Benutzer
Benutzername: 
Nele33

Bewertungen

Insgesamt 769 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2025
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


ausgezeichnet

"Die Lektorin-Ich schreibe dein Ende" von T.J. Hammann ist das erstaunliche Debüt des Autors. Nach der Leseprobe war mir klar, diesen Thriller muss ich unbedingt lesen.

Lilli Ziegler ist Lektorin und bekommt ein unfassbares Manuskript auf ihren Tisch. Schon nach ein paar Zeilen ist ihr klar, dieses Manuskript ist real und nicht wie normalerweise fiktiv. Jemand hat sich Zugang zu ihrem Haus verschafft und droht ihr offen in dem Manuskript. Für sie steht fest, dies muss sie der Polizei melden. Diese nimmt den Vorfall zwar auf, aber in ihren Augen erst einmal nicht Ernst genug. Im ersten Moment verdächtigt sie ihren Ex- Mann Daniel. Dann folgt ein zweites Manuskript, welches ihr klarmacht, sie muss sich und vor allem ihre Kinder Theo und Emma schützen.
Durch Zufall trifft sie auf ihre Jugendliebe Kasper, der glücklicherweise Kontakte zu Sicherheitsfirmen hat und sie ihr Haus dadurch relativ schnell sichern lassen kann. Das dritte Manuskript ändert dann alles und Lilli wird vom Opfer zur scheinbaren Täterin.

Mich hat die Geschichte absolut überrascht und begeistert. Die einzelnen Kapitel sind kurz und knackig. Der Autor hat mich immer wieder auf falsche Fährten geschickt und mit dem absolut unerwartetem Finale setzte er noch einen obendrauf.
Lilli als Protagonistin schien teilweise etwas naiv und überfordert, was aber zu ihrer Ausnahmesituation passte. Die Atmosphäre war durchweg dicht, bedrückend und dabei unfassbar spannende.

Ich freue mich heute schon auf das nächste Buch von T.J. Hammann.

Bewertung vom 27.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

"Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen hat mich mehr als überrascht. Für mich war es das erste Buch des Autors und hat mich mit einer absoluten Wohlfühlatmosphäre belohnt.

Inge, kurz vor ihrem 100. Geburtstag, erfüllt sich einen letzten Lebenswunsch: Noch einmal von der kleinen Insel Föhr ins große New York, in dem sie als junge Frau gelebt hat. Nun macht sie die Reise mit ihrer 20-jährigen Urenkelin Swantje, der sie mit ihren Beziehungen zu einem beruflichen Start helfen möchte. Das Buch ist in zwei Zeitzonen, der Vergangenheit und der Gegenwart geschrieben, wobei mich der Part von Inges Leben in New York in einer weltlichen Umbruchszeit mehr begeistern konnte.

Der Autor hat reale Geschichtsereignisse perfekt in Inges Lebensgeschichte verwoben und wirft einen interessanten Blickwinkel auf das Leben in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die handelnden Personen wie Karolina und Giovanni sind wunderbar und sogleich sympathisch gezeichnet und porträtiert. New York wurde lebendig beschrieben und weckte in mir einige Erinnerungen an meine eigene Reise dorthin. So bunt und unterschiedlich wie eine Stadt nur sein kann.
Gleichzeitig habe ich das Gefühl sehr viel über eine Föhrer Community erfahren zu haben, welche mir bis dato gar nicht bekannt war.

Nach dem Lesen steht für mich fest, dass dies nicht mein letzter Roman von Janne Mommsen sein wird.

Bewertung vom 21.04.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Der letzte Mord am Ende der Welt ist nicht mein erstes Buch von Stuart Turton und wie auch die anderen Bücher verlangt dieses ein großes Maß an Konzentration beim Lesen.

Eine griechische Insel ist der letzte Ort auf der Erde, der für Menschen bewohnbar ist und 122 Personen leben dort geschützt vor dem tödlichen Nebel der Welt. Als das Schutzsystem der Insel durch einen Mord ausfällt, haben die Bewohner genau 107 Stunden Zeit den Mörder zu finden und ihre Welt vor dem Untergang zu schützen. Soweit so gut. Die Gesellschaft auf der Insel besteht aus drei Ältesten, die quasi verehrt werden und der jüngeren Generation, die den Ältesten dienen. Geleitet wird die Welt von einer KI, die vernetzt mit den Gehirnen der Bewohner alle Gedanken und Geschehnisse auf der Insel mitbekommt. Sie ist in gewissem Sinne der Kopf der Insel.

Nach einem spannenden Einstieg, von dem ich durch den Klappentext schon einiges wusste, begann die Geschichte für mich ein wenig auseinander zu fallen. Es gab für viele unterschiedliche Szenarien Informationen, die sich mir nicht immer auf den ersten Blick erschlossen.
Nach einer Lesepause gelang mir dann allerdings wieder ein sehr guter Einstieg und die einzelnen Figuren, besonders Emory sind mir näher gekommen.

Meine Erwartung an das Buch war eine gänzliche andere, als die, die ich letztendlich bekommen habe. Dennoch konnte mich dieses Genre Mix insgesamt gut unterhalten, auch wenn einige Informationen für mein Empfinden überflüssig waren und etwas von der Spannung nahmen.

Bewertung vom 21.04.2025
Marrs, John

Du hast mich zuerst getötet


ausgezeichnet

Mit "Du hast mich zuerst getötet" hat John Marrs wieder einmal unter Beweis gestellt, wie ein guter Psychothriller aufgebaut sein muss.

Der Prolog lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, die Angst der gefangenen Frau war quasi spürbar und ließ grausames ahnen. Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Liv, die mit ihrer Familie in die Nachbarschaft von Anna und Margot zieht. Anna und Margot scheinen auf den ersten Blick unterschiedlich und doch sind sie so etwas wie Freundinnen. Erzählt wird in den Perspektiven der drei Frauen, und einer unbekannten 4 Person, die ich eine ganze Weile nicht zuordnen konnte.

John Marrs hat hier perfekt die Charakterisierung der Personen umgesetzt und das Buch war durch die kurzen Kapitel wie ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Wie immer bei diesem genialen Autor, hatte ich häufig das Gefühl die Lösung zu kennen, um dann im nächsten Kapitel eines Besseren belehrt zu werden und die Story sich wieder um 180 Grad drehte.

Ich kann das Buch nur allen empfehlen, die Spannung, Psychologie und unerwartete Wendungen genießen möchte.

Bewertung vom 17.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


weniger gut

nicht überzeugend
Vorsehung der Autorin Liane Moriarty hatte mich mit der Leseprobe absolut in seinen Bann gezogen.

Ihren Flug haben sich die Passagiere bestimmt anders vorgestellt. Sie sind mit ihren Gedanken ganz woanders, als eine kleine alte Dame sich von ihrem Platz erhebt und durch die Gänge geht. Normalerweise nicht sehr verwunderlich, doch diese Dame prophezeit ihnen ihren Todeszeitpunkt inklusive Ursache ihres Ablebens.
Anfangs nehmen die Passagiere es nicht ernst, doch nach und nach machen sie sich Gedanken zu ihrem Leben.

Der Einstieg in die Geschichte war spannend, doch leider verlor sich für mich die Autorin in langatmigen Beschreibungen und die Sprünge der Perspektiven haben sich mir nicht wirklich erschlossen.

Insgesamt bin ich, trotz der guten Grundidee von dem Buch aufgrund fehlendem roten Faden und Moralisierungen enttäuscht.

Bewertung vom 15.04.2025
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Schmerz" des Autors Jón Atli Jónasson ist der Auftakt eine Reihe um das außergewöhnliche Ermittlerduo Dora und Rado. Schon bei der Namenswahl hat sich der Autor anscheinende etwas gedacht, erhält man durch umstellen doch beide Namen.

Morgan, ein Teenagerin, verschwindet beim Klassenausflug im Thingvellir-Nationalpark spurlos. Das Einzige, was von ihr gefunden wird, ist ein nasser Schuh und ihre Jacke. Dora, die nach einer Verletzung im Dienst nur noch Innendienst absolviert, wird aufgrund mangelnden Personals mit dem Fall betraut. An ihre Seite wird Rado gestellt, der privat mit einer großen Razzia verknüpft ist und darum zur Verfügung steht. Bei ersten kennenlernen sind sie nicht voneinander begeistert, obwohl sie im Kommissariat beide zu den Außenseitern zählen. Der Vater des Mädchens zeigt nicht viele Sorgen und nimmt ihr verschwinden anscheinend sehr locker.
Gleichzeitig wird nach der Razzia in Rados privaten Umfeld ermittelt und er beurlaubt. Doch dies hält ihn und auch Dora, die sich zwischenzeitlich eine Verletzung zugezogen hat, nicht davon ab weiter zu ermitteln. Hängen die Drogen Mafia und das Verschwinden des Mädchens vielleicht zusammen?

Der Schreibstil war kurz und knackig und machte den Einstieg ins Buch leicht. Doras Geschichte nahm etwas viel Raum ein und die Suche nach dem Mädchen blieben da ein wenig im Hintergrund, was ich aber nicht als sehr störend empfunden habe.
Rado und Dora als Ermittlerteam haben ein großes Potenzial zu einem tollen Team zusammen zu wachsen und einige Fälle gemeinsam zu lösen. Die beiden Handlungsstränge wurden logisch zusammengeführt und auch die Auflösung konnte mich überzeugen.

Ich kann "Schmerz" gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 15.04.2025
Venske, Regula

Die Schneckenkönigin - 'Wenn aber deine Hand dir Ärgernis schafft, so hau sie ab.'


gut

Die Schneckenkönigin - »Wenn aber deine Hand dir Ärgernis schafft, so hau sie ab.« der Autorin Regula Venske war für mich das erste Buch der Autorin.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir aufgrund des eigenwilligen Schreibstils der Autorin nicht so leicht. Da hätte ich mich vorher informieren müssen. Romy ist wie im Klappentext beschrieben eine wirklich außergewöhnliche Psychotherapeutin. Ihre Gedankengänge bzgl. ihrer Klienten konnte ich allerdings sehr gut nachvollziehen. Als Protagonistin konnte ich mit ihr leider nicht wirklich warm werden. Fasziniert hat mich die Darstellung ihres eigenen Privatlebens, bei dem sie nicht spürt, wie weit sich ihre eigene Familie von ihr entfernt hat.
Die Morde, die gleichzeitig in unterschiedlichen Ländern auf brutalste Weise stattfinden, haben viele Fragezeichen hinterlassen und der ermittelnde Kommissar in Hamburg wirkte teilweise sehr unmotiviert, aber dabei mit den besten Gedanken.

Nach Beenden des Krimis bin ich immer noch zwiegespalten, inwieweit die Autorin mich fesseln konnte. An manchen Stellen verwirrten mich die Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln genauso stark wie sie mich begeisterten.

Insgesamt war das Buch für mich eine neue Erfahrung hinsichtlich des Schreibstils und Aufbaus eines Kriminalromans.

Bewertung vom 09.04.2025
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20


sehr gut

Ostseedämmerung ist der mittlerweile 20. Fall in dem Pia Korittki mit ihrem Team ermittelt.

Als Trine und Vito im Teich auf dem Gutshofgelände einen Gegenstand finden, der sich als Gewandfibel entpuppt, ahnen die Kinder nicht, dass sie hier eine Spur zu einem Cold Case entdeckt haben. Vor 18 Monaten war die Archäologiestudentin Mira Schneider spurlos verschwunden, bei ihr die Gewandfibel. Pia und Broders sollen nun entscheiden, ob dieser Fund zu einer neuen Ermittlung führt. Nach einem Besuch im Dorf und Befragungen der Bewohner haben sie schnell den Verdacht, dass vor 18 Monaten einiges unter den Tisch gekehrt wurde und die Bewohner mehr wissen als sie sagen.

Nachdem Pia und das K1 den Fall wieder aufrollen, wird kurz darauf Mias Leiche gefunden und die Ermittlungen nehmen Fahrt auf. Es gibt unzählige Verdächtige, nicht nur unter den Dorfbewohner, auch die Mitarbeiter der Ausgrabungsstätte an der Mia beschäftigt war, rücken in den Fokus von Pia und Broders.
Als Broders verschwindet, ist klar, dass sie dem Mörder wohl näher gekommen sind als sie ahnen.

Mir persönlich hat der 20. Fall um einiges besser gefallen, auch wenn das Ende ziemlich abrupt und überstürzt kam.
Es besteht Hoffnung, dass im nächsten Band das Privatleben von Pia endgültig geklärt wird und die Geschichte mit Hinnerk ein Ende nimmt. Diese nimmt für mich in den letzten Bänden einfach neben den Ermittlungen zu viel Raum ein.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 08.04.2025
Ben Saoud, Amira

Schweben


gut

Amira Ben Saoud hat mit "Schweben" eine Dystopie veröffentlicht, in der es augenscheinlich keine Gewalt, und nach einer Klimakatastrophe nur einzelne Siedlungen auf der Welt existieren, welche nur den Zweck haben, Waren zu tauschen, um ein Überleben zu sichern.

In den Siedlungen herrscht scheinbar keine Gewalt, es gibt starre Regeln und verlassen kann man die Siedlung nicht. Auf Menschen, die den Versuch unternehmen, die Grenze zu übertreten, wird ohne Pardon geschossen. Die schlimmste Strafe, die in der Siedlung bekannt ist, ist die Ausstoßung aus der Gemeinschaft. Auch wenn das System keine Gewalt auf ihre Bürger ausübt, so verprügeln sich Jugendliche aufs Äußerste und es gibt Tote, welche dann im Abgrund entsorgt werden.

Die Protagonistin des Buches, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat für sich den Beruf der Begegnung kreiert. Durch dieses hineinfinden in fremde Personen und diese für andere zu repräsentieren, hat sie sich und ihre eigene Identität verloren. Ihr neuer Auftrag lässt sie jedoch an ihre persönlichen Grenzen kommen. Emma, die Frau, die sie für Gil verkörpert, ist für sie ein Rätsel und ist sie wirklich aus der Siedlung geflüchtet?

Mich lässt die Dystopie etwas zwiegespalten zurück. Die Thematik und auch der Klappentext haben mich sehr angesprochen, doch mit der Umsetzung hadere ich. Der Einstieg war spannend, doch aufgrund des distanzierten Schreibstils konnte ich mit der Protagonistin ohne Namen nicht warm werden. Das Ende lässt mich mit zu vielen Fragezeichen zurück, auch wenn sich das Buch insgesamt gut und flüssig lesen lässt.

Bewertung vom 03.04.2025
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

In "Die Kammer" begleite ich als Leserin eine Gruppe von 6 Sättigungstauchern bei einem ihrer, nicht ungefährlichen Tauchgängen, um die Ölpipelines in den Tiefen der Nordsee zu kontrollieren.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Ellen Brook geschildert, die in der Truppe die einzige Frau ist. Der Einstieg in das Buch ist sehr beklemmend, die Schilderung der Enge in der sogenannten Kapsel, in der die Taucher nun für 4 Wochen leben müssen, löste schon beim Lesen Ängste in mir aus. Es gibt keinen Platz und vor allem auch keinerlei Privatsphäre. Ellen beschreibt ihre Kollegen sehr genau und die meisten kennt sie schon von der anderen Tauchgängen. Das wichtigste ist das große Vertrauen, welches man seinen Kollegen bei diesen Tauchgängen entgegenbringen muss.
Gerade dieses Vertrauen wird immens erschüttert, als einer der Taucher tot aufgefunden wird. Die Kapsel muss schnellstmöglich dekompensiert werden, aber auch dies dauert 4 ganze Tage, ansonsten wären die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Taucher verheerend und können zum Tod führen. Doch nun beginnt die Suche nach der Todesursache, zumal es nicht bei einem Toten bleibt. Gefangen in der Kapsel ist inzwischen jeder verdächtig und bei den übrigen Teilnehmern entstehen Ängste, Paranoia und irrationales Verhalten.

Für mich war es super interessant so viel über den Beruf des Sättigungstauchers verpackt in einen spannenden Thriller zu erfahren. Hinzu kommt, dass es der Autor schafft, die beklemmende und bedrückende Atmosphäre durchweg aufrechtzuerhalten.

Auch wenn das Ende nicht nach meinem Geschmack war, vergebe ich gerne 4 Sterne.