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jam

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Insgesamt 472 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2017
Kagge, Erling

Stille


sehr gut

Cover:
Das Buch wird von einem weißen Umschlag verhüllt, auf dem nur in unaufgeregter Schrift Autor, Titel und Verlag stehen.
Auf den ersten Blick simpel. Wenn man den Umschlag aber entfernt...
Dann zeigt sich ein Straßenabschnitt, schrill, laut bunt.
Sehr interessant gemacht!

Inhalt:
Was ist Stille? Gibt es sie in unserer immer lauter werdenden Zeit noch? Brauchen wir die Stille überhaupt noch? Oder erst recht?
Kann man die Stille mit Worten beschreiben?
Der Abenteurer, Autor, Verleger, ... Erling Kagge versucht, diese Fragen zu beantworten. Mit Zitaten, Geschichten, Erlebnissen seiner Wanderungen.

Wie es mir dabei ging:
Durchwachsen. Gleich zu Beginn erzählt er eine Geschichte über Freunde, die am Berg blieben, die zeigt, wie schnell man still wird und wie ehrlich diese Stille Betroffenheit zeigen kann, ohne Worte.
Es folgen 33 Versuche einer Antwort, teils berührten sie mich, machten mich ruhig, teilweise konnte ich nichts damit anfangen.
Obwohl sie so zu erwarten war, hat mich Antwort Nummer 33 dann eiskalt erwischt und still zurückgelassen.
Ich weiß, dass ich für mich in Zukunft versuchen werde, öfter mal den Radio ausgeschaltet zu lassen und nicht nur beim Yoga auf die Stille in mir höre...

Bewertung vom 03.11.2017
Butland, Stephanie

Ich treffe dich zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

"Liebe so, als wärst du nie verletzt worden", und als ich mir Vanessa und Nathan (...) ansah, dache ich: Genau so seid ihr zwei. Ihr seid kleine Welpen beim Spielen im Sonnenschein. Euer Leben ist so unkompliziert.

Cover:
Ich mag das Motiv der fliegenden Papierblätter, die sich in Vögel verwandeln und finde es super, dass auf das derzeit bewährte und überstrapazierte schwarz weiß mit ein bisschen Farbe verzichtet wurde.
Die zwei Personen links unten verwirren mich etwas. Der Junge könnte ja als Nathan durchgehen, das Mädchen zeigt wohl eher Melodie als Loveday...

Inhalt:
Loveday arbeitet in einem Antiquariat, mag ihren Chef Archie und versucht, so wenig wie möglich mit anderen Menschen zu reden. Als sie ein Buch auf der Straße findet, stellt sie es mit einem Aushang ins Schaufenster. Daraufhin meldet sich Nathan, der sie zu einem Poetry Slam einlädt. Dort trägt er ein Gedicht vor, das sie zutiefst berührt und sie beginnt, ganz langsam und auf ihre Art, Menschen an sich heran zu lassen und mit ihrer Geschichte Frieden zu schließen.

Wie es mir dabei ging:
Die Autorin schreibt flüssig und leicht, obwohl es um eine schwere Geschichten und heftige Themen geht.

Ich mag Melody vom ersten Moment an, wohl die meisten von uns Leseratten wissen wie es ist, ein Buch als Barriere zwischen sich und die Welt da draußen zu halten. Auch uns lässt sie nur Stück für Stück an ihrer Vergangenheit teilhaben, man ahnt und fürchtet und begreift doch erst spät das ganze Ausmaß.
Die Kapitel machen Sprünge durch die Zeit und erzählen die Geschichte doch in einer ganz bestimmten Reihenfolge.
Ein ganz besonders Buch, das es wert ist, ruhig und an einem gemütlichen Plätzchen gelesen zu werden.