Benutzer
Benutzername: 
Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 506 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2018
Bergmann, Frieda

Einmal Liebe zum Mitnehmen


sehr gut

Nettes Lesevergnügen.
Erst hat Lily, begnadete Chefköchin eines Münchner Nobelresorts, kein Glück – und dann kommt auch noch Pech dazu…

Nach der Organisation eines äußerst erfolgreichen und in Gastronomie-Fachkreisen hochgelobten Events, rechnet Lily eigentlich mit einer Beförderung – oder zumindest mit ein paar anerkennenden Worten aus der Chefetage des Miller Grand Hotels. Stattdessen wird ihr unter dubiosen Vorwänden ein Aufhebungsvertrag angeboten – man möchte die Zusammenarbeit mit ihr beenden, besser heute als morgen. Lily ist entsetzt. Beinahe schwerer als der Jobverlust wiegt die Tatsache, dass auch ihre Beziehung – eine Affäre mit dem verheirateten Torsten, der bis gestern noch ihr Vorgesetzter gewesen war – futsch ist. Für ihre erfolgsorientierte Familie ist das Ganze ein gefundenes Fressen, um Lily vor Augen zu führen, was sie doch für eine wandelnde Enttäuschung ist. Um nicht unter dem emotionalen Druck zusammenzubrechen, flüchtet Lily zu ihrem leiblichen Vater, nach Irland. Wird es ihr dort gelingen, noch einmal ganz von vorne zu anzufangen?

Der Hauptcharakter hat nichts mit der typischen Liebesroman-Protagonistin gemein; Lily möchte nicht erobert oder gerettet werden, sondern sich ihren Erfolg alleine erarbeiten. Und nach dem letzten Liebesdebakel können Männer ihr ohnehin erst einmal gestohlen bleiben. Gilt das etwas auch für den sexy Surfer Boy Dean? Durch ihre Impulsivität ist Lily nie um einen schlagfertigen Kommentar verlegen, eckt gerne mal an und könnte durchaus als toughe junge Frau eingeschätzt werden, die sich im Geschäftsleben vor allem durch Organisationstalent und Professionalität auszeichnet. Interessanterweise beleuchtet die Autorin jedoch auch Lilys verletzliche Seite, ihre Unsicherheit, gerade im Umgang mit ihrer Familie. Dadurch gewinnt dieser Charakter an Tiefe und man erkennt, dass auch vermeintlich starke Menschen Momente der Schwäche und Traurigkeit erleben.

Frieda Bergmanns Roman besticht durch witzige Wortgefechte zwischen den zwei Hauptfiguren, aus derer beider Perspektiven erzählt wird: Lily und Collum. Insbesondere Collum, ein umwerfend gutaussehender Charmeur und Frauenheld, hat mich mit seinem wider Erwarten aufrichtigen, hilfsbereiten Wesen begeistert. Lilys Vater (Niall) ist eine Seele von Mensch und ich bedauerte ein wenig, dass seine Rolle als Nebenfigur recht kurz gehalten worden ist.

Die Handlung weist einige Ortswechsel und Zeitsprünge auf, die größtenteils jedoch nie über den Zeitraum von ein paar Tagen hinausgehen und daher keine Verständnisschwierigkeiten darstellen. Insgesamt würde ich die Abfolge der Ereignisse als moderat bezeichnen, auch wenn einige Szenen vielleicht etwas kürzer hätten ausfallen können, was aber reine Geschmackssache ist. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und unkompliziert. Für mich – als großen Fan der grünen Insel – ging Irlands Schönheit nicht wirklich hervor aus dem Werk, theoretisch hätte es in jeder Küstenregion spielen können. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass die Geschichte auch nicht als Irland-Roman beworben worden ist, also ist dieser Umstand nicht weiter tragisch. Ich finde nur, dass solch eine grandiose Location ruhig landschaftlich wie auch kulturell etwas mehr eingebunden hätte werden können.

Ein besonderes Lob verdient das wunderschön gestaltete Cover, das in vielen Details an die Story angelehnt ist; sowohl der farblich abgestimmte Foodtruck samt Surfboard als auch die im Hintergrund erkennbare Szenerie sind sehr passend ausgewählt worden und erwecken schon beim Anblick Reiselust und Appetit auf leckeres Essen. Auch der in pinken Lettern mit Hochglanz gedruckte Buchtitel stellt eine Anspielung auf die Handlung dar und wirkt trotz dem Zusammenspiel zweier verschiedener Schriftarten erstaunlich harmonisch.

Fazit: Ein angenehmes, kurzweiliges Lesevergnügen, dessen Handlung zwar ein klein wenig vorhersehbar ist, aber dennoch gut unterhält.

Bewertung vom 16.12.2018
Mcabbey, Lisa

Lady ohne Furcht und Tadel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wundervoller historischer Roman!
England 1754. In ihrem jungen Leben hat die hübsche Samantha Fairfax schon viele Schicksalsschläge ertragen müssen – nach dem plötzlichen Tod ihrer geliebten Eltern wird sie bei herzlosen Verwandten untergebracht, die sie schon lange um ihre privilegierte Stellung beneidet hatten. Fortan wird Samantha wie Dienstmagd behandelt und muss immer wieder neue seelische Grausamkeiten über sich ergehen lassen. Als sie zufällig erfährt, dass sie obendrein um ihr Erbe betrogen worden ist und nun auch noch gewinnbringend an einen Widerling verheiratet werden soll, packt Samantha der Mut der Verzweiflung: sie flieht nach London, um von dort aus – verkleidet als junger Bursche – per Kutsche bis nach Schottland zu gelangen, wo sie sich Unterstützung durch weitere Verwandtschaft erhofft. Doch ihre geldgierige Tante hat bereits Häscher ausgeschickt, um Samantha, die sich ab sofort "Sam" nennt, wieder einzufangen…

Während der Kutschfahrt ist Sam Teil einer illustren Fahrgemeinschaft und erlebt jeden Tag als ein neues Abenteuer. Doch nicht jeder ihrer Reisebegleiter ist, wer er vorgibt zu sein - bald schon muss Sam auf die harte Tour lernen, dass sie niemandem trauen darf und dass der erste Eindruck nicht zwangsläufig der richtige ist.

Dieser wundervolle Roman hat mich gefesselt und ich habe regelmäßig bis spät in die Nacht gelesen, weil ich so sehr mit der Hauptfigur mitgefiebert habe. Romantik und Humor, Abenteuer und Spannung, Intrigen und Verrat sowie jede Menge unerwartete Wendungen…Leserherz, was willst du mehr?! Autorin Lisa McAbbey hat diese äußerst unterhaltsame Geschichte mit allerlei historischen Hintergrundfakten ausgeschmückt und den einzelnen Charakteren so viel Tiefe verliehen, dass ich das Gefühl hatte, gemeinsam mit den Figuren in der kleinen Reisekutsche zu sitzen und die malerische englische Landschaft am Fenster vorbeirauschen zu sehen. Sam ist eine herrlich sympathische Protagonistin, die ich aufgrund ihres aufgeschlossenen und freundlichen Wesens sofort ins Herz geschlossen habe. Nach all dem Unrecht, was ihr bisher widerfahren ist, geht sie dennoch nicht verbittert durch die Welt, sondern hat sich eine beeindruckende Portion Optimismus bewahrt. Auch Sams Reisebegleiter tragen weit größere Rollen, als man Nebencharakteren üblicherweise zugesteht.

Der flüssige Schreibstil wird von einer zeitgerechten Wortwahl dominiert, die dennoch leicht verständlich ist und von witzigen Dialogen und Wortgefechten (- insbesondere zwischen Sam und dem mysteriösen Henry alias "Rüpel" -) geprägt ist. Ich habe mich königlich amüsiert!

Jeder Reisetag entspricht einem einzelnen Kapitel, was die Gesamthandlung sehr strukturiert und nachvollziehbar gestaltet. Durch die Fülle der einzelnen Ereignisse weisen die Kapitel eine überdurchschnittliche Länge auf. – Sehr zu meiner Freude, denn ich wollte gar nicht aufhören zu lesen und war dankbar für jede weitere Seite. Besonders hervorzuheben sind die detaillierten geographischen Beschreibungen, die meisterhaft in die Story eingeflochten worden sind und in mir die Reiselust geweckt haben.

Sowohl Covergestaltung wie auch Wortlaut des Buchtitels sind an die damalige Zeit angelehnt und sehr passend gewählt worden. Im Vordergrund ist eine junge Frau zu sehen, die eine entschlossene Pose eingenommen hat und vor einer Reisekutsche steht.

Fazit: Romantisch, spannend, humorvoll und bis zum Schluss voller Überraschungen! Absolut lesenswert! Empfehlenswert für alle Fans von historischen (Frauen-)Romanen und Wohlfühlliteratur.

Bewertung vom 16.12.2018
Hanel, Julia

Dein Bild für immer


ausgezeichnet

Ich habe diesen Roman, der sowohl aus Sophies als auch Niklas‘ Perspektive erzählt wird, geradezu verschlungen. Die Autorin veranschaulicht die Emotionen und Beweggründe der Charaktere erstaunlich einfühlsam und mit solch einer Intensität, dass man nicht umhinkann, mit ihnen mitzufiebern, sich mit ihnen zu freuen und mit ihnen zu weinen. Auch die Nebenfiguren zeichnen sich durch so viel Herzlichkeit aus, dass sie für mich die stillen Helden dieser Geschichte geworden sind. Die Dialoge sprühen vor Witz und Authentizität und haben mich des Öfteren schmunzeln lassen. In der Handlung sind zwar tragische Elemente enthalten, diese nehmen jedoch nicht Überhand, was sich auch im Schreibstil widerspiegelt, der ungemein positiv, flüssig und emotional ansprechend ist. Schnell wird deutlich, dass die Autorin mit Bali vertraut ist: spielerisch bindet sie balinesisches Kulturgut und atemberaubende Landschaftsbeschreibungen mit in die Handlung ein und tut dies mit solcher Leichtigkeit, dass es nie wie eine Aufzählung typischer Bali-Assoziationen wirkt, sondern immer mit der Handlung harmoniert. Tatsächlich hat mich die detaillierte Beschreibung von Balis Schönheit völlig verzaubert zurückgelassen und ich konnte Julia Hanels Begeisterung für diesen magischen Ort mit einem Mal nachvollziehen.

Die Handlung ist gut strukturiert und fokussiert sich zwar größtenteils auf den Reisezeitraum, schenkt jedoch auch den Folgemonaten mehr Beachtung als es in Romanen dieses Genres üblicherweise der Fall ist.

Das optisch ansprechende Cover ist von Ornamenten verziert und wirkt durch seine Hochglanzprägung sowie die Vermeidung schriller Farben hochwertig. Auch der Buchtitel ist in jeglicher Hinsicht passend gewählt worden, was sich im Laufe der Lektüre herauskristallisiert.

Fazit: Ein berührender Roman, der Mut für einen Neuanfang macht und die Leserschaft mit dem Wunsch zurücklässt, eine Reise nach Bali zu planen. Für alle Fans von Frauenromanen und Wohlfühlliteratur.

Bewertung vom 13.12.2018
Caves, S. B.

Ich weiß, wo sie ist


sehr gut

Packendes Debüt – ein echter Pageturner!
Es ist der Albtraum aller Eltern… Seitdem die kleine Autumn vor zehn Jahren spurlos verschwand, sind Francine und Will durch die Hölle gegangen und haben sich über den Verlust ihres einzigen Kindes voneinander distanziert. Während Will sich mit dem Gedanken abgefunden zu haben scheint, dass er Autumn niemals wiedersehen wird, weigert sich Francine vehement, jemals die Hoffnung – und die Suche nach ihrer Tochter – aufzugeben.

Eines Tages erhält sie ein anonymes Schreiben, das auf den Verbleib von Autumn anspielt. Ist diese etwa noch am Leben? Kurz darauf steht die geschockte Francine einem jungen Mädchen gegenüber: Lena. Sie sagt, sie sei aus dem "Haus im Wald" entkommen. Dort, wo "die anderen" sind – dort, wo Autumn ist. Doch Lenas Geschichte hat ihre Lücken. Kann Francine ihr wirklich trauen? Und falls ihre Tochter tatsächlich noch lebt, wie soll es Francine gelingen, sie zu befreien?

S.B. Caves' fesselnder Debütroman ist ein echter Pageturner – einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Von Beginn an wird eine düstere, angsteinflößende Atmosphäre aufgebaut, die keinen kalt lässt; Francines seelische Zerrissenheit und abgrundtiefe Verzweiflung werden schonungslos aufgezeigt. Bald findet sie sich in einem gefährlichen Netz aus Lügen, Korruption und Gewalt wieder. Was sie herausfindet, erschüttert Francine bis ins Mark – allerdings fehlen ihr die Beweise, denn niemand will ihr glauben, nicht einmal Will.

Bereits mit dem Einstieg in die Geschichte wird der Leser direkt in die Handlung katapultiert und kann die dramatischen Ereignisse dank des ausdrucksstarken, flüssigen Schreibstils hautnah miterleben. Es ist kein Roman für zarte Gemüter; mittels authentischer Dialoge und detaillierter Beschreibungen werden die Abgründe der Menschlichkeit rigoros grausam aufgezeigt. Über insgesamt drei große Leseabschnitte nimmt die Entwicklung rasant an Fahrt auf; gnadenlos steigert der Autor die Spannung, bis man angesichts der Kaltblütigkeit des organisierten Verbrechens erschaudert und sich entsetzt vor Augen halten muss, dass die hier vorgestellte Geschichte womöglich irgendwo auf der Welt gerade traurige Realität ist.

Die unheilvolle Stimmung des Werkes ist auch in gestalterischer Form meisterhaft umgesetzt worden: auf dem Buchcover ist in dunklen Farben eine junge Frau abgebildet, die aus einem Wald hinauszulaufen scheint. In großen pinken Lettern, die sich eindrucksvoll leuchtend vom finsteren Hintergrund abheben, prangt der Schriftzug "Ich weiß, wo sie ist" – ein aufwühlender Buchtitel, der gleichzeitig die Kernaussage des Romans darstellt.

Einen winzigen Abzug gibt es für die vielen offengebliebenen Fragen, da ich generell ein rundum abgeschlossenes Ende bevorzuge. Es ist allerdings gut möglich, dass der Autor sich die Möglichkeit einer Fortsetzung offenhalten wollte.

Ein sehr gelungener Thriller! Spannung pur!!

Bewertung vom 10.12.2018
Wanner, Heike

O du fröhliche Weibernacht


ausgezeichnet

Unterhaltsam und rührend, herzlich und beschwingt…einfach perfekt!
Das ist wirklich mal eine betriebliche Weihnachtsfeier der ganz außergewöhnlichen Art: Teambildungsmaßnahmen auf Helgoland. Die resolute Chefsekretärin Ulrike ist entsetzt; unter ihrer Planung hätte es das nicht gegeben! Seit Jahren war sie alleine zuständig für die Vorbereitung der Weihnachtsfeier gewesen… In diesem Jahr ist es jemand anderes bzw. eine Andere. - Warum nur ist der charismatische und sonst so verständige Chef Herr Sonnenberg neuerdings so anfällig für Vorschläge der Werbeleiterin Dr. Jana Flemming?! Gut, sie ist jung und wunderschön, aber trotzdem… Ausgerechnet mit ihr soll Ulrike nun drei Tage lang ein Zimmer teilen! Und es kommt noch dicker: auch die geschwätzige Cordula sowie die junge, völlig verschüchterte Miriam werden ihr als unfreiwillige Zimmergenossinnen zugeteilt. Eine Katastrophe, denn die vier Damen könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber oft ist der erste Eindruck nicht zwingend der richtige und zu Weihnachten geschehen bekanntlich Wunder…

Meisterhaft hat die Autorin vier gänzlich konträre Charaktere erschaffen, mit denen man bis zum Schluss mitfiebert. Die Figuren sind so liebevoll gestaltet und tiefgründig beschrieben, dass man sie alle – Ulrike, Jana, Cordula und Miriam – einfach ins Herz schließen muss und ihnen ein Happy End wünscht!

Allen Perspektiven ist sich mit gleicher Intensität gewidmet worden, kein Charakter wirkt verloren oder fehl am Platz; alle Gedankengänge und Handlungen sind nachvollziehbar aufgeschlüsselt und stimmig. Die Dialoge brillieren durch Witz und Authentizität; der flüssige Schreibstil ist emotional ansprechend und so angenehm, dass man gar nicht aufhören möchte, zu lesen. - Unterhaltsam und rührend, herzlich und beschwingt…mehr kann man sich als Leser/in nicht wünschen!

Jedes Kapitel wird von einer weihnachtlichen Silhouette sowie dem Namen eines passenden Weihnachtsliedes eingeleitet. Auch die detaillierten geographischen und räumlichen Beschreibungen sowie die Entwicklung der Handlung kann ich nur lobend hervorheben: gut strukturiert und im perfekten Tempo schreitet die Geschichte voran. Während der letzten Seiten habe ich immer langsamer gelesen, weil ich das Ende möglichst lange hinauszögern wollte.

Das modern gestaltete Cover wird durch die Glanzprägung der Abbildung sowie den witzig-formulierten Buchtitel aufgewertet und mag vielleicht nicht außergewöhnlich erscheinen, verbirgt hinter sich jedoch einen phantastischen Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte!

Fazit: Könnte ich nur mehr Sterne vergeben! Dieses Werk gehört ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern. Heike Wanner ist eine wundervolle Geschichte gelungen, die Freundschaft und Aufgeschlossenheit zelebriert und mit feinen Zwischentönen begeistert. Die perfekte Lektüre für Fans von gefühlvollen, aber auch witzigen Frauenromanen – nicht nur zur Weihnachtszeit!

Bewertung vom 09.12.2018
Scheunemann, Frauke;Szillat, Antje

Zwei wie Hund und Katze / Paule & Sneakers Bd.1


ausgezeichnet

Niedliches Kinderbuch über eine tierische Freundschaft!
Da ich bereits seit Jahren begeisterter Fan der Autorin Frauke Scheunemann und ihren Büchern bin, war mir bereits vorab klar, dass mich wieder ein wundervolles Werk erwarten würde und ich wurde nicht enttäuscht! In Zusammenarbeit mit Antje Szillat ist hier eine bezaubernde, herzerwärmende Geschichte erschaffen worden, die viele Kinder- (und Erwachsenen-

Bewertung vom 07.12.2018
Donnermeyer, Anja

Herzhaft backen ohne Mehl


ausgezeichnet

Tolles Kochbuch zu glutenfreier Ernährung!

Dieses von Anja Donnermeyer liebevoll zusammengestellte Kochbuch ist ein Must-Have für alle Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf eine glutenfreie Ernährung achten müssen sowie für alle Fans von leckerer, abwechslungsreicher Küche.

Eindrucksvoll beweist die Autorin, dass glutenfreie Ernährung nicht als "Belastung und Einschränkung in der Ernährung" gesehen werden muss - im Gegenteil! Ein Blick in die Rezepte der herzhaften Leckereien, die wohl strukturiert in die Themenbereiche "Quiches", "Pizza und Kuchen" sowie "Fingerfood und andere Kleinigkeiten" unterteilt sind, lässt erkennen, dass sämtliche Zutaten für die Zubereitung ohne Weiteres in jedem Supermarkt erhältlich sind. Die Anleitungen sind zudem so unkompliziert gestaltet, dass sie mühelos nachvollzogen und ausgeführt werden können.

Bereits die ansprechenden Bilder der Gerichte ließen mir das Wasser im Munde zusammenlaufen und ich wurde nicht enttäuscht. Mit diesem Buch lassen sich in Windeseile köstliche Kreationen zaubern! Die informative Einleitung enthält praktische Tipps sowie eine Lebensmittelübersicht zur Orientierung. In der Innengestaltung der aufklappbaren Coverseiten befindet sich ein besonderes Schmankerl: hier wird eine Vielzahl von verschiedenen Boden-Kreationen präsentiert, die beliebig mit den Rezepten variiert werden können - so ist Abwechslung garantiert und die Experimentierfreude wird geweckt!

Fazit: Leichte und schnelle Zubereitung von schmackhaften Gerichten, die obendrein noch gesund sind.

Bewertung vom 06.12.2018
Kokoska, Tanja

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe


sehr gut

Wo Blumen blühen, lächelt die Welt.
Tanja Kokoska ist ein literarisches Meisterwerk gelungen, das berührt, verzaubert und einfach glücklich macht!

Trotz großer Schicksalsschläge - wie dem Verlust ihrer Mutter und Großmutter - führt Juli, die junge Besitzerin eines Blumenladens, ein glückliches, wenn auch einsames Leben. Allerdings ist sie gerne allein mit ihren Gedanken. Juli liebt es, sich mit "gestrigen Dingen" zu umgeben, wie den alten Möbelstücken, die sie an ihre Familie erinnern (- mit Ausnahme eines großen, angsteinflößenden Schrankes -); sie findet Trost in der Vertrautheit ihrer Wohnung. Einzig in der Welt der Blumen blüht sie förmlich auf, tankt darin Kraft und Lebensfreude. Julis Charakter kann nur als zauberhaft-liebreizend beschrieben werden. Sie ist eine phantasievolle, einfühlsame junge Frau, die trotz gewisser Ängste unbekümmert durchs Leben geht und sich ihre kindliche Neugier bewahrt hat. Ihre Wertvorstellungen sind mit denen der heutigen Jugend kaum zu vergleichen; es ist, als wäre sie selbst ein Überbleibsel aus der Vergangenheit, das sich nun in der modernen Zeit zurechtfinden muss.

Selbstlos und herzensgut genießt Juli es immer wieder aufs Neue, Menschen mit ihren Blumenlieferungen glücklich zu machen. Sie lebt dafür, Freude zu verteilen. Im Laufe der Handlung trifft sie auf Personen, die dies tatsächlich bitter nötig haben...und wird im Gegenzug belohnt mit neuen Freundschaften, der Überwindung ihrer persönlichen Ängste sowie dem Geschenk, neben anderen Menschen auch endlich sich selbst lieben und wertschätzen zu können.

Bereits das farbenfrohe, Lebensfreude ausstrahlende Cover ist ein Kunstwerk für sich und gefällt mir unheimlich gut. Die vielen bunten Farbtupfer gleichen auf einer Sommerwiese blühenden Blumen, wobei Juli in ihrem strahlenden gelben Kleid die wärmende, lebenspendende Sonne verkörpert. Im wahrsten Sinne des Wortes bringt Juli mehr Wärme und Farbe in diese Welt! Zudem erinnert die Gesamtheit der Farbtupfer an eine Form von Engelsflügen, was eine wundervolle Anspielung auf Julis gütiges und mildes Wesen ist. Für alle Menschen, denen sie begegnet, wird sie in gewisser Weise zum (helfenden) Engel.

Auch der Buchtitel ist äußert gelungen gewählt und erhält durch seine außergewöhnliche Länge einen hohen Wiedererkennungswert; er weckt die Neugier und lässt viel Raum für Interpretationen.

Der flüssige Schreibstil ist kreativ, verspielt und künstlerisch verträumt, ohne naiv zu wirken; die Wortwahl strotzt vor bildreicher Originalität und bewegender Emotionalität. Es ist beeindruckend, mit welch eleganter Leichtigkeit die Autorin Julis Charakter so viel Tiefe, Intensität, Anmut und Warmherzigkeit verleiht.

Wie im realen Leben liegen Freude und Leid oft nah beieinander; ich hatte teilweise Tränen in den Augen über die schiere Ungerechtigkeit der Welt und blieb dennoch wunderlich beglückt über Julis Lebenseinstellung zurück. Inzwischen sehe ich Blumen mit anderen Augen; schon immer habe ich Gefallen an Ziergewächsen gefunden, doch nach Julis Geschichte sind es wahrlich kleine Glücksboten für mich geworden. Dieses Buch hat noch lange nachgewirkt und ich kann es allen Lesern/innen von gefühlvoller Literatur, lebensbejahenden Frauenromanen sowie Fans von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ empfehlen.