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Tara
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Insgesamt 1477 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2023
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)


ausgezeichnet

Der australische Flüsterwald – es wird gefährlich

„Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin“ ist der dritte Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen Bände der Reihe zu lesen, da die Entwicklung der Charaktere interessant ist und einfach Spaß macht.

Ella ist verschwunden, von der Zauberin entführt und zusammen mit Rani, Felictas und Punchy macht Lukas sich auf die Suche. Unterstützt werden sie von der Erzfeindin von Felicitas, der Elfe Mirabella von Sommerlicht, die auf Suchzauber spezialisiert ist. Dabei begeben sich unsere lieb gewonnen Charaktere in große Gefahr und es wird schnell spannend.

Dieses Mal geht es in einen neuen Teil des Flüsterwaldes, in dem wir wieder neue interessante Charaktere kennenlernen. Faszinierende Orte, fantastische Wesen, Aufregung und ein durchgehender Spannungsbogen sorgen hier für beste Unterhaltung. Neben bedrohlichen Momenten gibt es auch eine Menge zu lachen. Die Einfälle des Autors sind einfach nur fantastisch und Rani ist in absoluter Bestform.
Die Ereignisse werden im Wechsel aus Lukas und Ellas Perspektive berichtet, wodurch sich alles noch einmal abwechslungsreicher liest. Es gibt auch ein Kapitel aus Ranis Sicht, das für mich ein kleines Highlight war.

Abgesehen von der tollen Flüsterwald-Atmosphäre ist es immer wieder schön zu erleben welcher Zusammenhalt zwischen den Charakteren besteht.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Am Ende gibt es natürlich auch dieses Mal wieder einen Cliffhanger, der uns nun ungeduldig auf den abschließenden Teil der Staffel warten lässt.

Dieser Band ist absolut geniale und spannende Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

Bewertung vom 19.08.2023
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und atmosphärisch

„Schwarzvogel“ ist der erste Fall für die 33-jährige Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt von der schwedischen Autorin Frida Skybäck.

Die Handlung beginnt mit einem kleinen Schock. Die 85-jährige Gun muss mitansehen, wie eine junge Joggerin vor ihren Augen scheinbar gehetzt auf das Eis eines zugefrorenen Sees rennt und einbricht.
Fredrika Storm hat ihren ersten Arbeitstag bei der Mordkommission Lund und soll gemeinsam mit ihrem Kollegen Henry Calment den Fall übernehmen. Das Unglück hat sich ganz in der Nähe von dem Ort ereignet, an dem Fredrika aufgewachsen ist.

Mich hatte schon der Prolog gefesselt, da der Schreibstil von Frida Skybäck lebendig, detailreich und sehr bildhaft ist, so dass die nordische Atmosphäre direkt spürbar wurde.
Obwohl ich es zunächst als ein wenig konstruiert empfunden habe, dass Fredrika direkt an ihrem ersten Tag an einen Fall mit Bezug zu ihrer alten Heimat und ihrer Familie gerät, funktioniert die Handlung und die Spannung steigt stetig.
Die Ermittlungen sind kompliziert und führen zu dunklen Geheimnissen in Fredrikas Familiengeschichte.
Wie hängen die aktuellen Ereignisse mit denen von vor 20 Jahren zusammen ?
Die Charaktere wirken authentisch, sind gut gezeichnet und überzeugen.

In 94 kurzen, rasanten Kapiteln wird ein Zeitraum von nur etwas mehr als einem Monat geschildert und die Auflösung ist stimmig und rund.

Ich habe Fredrikas ersten Fall mit Spannung verfolgt und bin gespannt, was sich als nächstes in Lund ereignet.

Bewertung vom 15.08.2023
Ivanov, Petra

KRYO - Die Verheißung


ausgezeichnet

Zwischen Leben und Tod

„KRYO – Die Verheißung“ ist der erste Band einer packenden Trilogie von der Autorin Petra Ivanow.

Das Buch besteht aus mehren Handlungssträngen, die in Amerika und Russland angesiedelt sind.
Blutplasma von Kindern wird zu Höchstpreisen verkauft, da entsprechende Trinkkuren zur Verjüngung beitragen.
Tote Menschen werden konserviert, um ihnen ein späteres Leben zu ermöglichen.
Der deutsche Arzt Michael forscht zum Thema Transhumanismus und verschwindet.
Seine Mutter Julia beginnt nachzuforschen und stellt fest, dass es für alle, die mehr wissen wollen gefährlich wird.

Die Handlung wirft direkt zu Beginn unzählige Fragen auf und es wird direkt spannend. Julia ist eine interessante Protagonistin, mit einer Vergangenheit über die man mehr erfahren möchte.

In 53 kurzen Kapiteln und vielen Perspektivwechseln hat sich Petra Ivanow einem interessanten aber auch beängstigendem Thema gewidmet: Ewiges Leben. Ist es Fluch oder Segen ?
Mit einfachen Worten gibt sie einen guten Einblick in die Thematik. Diese ist ebenso spannend wie erschreckend.
Obwohl es recht lange dauert bis sich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen ergeben, hat mich das Buch gefesselt, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Wer gerne Einblicke in gesellschaftliche und psychische Abgründe erhalten möchte, sich für Transhumanismus interessiert, dem wird hier spannende Unterhaltung mit vielen Informationen geboten. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der leider erst im Februar 2024 erscheinen wird.

Bewertung vom 12.08.2023
Lutz, Jack

London Black


sehr gut

Spannende Dystopie

„London Black“ ist das Debüt des in London lebenden Autors Jack Lutz.

Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und beginnt im Jahr 2029 in London. Zwei Jahre zuvor gab es dort einen terroristischen Anschlag, in dem das Nervengift London Black freigesetzt wurde. 90 Prozent der Bevölkerung haben diesen Angriff unbeschadet überstanden, aber für 10 Prozent beginnt ein qualvoller Kampf mit dem Tod und nur 62 von Ihnen können Dank starker Medikamente, die sie permanent einnehmen müssen, weiterleben. Einer von ihnen ist DI Lucy Stone.
Das Medikament wurde von dem Forscher Flinders Cox hergestellt, der nun ermordet wurde. Dieser war gerade dabei ein Antidot zu entwickeln, was umso mehr an Bedeutung gewinnt, da die bisherigen Medikamente in ihrer Wirkung nachlassen.
Lucy weiß, dass sie nur wegen Cox lebt und will den Fall unbedingt übernehmen. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen DI Ed King beginnt sie mit den Ermittlungen.

Lucy ist ein schwieriger Charakter. Sie ist durch die zurückliegenden Vorfälle stark traumatisiert, bekommt Panikattacken und kommt kaum zur Ruhe. Ihr Verhalten ist durchgehend hektisch und manchmal ein wenig wirr. Von einer - für den Leser lange Zeit nicht näher erklärten - Schuld getrieben, stürzt sie sich kopfüber in die Nachforschungen und das ohne Rücksicht auf sich selbst. Ganz legal ist ihre Vorgehensweise nicht immer, aber mit Ed King hat sie einen zuverlässigen Partner an der Seite, der sie unterstützt. Ihre Ermittlungen laufen allerdings immer wieder ins Leere und die Auflösung des Falls ist schwierig.

Der größte Teil der Handlung liegt im Jahr 2029. Zwischenzeitlich gibt es Rückblicke in Lucys Vergangenheit in das Jahr 2027. Mich haben diese Rückblenden besonders gefesselt, da sie vieles verdeutlichen und auch zur Erklärung von Lucys Charakter beitragen.

Die Grundstimmung ist düster. Die Atmosphäre in London wird dabei gelungen eingefangen und die Bedrohung, die Angst in der Bevölkerung , das permanente Misstrauen der Menschen untereinander wird spürbar.

Auch wenn ich Lucys Charakter zeitweise als ein wenig anstrengend empfunden habe, muss ich sagen, dass mich das Buch gefesselt hat. Durch viele falsche Fährten wird die Spannung durchgehend hoch gehalten. Die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sind geschickt gesetzt, so dass ich einfach immer mehr erfahren wollte.

Die Grundidee hinter der Story fand ich richtig gut und Lucy ist ein gut ausgearbeiteter Charakter. Auch der Schreibstil gefiel mir, da ich wirklich gefesselt war, dennoch bleibt ein wenig Luft nach oben, da ich mir abschließend noch ein paar Hintergrundinformationen mehr gewünscht hätte.

Bewertung vom 11.08.2023
Johanning, Marion

Der Klang eines neuen Lebens


ausgezeichnet

Ein Stück Deutsche Nachkriegsgeschichte – sehr bewegend

„Der Klang eines neuen Lebens“ ist der Auftakt zu einer neuen historischen Serie der Autorin Marion Johanning.

Die Handlung beginnt im Mai 1945. Der zweite Weltkrieg ist beendet und die Städte sind zerbombt. Emmas Mann war an der Ostfront und gilt als vermisst. Sie will von ihren Schwiegereltern zurück in ihre Heimat nach Köln in ihr Elternhaus, das zerstört und geplündert wurde. Die Lebensumstände dort sind schwierig, ihre Mutter ist krank und Emma kümmert sich um sich um sie, sorgt für Medikamente, Lebensmittel und alles andere. Unterstützt wird sie immer wieder von Kurt, ein Zimmermann, der sich bei ihnen eingemietet hat.

Der Schreibstil von Marion Johanning liest sich sehr angenehm und ich habe Emma gerne auf ihrem Weg nach Köln und im Anschluß begleitet. Mit Köln hat die Autorin ein geniales Setting gewählt, das sie großartig beschreibt. Da ich die Stadt kenne, hatte ich bei Lesen alles direkt vor Augen.

Emma ist eine starke Protagonistin, die sich sehr für das Wohl ihrer Familie einsetzt. Sie und auch die anderen Charaktere wirken authentisch. Die Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die Not der Menschen wird spürbar. Mich hat das Schicksal von Emmas Familie sehr berührt und mitgenommen.

Im Glossar werden einige umgangssprachliche und kölsche Ausdrücke erklärt, die die Atmosphäre des Romans nochmals gelungen unterstützt haben.

Hier ist ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte lebendig geworden und ich bin gespannt auf den zweiten Band aus der Neue-Zeiten-Serie.

Bewertung vom 11.08.2023
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


sehr gut

Umweltverbrechen – brisant & spannend

„Die Spur der Aale: Ein Fall für Greta Vogelsang“ ist der erste Fall der Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang von dem in Frankfurt am Main lebenden Autor Florian Wacker.

Ein Angler ist im Main ertrunken. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte wird gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Kollegen aus der Zollfahndung. Da er Greta erst kürzlich eine Mail über den Schmuggel mit Glasaalen gesendet hat, glaubt sie im Gegensatz zu ihren Kollegen nicht an einen Unglücksfall.

Mit Greta Vogelsang hat der Autor eine interessante Protagonistin erschaffen. Sie stammt aus einem einfachen Arbeiterhaushalt. Ihr Vater war Straßenbahnfahrer und ihre Mutter Verkäuferin in einem Kaufhaus. In ihrer Vergangenheit hat sie sich aktiv bei linken Randgruppen betätigt und nun arbeitet sie als Staatsanwältin im Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte. Ihre innere Einstellung ist ihr aber erhalten geblieben, wodurch sie in den eigenen Reihen auf Widerstände stößt, gleichzeitig aber auch einen offenen Blick für die Ereignisse hat. Mir war Greta durch ihre Vorgehensweise - bei der sie gerne ihrem Bauchgefühl folgt - und vor allem ihre Zielstrebigkeit sehr sympathisch. Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in ihr Privatleben, das auch nicht immer so ganz einfach ist.

Zu Beginn werden erst einmal die Charaktere ausführlich eingeführt. Dadurch dauert es ein wenig bis die Handlung Fahrt aufnimmt.

Der Fall selbst ist brisant und spannend. Der Hintergrund basiert aus einem echten Fall, bei dem es um den Schmuggel von Jungaalen in Frankfurt ging.
Was Greta im Verlauf der Handlung über den Handel mit Jungaalen (auch Glasaale genannt) herausfindet, liest sich durchaus interessant. Ich habe viel Neues - z.B. über den richtigen Transport der Tiere und den Aufbau eines Schmugglernetzwerkes - erfahren. So werden die Tiere aus Spanien und Frankreich von Frankfurt aus nach Asien geschmuggelt. Bei diesem illegalen Handel geht es um eine Menge Geld.

Das Buch liest sich angenehm flüssig und leicht. Es sind einfache Sätze. Dennoch wirkt der Schreibstil keineswegs platt und die Kapitel sind kurz und gut strukturiert.

Die Verbrechen, die permanent an unserer Umwelt begangen werden, sind erschreckend. Ich finde es richtig und wichtig, dass diese thematisiert werden. Mit dem ersten Fall von Greta Vogelsang ist dies dem Autor gut gelungen.

Mich hat das Buch gefesselt und unterhalten, ich habe neue Informationen erhalten und eine sympathische Protagonistin - sowohl von ihrer privaten als auch ihrer beruflichen Seite - kennengelernt. Nun bin ich gespannt auf weitere Fälle aus dem Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte und empfehle das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 11.08.2023
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


ausgezeichnet

Rückblicke und ein Neuanfang

„Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ ist ein Roman von der Autorin Doris Knecht, der das Leben aus einer ungewöhnlichen und gleichzeitig alltäglichen Perspektive beschreibt .

Die Protagonistin ist eine alleinerziehende Mutter von Zwillingen, die gerade im Begriff sind auszuziehen. Ihre Wohnung wird zu groß und zu teuer, sie muss sich verkleinern, von vielen Dingen trennen und mit ihrem Umzug beschäftigen. Zwischen diesen Ereignissen erinnert sie sich an ihre Kindheit, ihre Jugend und ihre Zeit als Mutter. Mal sind es ganz belanglose Dinge, die da zu Tage kommen und mal sind es sehr emotionale Erinnerungen.

Die Autorin schreibt aus der Ich-Perspektive der Protagonistin. Dabei bleibt offen, was hier authentisch und was fiktiv ist, aber die Parallelen zur Autorin sind offensichtlich.

Die Kapitel sind kurz und thematisch vollkommen unterschiedlich. Es sind Auszüge aus einem alltäglichen Leben. Ganz unaufgeregt und mit einer unterhaltsamen Portion Humor, zum Teil ein wenig überspitzt und selbstironisch berichtet die Autorin die Erlebnisse so authentisch, dass ich richtig gefesselt war, obwohl eigentlich nichts wirklich Spannendes passiert ist. Vielleicht lag es daran, dass ich vieles in den Rückblicken so oder auf eine ähnliche Art und Weise auch erlebt habe. Bei mir kamen jedenfalls eine Menge Erinnerungen hoch, die mich nachdenklich auf mein bisheriges Leben zurückblicken lassen.

Mich hat dieser episodenhafte Roman über eine Frau, die in der Mitte ihres Lebens steht, über Chancen, Veränderungen, das Loslassen, Einsamkeit, Neuanfang, das Muttersein und vieles andere nachdenkt, richtig gut unterhalten.

Bewertung vom 07.08.2023
Löw, Mia

Schatten über der Casa Speranza


ausgezeichnet

Sehr atmosphärisch

„Schatten über der Casa Speranza“ ist ein atmosphärischer und spannender Familienroman der in Hamburg lebenden Autorin Mia Löw.

Das Buch beginnt dramatisch im Jahr 2008 in Porto Venre. Das Au-Pair-Jahr von Amrei Peters ist vorbei und es findet eine Abschiedsparty statt. Der Abend endet damit, dass ihr Schützling Salvi tot ist und die beiden Schwestern Inga und Leni, die ebenfalls ein Au-Pair-Jahr gemacht haben - sowie ihr Gastbruder Alfredo wollen, dass sie schnellstens abreist, da sie an den Ereignissen der vergangenen Nacht die Schuld trage. Aber Amrei erinnert sich an nichts.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert – vor und nach der Hochzeit. In 51 kurzen Kapiteln werden die Ereignisse im ersten Abschnitt im Wechsel in der Vergangenheit – der Zeit um 2008 – und der Gegenwart im Jahr 2022 erzählt. Im zweiten Teil befinden wir uns komplett im Jahr 2022.

Der Schreibstil ist sehr lebendig. Die Atmosphäre Italiens kam beim Lesen direkt bei mir an und die „Casa Speranza“ wird so detailliert und bildhaft geschildert, dass ich sie direkt vor Augen hatte.

Mia Löw hat ihre Charaktere authentisch gezeichnet. Amreis fehlende Erinnerung und ihr Wunsch die Vergangenheit aufzuklären, all das ist nachvollziehbar und fesselnd.
Nach und nach werden hier die Puzzlestückchen der Vergangenheit zusammengesetzt. Die dramatischen Ereignisse waren für mich keineswegs vorhersehbar und ich habe gebannt Seite um Seite gelesen.

Das Buch bietet beste Unterhaltung. Wer Familiengeheimnisse mag und in die Welt Italiens abtauchen möchte, dem bietet dieser Roman fesselnde Lesestunden.

Bewertung vom 06.08.2023
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


ausgezeichnet

Chicago 1910

„Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle“ ist ein historischer Roman der Autorin Krystal Marquis mit dem ich in eine andere Welt abgetaucht bin.
Die Handlung beginnt in Chicago im Jahre 1910. Im Mittelpunkt stehen vier schwarze Frauen: Olivia, Helen, Amy-Rose und Ruby. Helen und Amy-Rose sind die Töchter der Davenports, einer angesehenen wohlhabenden Familie. Amy-Rose ist Dienstmädchen bei ihnen und Ruby ist ihre beste Freundin.
Die Story wird im Wechsel aus der Perspektive der vier Frauen geschildert. Mit ihnen hat die Autorin vollkommen unterschiedliche und liebenswerte Charaktere erschaffen.
Helen interessiert sich für Autos, Olivia ist sehr gewissenhaft und politisch aktiv, Amy-Rose träumt vom eigenem Geschäft und Ruby ist einfach eine Träumerin, die gerne temperamentvoll reagiert. Aber eines haben sie alle gemeinsam, leicht haben sie es in ihrem Leben und mit der Liebe nicht.
Der Schreibstil von Krystal Marquis ist einfach toll. Schon nach wenigen Seiten hatte ich den Eindruck mitten im Setting zu sein. Das Flair der Zeit kam direkt bei mir an. Die stetigen Perspektivwechsel haben eine Menge Abwechslung in die Handlung gebracht und haben dafür gesorgt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
Vorab gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, was ich aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere gerne genutzt habe.
Die Autorin wurde zu diesem Buch von einer wahren Geschichte inspiriert und mit diesem Wissen hat mir das Buch nochmals besser gefallen.

Bewertung vom 06.08.2023
Pickel, Juliane

Rattensommer


ausgezeichnet

Bedrückend und sehr intensiv

„Rattensommer“ ist nach „Krummer Hund“ das zweite Jugendbuch der Autorin Juliane Pickel.

Lou und Sonny sind beste Freundinnen. Ihr Lieblingsort ist das Schwimmbad mit seinem leeren Schwimmbecken, das sie für lange Gespräche nutzen und wo sie ihre Gefühle entdecken.
Es ist ein unendlich heißer Sommer, in dem die Hitze sichtbar und der Gestank der Ratten unerträglich wird, in dem Hagen Bender aus der Haft entlassen wird. Dieser ist für den Tod von Sonnys Mutter verantwortlich und Sonny will Rache. Dieser Gedanke verändert sie, nimmt sie immer mehr ein und auch wenn Lou in der Vergangenheit immer hinter ihr stand, ist sie nicht mit Sonnys Rachepläne einverstanden.

Die Gechichte wird aus der Perspektive von Lou erzählt. Dabei gelingt es Juliane Pickel sehr gut ihre Emotionen und Gedanken darzustellen. Lou ist im Zwiespalt, ihr Gefühlschaos ist ebenso authentisch wie Sonnys Wut und Verzweiflung. Beide Mädchen leiden. Sonny unter dem Verlust ihrer Mutter und Lou durch die Situation in ihrer Familie. Ihre Schwester kam tot zur Welt. Sie fühlt sich wie ein Ersatz und weiß welche Lücke der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt. Genau deswegen versucht sie für Sonny dazu sein und ihr zu helfen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr intensiv und die bedrückende Situation wird greifbar. Thematisch ist das Buch sehr vielfältig. Es geht um Freundschaft, Liebe, Wut, Verlust, Familie, Hass, Rache und vieles mehr.

Das Ende ist in sich stimmig aber offen. Für mich war es in Ordnung, dass es meiner Fantasie überlassen bleibt wie es mit den Protagonistinnen weitergeht, da mir das Buch so noch länger im Gedächtnis bleiben wird.