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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 942 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2021
Schröder, Jürgen Friedrich

Feenders (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Familie Feenders bewirtschaftet einen Bauernhof in Deutschlands Norden. Bis zum Jahr 1935 achteten sie kaum auf die Politik. Allerdings wurde dann Theo abgeholt, von der Gestapo und mit dem Desinteresse war es schlagartig vorbei. Freie Meinungsäußerung? Gab es nicht mehr. Denunziationen durch Freunde und Verwandte? Gab es täglich. Die Angst ging um in Deutschland.

Es ist nicht zu leugnen, dass viele sich von Herrn H. Im wahrsten Sinne des Wortes eine „Erlösung“ erwarteten. Sie wollten nicht mehr zum großen Strom der Arbeitslosen gehören und keineswegs weiter unter den Folgen des verlorenen Krieges leiden. Der Mann hatte angeblich Charisma und seine Reden sprachen nicht nur die Frauen an. Die Umerziehung zum Fanatismus fand bereits im Kindesalter statt. Alle, die dem „Führer“ nicht genehm waren, wurden verfolgt und getötet. Das „unwerte Leben“ gehört leider heute nicht mehr zum Focus der Historiker und Autoren.

Es sind unterschiedliche Geschichten von Augenzeugen, die Herr Jürgen Friedrich Schröder zu einem Roman verarbeitete. Roman deshalb, weil er nicht nur Fakten darlegt, sondern auch ein wenig Fantasie mit einfließen ließ. Er wechselt dabei zwischen „Kriegsberichten“ und dem Geschehen rund um die Feenders. Dass er direkt am Anfang das Personenregister stellte, gefiel mir gut. Ebenfalls die Erläuterung zum „Blumenfeldzug“ und dem „Anschluss Österreichs“ kannte ich so noch nicht.

Neben Erzählungen von Zeitzeugen bediente sich der Autor auch etlicher Quellen, die im Anhang als „Quellen- und Literaturverzeichnis“ angegeben sind. Ein roter Faden war nicht durchgehend zu erkennen und das störte meinen Lesefluss. Die persönliche Meinung des Autors zu den Geschehnissen rund um das „Dritte Reich“ teile ich so nicht. Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich unterstreiche, dass viele der Schergen und treuen Handlangern Hitlers sich nach dem Krieg gegenseitig als Mitläufer darstellten. Sie alle bekleideten weiterhin hohe Ämter und wurden nie belangt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2021
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Kommissarin Anna Wagner hat es geschafft. Wie gut, dass Hendrik sich einschaltete und sie in St. Peter-Ording bleiben darf. Jetzt heißt es für sie, einen mehr als schwierigen Fall zu lösen. Es geht nämlich um das Verschwinden eines Kindes und dem Verdacht, dass es missbraucht und getötet wurde. Kein Ermittler wird davon nicht emotional an seine Grenzen gebracht. Vor 15 Jahren verschwand ein Junge aus der Jugendherberge und sowohl Journalisten als auch Einwohner des Ortes waren mit ihrem Urteil schnell bei der Hand. Dass sie dadurch Existenzen zerstörten, das interessierte sie nicht.

Schon das erste Buch über Hendrik und Anna gefiel mir gut und auch "Nordwestzorn" ist sehr gut gelungen. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind stimmig und niemals langweilig. Direkt nach den ersten Seiten beginnt die Spannung. Nein, es gibt keine Schießereien oder zerstückelte Leichen. Hier geht es gemächlich und absolut realistisch zu. Auch dass die Autorin immer mal wieder das Privatleben der Ermittler einfließen lässt, störte mich nicht.

Die Charaktere sind hier im zweiten Band gewachsen. Sie entwickelten sich nachvollziehbar. Der Vater Hendrik wird nicht als Übermensch gezeigt und die Kinder so, wie Jungen in dem Alter halt sind. Auch die Tatsache, dass Anna und Hendrik nicht sofort in der Kiste landen, lässt auch in der Beziehung die Spannung wach. Ja, die Bücher von Svea Jensen sind so geschrieben, dass jeder sich in die Umgebung von St. Peter-Ording „beamen“ kann.

Bewertung vom 25.05.2021
Golz, Manuela

Sturmvögel


sehr gut

Nein, das passt Emmys Großmutter Alma überhaupt nicht. Ihr Sohn möchte, dass Emmy zur Schule geht, um lesen und schreiben zu lernen. Wozu das Ganze, so fragt sie, da das Kind ja eh heiratet. Aber sie versteht viele Dinge nicht, die ihr alle zu neumodisch sind. Emmy ist ein schlaues, aufgeschlossenes Mädchen. Ja, zuweilen etwas vorwitzig und immer schlagfertig. Sie durchlebt etliche Schicksalsschläge, verliert aber nie ihren Humor. Zwei Weltkriege liegen hinter ihr und jetzt wurde sie 86 Jahre alt. Dankbar schaut sie zurück und freut sich, dass sie ihren Kindern auch nach dem Tod noch eine Überraschung bieten wird.

„Seine Ausstrahlung glich der einer namenlosen, vorbeihuschenden Feldmaus, irgendwo am Wegesrand.“ Ein Gedanke Emmys über den Professor, der sie untersuchte. Von diesen Sätzen gibt es viele und sie lockern das ansonsten mitunter sehr traurige Buch ein wenig auf. Beeindruckend, wie auch junge Frauen mit den freudlosen Ereignissen während und nach den Schlachten umgingen. Man muss ja bedenken, wie nah die zwei Kriege aufeinander folgten und nein, eine unbeschwerte Jugend gab es nicht. Hunger und Wohnungsnot herrschten vor.

Der Roman beschreibt ein wenig auch die Geschichte der Großmutter von Manuela Golz. Dazu gibt es am Schluss des Buches ein Interview zu lesen. Mir gefiel, wie Frau Golz die Gründe für das Wachsen der NSDAP beschrieb. Warum die Menschen sich von Herrn H. so viel versprachen und wie stolz junge Männer in den Krieg zogen. Die Enttäuschung kam dann später und ja, die Verantwortlichen zogen sich oft durch Suizid aus der Affäre. Einige Begebenheiten bekommen viel Raum, während andere nur angerissen wurden. Trotzdem fesselte mich das Buch sehr und ich würde es jederzeit wieder lesen.

Bewertung vom 15.05.2021
Wiebicke, Jürgen

Sieben Heringe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erst als seine Mutter die Diagnose bekam, ein bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse würde ihr Leben beenden, begann der Autor mit dem Schreiben des Buches „Sieben Heringe“. Zunächst auf einer „Kladde“, die er bei Besuchen am Krankenbett seiner Mutter mit sich führte, notierte er deren Erlebnisse stichpunktartig. Das war ihm wichtig, weil auch sie eine der letzten Zeitzeuginnen war, die über die Zeit des Nationalsozialismus berichten konnte. Vor dem Tod seines Vaters war es anders. Auch der wollte reden aber Jürgen Wiebicke schrieb die Berichte nicht auf. Er schreibt in seinem Buch darüber aus dem Gedächtnis.

„Sieben Heringe“ ist ein sehr privates Buch und trotzdem steht es exemplarisch für viele, die als Jugendliche den Zweiten Weltkrieg erlebten. Sie mussten mitansehen, wie ihre Elternhäuser verbrannt oder von „Feinden“ in Besitz genommen wurden. Dass sie nach dem Ende des Krieges nur noch schweigen konnten, ist logisch. Niemand überlebte dieses Inferno ohne gesundheitliche Beeinträchtigung. Und wir jammern, weil wir ein ganzes Jahr nicht in den Urlaub fahren konnten. (Corona) So ändern sich die Menschen und deren Bedürfnisse.

Die Sprache des Autors gefiel mir sehr gut. Sie hebt sich wohltuend von vielen Büchern des sogenannten „Mainstreams“ ab. Obwohl es in „Sieben Heringe“ um Leid und Verlust geht verstand es der Autor, die niederdrückenden Erlebnisse durch leisen Humor erträglich darzustellen. Sehr beeindruckend und realistisch empfand ich die Darstellung von Hospizen. Diese Einrichtungen sind wahrlich eine der besten Alternativen zum Sterben im Seniorenheim. Seine persönliche Meinung zu Ansichten einiger Parteigrößen des Bundestages kann ich nur unterstreichen. „Holocaust ein Fliegenschiss“ ist nur ein Beispiel dafür.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2021
Kaube, Jürgen

Hegels Welt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Georg Friedrich Wilhelm Hegel lebte und arbeitete während eine Zeit im Umbruch. Nein, er war nicht mit allen Neuerungen zufrieden und besonders das Vorgehen während der Französischen Revolution störte ihn sehr. Aber auch zu anderen bahnbrechenden Ereignissen bekundete er ohne Scheu seine Meinung. Zu seinen guten Bekannten zählten unter anderem Goethe und Schiller. Aber auch mit Philosophen unterhielt er sich gerne. Seine Schwester unterstützte ihn wo sie konnte. Leider wird das in anderen Biographien nicht erwähnt.

Ich las bereits einige Biographien Hegels und zuletzt auch eines über seine Schwester. Dieses hier hebt sich aber von weiteren Büchern zum Thema Hegel ab. Der Autor schreibt ausführlich über das private Leben das Mannes. Das macht er so unterhaltsam, dass es mir zuweilen vorkam, als läse ich einen gut recherchierten Historischen Roman. Die Werke Hegels kamen ebenfalls nicht zu kurz. Seine Zeit in Stuttgart und Jena waren mir beim Lesen so präsent, als säße ich mit ihm in seiner Stube. Kein Wunder, dass „Hegels Welt“ für den #DSP21 nominiert wurde.

Bewertung vom 14.05.2021
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Verlorene Engel“ ist bereits der 6. Band, in dem Max Heller ermittelt. Dass der Ort des Geschehens auch dieses Mal Dresden ist, wird für Fans des Autors keine Neuigkeit sein. In diesem Buch geht es um Vergewaltigungen, die im Spätherbst des Jahres 1956 stattfanden. Als dann auch noch die Familie Heller ins Fadenkreuz der Täter gelangt, müssen Heller und sein Team bis an den Rand der Erschöpfung arbeiten. Sie sind sich darüber im klaren, dass der Täter sonst weitere Frauen überfallen und missbrauchen wird.

Max Heller ist ein sympathischer Ermittler und er lebt und arbeitet in Dresden. Dass auch der Autor dort lebt und sich hier bestens auskennt, ist klar erkennbar. Das Buch zeugt von Ortskenntnis. Für Dresdner mit Sicherheit ein Grund, die Bücher des Autors zu lesen. Aber auch dann, wenn kein direkter Bezug zur Stadt besteht, sind die Romane unterhaltsam. Dieses Mal störten mich allerdings die persönlichen Probleme des Kommissars. Sie bekamen für meinen Geschmack zu viel Raum.

Trotz der Kritik fühlte ich mich auch vom 6. Band gut unterhalten. Gewohnt spannend und mit vielen Wendungen, kam ich erst kurz vorm Ende darauf, wer die Täter sind. Häufige Dialoge und die bildhafte Sprache machen möglich, dass „Verlorene Engel“ ohne viel Konzentration zu lesen ist. Frank Goldammer kann es also immer noch.

Bewertung vom 11.05.2021
Schmid, Eva-Isabel

Paracelsus - Die Fragen der Toten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Theophrastus Bombast von Hohenheim, kurz Theo, war und ist noch immer ein berühmter Arzt und Namensgeber von Schulen und Instituten. Bekannt ist er als Paracelsus. In dem Buch wird von seiner Flucht vor den Häschern, die ihn der Ketzerei beschuldigen, berichtet. Wie gut, dass sein Freund Simon ihn begleitet. Caspar kämpft in der Heimat Basel gegen die Pest und der Reisende Paracelsus wird von vielen Menschen als Heilsbringer gefeiert. „Paracelsus Die Fragen der Toten“ zeigt eindrücklich, wie schwer es Mediziner hatten, die gleichzeitig forschten und dabei nicht mit den „Oberen“ der Kirche einer Meinung waren.

Erfrischend humorvoll und ausgeschmückt mit vielen Beschreibungen von Menschen und Landschaft, gefiel mir der Stil sehr gut. Welche Maßnahmen Paracelsus ergriff, um seinen Patienten zu helfen, war ebenfalls klar beschrieben und wird zuweilen noch heute durchgeführt. Interessant fand ich die Begegnung mit Lucrezia Borgia und einigen weiteren Personen, die tatsächlich zu der Zeit lebten.

Mit Sicherheit war der Zeitaufwand der Autorin sehr hoch, wenn es um die Recherchen geht. Das macht das Buch einmal mehr lesenswert und sehr wertvoll. Ja, und spannend ist es noch dazu. Es ist der zweite Band einer Dilogie und ich rate dazu, das erste Buch vorher zu lesen. Eine Empfehlung gebe ich auf jeden Fall.

Bewertung vom 11.05.2021
Sullivan, Mark

Das letzte grüne Tal


sehr gut

1944 in der Ukraine beginnt die Geschichte einer lebensgefährlichen Flucht. Aber der Familie Martel bleibt keine andere Wahl, wenn sie überleben will. Emil, das Oberhaupt der Familie, möchte am liebsten alleine fliehen, da er die Männer der SS verabscheut. Jedoch sagen sie den Flüchtenden ihren Schutz zu und Emil beugt sich dem Wunsch seiner Ehefrau. Sie schließen sich dem Treck Richtung Westen an.

Wie der Familie Martel ging es zum Ende des Zweiten Weltkriegs vielen Menschen in der Sowjetunion. Dort, wo sie bereits seit vielen Jahren und auf Einladung der Zarin Katharina lebten, konnten sie nicht bleiben. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ließ Stalin die Menschen hungern und als dann die Deutschen auch noch bis Russland marschierten, war der Hass grenzenlos.

Das Buch „Unter blutrotem Himmel“ las ich und daher war ich gespannt, ob mir
„Das letzte grüne Tal“ ebenso gut gefällt. Auch in diesem Roman bildet das Erleben einer Familie die Grundlage. Die Struktur besteht also aus Fakten, wenn auch die Dialoge sich aus der Phantasie des Autors herleiten lassen. Mark Sullivan schildert recht drastisch, wie die Flüchtenden gequält und gedemütigt wurden. Der Hunger und auch Kälte ließ sie während ihrer Reise nie los. Wie mag es ihnen ergangen sein, als sie endlich im „Grünen Tal“ ankamen? Vor allen Dingen die beiden Söhne werden die Traumata wohl nie vergessen.

Neben der Gegenwart, also den Erlebnissen auf der Flucht, kehrt der Autor immer wieder in die Vergangenheit zurück. Das ist anstrengend und einziger Kritikpunkt von meiner Seite. Er schreibt sachlich und ich hatte nie das Gefühl, dass ich mir wie ein neugieriger Zuseher vorkam. Mal wieder wurde mir beim Lesen klar, wie die Speichellecker Hitlers ihre eigene Unvollkommenheit durch Mord an Minderheiten zu vertuschen suchten.

Bewertung vom 07.05.2021
Shakespeare, William

Hamlet


ausgezeichnet

Am 26. April 1564 wurde William Shakespeare geboren. Sein Geburtstag jährte sich also im Jahr 2014 zum 450. Mal. Dieser Jahrestag veranlasste dazu, vier seiner bekanntesten Stücke als Hörspiel zu veröffentlichen. Eindrucksvolle und bekannte Stimmen trafen sich auch bei „Hamlet“ und dazu zählen unter anderem Christiane Hörbiger und Wolfgang Reichmann. Der Inhalt des Stückes wird wohl jedem Interessierten bekannt sein und aus dem Grund wiederhole ich ihn hier nicht.

Es mag sein, dass William Shakespeare nicht bei allen Gymnasiasten beliebt war. Manche empfanden es gar als Qual, dass sie „gezwungen“ wurden, sich mit seinen Werken zu beschäftigen. Aber mal ehrlich, gibt es heute noch Dichter, die sich mit ihm messen können? Seine Brillanz in Sprache und Stil ist kaum erreichbar. Okay, das liegt auch immer am Alter der Hörenden. Will sagen, dass zum Beispiel ein Fitzek so ganz anders schreibt als der gute William.

Dieses Hörbuch gefiel mir sehr gut. Es fasst sehr gut zusammen, worum es bei Hamlet geht. Selbst dann, wenn jemand nie das Stück las weiß er, worum es hier geht. Schon zur Lebzeiten Shakespeares gab es Intrigen und Erbstreitigkeiten. Nicht nur diese beiden Tatsachen machen „Hamlet“ so zeitgemäß.

Bewertung vom 07.05.2021
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


sehr gut

Viele Jahre sind vergangen, seit Zach und Lizzie befreundet waren. Doch eines Tage meldet sich Zach bei der Anwältin Lizzie. Er wird des Mordes an seiner Frau verdächtigt und erwartet, um der alten Zeiten willen, dass Lizzie ihn verteidigt. Zunächst zögert sie mit einer Zusage, lässt sich aber zur Mithilfe überreden. Je näher sie sich mit dem Fall befasst, desto tiefer dringt sie ein, in das Eheleben der „Reichen und Schönen“. Dabei muss sie nicht nur Ungereimtes bei den Berichten ihres Mandanten feststellen. Auch ihre eigene Ehe sieht sie mit anderen Augen. Zumal sie sogar ihren eigenen Mann der Tat verdächtigt.

Die Autorin Kimberly McCreight feierte mit ihrem Thriller „Eine perfekte Ehe“ gute Erfolge in den USA. Auch mir gefiel das Buch gut, allerdings ist es für mich kein Thriller. Dafür war er zu langatmig und der Spannungsbogen flachte zuweilen sehr ab. Ja, es gab immer mal wieder Wendungen, die ich so nicht vermutete, die kamen mir allerdings nur selten schlüssig vor.

Was mir gut gefiel, dass war die Beschreibung von Ehepaaren, die sich selbst etwas vormachten. Jeder Makel wurde vertuscht und selbst die engsten Freunde kannten nur die Fassade. Da gibt es Alkoholiker, die immer wieder rückfällig werden und Partner, die sich nicht trennen können. Oder Swinger-Partys, bei denen die angeblich so tolerante Partnerschaft praktiziert wird. Kaum vorstellbar, dass Partner dabei zufrieden oder gar glücklich sind. Den Täter hat die Autorin sehr gut versteckt und ich ahnte erst kurz vor dem Ende, wer das war. In Maßen spannende Krim, die von Kristina Lake-Zapp gut übersetzt wurde.