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Sonjalein1985
Wohnort: 
Bad Salzuflen

Bewertungen

Insgesamt 529 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2019
Wood, Laura

Ein Himmel aus Gold


sehr gut

Inhalt: 1929: Die 17-jährige Lou braucht manchmal etwas Zeit und Ruhe für sich, also geht sie immer wieder zum verlassenen Cardew-Haus, in dem seit langem niemand mehr lebt. Hier kann sie wunderbar in der Bibliothek entspannen und sich in Geschichten vertiefen. Eines Tages jedoch wird sie von den Eigentümern des Hauses überrascht, dem Geschwisterpaar Robert und Caitlin Cardew. Für die beiden ist sie etwas Neues und Frisches und so laden diese sie immer öfter zu sich ein. Doch Lou weiß, dass dieser Sommer nicht ewig dauern kann und ihre neuen Freunde irgendwann wieder verschwinden werden. Dumm nur, dass sie langsam anfängt, Gefühle für Robert zu entwickeln.

Meinung: „Ein Himmel aus Gold“ ist ein wundervoller Roman über das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe. Dabei fängt er das Lebensgefühl einer längst vergangenen Zeit ein.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Lou, die von der ersten Minute an sympathisch ist. Lou ist klug und warmherzig. Sie schreibt gerne Geschichten und liebt es zu lesen. Sie versteht sich sehr gut mit ihrer Familie, jedoch braucht sie auch mal Zeit für sich, was bei sieben Geschwistern nicht so einfach ist.
Von diesen Geschwistern steht sie vor allem ihrer älteren Schwester Alice sehr nah. Die beiden hängen eigentlich immer zusammen rum und sind nie mehr als ein paar Schritte voneinander entfernt. Außerdem gilt Lou als Alice Schatten und so ist sie, trotz großer Familie, einsam, als Alice heiratet und auszieht. Und sie möchte mehr vom Leben, als zu heiraten und Hausfrau zu sein. Jedoch fehlen ihr hier die Perspektiven. So ist es für Lou eine Chance dem Alltag zu entfliehen und sich über ihre Zukunft Gedanken machen zu müssen, als die Cardew-Geschwister anfangen sie einzuladen und sie bald bei ihnen ein- und ausgeht. Im Laufe des Buches sieht man sie immer erwachsener und selbstbewusster werden.
Lous ganze Familie ist übrigens einfach klasse. Alle sind liebenswert und wunderbar. Sogar die griesgrämige Tante Irene muss man einfach mögen.
Caitlin Cardew ist ein Wirbelwind und Organisationstalent. Außerdem ist sie fröhlich und aufgeweckt. Sie wird Lou bald zu einer echten Freundin, aber man merkt, dass es da einen Schatten gibt, der sie zu verfolgen scheint und hin und wieder über ihr Gesicht huscht.
Robert ist der vernünftigere der beiden Geschwister. Er ist ernst und Lou hält ihn schnell für arrogant und hochmütig. Jedoch ist er auch witzig, warmherzig und aufmerksam. Robert würde alles für seine Schwester tun und man merkt, wie viel ihm diese bedeutet. Die Schlagabtausche zwischen ihm und Lou sind lustig und unterhaltsam.
Weitere wichtige Charaktere sind Laurie und Charlie Miller. Die Millionenerben sind ebenfalls Geschwister und Laurie ist mit Robert verlobt. Sie ist wunderschön und steht immer im Mittelpunkt. Jedoch ist sie kein bisschen eingebildet und immer freundlich zu Lou.
Charlie ist ebenfalls gutaussehend und sogar Lou bekommt erst einmal Schnappatmung bei der ersten Begegnung. Jedoch stellt sich heraus, dass er zwar lieb, aber langweilig ist.
Das ganze Setting ist wundervoll und man bekommt einen Eindruck von dem Lebensgefühl der 20-er Jahre. Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Liebesgeschichte etwas früher anfängt, da Lou sich ihrer Gefühle erst sehr spät klar wird.

Fazit: Gelungener Roman über das Erwachsenwerden, mit sympathischen Charakteren. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Liebesgeschichte etwas mehr im Mittelpunkt steht.

Bewertung vom 15.10.2019
Heatherington, Emma

Das Weihnachtswunder von Hope Street


ausgezeichnet

Inhalt: Ruth Ryans hat alles, was sie sich nur wünschen kann. Ihre Kolumne ist beliebt und sie selbst eine Lokalberühmtheit, die auf dem roten Teppich zu hause, ist. Doch hinter den Kulissen sieht es ganz anders aus, denn seit ihr geliebter Vater vor einem Jahr gestorben ist, ist für Ruth alles grau und einsam. Das letzte, was sie nun gebrauchen kann ist Weihnachten. Doch dann stellt sie fest, dass es Menschen gibt, denen es mindestens ebenso schlecht geht wie ihr und beschließt, einige davon in ihr Haus einzuladen. Und was wäre Weihnachten oder eine schöne Weihnachtsüberraschung?

Meinung: „Das Weihnachtswunder von Hope Street“ ist eine warmherzige Weihnachtsgeschichte, die den Leser zum Nachdenken bringt. Denn es gibt genug einsame Menschen, die viel schlechtes hinter sich haben und das Fest der Liebe ganz alleine verbringen müssen.
Außerdem zeigt das Buch auf, dass es hinter den Fassaden anderer Menschen oftmals ganz anderes aussieht, als es auf den ersten Blick scheint.
So auch bei Ruth. Sie ist schön, erfolgreich und hat scheinbar alles. Doch in Wahrheit ist sie einsam und traurig. Und seit einem Jahr in tiefer Trauer um ihren geliebten Vater. Ruth ist freundlich, mitfühlend und durchweg sympathisch. Und sie zeigt auf, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Auch die anderen Charaktere mochte ich sehr. Da wäre natürlich vorrangig Michael, der neue Kellner in Ruths Lieblingscafé, der ein Geheimnis hat. Oder Gloria, die Besitzerin dieses Cafés, die einfach total liebenswert und herzlich ist.
Nebenbei werden noch die Probleme der Menschen angezeigt, die an dem Weihnachtsessen teilnehmen sollen. So erhält der Leser nicht nur einen guten Einblick in deren Leben, sondern lernt noch ganz unterschiedliche Probleme kennen.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und beleuchtet mal eine andere Seite von Weihnachten. Das hat mir gut gefallen und ich empfehle dieses Buch jedem, der mal eine etwas andere, aber nicht minder stimmungsvolle, Geschichte zum Fest der Liebe lesen möchte.

Fazit: Warmherzige und einfühlsame Weihnachtsgeschichte über Einsamkeit und Nächstenliebe. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 13.10.2019
Strobel, Arno

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt: In einer Zeit, in der das Handy praktisch überall dabei ist, beschließt eine Gruppe dem digitalen Stress zu entgehen. Doch schnell wird der Entspannungsausflug zum Horrortrip, als einer von ihnen schwer verletzt aufgefunden wird. Eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten wird bald klar, dass der Täter mitten unter ihnen sein muss.

Meinung: „Offline- Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle“ ist der neue Thriller des Autors Arno Strobel, der bereits mit zahlreichen anderen Werken begeistern konnte.
Auch sein neustes Werk kann wieder fesseln und unterhalten.
Digital Detox wäre in einer Welt, in der man praktisch immer online ist, eine willkommene Abwechslung, gerade in Branchen, in denen die Mitarbeiter oft am PC sitzen. Das denkt auch Jenny König von Fuchs Telecom und freut sich darauf, mit einem kleinen Team diese neue Idee ausprobieren zu dürfen. Jenny ist sympathisch und man merkt, dass sie ein gutes Verhältnis zu ihren Angestellten hat. Sie ist klug und durchsetzungsstark. Außerdem möchte sie durch diese Veranstaltung ihre Mitarbeiter näher kennenlernen.
Außer diesen sind noch einige weitere Teilnehmer dabei. Dazu noch die Mitarbeiter des Reiseunternehmens und zwei Hausmeister, die sich um das Hotel kümmern.
Dieses Hotel ist riesig und etwas gruselig. Es war einmal ein Bergsteigerhotel, wird nun jedoch renoviert, sodass es außer den erwähnten Charakteren,keine Gäste gibt. Durch dieses Setting wirkt die Geschichte nochmal um einiges spannender und bedrückend. Dazu trägt natürlich ebenfalls der starke Schneefall bei, der kurz nach dem Eintreffen der Gruppe eintritt.
Die Charaktere und die Konflikte, mit denen sie konfrontiert werden, sind gut gemacht und überzeugend dargestellt. Genauso wie die Gefahr, die im Laufe der Geschichte immer beklemmender und allgegenwärtiger wird.
Das Buch bleibt die ganze Zeit über spannend und ich konnte es kaum erwarten, die Auflösung zu erfahren. Außerdem fiebert man unweigerlich mit den Charakteren mit und fragt sich, was weiter mit ihnen passiert.
Mir zumindest hat „Offline“ sehr gut gefallen und ich bin froh, mein Handy in greifbarer Nähe zu haben und eben nicht „offline“ zu sein.

Fazit: Gelungener Thriller, der gut unterhalten kann und die Spannung die ganze Zeit über aufrechterhält. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2019
Tailor, Kathy

Disappeared


sehr gut

Inhalt: Als die 16-jährige Freya in das Internat Hohenhausen kommt, ist sie alles andere als begeistert. Aber dann verschwindet ihre Mitschülerin Maria spurlos und sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell wird klar, dass jeder hier Geheimnisse zu haben scheint. Und als sich Freya in ihren Lehrer verliebt, hat sie selbst etwas zu verheimlichen.

Meinung: „Disappeared“ ist ein gut gemachter Jugendthriller, der Fragen aufwirft und sehr spannend ist.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Freya. Sie wollte eigentlich nie nach Hohenhausen. Allerdings arbeitet ihr Vater sehr viel und ihre Mutter ist verstorben. Also hatte sie keine Wahl. Was genau mit der Mutter geschehen ist, wird erst nach und nach klar. Ganz im Gegensatz zu Freyas Trauer und ihren Schuldgefühlen, die allgegenwärtig sind.
Freya ist ein ganz normales Mädchen. Sie ist sympathisch und schüchtern. In ihrer Zimmernachbarin Terri findet sie zum Glück schnell Anschluss, was mich sehr gefreut hat.
Ansonsten ist Freya eine Art Hobbydetektivin, zumindest als ihre Mitschülerin Maria spurlos verschwindet. Nach und nach werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt, aber auch neue Fragen aufgeworfen. Dadurch bleibt das Buch durchgehend spannend.
Von Maria und ihren Lebensumständen wird ebenfalls viel berichtet, oftmals durch Rückblenden. Hierdurch kann man sich einen guten Eindruck von dem vermissten Mädchen machen.
Das Internet selbst ist etwas düster, aber durchaus einladend. Allerdings gibt es, wie auf jeder Schule, natürlich eine Art Hierarchie unter den Schülern. Hierbei trifft man als Leser immer auf die beliebte Cora, deren reicher Vater die Schule finanziell unterstützt, und die sich dadurch alles herausnehmen kann. Eine sehr unsympathische Person, die ebenfalls Rätsel aufgibt.
Das Buch hat mir gut gefallen und schafft eine tolle, manchmal leicht bedrückende Atmosphäre. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz 100 %ig überzeugen. Hier finde ich das Ende absehbar und das fand ich etwas schade.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und empfehle das Buch Fans von Jugendthrillern.

Fazit: Gut gemachter Jugendthriller über ein Internat, auf dem es von Geheimnissen nur so wimmelt. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 23.08.2019
Oakes, Colleen

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld


ausgezeichnet

Inhalt: Nach dem Tod ihrer Cousine liegt für Thea alles in Dunkelheit. An nichts kann sie mehr Freude empfinden. Dann aber bekommt sie einen mysteriösen Umschlag und die Einladung in einer Geheimorganisation mitzumischen. Doch hinter der Fassade lauern Abgründe, mit denen das Mädchen nicht gerechnet hatte. Und so schwebt Thea bald in größter Gefahr.

Meinung: „The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld“ von Colleen Oakes ist ein spannender Thriller, über die Frage was Gerechtigkeit und was Rache ist. Außerdem geht es um Schuld und Trauer. Aber auch um Freundschaft.
Im Mittelpunkt steht Thea. Nach dem Mord an ihrer Cousine ist für sie nichts mehr so, wie es einmal war. Und für alle in der Schule ist sie nur das Mädchen mit der toten Cousine. Nicht mal das Laufen, das ihr immer ein Gefühl von Freiheit vermittelt hat, macht ihr noch Spaß.
Thea hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie ist sympathisch und hat stets echt und dreidimensional gewirkt. Ihren Wunsch nach Gerechtigkeit kann man natürlich nachvollziehen, ebenso wie ihre im Laufe des Buches immer größer werdenden Zweifel. Thea ist mutig und loyal. Außerdem sehr klug. Für die Menschen, die sie liebt, würde sie alles tun.
Drew ist neu an der Schule und sehr attraktiv. Schon bei der ersten Begegnung mit Thea merkt man die Schwingungen zwischen den beiden. Er ist einfach ein toller und liebenswerter Typ, der durch sein Verständnis, seine Geduld und seinen Humor auffällt.
Die Black Coates selbst sind ein alter Geheimbund, der gewalttätige Männer bestraft. Hier sind jede Menge starker Frauen zu Hause. Dabei hat mir Nixon, die Theas Team leitet, am besten gefallen. Sie ist elegant, aber auch taff und zäh.
Mit zum Team gehören außerdem die schüchterne Bea, die eine ganz besondere Eigenschaft hat, die unscheinbare Louise, die den schwarzen Gürtel in Karate hat, die Hackerin Casey und Mirabelle, die ungekrönte Königin der Schule. Gerade von Mirabelle wurde ich im Laufe des Buches öfters überrascht. Diese Figur zeigt, dass auch die Schönen und Beliebten ihre Päckchen zu tragen haben und dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Die Art, wie aus diesen unterschiedlichen Mädchen ein Team wird, hat mir sehr gut gefallen. Hierbei geht es vor allem um Freundschaft und Zusammenhalt.
Ansonsten geht es in dem Buch natürlich größtenteils um Gerechtigkeit. Denn die Black Coates werden zu einem bestimmten Zweck ausgebildet.
Hier gibt es jede Menge Action und manchmal harte Aktionen.
Auf diese Weise bleibt das ganze Buch spannend und man möchte wissen, wie es weitergeht. Einerseits kann ich als Leser die Grundidee der Black Coates schon verstehen, aber am Ende ist man nur noch geschockt, wie sehr die Gerechtigkeit in Rache umschlagen kann und wie weit alles geht.
Mich zumindest konnte dieses Buch gut unterhalten und ich empfehle es Fans von Jugendthrillern mit geheimnisvollen Organisationen.

Fazit: Gut gemachter Jugendthriller über Rache und Gerechtigkeit. Aber auch über Freundschaft und Liebe. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 06.08.2019
Fletcher, Tom;Fletcher, Giovanna

Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1


sehr gut

Inhalt: Eve ist die erste Frau, die nach 50 Jahren geboren wird. Und so wird sie zur Hoffnung der verbleibenden Menschheit. In einem goldenen Käfig, abgeschieden von der Außenwelt, tut Eve ständig, was von ihr verlangt wird. Als sie mit 16 Jahren drei Kandidaten vorgesetzt bekommt, aus denen sie ihren Partner wählen soll, fängt sie jedoch langsam an zu zweifeln und Fragen zu stellen. Sie möchte nicht nur ein selbstbestimmtes Leben führen, sondern verliebt sich auch noch in Bram, der jedoch keiner der Kandidaten ist.

Meinung: „Eve of Man: Die letzte Frau“ ist der erste Band einer neuen Reihe, in der es um den Fortbestand der Menschheit, in einer Welt geht, in der schon lange kein weibliches Wesen mehr geboren wurde.
Es ist eine Dystopie, in der Frauen selten sind und so die Welt von Männern regiert wird. Das Sagen hat dennoch eine Frau, nämlich Vivian, die Chefin von AFM, der Organisation, die für Eve sorgt. Vivian kam mir sehr kalt und unnachgiebig vor. Sie verfolgt ihre eigenen Ziele und es wird bald klar, das derjenige die Macht hat, der Eve hat.
Eve selbst ist eine junge Frau, die einzige auf der ganzen Welt. Von ihr wird erwartet sich fortzupflanzen und so die Menschheit vor der Ausrottung zu retten. Sie wird von allem abgeschirmt und hat keinen Kontakt zur Außenwelt. Ihre Welt besteht aus einem goldenen Käfig und den Müttern, die sich um sie kümmern. Und aus Holly, einer Art Hologramm, die jedoch von Piloten gesteuert wird.
Eve ist sich der Verantwortung bewusst, die auf ihr lastet und sie hat immer alles getan, was von ihr verlangt wurde. Sie ist höflich und sich ihrer Stellung klar. Als sie jedoch anfängt Fragen zu stellen, wird sie stärker und auch rebellischer.
Bram ist einer der Piloten, der Holly steuert. Er ist der Dienstälteste, da er schon seit seiner Kindheit dabei ist. Und er hat den besten Draht zu Eve. Diese kann nämlich an Hollys Augen sehen, wer sie gerade steuert und Bram ist ihr engster Vertrauter. Kein Wunder, dass sie anfängt, mehr für ihn zu empfinden. Bram hat es jedoch, trotz seiner gehobenen Stellung, nicht leicht. Sein Vater ist das Genie Isaac Wells, der Mann, der das Gehirn der ganzen Organisation um Eve ist. Jedoch ist er hartherzig und teilweise grausam gegenüber seinem einzigen Sohn. Und so ist Bram eigentlich genau so eingesperrt wie Eve. Nur dass er sich der Außenwelt deutlich bewusster ist, als das Mädchen.
Bram hat mir gut gefallen, da er bereit ist Risiken einzugehen, um Eve zu beschützen. Er ist überlegt und klug und durch seine Ausbildung kann er sehr viel.
Zu Eve hatte ich leider keinen so guten Draht. Sie handelt oft unüberlegt und bringt sich und andere in Gefahr. Ihre Gefühlsregungen, vor allem die Hilflosigkeit, die sie oft fühlt, sind allerdings gut herübergebracht.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und kann gut unterhalten. Vor allem die Beschreibungen der Lebensweisen der unterschiedlichen Menschen mochte ich sehr. Denn gerade auf so etwas kommt es ja in einer Dystopie an.

Fazit: Spannende Dystopie. Leider konnte mich der Hauptcharakter nicht 100 %ig überzeugen.

Bewertung vom 26.07.2019
Dammann, Maren

Marwani


sehr gut

Inhalt: Nach einem schweren Unfall hat Mira all ihre Lebensfreude verloren. Erst die wunderschöne Stute Marwani kann das Mädchen aus ihrem Tief herausholen. Doch auch Marwani hat eine schwere Vergangenheit und will erst einmal keinen an sich heranlassen. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden eine wunderbare Freundschaft. Und dann ist da noch der Stalljunge Dan, der sich nicht nur rührend um die Pferde kümmert.

Meinung: „Marwani: Mitten ins Herz“ ist ein schöner Jugendroman, der auch ernste Themen behandelt und deswegen nicht nur für Pferdefans zu empfehlen ist.
Im Mittelpunkt steht Mira, die nach einem schweren Unfall im Rollstuhl sitzt und all ihren Lebensmut verloren hat. Sie glaubt, nicht nur ihre Fähigkeit zu gehen, sondern auch ihre ganze Zukunft verloren zu haben und so vegetiert sie praktisch in ihrem Zimmer vor sich hin. Und es ist keine Hilfe, dass ihre Eltern ausgerechnet neben einen Reiterhof gezogen sind, wo die Fohlen ausgelassen spielen.
Im Laufe des Buches merkt man Mira ihre innere Stärke immer mehr an. Außerdem verändert sie sich sehr stark und wird um einiges selbstbewusster. Ebenso verändert sich natürlich ihre Auffassung gegenüber den Pferden und dem Landleben an sich. Denn beidem konnte sie zu Anfang nichts abgewinnen.
Dan arbeitet auf dem Reiterhof und fällt vor allem durch seine ruhige und mitfühlende Art auf. Er ist immer da, wenn er gebraucht wird und hat einfach einen tollen Charakter.
Die vorsichtigen Annäherungen zwischen ihm und Mira haben mir sehr gut gefallen.
Eine weitere wichtige Figur ist Miras jüngere Schwester Kathi, die sich schon immer für Pferde begeistern konnte und nun regelrecht aufblüht. Durch ihre quirlige und freundliche Art findet sie in der neuen Umgebung schnell Freude. Es fällt schnell auf, wie sehr sie ihre Schwester bewundert und liebt.
Marwani selbst spielt natürlich ebenfalls eine große Rolle in dem Buch. Sie ist ebenso von Wut und Misstrauen zerfressen wie Mira und gerade deswegen kommen die beiden wohl so gut miteinander aus. Aber von Seite zu Seite wird sie aufgeschlossener und man merkt, dass sie regelrecht aufblüht.
„Marwani: Mitten ins Herz“ hat sicher nicht das Rad neu erfunden. Sei es nun die Ostwind-Reihe, Flicka oder einer der vielen Filme, die es bei Amazon oder Netflix zu Schauen gibt, das Thema: „Mädchen trifft außergewöhnliches Pferd und beide werden ein Team“ ist nichts Neues.
Trotzdem finde ich, dass dieses Buch sehr gut unterhalten kann und ans Herz geht. Gerade die schwierigen Themen, wie Lebensmut oder das Zurückkämpfen ins Leben, sind gut gemacht. Mir hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich habe mich die ganze Zeit über gut unterhalten gefühlt.
Deswegen lege ich „Marwani“ nicht nur Pferdefans wärmstens an Herz.

Fazit: Tolles Buch, das nicht nur Pferdefans begeistern wird. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 24.07.2019
Kestner, Kim

Wen die Geister lieben / Heaven's End Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt: Die 15-jährige Jojo ist nicht wie andere Jugendliche in ihrem Alter, denn sie kann, wie alle in ihrer Familie, Geister sehen und wohnt sogar mit vielen bereits verblichenen Familienmitgliedern unter einem Dach. Jedoch ist es nicht gut, ihr Geheimnis unter den Dorfbewohnern zu verbreiten, wie bereits eine ihrer Vorfahren schmerzlich erfahren musste.
Als sich dann aber die unheimlichen Vorkommnisse in der Nachbarschaft häufen, muss ausgerechnet Jojo etwas dagegen unternehmen. Dabei helfen könnte ihr Zack, der Schuldschwarm, in den die halbe Schule verliebt ist. Doch Zack glaubt nicht an Geister. Und warum fühlt sich Jojo in seiner Nähe immer so komisch?

Meinung: „Heaven's End – Wen die Geister lieben“ ist der erste Band der neuen Reihe von Kim Kestner, die mich unter anderem schon mit ihrer Zeitrausch-Trilogie auf ganzer Linie überzeugen konnte. Und hier hat sie es wieder geschafft. Die Charaktere, der Schreibstil und die wunderbare Geschichte laden zum Lesen und Mitfiebern ein.
Im Mittelpunkt steht Jojo. In ihrer Familie können, bis auf ihren Vater, alle Geister sehen und leben sogar mit einigen zusammen. Darunter ist zum Beispiel Onkel Paddy, der immer Rat weiß und Annabelle, die eine gute Freundin geworden ist. Neben Familienangehörigen gibt es im Haus noch zwei Tiergeister, von denen einer süß und der andere eher grantig ist. Außerdem lebt der Boggart Lickspittle hier, der einen ausgeprägten Drang zu blauen Dingen hat.
Am besten gefallen hat mir aber Jojos kleiner Bruder Luke, der durch sein quirliges und liebenswertes Wesen auffällt.
Jojo selber ist ebenfalls sympathisch. Mit ihren fuchsroten Haaren ist sie eine auffällige Erscheinung, hält sich jedoch lieber im Hintergrund. Trotzdem ist sie um keine Antwort verlegen und kann sich gegen eventuelle Hänseleien gut wehren.
Ihr zur Seite steht ihr bester Freund, der schwule Benny, der eine kleine Dramaqueen ist. Und bald findet sie in der neuen Mitschülerin Big Kate, die ebenso groß wie laut ist, eine echte Freundin.
Auch Nachbarin Holly gehört irgendwie mit dazu.
Zack ist der gutaussehende Schulschwarm und stammt aus einer reichen Familie. Eigentlich möchte sich Jojo nicht zu ihm hingezogen fühlen, jedoch kann sie sich in seinen Augen verlieren. Und bald merkt man, dass hinter Zack mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint.
Die Geschichte ist spannend und stellenweise gruselig. Es geht viel um Geister und Andersweltwesen. Außerdem um Freundschaft und erste Liebe.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Man fühlt sich einfach wohl beim Lesen. Nun bin ich gespannt, wie es in den nächsten Büchern weitergeht und empfehle dieses hier erst einmal jedem, der leicht unheimliche Wohlfühl-Gruselgeschichten mag.

Fazit: Tolles Buch. Bitte mehr davon. Sehr zu empfehlen.