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bärin
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Bamberg

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Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2021
Frennstedt, Tina

Das gezeichnete Opfer / Cold Case Bd.2


sehr gut

Das Cold Case-Team um Tess Hjalmarsson rollt gerade den Fall des jungen, vor 15 Jahren ermordeten, Pianisten Max Lund neu auf, als ein neuer Mord geschieht. Eine eigenwillige Künstlerin wird am Fuß eines Leuchtturms ermordet aufgefunden, ihr provokantes Kunstwerk wurde zerstört. Es gibt eine gemeinsame Parallele zu beiden Fällen und so arbeitet Tess eng mit Kerstin Jacobsson von der Polizei in Ystad zusammen.

Es beginnen langwierige Ermittlungen, denn es ist nicht einfach, alle Beteiligten von damals wiederzufinden. Parallel dazu erfährt der Leser in dazwischen eingestreuten Kapiteln von der Ehefrau und ihren Problemen mit ihrem Gatten. Hat dieser namenlose Mann etwas mit den Ereignissen von damals und dem Mord von heute zu tun? Sein Verhalten ist schon mehr als verdächtig ...

Auch der zweite Fall für das Cold Case-Team um Tess und Marie und zeitweise auch Lundberg hat mir wieder gut gefallen. Tess ist mir sehr sympathisch, Marie wird etwas chaotisch dargestellt und die neue Chefin Sandra Edding wird im Laufe des Falles auch zugänglicher. Das Team konnte den alten Fall in der vorgegebenen Zeit lösen und noch zwei neue Fälle dazu - das wird dem Polizeichef doch hoffentlich ausreichen, um diese Abteilung nicht, wie angekündigt, zu schließen - das wäre wirklich schade!

Bewertung vom 21.02.2021
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


sehr gut

Der amerikanische FBI-Agent John Adderly liegt nach einem missglückten Undercover-Einsatz in Baltimore schwer verletzt im Krankenhaus. Dort erreicht ihn Post von seiner schwedischen Mutter, die er seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat - seit er mit seinem Vater nach Amerika ausgewandert ist. Sie bittet ihn um Hilfe bei einem Cold Case, bei dem vor 10 Jahren eine junge Frau verschwand. Johns Halbbruder Billy war damals dringend tatverdächtig, aber man konnte ihm nichts nachweisen. Nun soll der Fall erneut aufgerollt werden...

Er geht das große Risiko ein, bei der schwedischen Polizei anzufangen - im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms unter falschem Namen. Schnell stellt sich heraus, dass die hiesige Polizei seinen Bruder zum Sündenbock gestempelt hat und keine großen anderweitigen Ermittlungen unternommen hat. Aber nun ist ja John vor Ort und beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen.

Dieser Debüt-Roman des schwedischen Autoren-Duos aus der Provinz ist von Anfang an sehr spannend geschrieben. Von Johns fesselndem FBI-Einsatz über seine persönlichen, psychischen Probleme bis zum gut konstruierten Ende fiebert man mit ihm mit. Die schwedische Provinz wird beklemmend gut beschrieben. John war mir sympathisch - seine schwedische Familie dagegen überhaupt nicht. Im Verlauf des Buches kristallisiert sich zudem heraus, was für ein Mensch die verschwundene Emelie war. Daneben erfährt man, dass die Ehe ihrer reichen Eltern nur noch eine Farce ist. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von John und von Emelies Vater. Es gibt auch noch ein paar überraschende Wendungen, die ganz schön heftig sind. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser neuen Reihe.

Bewertung vom 14.02.2021
Jägerfeld, Jenny

Mein geniales Leben


sehr gut

Der 12-jährige Sigge ist froh, dass er mit seinen zwei kleinen Schwestern und seiner Mutter von Stockholm nach Skärblacka aufs Land ziehen kann. Nun sind erstmal Sommerferien und in 59 Tagen beginnt die neue Schulzeit für ihn hier. An seiner letzten Schule hatte er leider keine Freunde, er wurde gemobbt und als schwul bezeichnet, weil er gerne Eiskunstlauf mag. Nun hofft er, dass hier alles besser wird und beginnt damit, Informationen zu sammeln zum Thema: wie werde ich cool und beliebt?

Sigges Oma ist sehr cool - sie trägt Lederhose und Pailletten - ihr gehört The Royal Grand Golden Hotel Skärblacka, in dem aber außer ihrer Familie nun nur ein Gast wohnt, Krille, der stets viele Filmideen vorstellt. Das ganze Hotel ist voll gestellt mit diversen ausgestopften Tieren, außerdem gibt es Flipper, eine Musikbox und einen Cola-Automaten in den Zimmern - ziemlich skurril. Das Zebra vom Titelbild steht in der Eingangshalle und wird jeden Tag anders mit Kleidungsstücken und Hundeleine dekoriert.

In diesem lebendig geschriebenen Roman geht es um die Suche nach Anerkennung, Freundschaft und Coolness. Das Buch ist unterhaltsam und witzig geschrieben, es ist eine wilde, aber sympathische Familie mit vielen Tieren, die für Trubel sorgen. Auch ein entführter Gartenzwerg mit eigenem Instagram-Account, der dort von seinem Leben und seinen Reisen erzählt, kommt vor. Sigge erkennt, dass auch andere Leute, die cool erscheinen, Probleme haben und daran arbeiten müssen. Ein interessantes Buch, das ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 06.02.2021
Zedelius, Miriam

Lotte und die Freitags-Oma


ausgezeichnet

Die kleine Lotte geht in den Kindergarten und freut sich immer besonders auf den Freitag - denn da holt ihre Oma sie ab. Dann unternehmen die beiden meistens noch etwas Schönes, wie auf dem Markt einkaufen, den Rummel besuchen, zusammen Gelee einkochen, einen Igel retten, an einem Laternenumzug teilnehmen oder Pfandpiraten werden. Einmal darf Lotte auch bei Oma übernachten, wobei es ihr auf dem Sofa zu einsam wird und sie schnell zu ihrer Oma ins Bett schlüpft.

Dieses schön gestaltete Kinderbuch enthält 18 kleine Geschichten von Lotte und ihrer Oma, die alle warmherzig und kindgerecht erzählt sind. Dazu gibt es immer noch niedliche Illustrationen von den beiden. Mir und meinen Enkelkindern hat dieses Buch sehr gut gefallen und es eignet sich bestens, um abends vor dem Schlafengehen noch eine Geschichte vorzulesen, da sie nicht so lang sind.

Bewertung vom 30.01.2021
Felgentreff, Carla

Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten


ausgezeichnet

Aus meiner eigenen Kindheit ist mir die süße Biene Maja und die dazugehörige Fernsehserie noch sehr gut bekannt. Jetzt gibt es ein tolles Buch mit den schönsten Gutenachtgeschichten mit Maja und ihrem Freund Willi. Auch mit ihrer Lehrerin Frau Kassandra und dem Grashüpfer Flip gibt es ein freudiges Wiedersehen. Meinen vierjährigen Enkelkindern, denen ich die Geschichten vorgelesen habe, hat dieses Buch ebenfalls sehr gut gefallen. Dazu die wirklich schönen Illustrationen, wo es so viele Tiere und Blumen zu entdecken gab.

Die erste Geschichte beginnt mit der Geburt von Maja und den Erklärungen der Lehrerin Frau Kassandra. Auf diese Weise erfahren die Kinder spielerisch die Funktionsweise des Bienenstocks und wie wichtig die Bienen für die Natur sind. Das ist alles kindgerecht in einfachen Worten erklärt und hübsch bebildert.

Ein rundum schönes Vorlesebuch und ein echter Klassiker!

Bewertung vom 26.01.2021
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Im ersten Teil der Trilogie "Trauma" ermittelt Katja Sand zusammen mit ihrem Assistenten Rudi Dorfmüller im Fall eines ertrunkenen Mannes. Wie sich herausstellt, hatte er ein schweres Trauma und konnte nicht schwimmen. Als noch ein Toter, diesmal in einem großen Kühlschrank im Wald, aufgefunden wird, plädieren Gerichtsmedizin und der Therapeut der beiden auf Suizid in beiden Fällen. Doch Katja Sand kann sich damit nicht zufriedengeben, obwohl ihr Chef die Fälle für abgeschlossen erklärt. Sie ermittelt auf eigene Faust weiter und muss sich dabei auch ihrem persönlichen Trauma stellen.

Katja Sand hat es nicht einfach als allein erziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter, die sich voll in der Pubertät befindet. Mit ihrer eigenen Mutter kommt sie auch nicht so gut zurecht und dazu noch die Ermittlungen zu diesem schwierigen Fall - das bringt sie an den Rand ihrer Kräfte. Katja und vor allem Rudi waren mir sehr sympathisch, ihre witzigen Wortgefechte ebenso. Obwohl ich Katja ja manchmal hätte schütteln mögen, weil sie gar so ein Geheimnis um ihre Vergangenheit macht. Der Schreibstil und die Spannung waren ebenfalls gut - ein schöner Auftakt der Trilogie - ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt!

Bewertung vom 26.01.2021
Klee , Julia

Von riesengroß bis klitzeklein


sehr gut

Dieses außergewöhnliche Bilderbuch beginnt mit dem gelungenen Bild einer Wildblumenwiese, auf der die Schmetterlinge und Bienen von Blume zu Blume flattern. Gleich darauf entdecken wir eine große Kuh auf dieser Wiese und beim nächsten Bild ist zu erkennen, dass die Kuh und die blumenreiche Wiese nur eine Abbildung auf einem Milchkarton sind. In diesem Stil geht es immer weiter, bis man realisiert, dass das vorherige Bild immer nur ein Ausschnitt aus einem größeren Ganzen ist - also praktisch herangezoomt. Das ist sehr gekonnt umgesetzt und der Leser wundert sich immer wieder über die vielen Details auf den liebevoll gemalten Seiten.

Zu den vielen tollen Bildern gibt es leider nur wenig Text. Dafür kommt die Botschaft dieses Buches gut hervor: Rettet die Erde! Es geht um Umweltverschmutzung, speziell der Weltmeere und den Klimaschutz. Ein wirklich besonderes Buch mit einer wichtigen Botschaft!

Bewertung vom 26.01.2021
Bagci, Tarkan

Die Erfindung des Dosenöffners


sehr gut

Wie wird man Star-Journalist? Diese Frage stellt sich der junge, freie Mitarbeiter einer Kleinstadt-Zeitung, Timur Aslan. Daher ist er auf der Suche nach einer großen Story, um endlich aufzusteigen und in die Großstadt zu ziehen, denn er lebt noch zusammen mit seinem Vater in einem kleinen Kaff. Seine Freunde scheinen es alle geschafft zu haben, sie posten tolle Bilder in den sozialen Medien - aber, es ist nicht alles Gold, was glänzt! Nur Timur muss sich mit 70 Zeilen-Berichten über Geflügelzüchter und Kegelvereine rumschlagen. Bei dieser Gelegenheit macht er die Bekanntschaft von Annette, die angeblich ein großes Geheimnis umgibt. Bis er das komplett ergründen kann, muss er aber erst noch ein kleines Abenteuer mit ihr erleben...

Dieser witzig geschriebene Roman schwächelt anfangs noch etwas, nimmt aber dann an Fahrt auf und wird noch richtig interessant. Timur ist mir auch immer sympathischer geworden und er musste erkennen, dass man nicht alles glauben darf, was in den sozialen Medien verbreitet wird und dass Familie und Freundschaft viel wertvoller sind. Auch die Figur der Annette hat mir gut gefallen - sehr eigenständig und selbstbestimmt will sie ihr Leben führen. Ein tolles, humorvolles Buch mit vielen kleinen Weisheiten!

Bewertung vom 10.01.2021
Habersack, Charlotte

Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus


ausgezeichnet

Die kleine Maus Mopsa lebt in einer großen Stadt in einem vergangenen Jahrhundert zusammen mit vielen anderen Mäusen. Im Rathaus, wo sie Zuhause sind, gibt es nicht viel Essbares aufzutreiben. Darüber ist der große Mäusekönig sehr erzürnt, denn alle Mäuse müssen den ganzen Tag nach Futter für ihn suchen, was Mopsa sehr wütend macht. Aber meistens ist sie gut gelaunt und unterhält die Mäuseschar mit ihren Darbietungen, denn Mopsa ist eine großartige Schauspielerin und möchte unbedingt mal beim Theater auftreten. Nach einem Streit mit Tartar, dem Mäusekönig, verlässt sie zusammen mit ihrem Bruder Otto das Rathaus und zieht hinaus in die große Stadt, wo viele Abenteuer auf sie warten.

Diese wunderschön gestaltete Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Botschaft, dass Freundschaft und Familie sehr wichtig sind, kam gut rüber. "Immer der Schnauze nach und nie den Mut verlieren" - ist das Motto von Mopsa und sie zeigt, dass man nie aufgeben soll und sich so seine Träume erfüllen kann. Die spannend erzählten Geschichten sind mit schön gezeichneten Illustrationen versehen, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Interessant auch, dass man hier erfährt, wie das Leben früher ausgesehen hat. Gut finde ich auch, wie den Kindern spielend der Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie erklärt wird - und das von einer Fledermaus. Ein wunderbares Buch, das ich nur weiterempfehlen kann!