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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 813 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2021
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


gut

Ich habe vor einigen Jahren das Buch "Mädchenmeute" gelesen. "Mädchenmeuterei" ist nun quasi der Nachfolger, und es gibt für uns Leser ein Wiedersehen mit den Protagonistinnen. Es ist aber nicht unbedingt nötig, "Mädchenmeute" zuerst gelesen zu haben, denn die Infos, die man daraus braucht, bekommt man auch so. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass man dann das erste Buch auch noch lesen wird.

Darum geht es: Bea, eine der Freundinnen aus der Mädchenmeute, ist verschwunden. Charlotte, die Ich-Erzählerin, bekommt Videos von ihr geschickt und findet so raus, dass sie in Marokko ist und Hilfe braucht. Sie bucht eine Schifffahrt nach Marokko auf einem Containerschiff für sich und ihre Eltern. Als die aber nicht mitfahren wollen, macht sich Charlotte heimlich mit den anderen Mädchen der Meute auf die Reise. Und auf dieser Reise erleben sie dann so manches Abenteuer und kommen auch in brenzlige Situationen.

Mir hat der Schreibstil der Autorin wie schon im ersten Buch sehr gut gefallen. Es ließ sich flüssig lesen. Die Videos von Bea zwischendurch fand ich ausgesprochen gut beschrieben.
Es gab für mich aber einige Schwächen: zum einen fand ich die einzige Erwachsene der Runde, die Journalistin Francesca, total überflüssig und auch unglaubwürdig, weil sie sich eigentlich genauso verhalten hat wie die Mädchen selbst. Da hätte man sich eine erwachsene Person auch sparen können.

Zum anderen fand ich die Vorgänge auf dem Schiff irgendwie sehr undurchsichtig und schwer nachvollziehbar. Und es kam mir zu wenig "Suche" von den Eltern der wieder verschwundenen Mädchen. Die Eltern von Charlotte wussten doch, dass sie diese Schiffreise gebucht hatte - warum kommen sie bitte nicht auf die Idee, dass sie sie ohne sie angetreten haben könnte?

Das Verhalten, die Gefühle und Gedanken der Menschen konnte ich dagegen sehr gut nachvollziehen - typische Teenager halt.

Im Großen und Ganzen hatte das Buch für mich einige störende Schwächen, dennoch würde ich sagen, dass es ein gutes Jugendbuch ist. Mir hat "Mädchenmeute" aber deutlich besser gefallen, weil es mir weniger konstruiert vorkam.

Bewertung vom 13.11.2021
Verroen, Dolf

Traumopa


ausgezeichnet

Leider können wir das Thema Sterben und Tod ja nicht von unseren Kindern fernhalten, auch wenn das viele von uns Eltern gerne tun würden.

Die Trauer von Kindern auszuhalten, sie darin zu begleiten und ihre Fraen zu beantworten ist nicht leicht. Zumal nicht jedem von uns der Glaube an Gott und an den Himmel innewohnt, mit dem wir kindliche Fragen erstmal gut beantworten könnten.

In dem Buch „Traumopa“ geht es um einen Jungen, der bei seinen Großeltern in Ferien ist, als plötzlich und unerwartet sein Opa stirbt. Und während die Erwachsenen ganz viel zu erledigenund zu organisieren haben, von dem sie ihn fernhalten wollen, erfahren wir Leser, wie der Junge sich fühlt. Er spricht mit seinem besten Freund, einem Muslim, über den Tod und über Gott, erinnert sich an besondere Momente und Gescichten seines Opas und nimmt auf seine Weise Abschied.

Das Buch kommt nicht mit Antworten und Erklärungen daer. Es versucht auch nicht, von der Trauer abzulenken oder sie zu überspielen. Es nimmt Trauer ernst. Das hat mir sehr gut gefallen, denn gleichzeitig schenkt es Hoffnung und es wird ganz deutlich, dass der Opa nie ganz weg sein wird, weil der Junge sich an ihn erinnert.

Die Illustrationen in diesem Buch, die immer eine Seite füllen, tragen diese Botschaft unglaublich gut mit. Es gibt dunkle, düstere und traurige Bilder. Diese wechseln sich aber immer ab mit farbenfrohen Bildern von Opa, seinen Träumen und Geschichten. Das ist toll gemacht, und so gehen die Geschichte und die Bilder eine ganz besondere Symbiose ein und begleiten und unterstützen sich gegenseitig.

Ich finde dieses Buch unheimlich gut gelungen und empfehle es definitiv weiter!

Bewertung vom 10.11.2021
Krauser, Uwe

Rosalie, die Feuerwanze


sehr gut

Meine Tochter wollte dieses Buch gar nicht lesen, weil ihr das Cover überhaupt nicht gefallen hat. Und ich muss mich da leider anschließen, denn mich spricht es auch nicht an. Ich hätte es aufgrund von Cover und Buchtitel in der Buchhandlung nicht in die Hand genommen.

Nun habe ich es über NetgalleyDE gelesen und festgestellt, dass es sehr schade ist, dass das Cover nicht überzeugt, denn die Geschichte tut es. Es ist eigentlich eine ganz einfache und unspektakuläre Geschichte (darum finde ich auch die Angabe bis 12 Jahre sehr hoch gegriffen und würde das auch maximal 10 Jahre runtersetzen), aber sie ist kindgerecht geschrieben und schön zu lesen. Es geht darum, dass die Feuerwanze Rosalie eines Tages von einem Jungen gefangen und in einem Glas gehalten wurde. Ihr gelingt der Ausbruch, und mit der Hilfe von allen möglichen Tieren findet sie am Ende wieder zurück zu ihrer Familie.

Dem Autor gelingt es wirklich gut, alle möglichen Informationen über die Tiere, die Rosalie trifft, in seiner Geschichte einzubauen, ohne dass es belehrend wirkt. Das gefällt mir gut - ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder Bücher abbrechen, wenn sie merken, dass es nur darum geht, dass sie irgendwas daraus lernen sollen. Hier wird das Wissen ganz nebenbei vermittelt, bleibt aber dennoch hängen. Das ist sehr gut gemacht!

Es wäre ansprechender gewesen, wenn es noch passende Illustrationen gegeben hätte, aber dennoch ist das wirklich ein lesenswertes Buch!

Bewertung vom 10.11.2021
Shusterman, Neal

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


gut

Ich mag die Bücher von Neal Shusterman sehr gerne und habe mich deswegen auf dieses hier sehr gefreut. Mein 13 jähriger Sohn hat es mit mir zusammen gelesen, ich gebe hier also unser beider Meinung wieder.

Die Idee des Buches finden wir interessant: Ein weißer, heterosexueller Junge aus der Mittelschicht in Amerika, der zuerst ungewollt, später aber gezielt, in parallele Welten springen kann und erfahren muss, dass es nicht leicht ist, eine perfekte Welt zu schaffen und es jedem Recht zu machen.

Leider konnte uns das Buch aber nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil ist super, wie wir es vom Autor gewohnt sind. Aber irgendwie schneidet er in diesem Buch unheimlich viele Themen an. Themen, die alle wichtig sind - gar keine Frage! Aber dadurch, dass er so viele in seine Geschichte hineingepackt hat, kratzt die Story immer nur an der Oberfläche und es kommt keine richtige Tiefe auf. Da wäre weniger mehr gewesen.

Das ist ein Phänomen, das ich in letzter Zeit gerade bei Jugendbüchern oft beobachte. Man will anscheinend niemanden übersehen oder vergessen und versucht deshalb krampfhaft, alles in eine Geschichte zu packen. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Und ich habe bisher auch noch kein Buch gelesen, bei dem das wirklich gut geklappt hat!

Aber zurück zu "Game Changer": Für meinem Sohn und mich blieb der Hintergrund, was eigentlich genau mit Ash passiert und warum gerade eher in diese Parallelwelten springt, völlig unklar. Warum wird ausgerechnet er der Mittelpunkt der Welt und erschafft sie neu? Ja, der Autor versucht, die ganzen Hintergründe zu erklären, aber so richtig zufrieden waren wir damit nicht, es bleiben zu viele Fragen offen.

Durch die häufigen Veränderungen der Welt ändern sich auch immer die Charaktere, so dass alle außer Ash selbst zu oberflächlich bleiben. Bei Ash bekommt man einfach mehr seiner Gedanken und Gefühle mit, die aber auch nicht immer so ganz stimmig waren. Er macht sich zwar viele Gedanken, aber für uns waren seine Gefühle nicht so recht nachzuempfinden.

Ich habe das Buch auch als Hörbuch gehört und muss sagen, dass es mir beim Lesen deutlich leichter gefallen ist, der Story zu folgen. beim Hören habe ich leider immer wieder den Faden verloren. Aber den Sprecher finde ich wirklich klasse!

Meinem Sohn hat das Buch nicht gefallen, er fand es sehr anstrengend zu lesen und hatte das Gefühl, er würde eine Schullektüre lesen. (O-Ton: "Ich mag es nicht, wenn ich ein Buch lese, das mir unbedingt etwas beibringen will!")

Vielleicht hatte ich von der Story zu viel erwartet, aber für mich ist es leider nur Durchschnitt.

Bewertung vom 03.11.2021
Merchant, Judith

Hanni hat Nikoläuse / Hanni Bd.1


ausgezeichnet

Die meisten Eltern und Kinder kennen die Situation, die in diesem Buch beschrieben wird. Hannis Kopf juckt wie verrückt! Sie hat (Niko-) Läuse. Und leider kann man die kleinen Gesellen nicht einfach wegschicken, denn dafür muss man Nikoläusisch sprechen können. Der Kinderarzt kann es zwar, aber die frechen Nikoläuse hören nicht auf ihn. Um Glück hat die Apothekerin ein Nikoläuse Shampoo, mit dem man in der Badewanne (mit Kakao für Hanni) eine Nikoläuse-Abschiedsparty feiern kann….

Ich finde es klasse, wie fröhlich und kindgerecht die Autorin hier von einem Thema erzählt, das immer noch mit Vorurteilen und Scham behaftet ist. Sie macht deutlich, dass die „Nikoläuse“ jeden besuchen können und dass es nicht schlimm ist. Und gleichzeitig verknüpft sie die Behandlung mit etwas positivem. Das hat mir wirklich gut gefallen, und auch meine Tochter fand das Buch klasse. Die Bilder dazu sind auch toll: bunt, wimmelt und einfach fröhlich. Durch und durch gelungen!

Bewertung vom 31.10.2021
Balzano, Marco

Wenn ich wiederkomme


ausgezeichnet

Ich mag den Schreibstil des Autors sehr, darum war mir direkt klar, dass ich auch dieses Buch lesen möchte. Und ich wurde von seinem Stil auch nicht enttäuscht!

Es geht um die Mutter und Ehefrau Daniela, die in einem kleinen Dorf im Osten lebt. Da ihre beruflichen Perspektiven dort schlecht sind und sie ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen möchte, verlässt sie ihre Familie, um sich Arbeit in Italien zu suchen. Dort findet sie Arbeit als Pflegekraft und schickt Geld zu ihrer Familie nach Hause. In diesem Buch erfahren wir Leser nun, wie es ihr mit dieser Situation geht. Wie sie damit umgeht, ihre Kinder und ihren Mann verlassen zu haben. Wie ihr Leben wird, als sie zurück kommt.

Ebenso erfahren wir aber, wie es ihrer Familie damit geht. Ihrer Tochter, dem noch relativ kleinen Sohn und dem Mann, der die Kinder später auch verlässt.

Das Buch ist aus den Perspektiven von Mutter, Tochter und Sohn geschrieben. Und das finde ich sehr gelungen, weil es dem Leser so möglich gemacht wird, tief in die Gedanken und Gefühle der Personen einzutauchen. Und teilweise ist es gar nicht so einfach, sich auf eine Seite zu schlagen...

Ich fand das Buch sehr gelungen und empfehle es weiter.

Bewertung vom 31.10.2021
Thor, Annika

Der Sohn des Odysseus


ausgezeichnet

Ich kenne die Sage von Odysseus und seiner Heimkehr schon sehr lange. Kein Wunder, habe ich doch in der Schule Latein und Altgriechisch gelernt und alles was mit griechischen und römischen Sagen zu tun hat immer geliebt. Meine Kinder teilen diese Begeisterung mit mir, konzentrierten sich aber bisher eher auf die Göttersagen.

Dieses Buch hat uns aber allen sehr gut gefallen! Es ist genial, dass hier Odysseus Sohn Telemachos in den Vordergrund gestellt wurde. Man erlebt sein erwachsen werden, seine Sorgen und Ängste, seine Gedanken und Erfahrungen zum Thema Krieg, die Sehnsucht nach seinem Vater und die Sorge um seine Mutter. Aber auch seine Persönlichkeitsentwicklung.

Und wie nebenher werden uns Lesern die Abenteuer des Odysseus erzählt, indem sie von Telemachos selbst, aber auch von seiner Kinderfrau und seiner Mutter geträumt werden. Ich finde, das hat die Autorin wirklich ganz großartig gemacht.

Bewertung vom 31.10.2021
Kling, Maria

Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1


gut

Ich habe dieses Buch meiner Tochter vorgelesen und danach auch das Hörbuch gehört. Und auch wenn es grundsätzlich ganz witzig ist, hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, ich würde einen Abklatsch von Tommy Krappweiss "Ghostsitter" lesen. Die nicht menschlichen Personen dieses Buches sind sogar von ihren Charakteren her fast genau wie die in Ghostsitter. Okay, bis auf das Hexenmädchen, aber sonst?

Dennoch ist es gut geschrieben und Kinder werden sicherlich ihren Spaß damit haben. Die Figuren sind toll und wirklich lustig, aber auch die eingebaute Detektivgeschichte ist nicht schlecht, weil sie für Spannung sorgt. Der Schreibstil ist klasse, man kann das Buch gut und flüssig lesen, und auch für jüngere Leser ist es nicht zu schwierig.

Schrecklich fanden wir alle das Hörbuch. Obwohl mich Marc-Uwe Kling in den Hörbüchern vom Känguruh oder seinem Neinhorn total überzeugt hat, fand ich es diesmal ganz furchtbar, ihm zuzuhören. Und auch meine Tochter fand es sehr unangenehm. Ich würde also definitiv dazu raten, nur das Buch zu lesen und es den Kindern selbst vorzulesen.