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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2017
Zeit der Asche / Post Mortem Bd.2
Roderick, Mark

Zeit der Asche / Post Mortem Bd.2


gut

Es geht spannend weiter mit Kuyper und Ness

Emilia Ness, Interpol-Agentin, bekommt eine anonyme E-Mail mit der Nachricht: „Das Morden geht weiter. Belial ist tot, aber sein Geist lebt. Überzeugen Sie sich selbst!“. Sie wird mit dieser Mail zu einem verlassenen Bauernhaus gelockt. Dort findet sie die verstümmelte Leiche von Simon Nadicz, dem Vorstandsvorsitzenden einer Bank. Gehen die grausamen Morde, wie es sie unter Belial gab, weiter? Parallel dazu ist Avram Kuyper wieder einmal als Auftragskiller unterwegs. Er soll den Paten von St. Petersburg, Sergej Worodin, im Namen seiner Frau töten. Doch dann wird dieser von einer Bombe getötet. Was hat es damit auf sich? Und treffen Ness und Kuyper erneut aufeinander?

Dies ist der zweite Band der Post-Mortem-Reihe. Die Handlung knüpft an den ersten Teil an und auch die beteiligen Personen, vorne weg Emilia Ness und Avram Kuyper, sind dieselben. Es empfiehlt sich vor dem zweiten Band den ersten zu lesen. Mir war dieser Band etwas zu ausschweifend und langgezogen. Es wurde sehr viel aus dem ersten Teil wiederholt. Dies ist hilfreich, wenn das Lesen des ersten Band länger zurückliegt. Da ich den zweiten Teil recht kurz nach dem ersten gelesen habe, waren mir dies zu viele Wiederholung. Positiv fand ich, dass nun etwas auch etwas mehr aus der Vergangenheit von Ness und Kuyper erzählt wurde. Der Handlungsaufbau war auch in diesem Band schlüssig und der Spannungsbogen vorhanden. Allerdings war die Spannung aufgrund der, sich in die Länge ziehenden, Handlung etwas abgeschwächt. Auch in diesem Band wird die Handlung immer abwechselnd aus der Sicht von Emilia Ness und Avram Kuyper erzählt.
Von mir erhält der zweite Band der Post-Mortem-Reihe gute drei von vier Sternen.

Bewertung vom 16.04.2017
Der weiteste Weg
Blum, Bruno

Der weiteste Weg


gut

Mit dem Bus von der Schweiz nach Australien

Bruno Blum ist mit seiner Lebensgefährtin Yvonne in einem Campingbus von Luzern nach Australien und zurück gereist. Ihre Reise ging quer durch Asien. Über Kasachstan, Iran, Pakistan und Indien nach Australien. Und von dort über Japan, Sibirien, Mongolei und Russland zurück nach Luzern. Sie waren zweieinhalb Jahre unterwegs und haben 90.000 Kilometer hinter sich gebracht. Auf ihrem Abenteuer haben sie viele Menschen und vor allem ihre riesige Gastfreundschaft kennen und lieben gelernt. Natürlich gab es auch einiges über die Landschaft und das Land zu lernen. Auch für den Leser. Immer wieder würden in diesem Reisebericht Informationen zur Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion der bereisten Länder untergebracht. Bruno Blum berichtet über ihre Erfahrungen und erzählt Anekdoten. Ein großes Thema ist auch die Korruption in Russland und den benachbarten Ländern. Häufig kamen sich Bruno und Yvonne vor, als wären sie Geldkühe, die gemolken werden müssen. Es wird auch berichtet, dass es häufig zu Verständigungsproblemen kam und sie sich mit Händen und Füßen verständigen mussten. Mit der Zeit waren sie auch in Pantomime geübt.
Leider hat es mit in diesem Reisebericht etwas an Persönlichkeit und der Schilderung der gemachten Erfahrungen gefehlt. Stellenweise hat es sich doch eher wie ein Reiseführer gelesen. Somit hat der Lesereiz etwas gefehlt. Der Text war dennoch ansprechend und stellenweise auch von Witz geprägt. Das Format dieses Buches ist sehr gut. Es ist handlich und hat genau die richtige Größe, um es zum Lesen noch in den Händen halten zu können und nicht zu klein, um die Bilder erkennen zu können. Die in diesem Buch enthaltenen Bilder sind aussagekräftig und in einer sehr guten Auflösung. Die Schrift des Textes war mir etwas zu klein. Das Verhältnis von Text und Bild hat mir sehr gefallen und war angemessen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich diesen Reisebericht interessant und informativ fand, die Bilder sehr schön waren, mir allerdings ein bisschen die Persönlichkeit und der Lesereiz gefehlt hat. Deshalb erhält „Der weiteste Weg“ von mir gute drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.04.2017
Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


sehr gut

Wird die Wahrheit ans Licht kommen?

Bristol, Großbritannien. Zoe ist 17 und letztens aus dem Jugendarrest entlassen worden. Sie ist eine begabte Pianistin und gibt nun ihr erstes Konzert in ihrem „zweiten Leben“. Doch dann holt sie ihre Vergangenheit ein. Zoe hat in betrunkenen Zustand einen Autounfall verursacht, bei dem drei Jugendliche ums Leben kamen. Deshalb war sie im Jugendarrest. Nun taucht allerdings der Vater eines verstorbenen Jugendlichen auf und will Zoe zur Rechenschaft ziehen. Zoe verlässt den Konzertraum. Doch zu Hause geht der Horror weiter. Denn Zoe Stiefvater, Chris, weiß nichts von der Vergangenheit seiner Stieftochter. Nun kommt es ans Licht und er ist alles andere als begeistert. Als alle denken, die Lage hätte sich beruhigt und zu Bett gehen, geschieht etwas Furchtbares: Zoes Mutter ist tot.

Dieses Buch wird als Thriller ausgezeichnet. Ich würde es eher als spannenden Roman bezeichnet, der eine Familientragödie zum Thema hat. Die junge Zoe wird als Mörderin bezeichnet, obwohl es ein tragischer Unfall war. In diesem Roman beschreibt sie ihre Gefühle dazu und berichtet wie es im Jugendarrest war. Nun in ihrem „zweiten Leben“ geht es ihr besser auch wenn sie den Unfall niemals vergessen wird. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefällt. Zunächst beschreiben sich die Charaktere selbst, so dass der Leser einen Überblick bekommt und die einzelnen Charaktere kennenlernt. Sie berichten teilweise auch über dieselbe Situation, so dass der Leser die Möglichkeit hat, diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beobachten. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, so dass man sie vor sich sieht und sich gut in sie hineinversetzten kann. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Der Handlungsaufbau ist schlüssig und nachvollziehbar. Es wird sehr viel aus der Vergangenheit berichtet, so dass der Leser bezüglich des Unfalls gut informiert ist. Dieser Roman war spannend, allerdings nicht so spannend, das sich ihn als Thriller bezeichnen würde. Vor allem das Ende war hervorsehbar. Wie gesagt ich würde ihn eher in die Kategorie tragischer Roman einordnen. Von mir erhält „Perfect Girl“ vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.04.2017
Die Terranauten
Boyle, T. C.

Die Terranauten


weniger gut

Thema spannend – Umsetzung leider nicht

Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium gesperrt. Unter einer Glaskuppel wurden mehrere Landschaftsarten, wie Steppe, Regenwald, Felder oder ein Ozean nachgebaut. Ziel ist es, das sich diese acht Terranauten selbst versorgen können und frei von künstlichen und organischen Produkten leben. Dieses Experiment diente zu ökologischen und soziologischen Forschungen. Es soll untersucht werden, wie sich Umwelt und Atmosphäre verhalten, so wie das Verhalten der acht eingesperrten Personen – gibt es Zusammenschlüsse oder gar Ausgrenzungen? Während der Zeit wird aus einem Experiment auf ökologischer Basis schnell ein Menschenexperiment. Die acht Terranauten werden von Mission Control durchleuchtet und gezielt beobachtet! Dieses Experiment fand auch tatsächlich statt, allerdings werden in diesem Roman andere beteiligte Personen beschrieben.
Es geht hauptsächlich um Dawn und Ramsay, die beide als Terranauten in E2 leben und um Linda, die beste Freundin von Dawn, die es nicht nach E2 geschafft hat. Der Roman wird aus den Perspektiven dieser drei erzählt. So erhält der Leser zum einen den weiblichen und männlichen Blick aus E2 und erfährt parallel dazu, wie es „draußen“ ist und wie E2 gesteuert wird. Der Roman berichtet über die Vorbereitungszeit für E2 und die beiden Jahre des Einschlusses. Am Ende wird noch kurz darauf eingegangen, wie die Terranauten wieder zurück in die wirkliche Welt kommen.
Die Hauptcharaktere, Dawn, Ramsay und Linda sind keine allzu großen Sympathieträger. Dawn wirkt noch am Nettesten und unkompliziertesten. Ramsay und Linda sind allerdings sehr egoistisch und auch arrogant. Ramsay möchte durch dieses Projekt Ruhm und Aufmerksamkeit. Und Linda verkraftet es nicht, dass sie für E2 nicht auserwählt wurde und gönnt ihrer besten Freundin die Aufnahme in E2 kein bisschen. Am Ende schreckt sie nicht mal vor Intrigen zurück, um doch noch zum Zug zu kommen.
Die Geschichte erinnert eher an einen Bericht, als an einen Roman. Mir hat es an einer greifbaren Handlung gefehlt. Als Dawn schwanger wird, beginnt das Buch von der Berichtform etwas mehr in Richtung Roman zu wandern. Aber dennoch war es für mich schon fast eine Qual dieses Buch zu lesen. Spannung gab es überhaupt nicht und ein Reiz weiterzulesen bleibt leider auch aus (dennoch habe ich es bis zum Schluss gelesen – es hätte sich ja noch ändern können). Auch mit dem Schreibstil von T. C. Boyle wurde ich leider nicht warm. Auch wenn ich festmachen kann, an was dies lag.
Da ich von diesem Roman etwas anderes erwartet habe und er sich sehr langatmig bis langweilig liest, erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2017
Das Marillenmädchen
Hanika, Beate T.

Das Marillenmädchen


gut

Zu jedem Jahr eine Erinnerung und ein Glas Marillenmarmelade

Elisabetta Shapiro ist Jüdin und lebt in ihrem alten Familienhaus in Wien. Ihre Familie wurde in den 40er Jahren deportiert. Elisabetta hatte Glück und entkam. Da das Haus für Elisabetta allein zu groß ist hat sie wechselnde Untermieter. Die sogenannte „Russin“ ist ausgezogen, dafür wohnt nun die „Deutsche“, eine Tänzerin am Wiener Staatsballett, im oberen Teil des Hauses. Während des Romans schwelgt Elisabetta in Erinnerungen und genießt dabei ihre selbstgemachte Marillenmarmelade. Jedes Jahr kocht sie Marmeladen aus den Marillen, die an dem Baum vor dem Haus wachsen. Um der Einsamkeit zu entgehen redet Elisabetta in Gedanken – manchmal auch in echt – mit ihren Schwestern Judith und Rahel.

„Das Marillenmädchen“ ist ein Roman über die Liebe und Freiheit. Er ist geprägt von Elisabettas und Polas Erinnerungen an die Vergangenheit. Leider ist es für den Leser sehr verwirrend wo er sich gerade auf der Zeitleiste befindet. Erzählt Elisabetta gerade von der Gegenwart oder befindet sie sich gedanklich in der Vergangenheit? Sehr verwirrend ist auch, dass nicht nur Elisabettas verstorbene Schwester Rahel heißt, sondern auch ihre Enkeltochter. Dieser Roman wirkt sehr philosophisch oder gar poetisch. Mir hat eine feste Handlung gefehlt. Nachdem man das Buch gelesen hat versteht man zwar einige Dinge und Zusammenhänge, die man während dem Lesen nicht verstanden hat. Allerdings muss man sehr viel zwischen den Zeilen lesen. Ich muss gestehen, wäre es ein dickeres Buch gewesen, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.
Aufgrund der großen Verwirrung, die bei mir während dem Lesen aufkam kann ich diesem Roman nur gute drei von fünf Sternen geben.

Bewertung vom 09.04.2017
Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1
Roderick, Mark

Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer Reihe

Avram Kuyper ist Profikiller und erhält eines Abends einen beunruhigenden Anruf von seinem Bruder. Goran Kuyper ist Reporter und an einer heißen Geschichte dran. Doch nun ist er in Gefahr und hinterlässt seinem Bruder folgende Nachricht: „Komm nach Hause und räche dich an denen, die uns getötet haben.“ Avram macht sich sofort auf den Weg Richtung München. Er war schon einige Jahre nicht mehr in seiner alten Heimat, aber nach dem Hilferuf seinen jüngeren Bruders kann er nicht anders. Parallel dazu wird die Interpol-Agentin, Emilia Ness, in Frankfurt/Main in ein heruntergekommenes Hotel gerufen. Dort warten eine Leiche und eine persönliche Nachricht auf sie. Der Tote, ein Reporter, hat als Georg Kleinert eingecheckt – doch ist das sein richtiger Name? Der Leser merkt schnell, dass beide Handlungen zusammenhängen. Es wird spannend!

Der Auftakt zur Post-Mortem-Reihe ist geglückt. In diesem Thriller geht es um Folter- und Snuff-Videos, sowie um Menschenhandel, als auch Korruption unter Beamten. Emilia Ness ist auch als die Unbestechliche bekannt. Sie war eine sehr erfolgreiche Polizistin und Kommissarin und ist nun eine erfolgreiche Interpol-Agentin. Sie kommt in diesem Thriller sehr sympathisch rüber und der Leser fühlt mit ihr mit. Sie wirkt sehr realistisch und menschlich, was vor allem durch die Einschübe bezüglich ihrer Tochter verdeutlicht wird. Auch Avram Kuyper ist sympathisch und menschlich. Auch trotz seines Berufs, in dem er hart und abgebrüht sein muss. Sehr gefallen hat mir, dass die Charaktere, sowie auch die Handlungsorte, sehr detailliert beschrieben wurden und man beim Lesen das Gefühl von Kino-im-Kopf hatte. Der Schreibstil ist sehr rasant und der Spannungsaufbau ist gut umgesetzt. Es dauert zwar seine Zeit, bis der Leser in der eigentlichen Handlung angekommen ist, allerdings geht die Handlung im zweiten Teil „Post Mortem – Zeit der Asche“ ja weiter. Ich hatte während dem Lesen nie das Gefühl, dass es zäh, langsam oder gar langweilig ist. Die Handlung wird immer abwechselnd aus der Sicht von Emilia Ness und Avram Kuyper erzählt. Dadurch erfährt der Leser etwas über die Methoden zur Beschaffung von Informationen der Polizei und eines Profilkillers. Stellt sich nur noch die Frage, ob die beiden mit- oder gegeneinander arbeiten?
Es war ein Lesegenuss und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Dieser Thriller erhält von mir gute vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.03.2017
Die Schuldlosen
Hammesfahr, Petra

Die Schuldlosen


gut

Schuldig oder unschuldig

Im Frühjahr 2004 wird in der Greve die Leiche von Janice Heckler gefunden. Sie ist untenherum nackt. Gefunden wurde sie von ihrer Mutter. Schnell ist der Nachbarsjunge Alex, der Sohn einer einflussreichen Familie verdächtig. Alex beteuert allerdings betrunken gewesen zu sein und sich an nichts zu erinnern. Er wird zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Nun nach sechs Jahren kommt Alex wegen guter Führung wieder raus und es zieht ihn zurück in die Familienvilla. Er kann sich immer noch nicht an die Tatnacht erinnern – was ist wirklich passiert und war er es überhaupt?

Dieser Roman enthält Drama und Tragik und ebenso kriminalistische Elemente und erinnert an einen (leichten) Thriller. Es wird mit den Gefühlen und Erinnerungen der einzelnen Personen gespielt. Der Leser wird mit einer Flut von Charakteren konfrontiert, die er erst einmal richtig einordnen muss. Jeder in dieser Kleinstadt scheint eine tragische Vergangenheit zu haben. Zum Beispiel Alex‘ Mutter, Helene, die früh ihre Tochter verloren hat und später in ihrem Nesthäkchen Alex ihre verstorbene Tochter wieder zum Leben erwecken wollte. So musste Alex seine Kindheit Puppen spielend in Mädchenkleidung verbringen. Es kamen in diesem Roman wirklich viele Personen vor, die auch noch häufig ähnliche Namen hatten, wodurch ich häufig verwirrt war, wer denn nun nochmal wer ist. Spannung gab es in diesem Roman auf jeden Fall, denn schnell war klar, dass sich die Tatnacht im Frühjahr 2004 wohl nicht so abgespielt hat, wie es vor Gericht berichtet wurde. Während der aktuellen Handlung gibt es immer wieder Rückblenden, wodurch der Leser erfährt, was früher passiert ist. Meist geschieht das aus Sicht eines einzelnen Charakters, wodurch der Leser auch seine Gefühle erfährt und vor allem Dinge, die außer ihm niemand weiß. Dieser Roman hält einige Überraschungen bereit. Er war leicht zu lesen und de Handlungen in sich schlüssig. Allerdings war es mir doch etwas zu verwirrend mit den handelnden Charakteren, deshalb nur gute drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 25.03.2017
Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6
Maurer, Jörg

Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6


sehr gut

Lustige Geiselnahme in den Alpen

Es ist der wohl persönlichste Fall für Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein. Denn während sein Abiturjahrgangs wie jedes Jahr sein Klassentreffen feiert, geraten Jennerweins ehemalige Mitschüler in eine Geiselnahme – mitten auf dem Gipfel! Eine Geiselnahme in dem beschaulichen Kurort in den Alpen (Garmisch-Partenkirchen?)?? Na sowas! Und dann auch noch mit Lady-Gaga-Masken! Parallel dazu, im Tal, will das ehemalige Bestatterehepaar Ignaz und Ursel Grasegger, das mittlerweile vorbestraft ist und mit der Mafia gemeinsame Geschäfte gemacht hat, das erste Bürgermeisterehepaar des Kurorts werden. Dafür studieren die beiden die alten Geschichtsbücher und das Stadtarchiv. Und dabei stoßen sie auf etwas Unglaubliches! Doch wie wird es mit der Geiselnahme ausgehen? Und was hat es damit überhaupt auf sich? Lesen sie es!

Bei diesem Alpenkrimi handelt es sich um einen wirklich sehr unterhaltsamen Lokalkrimi! Allein schon wegen des Vorwortes lohnt es sich das Buch zu lesen. Ich habe herzhaft gelacht. Wer einen Kriminalroman erwartet, bei dem es auf die Ermittlungen ankommt und die Seiten mit Spannung geladen sind ist hier falsch, aber das ist bei Lokalkrimis ja meist der Fall. Wer allerdings unterhalten werden will und dabei noch ein bisschen miträtseln will, wer denn nun der Geiselnehmer ist und warum er tut, was er tut. Der ist bei diesem wirklich sehr witzigen Krimi sehr gut aufgehoben! Die Hauptperson, Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein, ist sehr sympathisch! Auch wenn ich ihn mir optisch anders vorstelle, als er im Buch beschrieben ist. Es macht richtig Spaß ihn bei seinen Gedankengängen und Ermittlungen zu begleiten. Etwas schade fand ich, dass der Leser nichts über sein Privatleben erfahren hat, außer, dass er nicht zu seinen Klassentreffen geht. Aber vielleicht gibt es dazu ja in einem anderen Band mehr. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und das Buch liest sich flüssig. Manchmal braucht man etwas um zu verstehen, wer gerade spricht beziehungsweise von wem gerade die Rede ist, da die Perspektiven immer wieder wechseln. Allerdings sind diese durch einen Absatz gekennzeichnet. Der bayrische Dialekt ist auch für nicht Bayern sehr gut zu verstehen! Am Anfang erwarten den Leser viele einzelne Handlungsstränge, die sich aber im Laufe des Buches miteinander verbinden und eine klasse Gesamthandlung ergeben. Anfangs kam mir das Buch etwas langatmig vor, aber ab der zweiten Hälfte war es spitze.
Für Lokalkrimi-Fans ein Muss! Und für alle die mal wieder lachen wollen und die bayrische Art mögen ebenso. Von mir erhält dieser Alpenkrimi vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.03.2017
Der Schock
Raabe, Marc

Der Schock


sehr gut

Spannender Thriller

Jan Floss ist Mitte dreißig und befindet sich gerade an der Côte d’Azur in dem Ferienhaus seines Vaters. Mit dabei sind seine Schwester Katy mit ihrer Affäre Greg und Laura – eine alte Schulfreundin von Jan und Katy, die sie jahrelang aus den Augen verloren hatten. Als Katy, Greg und Laura einkaufen sind, verschwindet Laura spurlos. Katy und Greg nehmen dies zunächst nicht ernst, da Laura früher schon gerne abgehauen ist. Jan hingegen macht sich auf den Rückweg nach Berlin. Er kann Laura nicht erreichen. Und als Jan in seiner Wohnung ankommt, findet er im Tiefkühlschrank seine erstochene Nachbarin. Auf ihrer Stirn steht „nicht Laura“. Spätestens jetzt ist klar, dass Laura nicht einfach gegangen ist, sondern, dass ihr etwas Schlimmes passiert ist – doch was?

Bei diesem Psychothriller handelt es sich um einen sehr spannenden Thriller, eher weniger um einen Psychothriller. Wie immer bei Marc Raabe haben die Hauptcharaktere eine Geschichte beziehungsweise eine schlechte Vergangenheit – keiner ist ein unbeschriebenes Blatt. Meistens ist es genau diese Vergangenheit, die sie nun einholt. Auch wenn die Charaktere in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes getan haben, sind sie dennoch in der Gegenwart sympathisch. So auch Jan und Laura. Die Handlung dieses Thrillers ist sehr schnell, was durch den rasanten Schreibstil unterstrichen wird. Meist hat der Leser kaum Zeit Luft zu holen, da passiert schon das Nächste. Somit war es ein Leichtes die Spannung aufrecht zu erhalten. Sehr gut gefallen hat mir, dass ich bezüglich des Täters bis zum Schluss im Dunkel getappt bin. Mir hat dieser Thriller gefallen und er erhält von mir vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.