

Meine ganze Familie interessiert sich sehr für das Wetter und alles, was damit zusammenhängt. Weshalb auch immer wieder Fragen auftauchen, die nicht so einfach aus dem Stegreif beantwortet werden können. Hier hat uns dieses Buch schon oft weitergeholfen und uns zu wahren Wetterexperten werden lassen.

Bewertung vom 11.08.2025
Anders, Hedda

Tot überm Weidezaun


ausgezeichnet

Ein Mord zwischen Kuhweiden, Alpakas und eigenwilligen Dackeln

Wencke Dierksen hat ihren Job als Kriminalpolizistin an den Nagel gehängt, nachdem ein sehr unschöner Vorfall für hohe Wellen gesorgt hat. Seither lebt sie auf dem geerbten Hof ihres Onkels Johann in Sorum, dreißig Minuten von Hamburg entfernt. Sie genießt die Ruhe, das Ausschlafen, das Zusammensein mit Alpaka Christopher, der sich auch heimisch im Wohnhaus fühlt, und die Zeit mit ihrem Freund Hosse. Doch als überraschend ihr früherer Kollege Theo Kleist auf ihrem Hof auftaucht, ahnt sie schon, dass etwas im Busch ist. Und tatsächlich soll sie ihm bei den Ermittlungen zu seinem neuesten Fall helfen, denn es exisitiert lediglich das Video eines vermeintlichen Mordes, aufgenommen von Dackel Bootsmann, der immer wieder von zuhause abhaut und dabei gerne das Smartphone seines Herrchens mitnimmt. Nachdem Wencke nicht wirklich ablehnen kann, macht sie sich an die Arbeit und sucht nach Spuren im Video, die ihr weiterhelfen können. Schneller als erhofft steckt sie auch schon mitten in den Ermittlungen und fühlt sich eigentlich ganz wohl dabei.

Hedda Anders ist ein Pseudonym und verhilft einer Hamburgerin dazu ihren ersten Kriminalroman zu veröffentlichen. Der Erzählstil der Autorin ist flüssig und gespickt von unterhaltsamen Momenten. Dennoch steht die Ermittlungsarbeit immer im Mittelpunkt. Da das Landleben sehr bildlich und detailreich dargestellt wird, fühlen die Leser sich schnell angekommen und beinahe selbst als Teil der Dorfgemeinschaft.

Ich mochte den Krimi sehr gerne, auch wenn das Ende etwas vorhersehbar war. Wencke, Theo und Hosse sind drei Charaktere, die ich gerne in weiteren Büchern wiedertreffen möchte, weshalb ich auf eine Fortsetzung hoffe.

Bewertung vom 10.08.2025
Daynes, Katie; Sousa, Ashe de

Warum müssen Menschen flüchten?


ausgezeichnet

Alles über Flucht, Vertreibung und Integration

Leider müssen immer wieder Menschen aus ihren Heimatländern fliehen, da sie vertrieben werden, Kriege dazu führen, dass ein Leben in Frieden nicht mehr möglich ist oder Naturkatastrophen sie vertreiben. Doch das ist erst der Anfang einer teilweise gefährlichen, beschwerlichen und langen Flucht, die oftmals in einem Flüchtlingslager endet, das nur aus Zelten besteht. Aber auch das ist meist nicht das Ende der Flucht, denn in einem sicheren Land angekommen, werden sie von einer fremden Sprache, vielen freundlichen, aber auch manchmal unfreundlichen Menschen empfangen und es dauert lange Zeit bis ein neues Zuhause entstanden ist.

Dieses Sachbuch für Kinder ab sechs Jahren wurde von Katie Daynes und Ashe de Sousa geschrieben und von Oksana Drachkovska illustriert. Oksana musste selbst vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Und auch andere Flüchtlinge und ihre Geschichten haben Einfluss auf dieses Buch genommen. So haben die drei Herausgeberinnen für einen realistischen Eindruck der Situation der Flüchtlinge gesorgt.

Meine Tochter und ich fanden das Buch sehr interessant. Denn obwohl das Thema Flucht häufig in den Medien vorkommt, sind die Hintergründe doch vielfältig und es steckt weit mehr dahinter, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Da die Seiten aufgrund ihrer Klappen weit mehr Informationen enthalten, als zuerst ersichtlich ist, haben wir sehr lange gebraucht, um das Buch komplett zu lesen. Außerdem war viel Gesprächsbedarf über die einzelnen Informationen, die besprochen und vertieft werden mussten.

Bewertung vom 10.08.2025
McFarlane, Mhairi

Und plötzlich ist es wunderbar


sehr gut

Eine Liebesgeschichte unter erschwerten Bedingungen

Edie Thompson feiert nichtsahnend mit ihrem Vater und ihrer Schwester Meg Weihnachten, als es an der Tür klopft und ihr Ex-Freund und Hollywood-Star Elliot Owen davor steht. Denn er gesteht ihr, dass er es nicht mehr ohne sie aushält und bittet sie um eine zweite Chance für ihre Liebe. Da Edie ebenso empfindet, gewährt sie ihm die Chance sehr gerne. Doch auch dieses Mal gestaltet sich die Beziehung nicht so einfach und unkompliziert wie erwünscht, denn bereits am 29. Dezember muss Elliot schon wieder abreisen und einen neuen Dreh in New York beginnen. Dieser ist leider auf unbegrenzte Zeit und bedeutet, dass Edie viel Zeit allein in Nottingham verbringen wird.Wird die Liebe diesmal über alle widrigen Umstände gewinnen und den Beiden das Glück schenken, das sie sich wünschen und verdient haben?

Mhairi McFarlane setzt in diesem Roman die Liebesgeschichte von Edie und Elliot fort, die im ersten Band leider aufgrund der schwierigen Umstände geendet hat. Doch natürlich ist Elliot immer noch ein Promi, auf dessen Leben die Blicke aller Paparazzi gerichtet sind. So ist die Beziehung durchwegs belastet und stellt die Gefühle der Verliebten auf eine harte Probe.

Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und habe mich gefreut, in diesem Roman zu erfahren, wie es mit den Edie und Elliot weitergeht. Allerdings konnte mich die Handlung nicht so packen, wie ich es mir gewünscht habe, denn es plätschert nur so dahin und sämtliche Schwierigkeiten, die sich dem Paar in den Weg stellen, konnten mich nicht so tief berühren, dass ich wirklich mitgefiebert hätte. Daher ist der Roman wunderbar für zwischendurch, aber leider kein Lesehighlight!

Bewertung vom 08.08.2025
Litchfield, David

Der Dinosaurier von nebenan


ausgezeichnet

Herr Wilson und sein großes Geheimnis

Liz hat eine große schwerwiegende Vermutung. Sie vermutet, dass ihr Nachbar Herr Wilson gar kein Mensch sondern ein Dinosaurier ist. Doch niemand glaubt ihr, denn schließlich geht Herr W. einer geregelten Arbeit als Kuchenbäcker nach, trägt normale, unauffällige Kleidung und benimmt sich wie ein Mensch. Aber für Liz gibt es keinen Zweifel mehr, weshalb sie ihm eines Tages folgt und doch tatsächlich von ihm mit zu seinen Dinosaurier-Freunden genommen hat. Allerdings hat Liz die Rechnung ohne die neugierige Paläontologin Mary gemacht, die ihnen ebenfalls gefolgt ist und Herr Wilson nun einfach mitnimmt. Als er dann auch noch auf einer großen Bühne als Attraktion vorgeführt wuird, hält Liz das alles nicht mehr aus und beginnt laut zu protestieren. Nun muss die Wissenschaftlerin ihre Entdeckung wieder gehen lassen und schon am nächsten Tag darf Herr W. wieder seine leckeren Kuchen backen und die Schlage vor der Bäckerei ist länger als sie jemals war.

David Litchfield hat in diesem Bilderbuch die wichtigen Themen Akzeptanz und Selbstliebe in den Mittelpunkt gesetzt. Denn Herr Wilson ist ein Teil der Gesellschaft, aber er unterscheidet sich deutlich von seinen Mitmenschen. Dennoch schätzen viele Menschen seine Kuchenkreationen und helfen ihm, als er von der Wissenschaft missbraucht werden soll. Da die Illustrationen gewohnt farbenfroh und bezaubernd schön gestaltet sind, ist das Buch auch ohne ein Lesen des Textes sehr unterhaltsam. Allerdings sind die Texte auch eher kurz und in einfacher Sprache gehalten, sodass Kinder ab vier Jahren keinerlei Verständnisprobleme haben.

Für mich gehört David Litchfield mittlerweile zu meinen Lieblingsillustratoren, denn sein Stil ist einzigartig und immer traumhaft schön. Auch dieses Bilderbuch hat mich deshalb vollkommen begeistert und wurde auch von meiner Tochter immer gerne und schon wirklich häufig gelesen.

Bewertung vom 07.08.2025
Lamberti, Frieda

Apfelzeit am Deich


sehr gut

Ein Apfelhof im Alten Land

Merle liebt ihre Oma Grete über alles und besucht sie so oft wie möglich auf ihrem Apfelhof in der Kleinstadt Jork im Alten Land. Doch diesmal spürt sie schnell, dass ihre Oma langsam Hilfe braucht. Deshalb spricht Merle nicht nur mit ihrer Mutter Wiebke und ihrem Bruder Paul, sondern nimmt sogar Kontakt zu ihrem Vater Hauke auf, obwohl sie ihn in den letzten Jahren gemieden hat. Denn die Familie ist nicht mehr vereint, sondern durch viele Streitereien und unglückliche Umstände in der Vergangenheit in viele Kleinteile zersprengt. Für Grete wird es allerdings immer wichtiger, Frieden mit allen zu schließen und die alten Fehden endlich zu beenden. Doch nur mit einigen Tricks gelingt es ihr, in kleinen Schritten an einer Familienzusammenführung zu arbeiten.

Frieda Lamberti hat für diesen Roman die wunderschöne Kulisse des Alten Landes gewählt. Der Apfelhof ist malerisch gelegen und bietet die perfekte Gelegenheit, um langanhaltende Streitereien endlich zu klären. So ist der Roman geprägt von Grete, die endlich mit den Missverständnissen der vergangenen Jahre aufräumen will und das in Form von vielen Gesprächen und einigen Tricksereien tut. Da sich der Erzählstil der Autorin sehr flüssig liest, kommt es nie zu Längen und die Handlung schreitet zügig voran.

Ich mochte den Roman wirklich gerne und hatte einige unterhaltsame Lesestunden. Da die Handlung keine allzu großen Dramen bietet, sondern eher wie eine realistische, aber dennoch schwierige Familiengeschichte anmutet, passt sie perfekt für eine kurzweilige Lesezeit in entspannter Stimmung.

Bewertung vom 06.08.2025
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch stiftet Frieden


ausgezeichnet

Keine Angst vor dem großen Wal!

Der Regenbogenfisch und seine Freunde leben zufrieden und glücklich im Ozean. Sie haben immer genug zu essen und genießen die Gemeinschaft. Doch als eines Tages ein friedlicher Wal in der Gegend auftaucht, ärgert sich der Zackenfisch darüber. Aus Angst, dass er ihnen alles wegfressen könnte, bringt er auch die anderen Fische dazu so zu denken. Als der Wal das mitbekommt, wirbelt er mit seiner Schwanzflosse alle Fische durcheinander und vertreibt auch die kleinen Wassertierchen, die die Nahrung der Fische sind. So bleiben alle hungrig. Erst als der Regenbogenfisch seinen Mut zusammennimmt und den Wal anspricht, erfährt er, dass dieser einfach nur total begeistert von den wunderschönen glitzernden Schuppen war. Gemeinsam können sie sich nun auf die Suche nach einer neuen Heimat machen, wo es wieder genug zu essen gibt und keiner mehr Angst vor dem großen Wal hat.

Marcus Pfister erzählt die Geschichte über den Regenbogenfisch und seine Freunde, die Angst vor dem Wal haben und ihn deshalb vollkommen zu Unrecht misstrauisch beäugen. Die Geschichte aus dem großen Bilderbuch hat er für dieses Pappbilderbuch in kindgerechte Sprache und eine vereinfachte Handlung umformuliert. Die Illustrationen sind gewohnt schön und ganz im Stil des Autors und Illustrators.

Der Regenbogenfisch ist ein liebenswürdiger Fisch, der bereits mich durch meine Kindheit begleitet hat und nun auch für meine Kinder dazugehört. Dieses neue Pappbilderbuch ist perfekt für Kinder ab zwei Jahren geeignet und wird daher in nächster Zeit auch gerne verschenkt werden, denn der Regenbogenfisch gehört einfach in jedes Kinderbücherregal.

Bewertung vom 05.08.2025
Herz, Tina

Das Glück in allen Farben


ausgezeichnet

Ein sehr bewegender Roman über Träume, Selbstfindung und Familie

Valerie lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann in einer wunderschönen Altbauwohnung in Düsseldorf. Sie liebt ihr Leben mit Tom, das aktive Leben mit ihren Freunden und den Arbeitsalltag in der Werbeagentur. Doch etwas fehlt ihr noch zum perfekten Glück - ein Baby. Aber genau dieses Glück scheint ihr nicht vergönnt zu sein, weshalb die Monate sich immer mehr um dieses Thema drehen und Valerie traurig stimmen. So leidet auch die Ehe, denn mittlerweile bestimmt der Ovulationstest ihr Privatleben. Umso geschockter ist Valerie dann auch, als sie durch Zufall den Befund des Urologen sieht und der das Problem bei Tom sieht, was dieser aber scheinbar nicht wahrhaben will und Valerie deshalb auch nichts davon gesagt hat. Valerie ist zu verletzt und wütend, als dass sie nur noch einen Tag länger bei Tom in Düsseldorf bleiben kann und sie flüchtet sich zu ihren Eltern nach Münster. Doch kann diese Reise zurück in ihre Vergangenheit und ihr früheres Umfeld die Lösung für all ihre Probleme sein?

Tina Herz hat in diesem Roman sehr persönliche und bewegende Themen in den Mittelpunkt gestellt, denn gerade der unerfüllte Kinderwunsch und daraus resultierende Eheprobleme sind nichts, was gerne in der Öffentlichkeit besprochen wird. Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt sie daher über diese Schwierigkeiten, aber auch über Valeries Überlegungen und deren Suche nach einem Sinn in ihrem Leben. Da der Erzählstil sehr flüssig ist und die Kapitel von angenehmer Länge, liest das Buch sich schnell und zieht die Leser schnell in seinen Bann.

Da das Wetter vor meinem Fenster immer noch trüb und sehr herbstlich ist, war mir nach einem berührenden Roman, der mit ernsten Themen zum Nachdenken anregt - und genau das hat mir dieses Buch gegeben. Dennoch hatte ich keine schlechte Laune oder war bedrückt, nachdem ich über Valeries Probleme gelesen habe, was für mich sehr für die Autorin und ihre Art zu Schreiben spricht. Ein wunderbarer Roman, der durch Valerie und ihre Suche nach sich selbst überzeugt.