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misspider

Bewertungen

Insgesamt 699 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2022
Winter, Madita

Mordlichter / Anelie Andersson ermittelt Bd.1


gut

In der eisigen Kälte Lapplands ermittelt Anelie Andersson im Fall eines verschwundenen Teenagers. Kurz darauf wird dieser überfahren - doch es sind auch Spuren zu finden, die darauf hindeuten dass der Junge gefangen gehalten wurde. Als Anelie immer weiter nachforscht, stößt sie auf weitere Vermisstenfälle. Alles deutet auf eine Serie hin, und so beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn jederzeit könnte der Täter erneut zuschlagen...
Während das Rätsel um die vermissten Personen und die Auflösung des Falles ganz meinen Geschmack trafen, konnte mich gerade die Hauptperson Anelie nicht gänzlich überzeugen, ohne dass ich aber genau sagen könnte warum. Die Stärke des Buches liegt eindeutig in der Handlung, aber nicht unbedingt in den Dialogen und der Interaktion (besser vermag ich es leider nicht in Worte zu fassen).
Ich liebe Thriller die im Winter oder winterlichem Klima spielen. Die Eiseskälte passt gut zu grausigen Fällen und verstärken auf wohlige Weise die Gänsehaut, die diese auslösen - zumindest solange ich beim Lesen im Warmen sitzen und es mir gemütlich machen kann. Auf jeden Fall haben die Mordlichter für ein paar spannende Lesestunden gesorgt.

Bewertung vom 04.04.2022
Miss Prickly;Mr. Tan

Das kann nicht gut gehen / Die schreckliche Adele Bd.1


sehr gut

Adele hat es faustdick hinter den Ohren und gibt Sprüche von sich, die einem die Kinnlade runterfallen lassen. Altklug, rotzfrech, bitterböse und grausam, wie nur Kinder es sein können, betrachtet Adele die Welt auf ihre ganz eigene Art und stößt dabei jeden in ihrem Umfeld ohne Rücksicht auf Verluste vor den Kopf. Man sollte meinen, so zynisch kann ein Kind noch gar nicht sein, aber Adele kann - und lässt es Ihre Mitmenschen in jedem Moment spüren. Dass Adele trotzdem von ihren mehr als geduldigen Eltern geliebt wird, die ihr in jedem Fall eine äußerst lebhafte Fantasie attestieren, grenzt schon fast an ein Wunder. Dass ein Klassenkamerad total verknallt in sie ist, obwohl sie ihn so gemein behandelt, ebenso. Adele lebt in ihrer ganz eigenen Welt, in der kein Platz für andere ist - außer natürlich für ihre Haustiere und ihren imaginären Freund.
Und so bringt uns Adele ein ums andere Mal zum Lachen, das aber schon auf der nächsten Seite auch wieder im Halse stecken bleiben kann, wenn Adele wieder einmal besonders fies austeilt. Der Comic ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber Adeles ganz eigener Charme haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Mit Vergnügen werde ich weitere Geschichten von Adele lesen, muss aber zugeben heilfroh zu sein, nicht selbst so ein kleines Monster im Haus zu haben.

Bewertung vom 31.03.2022
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


ausgezeichnet

Es dauert eine Weile, bis man sich an den Schreibstil bzw. die Erzählstimme von Maserati gewöhnt hat. Diese wirkt manchmal etwas sprunghaft und macht immer wieder ganz nebenbei Andeutungen, die man erst nach und nach verstehen kann. Aber gerade das macht auch den Reiz des Buches aus: das Geheimnis, das Maserati umgibt, und das man langsam Seite für Seite entschlüsseln muss. Und obwohl die Geschichte immer wieder eine sommerliche Leichtigkeit versprüht, ist sie weder belanglos noch langweilig - ganz im Gegenteil. Da werden dunkle Familiengeheimnisse von einer Tragweite enthüllt, mit der ich so absolut nicht gerechnet hatte.
Das Cover (eigentlich mag ich nichts 'pastelliges', aber das Bild ist wirklich schön gelungen) suggeriert ein Gefühl von sich-treiben-lassen, und auch wenn das in bestimmten Momenten zutrifft, verleiht eine ganz bestimmte Szene diesem Bild noch eine andere, dramatische Bedeutung. Ein durchweg tolles Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 29.03.2022
Klementovic, Roman

Wenn das Licht gefriert


gut

Bei diesem Thriller war ich ständig hin- und hergerissen zwischen spannender Begeisterung und gelangweilter War-ja-abzusehen Stimmung. Einerseits war ich fasziniert von dieser frischen Idee für einen neuen originellen Plot, andererseits konnten nicht alle Wendungen überraschen und Elisabeths Schilderung fiel manchmal etwas behäbig aus, so dass die Spannung immer mal wieder eine Zwangspause einlegen musste. Das Ende konnte mich dann zwar überraschen, war aber nur bedingt zufriedenstellend und vielleicht doch ein bisschen dick aufgetragen.
Fazit: ein unerwarteter, in weiten Teilen packender Thriller mit kleinen Mängeln.

Bewertung vom 24.03.2022
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


gut

Auch wenn das Buch wieder in Little Maudley spielt, kann man es gut lesen ohne den ersten Teil zu kennen. Diesmal geht es um Hannah, die in den kleine Ort zieht, um sich einen Traum zu verwirklichen und ihren Sohn vom schlechten Einfluß Manchesters wegzubringen. Warum ihr Mann sofort zustimmt, dann aber erst nachkommen will, ist der Leserschaft natürlich sofort klar, nur Hannah ist ein bisschen begriffsstutzig. Auch was Jake angeht - den ehemaligen Fußballprofi, der jetzt die Jugendmannschaft des Ortes trainiert - weiß Hannah nicht wie sie ihre knisternden Begegnungen einzuordnen hat. Aber dann ist da ja auch noch die kleine Buchhandlung, in denen die vielen gespendeten Bücher untergebracht werden sollen, die nicht in die berühmte rote Telefonzelle aus Band 1 passen - ein willkommenes Projekt für Hannah, dass sie mit Begeisterung und Herzblut umsetzt.
Wieder hat die Autorin einen Feel-Good-Roman geschaffen, in den man wie in ein wohlig warmes Bad eintauchen und eine Zeit lang die Welt um sich herum vergessen kann. Insgesamt schlägt die Geschichte diesmal deutlich leichtere Töne an als Band 1, in dem es zweitrangig um eine faszinierende Kriegsgeschichte geht. Aber das ist durchaus in Ordnung, und so kann man sich von der Leichtigkeit, mit der die Geschichte dahin plätschert, gemächlich treiben lassen.

Bewertung vom 23.03.2022
Elbern, Christoph

Hafenmörder


gut

Einen historischen Lokalkrimi könnte man diese Geschichte wohl nennen, in der sowohl der historische Aspekt als auch das alte Treiben in der Hafen- und Handelsstadt Hamburg eine wichtige, allzeit präsente Rolle einnehmen. Nach einem Leichenfund wird der Bakteriologe Carl-Jakob Melcher hinzugezogen, denn es finden sich Anzeichen für Cholera. Carl-Jakob ist mit dem Polizisten Martin Bucher, der in diesem Fall ermittelt, befreundet. Und nachdem weitere Leichen auftauchen, die alle ein besonderes Merkmal gemeinsam haben, nehmen die beiden die Spur auf, die sie in die finstersten Ecken Hamburgs führt und in politische Machenschaften verwickelt.
Ein eigentlich superspannender Kriminalfall, der mir inhaltlich recht gut gefallen hat. Eigentlich - denn die Erzählweise aus der Ich-Perspektive von Carl-Jakob ist leider ziemlich dröge und entspricht eher einem beobachtenden Bericht denn einer fesselnden Erzählung. Das passt zwar zu Carl-Jakobs wissenschaftlicher Berufung, ist einem spannenden Leseabenteuer aber leider abträglich. Auch das Ende war mir, nachdem die beiden einige recht faszinierende Geheimnisse aufgedeckt hatten, etwas zu dick aufgetragen.
Aufgrund der Schreibweise und der nicht ganz zufriedenstellenden Auflösung reicht es am Ende zwar nicht für ein herausragendes Buch, aber gute Unterhaltung wird in weiten Teilen durchaus geboten. Etwas ärgerlich finde ich im Nachhinein den Titel, der so nicht im Buch auftaucht und mit 'Symbolmörder' wesentlich passender besetzt gewesen wäre.

Bewertung vom 17.03.2022
Masterton, Graham

The Shadow People


gut

A new weird case brings back together Jamila Patel and Jerry Pardoe when a lot of human remains are found in what looks like a creepy barbecue. Could it be that a bunch of homeless people has become cannibalistic or is there some fanatic cult whorshipping a goat-headed god that is painted on the underground tunnel walls? Soon more people are missing, and more bones are found, but the police also manages to capture some of the homeless suspects, which are only able to communicate in unintelligible growls. What Jamila and Jerry finally uncover is much more vile and dangerous than they ever thought possible.
I was eager to jump into the next case with Jamila and Jerry, however in the end I was not as thrilled as I was after reading part one. There were some lengths to the story, and the plot was dancing along on a small line between absolute horror and total ridiculousness, overstepping both borders without hesitating. There was a lot of gore, more than necessary imho - not that I'm a queasy reader, but even the most stomach turning scenes will loose their effect when repeated too often. Also, I found that the dialogues where really poor at times - especially the police slang and the seemingly forced attempts at wittiness. However, the ending brought a satisfying conclusion and the last page was creepy enough that you want to keep the light on after reading. I hope the next case for team Jerry and Jamila is already in the making, but I also hope it will be a couple pages shorter and more focused on some straight horror.

Bewertung vom 16.03.2022
Stöcken, Julia Lalena

London Docks, 1852 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein atmosphärischer historischer Krimi, der eine unerwartet düstere und schockierende Wendung nimmt - kurz und knackig auf den Punkt, wie es sich für eine gute Kurzgeschichte gehört.

Bewertung vom 14.03.2022
Sampson, Freya

Die letzte Bibliothek der Welt


gut

Mittlerweile habe ich mehrere Romane, die in und um Bibliotheken spielen, gelesen, und ich schätze es stellen sich so langsam die ersten Müdigkeitserscheinungen ein. Das vorliegende Buch ist sicher nicht besser oder schlechter als seine Vorgänger, aber es hat mir der Aha-Effekt des Neuen gefehlt. Die Protagonisten sind durchaus sympathisch, wenn auch teilweise etwas übertrieben dargestellt. Während die graue Maus June zu grau war, polterte mir die eingefleischte Protestlerin zu lautstark daher. Die Story - Bibliothek soll aufgrund von Budget-Kürzungen geschlossen werden - ist nicht neu, aber natürlich immer noch ein wichtiges Thema. Die Rettung der Bibliothek durch eine zusammengewürfelte Gruppe aus Rentnern, Schülern und anderen Bibliotheksfans wird dramatisch mit viel Herz und Witz beschrieben. Fazit: ein unterhaltsames und gefälliges Buch für eine Handvoll gemütlicher Lesestunden.