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Lesezauber

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2023
Hume, Victoria

Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1


sehr gut

Eher für jüngere Jugendliche, aber unterhaltsam und mit interessanten Wendungen

Meinung:
Das Cover ist ja einfach ein Traum und auch die Kurzbeschreibung klang sehr spannend. So startet das Buch auch genau damit, was der Klappentext beschreibt. Wir lernen Nova und Finn kennen, die allein in ihrem Turm leben und sich dort selbst versorgen. Ich fand ihre Routine toll und bin auch schnell in der Geschichte angekommen. Schon von Beginn an nehmen die floralen Beschreibungen einen großen Raum ein. Denn, Nova kann mit ihren Pflanzen kommunizieren und lebt dies auch mit Freude aus.

Jedoch werden ihre Pflanzen krank, der Smog, der schon immer um ihr Hochhaus wabert, steigt höher und vergiftet ihre Pflanzen und ihre Lebensgrundlage. So machen sich die beiden auf den Weg, um eine Heilpflanze zu finden und landen dabei in einer völlig neuen Welt.

Denn, anderes als von ihnen angenommen, gibt es doch noch andere Menschen auf der Welt, sogar eine ganz eigene Stadt, die Nova natürlich erstmal umhaut. Auch ich fand die Beschreibungen der Stadt ziemlich interessant, auch wenn sich hier erneut erstmal vieles auf den Garten des Lebens und die Pflanzen darin fokussiert.

Aber die Hintergründe fand ich trotzdem total spannend und interessant, auch wenn der Fokus für mich etwas zu wenig auf das Worldbuilding gelegt wurde. Denn, die Geschichte hat wirklich viel Potential, das bisher noch gar nicht so sehr genutzt wurde. Jedoch gib es am Ende einige Antworten und erschreckende Erkenntnisse, die zu den offenen Fragen passen und deren Wendungen ich zum Teil wirklich gut, wenn auch nicht immer total überraschend fand.

Das liegt aber auch daran, dass die Geschichte selbst eher für jüngere Jugendliche gedacht ist. Was sich auch daran zeigt, dass Nova selbst teilweise noch recht kindlich ist. Sie ist zwar 16, aber dadurch, dass sie ihre Mutter bereits früh verloren hat, war sie ganz auf sich gestellt. Sie hat aber definitiv eine sehr sympathische Art und ist auch mutig und kämpferisch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig lesbar. Eher einfach gehalten, aber durchaus mitreißend und unterhaltsam.

Das Ende hat mir gut gefallen. Es lässt einige Fragen offen, bietet aber doch auch ein paar zufriedenstellende Antworten und zeigt die Richtung für die Fortsetzung auf.

Fazit:
Dieser Auftakt hat mir insgesamt gut gefallen. Dadurch, dass er für jüngere Jugendliche gedacht ist, ist er manchmal noch etwas kindlich und einfach gehalten und es wird schon ein ziemlich großer Fokus auf die Pflanzen gelegt, aber ich mochte die Charaktere, den federleichten Schreibstil, die besonderen Ideen, die Wendungen und auch das im Kern spannende Worldbuilding, das noch viele Möglichkeiten bietet. Somit vergebe ich solide 4 Sterne und bin auf die Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 04.11.2023
Morton, Chris

Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1


sehr gut

Interessanter Auftakt!

Meinung:
Die Ausgangslage, die der kurze Klappentext darstellt, ist ja auf jeden Fall spannend und erschreckend. Jugendliche, die einfach so zu Killern werden. Genauso erschreckend startet man auch ins Buch, als Ian reaktiviert wird und von jetzt auf gleich alles andere für seine Mission vergisst.

Der Einstieg in die Geschichte ist gar nicht so leicht. Zum einen gibt es in der Erzählung immer wieder Zeitsprünge. Man muss also sehr genau lesen, an welchen Tag und zu welcher Uhrzeit der nächste Abschnitt spielt. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Perspektiven, wobei einige sehr geheimnisvoll sind. Diesen Aspekt fand ich aber ziemlich gut, da man dabei auch etwas von der Gegenseite mitbekommt. Auch wenn ich schon sagen muss, dass diese zum Teil etwas stereotyp dargestellt wurde.

Nach dem Einblick in die Reaktivierung von Ian und dessen Mission, lernen wir John kennen. Dieser erinnert sich nicht mehr an sein früheres Leben, hat komische Flashbacks und kann ungewöhnliche Dinge.

John und auch seinen Boss Big Fly fand ich von Beginn an sympathisch. Ich mochte es, dass man etwas von seinem neuen Leben erfährt und es da etwas ruhiger startet. Als dann aber die Carmichaels dazu kommen, ging es mir etwas schnell damit, dass alle Freunde werden. Das fand ich etwas unglaubwürdig, aber an sich schon auch spannend aufgebaut. Gut fand ich, dass auf die obligatorische Liebesgeschichte so gut wie verzichtet wurde.

Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr nimmt die Action zu. Anfangs hatte man immer etwas das Gefühl, John ist allmächtig, später werden die Kämpfe zumindest etwas ausgeglichener. Am Ende werden auch ein paar Fragen beantwortet, aber viel mehr bleiben offen und machen neugierig auf die Fortsetzung.

Den Schreibstil fand ich angenehm und mitreißend. Natürlich sind die Darstellungen teilweise ziemlich übertrieben, aber das ist bei diesem Genre ja oft so.

Fazit:
Ein interessanter Auftakt, in eine neue Agenten-Reihe. Der Einstieg ist durch Zeitsprünge und viele Perspektiven nicht ganz einfach und irgendwie erwartet man anfangs vielleicht etwas anders. Aber wenn man sich mal einen Überblick verschafft hat, ist die Ausgangslage ziemlich spannend. Manches fand ich etwas zu schnell und einfach abgehandelt und manchmal auch etwas stereotyp und einseitig dargestellt. Außerdem hätte es gerne auch schon ein paar Antworten mehr geben dürfen, aber insgesamt hat sich die temporeiche Geschichte schnell und spannend lesen lassen und weckt auf jeden Fall die Neugier auf die Fortsetzung. Ich vergebe solide 4 Sterne.

Bewertung vom 07.10.2023
Kienle, Dela

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Schulfreunde


sehr gut

Schönes Freundebuch...

Ich finde das Cover sehr vielfältig, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht eher Jungs, statt Mädchen ansprechen könnte. Aber auch den Aufbau finde ich sehr schön. Klassische und einfache, aber interesssante Fragen und auch tolle Ankreuz-Fragen, die ich so noch nicht in solchen Büchern gesehen habe.
Auch, dass auf jeder Seite ein kleiner Wissensteil ist, der sich in fünf Themen rund um Weltraum, Dinosaurier, Pferde, Tiere und Meer einteilen lässt, finde ich ansprechend.
Jedoch wäre es noch stimmiger gewesen, wenn dann das Bild auch jeweils passend dazu gewesen wäre. Manchmal passt es, aber manchmal ist da auch leider was total anderes.
Insgesamt finde ich es aber eine wirklich tolle Weiterentwicklung zu den bisher bekannten Freundebüchern, da es eben auch gleichzeitig spielerisch interessantes Wissen vermittelt.

Bewertung vom 03.10.2023
Wilding, Rose

Wer vom Teufel spricht


gut

Anders, mit wichtiger Botschaft, aber insgesamt hatte ich etwas mehr erwartet

Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch, das mich total zwiegespalten zurückgelassen hat und das mir eine Bewertung nicht einfach macht.

Einerseits mag ich es, dass dieser Thriller/Spannungsroman so ganz anders ist. Er beschäftigt sich mit Frauen, die in ihrem Leben schreckliches Durchmachen mussten und das alles aufgrund eines Mannes, der sie alle mehr als schlecht behandelt hat und immer damit durchgekommen ist.

Nun wird die Leiche dieses Mannes gefunden und eigentlich ist klar, dass eine der Frauen es gewesen sein muss, aber bis zum Ende ist unklar, welche es wirklich war.

Ich finde es toll, dass diesen Frauen hier eine Stimme gegeben wurde, denn es ist leider immer noch oft so, dass Übergriffe gegen Frauen herabgespielt werden. Aber andererseits hatte ich doch noch etwas mehr von der Geschichte erwartet.

Denn irgendwie wird es nicht mehr als ein Erzählen der Einzelschicksale der Frauen, das zwar wirklich bedrückend, aber oftmals auch nicht so total spannend ist. Das liegt auch etwas am Schreibstil, der zwar flüssig lesbar, aber gleichzeitig auch total kühl und sachlich ist. Somit fällt es auch etwas schwer, wirkliche Beziehungen zu den Figuren aufzubauen.

Und auch das Jamie so oberflächlich beschrieben bleibt, fand ich irgendwie etwas schade. Mir ist zwar klar, dass es hier nicht um ihn gehen soll und er nur als Monster dient, aber irgendwie hat mir da einfach was gefehlt.

Außerdem fand ich das Ende unbefriedigend. Es gibt zwar eine Auflösung, aber diese fand ich dann doch etwas weit hergeholt und an sich bleibt auch total offen, wie es jetzt mit den Figuren weitergeht. Sowas mag ich ja nicht besonders, ich habe es schon gerne, wenn die Autorin zumindest eine grobe Richtung vorgibt.

Fazit:
Eine ganz andere Art Thriller, der vor allem deshalb ein Thriller ist, weil schlimme Dinge passieren. Sonst würde ich ihn eher als Spannungsroman beschreiben, in dem es vor allem um schlimme Einzelschicksale von ungerecht behandelten Frauen geht. Definitiv erschreckend und traurig, aber durch den kühlen und sachlichen Schreibstil bleiben die Figuren doch auch etwas fremd und Spannung ist meist nur unterschwellig vorhanden. Auch das Ende hat mich leider nicht ganz zufriedengestellt, da es zwar eine Auflösung bietet, diese aber doch eher etwas weit hergeholt ist und am Ende einfach viel zu offen bleibt, wie es mit den Figuren jetzt weitergeht. Somit würde ich solide 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 16.09.2023
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


sehr gut

Ein zufriedenstellender Abschluss

Meinung:
Nachdem ich Teil eins der Dilogie ja ganz interessant, aber auch mit ein paar Kritikpunkten fand, war ich doch gespannt, ob Teil zwei nun endlich ein paar Antworten liefert.

Die Geschichte startet genau da, wo der Vorgänger mit dem gemeinen Cliffhanger geendet hat. Und obwohl es nicht so viele Erinnerungsstützen gibt und das Lesen vom ersten Teil schon etwas her war, bin ich doch nach kurzer Zeit wieder gut in die Geschichte gekommen. Die Entwicklungen von Teil eins waren wieder präsent und auch wenn ich nicht mehr alle Figuren komplett zuordnen konnte, habe ich ihre Rollen schnell wieder verstanden.

Insgesamt bleiben zwar viele Charaktere weiterhin eher oberflächlich und hätten bestimmt noch mehr Potential gehabt, aber mir hat vor allem das völlig Undurchsichtige und Unberechenbare von Luc sehr gefallen. Und auch Vega macht eine gute Entwicklung durch. Sie ist zwar manchmal immer noch etwas kopflos, aber prinzipiell lernt sie sich und ihre Gabe besser kennen und wächst auch selbst daran.

Doch auch Spannung ist gut vorhanden. Vor allem zu Beginn und dann auch in der zweiten Hälfte. Im Mittelteil gibt es ein paar kleinere Längen, die aber doch auch für die Entwicklung der Geschichte drum rum wichtig waren. An sich fand ich es von der Autorin gut gelöst, wie sie lose Fäden verknüpft und alles irgendwie rund macht. Obwohl es auch im zweiten Teil kaum Infos dazu gibt, wie das mit dem Beeinflussen des Wetters genau klappt, hat es stimmig gewirkt und einfach gepasst.

Gleichzeitig gab es ein paar nette Wendungen, von denen ich einige absehen konnte, andere haben mich hingegen positiv überrascht. Auch die Tatsache, dass die Liebesgeschichte erst am Ende wirklich einen großen Fokus erhalten und auch, dass sich das im Vorgänger etwas mitschwingende Liebesdreieck nicht bestätigt hat.

Am Ende wurde es wieder etwas chaotisch, aber das ist bei den Vorkommnissen auch glaubhaft. Den Schreibstil fand ich wieder sehr angenehm lesbar und ich konnte auch wieder gut mit Vega mitfühlen und auch die Gefahr der Naturkatastrophe nachvollziehen.

Fazit:
Ein zufriedenstellender Abschluss dieser Klima-Dilogie. Die Brisanz des Themas ist nochmal deutlich geworden und auch wenn ich die Hintergründe nicht bis ins kleinste Details verstanden habe, fand ich die Geschichte am Ende angenehm rund und passend. Es gab viele Entwicklungen und Antworten, einige spannende Wendungen und auch viel Action und gleichzeitig auch Emotionen. Das Verhältnis hat gepasst und ich vergebe solide 4 Sterne.

Bewertung vom 13.09.2023
Williams, Kate

Never Coming Home (MP3-Download)


weniger gut

Wenig Spannung und recht eindimensionale Charaktere

Meinung:
Ich habe es zwar nicht so mit Influencern, aber die Grundgeschichte klang richtig spannend. Somit wollte ich es gerne mit der Geschichte versuchen und bin eigentlich mit relativ geringen Erwartungen herangegangen.

Ich habe eher unsympathische Charaktere in einer ziemlich spannenden Story und eine interessante Auflösung erwartet. Bekommen habe ich leider ziemlich eindimensionale Charaktere in einer nicht besonders spannenden Story...

Dabei geht es eigentlich ganz gut los, als die völlig unterschiedlichen Figuren zusammen auf der vermeintlichen Luxus-Insel ankommen und schnell merken, dass hier irgendwas komisch ist. Der Luxus ist kaum vorhanden, es gibt kein Personal und auch sonst ist alles sehr eigenartig.

Ich muss sagen, dass ich den Grundgedanken dahinter ziemlich gut fand, nämlich, dass sich die scheinbar Großen im Internet auch für ihre Taten verantworten müssen. Aber die Umsetzung konnte mich leider nicht so überzeugen.

Die meisten Figuren bleiben etwas eindimensional. Natürlich liegt das daran, dass es so viele sind und auch daran, dass es recht schnell damit los geht, dass die ersten sterben. Also haben sie gar keine Gelegenheit besser bekannt zu werden. Jedoch hätte ich es besser gefunden, wenn es dann etwas weniger Figuren gewesen und diese dafür ein bisschen greifbarer geworden wären.

Den Verlauf der Geschichte fand ich im Kern auch recht nachvollziehbar, also auch wie die Figuren agieren, aber trotzdem ist bei mir leider wenig Spannung aufgekommen. Ich habe mich zwar gefragt, wer hinter allem steckt und ob einige gerettet werden, aber die Angst und Verzweiflung der Figuren konnte ich leider nicht wirklich nachfühlen.

Und auch das Ende ist etwas speziell. Auf der Insel geht dann alles recht schnell, aber es gibt noch eine recht ausführliche Nachbetrachtung, in der ziemlich deutlich angedeutet wird, wer hinter allem steckt und warum. Und auch wenn man sagen muss, dass es ganz ok gemacht ist, hat mich das auch nur zum Teil zufriedengestellt.

Sprecher Julian Horeyseck fand ich ok. Er passt gut zur Geschichte, kann aber auch eher wenig handfeste Spannung vermitteln.

Fazit:
Ein Jugendthriller, der eigentlich eine spannende Story verspricht, mich aber nicht wirklich überzeugen konnte. Es sind zu viele Figuren, um eine Beziehung aufzubauen und obwohl schnell viele schreckliche Dinge passieren, habe ich die Spannung und die Ängste nicht wirklich nachfühlen können. Es ist alles so dahingeplätschert und hatte viel zu wenig Tiefe und Substanz, obwohl die Voraussetzungen dafür da gewesen wären. Auch das Ende ist speziell, es gibt zumindest eine Auflösung des Ganzen, aber so ganz überzeugt hat diese mich auch nicht. Somit reicht es nur für gute 2 Sterne.

Bewertung vom 09.09.2023
Goodwin, Sarah

Stranded - Die Insel


sehr gut

Spannend mit vielen leisen Tönen und mitreißender Atmosphäre...

Meinung:
Da ich bereits einiges über diesen Thriller gehört hatte, war ich sehr gespannt darauf. Ich lese eher selten solche Survival-Geschichten, fand die Idee aber mal wieder ganz interessant.

So bin ich auch gut in die Geschichte gestartet. Man steigt direkt ein, als es für die Figuren auf die Insel geht. Zwischendurch erfährt man ein bisschen mehr von Protagonistin Maddie. Einerseits, dass dieses Projekt eine Flucht für sie ist, da sie im wahren Leben einsam war und eher mit anderen angeeckt ist und zum Anderen darüber, wie die Interviews zur Vorbereitung auf die Show liefen. Außerdem gibt es auch Ausblicke aus dem „Danach“.

Obwohl ich die Faszination von solch einem Projekt persönlich kaum nachvollziehen kann, war ich gespannt, mehr darüber zu lesen, vor allem, weil man ja schon weiß, dass vieles schief gehen wird.

Ich fand die Atmosphäre von Anfang an sehr glaubhaft und realistisch. Sowohl das anfängliche Zusammenfinden, als auch der Teil, als die Ausgrenzung beginnt. Ab da wird es wirklich erschreckend, aber doch realistisch vorstellbar und es hat mir oft eine Gänsehaut beschert. Obwohl Maddie jetzt nicht meine Lieblingsprotagonistin war, habe ich mich doch mit ihr verbunden gefühlt, habe die Ungerechtigkeiten ihr gegenüber genauso empfunden und auch mit ihr gelitten. Und auch ihre spätere Angst fand ich nachvollziehbar und nur ein klein wenig paranoid.

Somit kann man wirklich sagen, dass es der Autorin super gelungen ist, eine authentische und doch mitreißende und erschreckende Atmosphäre zu erzeugen, obwohl an sich oftmals gar nicht so viel passiert. Es sind eher die feinen Nuancen, auf die es ankommt, aber das ist ja in Wirklichkeit auch oft so und der Thriller hat auch wieder gut gezeigt, wie sehr sich Menschen in Extremsituationen ändern können.

Auch das Ende fand ich gut gemacht und für Maddie doch schon auch etwas befriedigend, selbst wenn es nach normalen Maßstäben fast nur Verlierer dabei gibt.

Fazit:
Eine ganz andere Sorte Thriller, als ich sonst immer lese. Aber für mich wirklich gut gemacht und von der Atmosphäre sehr glaubhaft und mitreißend, auch wenn oftmals gar nicht so viel passiert. Aber das finde ich die wahre Kunst, also auch mit eher leisen Tönen und wenig handfester Action, viel Spannung aufkommen zu lassen und deshalb gibt es gute 4 Sterne.

Bewertung vom 06.09.2023
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


weniger gut

Im Kern spannend, aber das kopflose Handeln der Protagonstin war extrem nervig...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort gepackt und ich habe ja auch schon viele mitreißende Thriller des Autors gelesen und gehört, weshalb ich schon sehr gespannt war.

Und auch den Start fand ich richtig schockierend und fesselnd. Sowohl der Prolog, als auch das erste Kapitel bescheren eine Gänsehaut und man will wissen, wie es weitergegangen ist.

Als dann Protagonistin Evelyn ins Spiel kommt, konnte ich ihr Sicht der Dinge nachvollziehen und verstehen, dass sie durch den Verlust ihres Bruders gekennzeichnet ist und fand es gut, dass sie ihren Job noch weiterhin ausübt.

Leider hat sich dieses Verständnis aber mit der Zeit immer mehr zu extremer Abneigung gewandelt. Der Autor hat den Weg toll beschritten, da er selbst mit einbringt, dass es zu völlig unterschiedlichen moralischen Bewertungen einer Situation kommt, je nachdem ob man selbst darin involviert ist, oder nicht.

Jedoch hat das nichts dran geändert, dass es mich total genervt hat, wie kopflos und egoistisch die Protagonistin agiert. Ich bin schon auch der Meinung, dass eine persönliche Lage die Urteilsfähigkeit beeinflussen darf, aber so komplett unlogisch zu agieren kann ich einfach nicht gut heißen, vor allem eben auch mit dem fachlichen Hintergrund der Protagonistin. Somit musste ich mich durch den Mitteilteil leider richtig durchquälen, was aber nichts mit der soliden Sprecherleistung von Sasha Rotermund oder dem Erszählstil des Autors zu tun hat, sondern einfach mit der extrem Abneigung gegen das Verhalten der Protagonistin.

Und auch ihr Ex-Freund und Kommissar Gerhard Tillmann hat es mir nicht ganz leicht gemacht. Er steht immer zu Evelyn, aber man merkt total, dass er viele Entscheidungen nur trifft, weil er immer noch in sie verliebt ist und naja, diese sind zum Teil auch wirklich fragwürdig.

Ein kleiner Lichtblick im somit sehr langatmigen Mitteilteil waren die kurzen Kapitel aus der Sicht des Täters, die einen guten Einblick in dessen verdrehte Denkweise gegeben und trotz seiner grausamen Taten auch etwas Mitleid für ihn geweckt haben.

Am Ende kommt die handfeste Spannung vom Anfangsteil zurück. Es wird nochmal etwas undurchsichtig und dubios und der Fokus liegt dann nicht mehr so auf den völlig kopflosen Reaktionen der Protagonistin, sondern sie muss dann an vieles gezielt herangehen.

Der Schluss an sich ist ein Showdown, der leider aber doch ziemlich abrupt und schnell abgehandelt wird. Zum Glück gibt es noch Antworten auf alle offenen Fragen, die zum Großteil auch zufriedenstellend sind und mich wieder deutlich mit der Geschichte versöhnt haben, auch wenn der Teil dann gerne etwas länger hätte sein dürfen.

Fazit:
Ein im Kern wirklich spannender Thriller, jedoch kam ich mit dem völlig kopflosen Verhalten der Protagonistin im Mittelteil überhaupt nicht klar. Ich war fast nur noch genervt, auch weil im Mittelteil sonst eher wenig passiert. Der Abschluss hat es zum Glück wieder etwas raus gerissen, da es da nochmal undurchsichtig wurde und es dann auch zufriedenstellende Antworten gab, aber leider ist das Ende an sich doch auch etwas kurz geraten, was ich schade fand. Insgesamt war dies einfach keine Geschichte für mich, ich habe aber durchaus erkannt, dass dies anderen nicht so gehen muss. Außerdem hat der Autor wichtige Botschaften verpackt und der Sprecher einen soliden Job gemacht. Somit würde ich noch gute 2 Sterne vergeben und allen raten, sich selbst ein Bild davon zu machen.

Bewertung vom 26.08.2023
Holmgren, Eleonore

Vielleicht der schönste Sommer


sehr gut

Meinung:
Ab und an bin ich ja auf der Suche nach Geschichten, die mich einfach berühren. „Vielleicht der schönste Sommer“ klang genau nach so einer Geschichte und ich kann sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden.

Dabei geht es eher eigenartig los. Beide Protagonisten erscheinen zunächst nicht besonders sympathisch. Adam ist ein Kleinkrimineller, der sich selbst immer als Opfer sieht. Britta wirkt anfangs sehr ruppig und es muss immer alles nach ihrem Kopf gehen. Aber man merkt schnell, dass hinter beiden ganz andere Seiten stecken und diese spezielle Verbindung das Zeug zu etwas ganz besonderen hat.

Es dauert also durchaus etwas, bis man mit der Geschichte warm wird, auch weil anfangs nicht so viel passiert. Beide Ecken immer wieder aneinander und trotzdem sehen sie die Vorteile aus ihrer Zwangsverbindung.

Je weiter die Geschichte aber voranschreitet und je mehr sich die Figuren öffnen, desto herzlicher wird alles. Dabei ist es zwar größtenteils etwas vorhersehbar, aber nicht weniger schön mitzuerleben, wie sich die Figuren anfreunden und sich auch selbst weiterentwickeln können.

Die Verbindung ist wirklich speziell und trotzdem könnte sie so aus dem Leben geschrieben sein, wenn alt und jung so intensiv und ausdauernd aufeinandertreffen.

Die Nebenfiguren bleiben bis auf Brittas beste Freundin Iris eher nebensächlich, passen aber trotzdem auch gut zur Geschichte. Iris ist für mich der wahre Star, da sie wirklich toll zu Britta passt und auch oftmals als Vermittler zwischen den beiden Sturköpfen fungiert.

Das Ende ist dann definitiv ziemlich traurig, passt aber doch auch irgendwie zum Leben und zur Geschichte.

Die Sprecherleistung konnte mich soweit auch überzeugen. Die Kapitel werden abwechselnd aus den jeweiligen Perspektiven erzählt. Vor allem Adams Seite fand ich durch Patrick Mölleken sehr gut vertont. Bei Gabriele Blum habe ich anfangs etwas gebraucht, um mit der Art der Lesung warm zu werden, genauso wie mit Britta selbst, aber dann hat es gut gepasst. Insgesamt finde es aber etwas irritierend, wie der Name Adam ausgesprochen wird. Denn irgendwie klingt es im Hörbuch eher wie Ordam.

Fazit:
Eine ganz besondere Geschichte, auf die man sich einlassen können muss. Es dauert etwas, bis sie ihren ganzen Charme entfaltet, aber nach einer gewissen Zeit wollte ich immer mehr hören und Zeuge davon werden, wie diese beiden völlig unterschiedlichen Figuren wahre Freunde werden. Dabei gibt es wenig Überraschungen, aber die Gefühle sind echt und tiefgründig und zum Schmunzeln gibt es ab und an auch was. Das Ende ist dann etwas traurig, aber doch sehr passend und ich werde die Geschichte bestimmt irgendwann nochmal hören. Somit vergebe ich sehr gute 4 Sterne und eine Hör- bzw. Leseempfehlung für alle, die gerne solche Geschichten hören.

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