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Nancy
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Thüringen

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Bewertung vom 05.07.2021
Lüders, Fenja

Der Traum von Freiheit / Speicherstadt-Saga Bd.3


sehr gut

Hamburg in den 30er- Jahren:
Ein letztes Mal muss Mina für sich, ihre Familie und ihre Freunde (und natürlich für das Kontor) stark sein und kämpfen.
Über der gemütlichen Hansestadt wehen die Hakenkreuzflaggen und der Nationalsozialismus rundum Hitler breitet sich immer schneller im ganzen Land aus.
(Juden-)Hass, Verfolgung, Zensur, Terror und Gewalt werden allmählich zur Tagesordnung bis schließlich erneut der Krieg ausbricht.
In aller Heimlichkeit helfen Mina und ihre Freunde denen, die das Land verlassen wollen, ehe es zu spät, bis sich letztlich jedoch auch für die Familie Deharde die Situation zu spitzt und jeder weitere Schritt genaustens überlegt sein muss.
Doch Mina gibt nicht auf und macht weiter. Bis das Schicksal erneut zu schlägt.

Auch der dritte Teil der Speicherstadt-Saga „Der Traum von Freiheit“ von Fenja Lüders, war meiner Meinung nach wieder einmal super gelungen und schön zu lesen, wenn auch jedoch etwas schwächer im Vergleich zu den zwei vorherigen Bändern.

Das Buch repräsentiert abermals wunderbar die damalige Zeit mit all ihren Geschehnissen, der anfänglichen Einfältigkeit der Menschen und später dann die immer größer werdende Angst unter jenen und trotz dessen wird ziemlich deutlich, dass die Zeit eher vom "Weggucken" vor der Realität und nicht von Handeln geprägt war. Weswegen die Machenschaften rundum Hitler und seiner Gefolgschaft sich stets unaufhaltsam weiter und radikaler entwickeln konnten.

Allerdings fand ich die geschichtliche Einbindung der Ereignisse, vor allem zum Ende hin, etwas enttäuschend.
Der Zeitstrahl wurde - bis auf einige Ereignisse- ziemlich schnell abgearbeitet.
Ich hätte mir hier an manchen Stellen mehr Tiefgründigkeit gewünscht.

Auch bei einigen Handlungssträngen hat mir persönlich ,die bereits erwähnte, Tiefgründigkeit gefehlt.
Ich hätte mir hier eindeutig gewünscht, dass man teilweise detailliertere Schilderungen zu den einzelnen Schicksalen bekommen hätte.

Außerdem hat mir leider an der ein oder anderen Stelle der Konflikt und das „Drama“ gefehlt.
Alles in allem ist Mina doch noch sehr glimpflich aus der ganzen Geschichte rausgekommen.
Ich habe hier irgendwie den nähere Konflikt bzw. das Aufeinandertreffen mit den Nazis vermisst.
Die Handlungsstränge, rundum bestimmte Charaktere und Aktionen, hätten viel Konfliktpotenzial besessen, um darauf aufzubauen, stattdessen wurden im Verlauf der Story jegliche Konfliktpunkte ziemlich schnell aus der Welt geschaffen und spielten im Fortgang keine tragende bzw. einschneidende Rolle mehr.

Nichtsdestotrotz gab der Abschluss des Buches mir ein sehr befriedigendes und beruhigendes Gefühl.
Das Ende war schön und tut der Seele wahrlich gut, man hat nicht das Gefühl ratlos und aufgewühlt zurückgelassen worden zu sein. Besonders gut fand ich außerdem, dass sich am Ende der Kreis zum Prolog des ersten Bandes geschlossen hat.

Darüber hinaus hat der Schreibstil mir wieder einmal, wie auch bereits in den anderen Büchern, super gefallen.
Zeitgenössisch, zum Handlungsort passend, detailliert und somit sehr emotional sowie bild- und lebhaft.
Die Atmosphäre der Zeit - die Angst, die Ungewissheit, das Unheil der Menschen - konnte die Autorin für mich dadurch abermals sehr gut einfangen und repräsentieren.

Zusammenfassend schlichtweg in meinen Augen ein angenehm zu lesendes Buch sowie ein schöner, gelungener Abschluss der Saga, wenngleich auch mit einigen Schwächen, über die man jedoch gekonnt hinwegsehen kann.

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