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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2014
Pratchett, Terry

Der Club der unsichtbaren Gelehrten / Scheibenwelt Bd.32


gut

Ankh-Morpork ist im Fußball-Fieber: In Pratchetts 37. Scheibenwelt-Roman "Der Club der Unsichtbaren Gelehrten“ entdecken die Zauberer der Unsichtbaren Universität, dass eine wichtige jährliche Spende davon abhängt, dass sie an einem Fußballturnier teilnehmen. Bevor sie Kürzungen in Kauf nehmen und gar auf die nachmittägliche Käseplatte verzichten müssen, stellt Erzkanzler Ridcully in aller Eile ein Team aus Zauberern und Angestellten zusammen, und das brutale Straßenspiel "Tritt-den-Ball" wird schnell in ein Regelwerk gepresst, dass unserem Fußball doch mehr ähnelt. Vor allem zwei Wachstropfer der Unsichtbaren Universität, der begnadete Spieler Trevor Likely und der ebenso begnadete Trainer Mr. Nutt, werden zu Schlüsselfiguren im entscheidenden Match.

Obwohl ich die Geschichte anfangs sehr interessant und lustig fand und mich das "Wiedersehen" mit den Zauberern gefreut hat, fand ich diesen Scheibenweltroman ziemlich lau. Pratchett führt mehrere neue Charaktere ein - die Köchin Glenda, ihre Freundin Juliet, die sich zum Supermodel entwickelt, Pepe, einen Designer von Zwergenmode, und allen voran natürlich den mysteriösen Mr. Nutt, der sich als Ork aus dem düsteren Überwald entpuppt. Die Haupthandlung "Fußball“ bleibt da manchmal doch arg hinter Nutts Geschichte, den romantischen Verwicklungen der vier jungen Leute und dem Modezirkus zurück, der ganze Roman zerfasert etwas. Abgesehen davon gehört für mich bei einer Scheibenwelt-Geschichte rund um Fußball eigentlich unbedingt Hauptmann Karotte dazu – hat er nicht in "Fliegende Fetzen“ Fußball als geniales Schlichtungsmittel eingesetzt? Insgesamt ein eher durchschnittlicher Scheibenweltroman – Pterry kann das viel besser.

Bewertung vom 21.05.2014

Downton Abbey Season 3


sehr gut

Die zweite Staffel des britischen Kostümdramas „Downton Abbey“ hatte mich etwas enttäuscht, trotzdem habe ich die acht Folgen der dritten Staffel und das neue Christmas Special angesehen – und wurde mit Downton wieder versöhnt. Zwischen den Jahren 1920 und 1922 lässt uns die hervorragend ausgestattete und gespielte Serie wieder am Leben von Familie Crawley und ihren Angestellten teilhaben: Finanzielle Schwierigkeiten des Earls, die Hochzeit von Mary und Matthew, der Gefängnisaufenthalt von Bates, ein Cricket Match, Besuch aus den USA – es mangelt den acht Folgen nicht an dramatischen Ereignissen, zumal beliebte Charaktere sich endgültig verabschieden. Ein Highlight ist wie immer Maggie Smith als Dowager Countess, der in einigen Folgen aber Gast-Star Shirley MacLaine als amerikanische Großmutter Paroli bietet. Das Weihnachts-Special spielt dieses Mal übrigens nicht an Heiligabend, sondern macht einen sommerlichen Ausflug zu Verwandten nach Schottland (Originaltitel: "Downton Abbey: A Journey to the Highlands"). Mit der dritten Staffel ist „Downton Abbey“ wieder TV-Unterhaltung auf hohem Niveau.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2014

Auto-Bingo (Kinderspiel)


sehr gut

Eine Reise im Auto oder Zug kann einem endlos erscheinen – v.a. wenn man mit Kindern unterwegs ist, die ständig „Mir ist soooo langweilig“, „Sind wir bald daaaa?“ rumnörgeln. Ein gutes Mittel gegen Langeweile ist das Spiel „Auto Bingo“, bei dem Motive gesucht werden, die man im Vorbeifahren in der Umgebung entdecken kann. Je nachdem, wo man unterwegs ist, sucht man sich die passenden Bingo-Karten der vier Themenbereiche „In den Bergen“, „In der Stadt“, „Am Meer“ oder „Auf dem Land“ aus. Jeder der bis zu drei Spieler bekommt eine Karte und einen speziellen Stift (Farbe ist wieder abwischbar), dann geht’s los: Alle spielen gleichzeitig, wer etwas findet, ruft den Begriff laut aus, wer zuerst fünf Motive in einer Reihe hat, gewinnt. Wenn zwei Spieler gleichzeitig ein Motiv entdecken, dürfen beide es auf der Karte streichen. Wer mit nur einem Kind unterwegs ist: Mit dem Spiel kann man sich auch wunderbar alleine beschäftigen. Am besten gleich noch „Auto Bingo 2“ besorgen, dann hat man mit den vier anderen Bingo-Themenkarten „Auf der Autobahn“, „Winterwelt“, „Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel“ und „Automarken“ gleich mehr Auswahl.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2014
Duve, Karen

Grrrimm


sehr gut

Karen Duve hat in diesem kleinen Band fünf bekannte Märchen der Gebrüder Grimm gegen den Strich gebürstet wiedererzählt. Durch ihren lakonischen Erzählton und mit viel schwarzem Humor sind daraus durchaus interessante Geschichten geworden. Die titelgebende Story „Grrrimm“ ist eine in die düsteren Wälder Rumäniens verlegte Rotkäppchen-Adaption, die munter Motive aus der dortigen Sagenwelt – Vampire, Wiedergänger, Werwölfe – verwendet und äußerst blutrünstig, aber trotzdem sehr komisch ist. „Bruder Lustig“ ist mit seiner „Verstorbene-zum-Leben-Erwecken“-Thematik fast noch blutiger und wie „Die Froschbraut“, wo die Königs- zur Gangstertochter und der Frosch zum Polizisten wird, in die Gegenwart verlegt. In der Schneewittchen-Variante „Zwergenidyll“ ist einer der sieben WG-Kumpel mächtig scharf auf die Prinzessin, außerdem werden die Mordversuche der bösen Stiefmutter gekonnt auf den Kopf gestellt. Am besten gefallen hat mir die Dornröschen-Abwandlung „Der geduldige Prinz“, wo ein Verehrer der hinter Dornen schlafenden Prinzessin tatsächlich 100 Jahre lang ausharrt, um seine Angebetete zu erlösen – wer Karen Duve kennt weiß, dass hier kein klassisches Happy End zu erwarten ist. Fazit: Fünf erfrischende Geschichten, pointenreich und bissig erzählt und sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 05.05.2014

Loud Like Love


ausgezeichnet

Das siebte Album von Placebo ist wieder mal klasse geworden: Die CD ist insgesamt nicht so rockig wie der Vorgänger „Battle for the Sun“, aber die zehn Songs bieten einen schönen, abwechslungsreichen Mix aus bitter-süßen Melodien und hymnischem Rock. Bei ruhigen Liedern wie „Hold on to me“, „Begin the End“ oder „Bosco“ sorgt Brian Molkos unverwechselbare Stimme für den melancholischen Touch, in den rockigeren Nummern wie „Scene of the Crime“ und „Rob the Bank“ dominieren die Percussion und tolle Gitarrenriffs und „Exit Wounds“ und „Purify“ sind eher elektronisch angehaucht. Insgesamt ist „Loud Like Love“ ein tolles Album zum immer wieder Hören.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.