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angeliques.leseecke
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Nübbel

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Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2016
Pieper, Tim

Kalte Havel


ausgezeichnet

Düstere Atmosphäre und falsche Fährten, richtig spannend

*Inhalt*
Die Potsdamer Staatsanwältin Caren Winter bittet Kommissar Toni Sanftleben seinen unbezahlten Urlaub zu unterbrechen, um ihren Sohn Alexander zu suchen. Dieser wurde zuletzt mit seinem Freund Hendrik an der Havel gesehen, dabei wurde Henrik erschossen und Alexander ist seitdem verschwunden. Toni zögert kurz, da er mit der Betreuung seiner Frau Sophie, die 16 Jahre lang verschollen war, beschäftigt ist. Sophie drängt ihn, eine Ausnahme zu machen und den Fall zu lösen.
Ist Alexander entführt worden und wenn ja von wem? Steckt die Automafia dahinter? Oder jemand ganz anderer? Oder ist Alexander nur aus Angst geflohen, weil er den Mörder von Hendrik gesehen hat. Toni und sein altes Team geben Gas, denn es ist ein Wettlauf gegen die Zeit…

*Cover*
Wieder ein Cover, was mir sehr gut gefällt. Die nebelverhangene Havel vermittelt eine mystische und geheimnisvolle Atmosphäre.

*Meine Meinung*
"Kalte Havel" von Tim Pieper ist bereits der zweite Band mit dem Potsdamer Kommissaren Toni Sanftleben. Man kann diesen Band auch allein lesen, der Autor hat genügend Rückblenden eingearbeitet, so dass ich als Leser schnell in die Geschichte gefunden habe. Die Spannung ist von Anfang an präsent und mit seinen wunderbar klaren Worten schafft der Autor eine düstere Atmosphäre. Die Beschreibungen der sogenannten Lost Places wie z.B. die Beelitzer Heilstätten sind sehr detailliert und anschaulich, ich hatte sie gleich vor Augen. Bilder auf der Homepage des Autors verstärken zusätzlich meine Vorstellungen. Die Rückblenden zu den beiden Jungs erhöhen die Spannung enorm und geben einen weiteren Einblick in das Leben von Hendrik und Alexander.

Von den Charakteren hat mich Toni am meisten beeindruckt und auch berührt. Er hat seine Frau nach 16 Jahren wiedergefunden und kümmert sich rührend um sie. Bei der Arbeit dagegen ist er knallhart und ermittelt teilweise mit unkonventionellen Mitteln. Toni ist sehr zielstrebig und lässt sich auch nicht von seinem Vorgesetzten von seinen Ermittlungen abbringen.
Außerdem gefällt es mir, dass der Täter schon so früh zu Worte kommt. Und auch wenn er viel von sich erzählt, habe ich als Leser bis kurz vorm Schluss absolut keine Ahnung, wer es sein könnte.

*Fazit*
Diesen wunderbar spannenden Krimi mit all seinen falschen Fährten und den bildhaften Landschaftsbeschreibungen kann ich nur jeden Krimi-Fan ans Herz legen. Diesen unkonventionellen Kommissaren Toni Saftleben muss man einfach kennenlernen. Von mir bekommt dieser Krimi eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.
Der erste Band "Dunkle Havel" steht schon ganz oben auf meiner Wunschliste.

Bewertung vom 19.11.2016
Konrad, Ricarda

In den Schatten der Vergangenheit


ausgezeichnet

Neuanfang in Irland, geheimnisvoll, spannend und sympathische Charaktere

*Inhalt*
Nach ihrer Scheidung hält die 40jährige Caro nichts mehr in Deutschland, denn ihre Eltern haben sich auf die Seite ihres Ex-Mannes gestellt. Da kommt die Erbschaft ihrer Großtante Molly zur rechten Zeit. Caro erbt ein altes Cottage im irischen Affordshire, was ziemlich renovierungsbedürftig ist.
Nach und nach erfährt sie immer mehr über ihre Tante und das Leben in Irland. In ihren Nachbarn Damien findet sich seinen neuen Freund, der ihr auch bei den Renovierungen hilft. Dabei finden sie geheimnisvolle Briefe und sogar ein Skelett im Garten. Beide machen sich auf die Spuren in die Vergangenheit…

*Meine Meinung*
"In den Schatten der Vergangenheit" von Ricarda Konrad ein spannender und gefühlvoller Roman.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, spannend und bildhaft, mein Kopfkino startet gleich bei den ersten Worten… Es gibt es auch kein Vorgeplänkel, sondern der Leser ist gleich in der Geschichte. Die Kapitellänge ist sehr angenehm und lässt mich nur so durchs Buch fliegen.

Caros Vorhaben in Irland ein neues Leben anzufangen, auch wenn sie weder Land noch Leute kennt, finde ich sehr mutig. Auch ihre Lebensfreude und die Neugierde aufs Neue finde ich sehr sympathisch, man muss sie einfach mögen. Eigentlich hat sie mit den Männern abgeschlossen, wenn da nicht Damien, ihr gutaussehender und charmanter Nachbar wäre. Mich hat er sofort im Sturm erobert, schafft er es auch bei Caro?

Die detaillierten Beschreibungen der Landschaft lässt wunderschöne Bilder in meinem Kopf entstehen und auch von den Bewohnern kann ich mir so langsam ein Bild machen, sie sind liebenswert aber auch teilweise ziemlich schrullig.

*Fazit*
Wer Familiengeheimnisse und Irland mag, muss dieses Buch unbedingt lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 19.11.2016
Wolff, Ele

Das Geheimnis von Hooksiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Neuanfang in Hooksiel, aber die Vergangenheit ruht nicht

*Inhalt*
Nachdem ihr Freund sie verlassen, der Chef ihr gekündigt hat, zieht es Viktoria Breede zurück in die Heimat. Das Haus ihrer Eltern steht seit deren Tod leer und wird zu neuem Leben erweckt.
Viktoria genannt Tori hat sich mit dem Pseudonym Severine Kaiser eine zweite Existenz geschaffen und kann nun sorgenlos im friesischen Hooksiel an der Nordsee leben. Nach und nach renoviert sie das Haus und macht es zu ihrem gemütlichen Heim. Dann fangen die unheimlichen Träume an, in denen immer ein kleines Kind und Wasser eine Rolle spielen. Außerdem erhält sie mysteriöse lindgrüne Briefe…

*Meine Meinung*
"Das Geheimnis von Hooksiel" von Ele Wolff ist ein wunderbarer Roman über eine Frau in den 50er, die einen Neuanfang im beschaulichen Hooksiel wagt.
Die Geschichte ist in zwei Handlungs- und Zeitsträngen aufgeteilt. Nach und nach erfährt der Leser etwas über die einzelnen Schicksale. Der Schreibstil ist flüssig und sehr berührend.
Das ostfriesische Lokalkolorit kam gut zum Ausdruck, ich bekam beim Lesen Lust mir einen schwarzen Tee mit Klüntjes zu machen.
Die ernste Thematik, die in der Vergangenheit sehr präsent ist, ist gut beschreiben worden, ohne anklagend zu sein oder etwas zu beschönigen. Mich haben manche Handlungen bestimmter Personen richtig wütend gemacht und dann wurde ich traurig. Martje hatte als junge Frau kein leichtes Los.

Die Charaktere sind lebendig und authentisch, Tori und ihre Nachbarin Martje sind zwei starke Frauen, die ihr Leben meistern und trotz ein paar Schwierigkeiten das beste draus machen. Ich könnte es mir gut vorstellen, mit Tori befreundet zu sein.

Nun kommt aber ein großes "Aber", mir wurde das Buch als ein Ostfrieslandkrimi vorgestellt und für einen Krimi war mir die Spannung zu wenig. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, wann der Krimiteil anfängt. Das ist echt schade, dafür gibt es auch von mir einen Punkt Abzug.

*Fazit*
Ein schöner aber auch trauriger Roman über zwei starke Frauen, die die Vergangenheit zusammenschweißt. Spannung ist zwar vorhanden, aber nicht so krimimäßig, deshalb gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 05.11.2016
Loibelsberger, Gerhard

Killer-Tschick


gut

Rauchen ist tödlich

*Inhalt*
Zwei neue Fälle beschäftigt das Ermittlerteam um Penny Lanz, einmal wird ein junger Chinese tot aufgefunden, der extrem viele Wunden von ausgedrückten Zigaretten auf seinem Brustkorb hat. Und dann wird eine alte Frau tot aufgefunden, ihre letzte Zigarette war sprichwörtlich tödlich. Die Untersuchungen zeigen, dass diese Zigaretten Arsen und Rattengift in einer hohen Dosis enthalten. Hängen die beiden Fälle irgendwie zusammen?
Penny Lanz und ihre Kollegen Helmuth Nowak & Carl Ribarski kommen einem Geflecht von Zigarettenschmuggel und Geldwäsche auf die Spur.

*Meine Meinung*
"Killer-Tschick" von Gerhard Loibelsberger ist an die Serie "Soko-Wien" angelehnt und ziemlich spannend und actionreich. Als TV-Serie kann ich es mir gut vorstellen, aber als Buch hat es mich nicht richtig abgeholt. Mir war manche Action einfach zuviel. Ich hatte am Anfang echte Schwierigkeiten mit dem Wienerischen, aber dank der Erklärungen am Seitenrand und hinten im Buch konnte ich mich dann doch einfinden.

Penny Lanz ist eine sympathische Frau, die sich im Männerteam auch behaupten kann. Ihren neuen Beschützer Bojko Schikow ist mir sehr ans Herz gewachsen, auch wenn er ab und zu strafbare Handlungen ausführt. Auch die Kabbeleien zwischen Carl Ribarski und Helmuth Nowak liebe ich. Der Leser kann sich ein gutes Bild von allen Charakteren machen, auch von den nicht so netten.

*Fazit*
Wer actionreiche und spannende Krimis mit Wiener Dialekt mag, der ist hier auf jeden Fall richtig.

Bewertung vom 05.11.2016
Wind, Jennifer B.

Als der Teufel erwachte


ausgezeichnet

richtig spannender, sehr emotionaler und gut recherchierter Thriller

Dies ist mein erstes Buch, was sich näher mit dem Flüchtlingsthema auseinandersetzt. Da ich weiß, dass die Autorin sich viel Zeit für ihre Recherchen nimmt, ist mir auch klar, dass die Beschreibungen über die Flüchtlinge und ihrer Flucht der Realität entsprechen. Das hat mich alles sehr erschreckt und traurig gemacht.

*Inhalt*
Thomas Neumann ist zurück aus den Staaten und freut sich auf ein Wiedersehen mit seiner Kollegin Jutta Stern. Seit seinem Abflug haben beide keinen Kontakt mehr, Jutta hat jedes Gespräch verhindert. Doch Thomas trifft Jutta nicht in ihrer Wohnung an. Sie befindet sich seit längerer Zeit in Indien auf der Suche nach ihrem Vater. Warum hat sie ihm das nicht erzählt?
Zum Überlegen bleibt ihm aber nicht viel Zeit, denn ein neuer Fall beschäftig ihn und sein Team.
Bei einer Autoreparatur findet der Mechaniker zwei Leichen im Kofferraum. Es handelt sich um Flüchtlinge und Thomas und Georg kommen einem Schlepperring auf die Spur, die grausamer und brutaler nicht sein könnten.
In einem zweiten Erzählstrang wird vom Flüchtling Samir aus Syrien und seiner Flucht nach Österreich berichtet.

*Meine Meinung*
"Als der Teufel erwachte" von Jennifer B. Wind ist der zweite Teil der Thriller-Reihe um die Ermittler Thomas Neumann und Jutta Stern. Auch wenn ich Band 1 vor zwei Jahren gelesen habe, bin ich schnell in die Geschichte gekommen. Der Autorin gelingt es, gleich am Anfang die Spannung auf ein hohes Niveau zu bringen und es auch die ganze Zeit zu halten. Verschnaufen kann man erst, wenn man das Buch beendet hat.
Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, die Beschreibungen authentisch und sehr realitätsnah. Dies, die wechselnde Perspektiven und kurze Kapitel mit teilweisen richtigen Cliffhanger erhöhen meinen Lesefluss ungemein.

Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Zum ersten Teil haben sich Jutta, Tom und Georg weiterentwickelt. Die mag ich alle, aber in diesem Buch haben ihnen Samir und Nesrin den Rang abgelaufen. Die Geschichte der beiden ist sehr berührend und authentisch, sie sind zwei starke Persönlichkeiten. Nesrin z.B. zeigt Mut, Beharrlichkeit und entscheidet, dass sie sich mit ihren Kindern und ihrer Mutter auf die Flucht begeben muss. Es imponiert mir, dass sie trotz all der Schicksalsschläge keine verbitterte Frau geworden ist. Und auch Samir ist auf dem rechten Weg geblieben.

*Fazit*
Dieser spannende Thriller mit der aktuellen Thematik hat mir in mir ein wahres Gefühlchaos entfacht. Die Geschichte hat mich sehr berührt. Der Thriller bekommt eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 05.11.2016
Scheurer, Thilo

Neckarsturm


ausgezeichnet

Spannender Krimi um ein brisantes Thema

*Inhalt*
Ein neuer Fall für Hauptkommissar Wolfgang Treidler und seine Kollegin Carina Melchior, auf der Baustelle des Aufzugstestturms in Rottweil wird eine Leiche gefunden. Zuerst gehen beide davon aus, dass es sich um einen Unfall handelt. Aber dann entdecken sie Hinweise darauf, dass es sich doch um einen Mord handelt. Bei ihren Recherchen stoßen die Ermittler auf ein Geflecht aus Lug und Betrug, es geht um Bau- und Steuerbetrug und auch um Drogenhandel.
Hilfe erhalten die beiden diesmal von dem italienischen Kollegen Francesco Bertusi, der für einige Zeit im Zuge eines Austausches die Polizei in Rottweil unterstützt. Treidler hat ein kleines Problem mit ihm und fühlt sich oft zu Unrecht angegriffen. Die Idee von Bertusi, die Steuerfahndung mit ins Boot zu holen, honoriert Treidler dann aber doch.

*Cover*
Das Cover ist ein echter Hingucker, dieser grelle weiße Blitz im dunklen türkisgrünen Himmel lässt den Leser erahnen, dass stürmische Zeiten auf das Ermittlerteam zu kommen. Ich finde es passend zum Inhalt des Buches.

*Meine Meinung*
Mit "Neckarsturm" hat der Autor Thilo Scheurer einen weiteren spannenden Fall rund ums Team Treidler/Melchior geschrieben. Schnell bin ich in der Geschichte und kann das Buch vor lauter Spannung und Neugier nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig und locker, spannend und humorvoll. Dies und auch die kurzen Kapitel erhöhen meinen Lesefluss. Die Beschreibungen des Turmes sind richtig gut gelungen, beim Hinaufgehen und beim Runterschauen wird mir beim Lesen sogar schwindelig.

Die Hauptcharaktere entwickeln sich weiter, ich liebe die kleinen Kabbeleien zwischen Treidler und Melchior und auch zwischen Treidler und Bertusi. Treidler hat ein neues Auto in Aubergine, das wurde auf der Dienststelle ein echter Running-Gag. Welcher Mann fährt ein Auto mit solcher Farbe? Ich muss laut lachen, wobei ich die Farbe richtig schick finde. Der neue Mann im Team, Francesco Bertusi nervt am Anfang etwas mit seinem ständigen Telefonieren, aber dann bringt er sich gut in die Ermittlungen ein. Er bringt frischen Wind in das eingespielte Team. Und auch die Nebencharaktere sind lebendig und authentisch.

In diesem Krimi kann man als Leser gut mit raten und Vermutungen anstellen. Durch falschen Fährten und verschiedenen Wendungen schwirren tausend Fragen durch meinen Kopf. Zum Ende löst der Autor diesen verzwickten Fall gekonnt auf und beantwortet alle offenen Fragen.

*Fazit*
Dieser spannende und fesselnde Krimi hat mir eine schöne Lesezeit beschert, er bekommt eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 05.11.2016
Fischler, Joe

Veilchens Blut / Valerie Mauser Bd.3


sehr gut

*Inhalt*
Eigentlich soll sich Valerie "Veilchen" Mauser erholen, doch dann erhält sie endlich den sehnsüchtig erwarteten Anruf ihrer Tochter, die sie als Baby zur Adoption gegeben hat. Diese steckt in arge Schwierigkeiten und bittet Veilchen um Hilfe. Mit Hilfe von ihrem Assistenten Schmatz, ihrem ehemaligen Kollegen Stolwerk und ihrem Nachbarn Sandor versuchen die vier Lunas Leben zu retten, was nicht immer einfach ist. Lunas große Liebe zu Tieren bringt sie zusätzlich in Schwierigkeiten und die Gegner werden auf das Gespann aufmerksam. Und nicht nur er ist ihnen auf den Fersen, mittlerweile auch die Polizei…

*Meine Meinung*
"Veilchens Blut" von Joe Fischler ist bereits der dritte Band mit der Ermittlerin Valerie Mauser. Der Krimi beginnt rasant und schnell, man ist sofort in der Geschichte. Die Spannung bleibt die ganze Zeit über erhalten. Der Schreibstil ist flüssig, actionreich und humorvoll, nur manchmal wurde es mir einfach zu Klamauk-artig. Bestimmte Szenen waren einfach zu übertrieben und manchmal auch nicht glaubhaft. Dieser Band ist in sich abgeschlossen und kann allein gelesen werden, aber ich denke, dass es besser ist, wenn man die Vorgängerbände zuerst liest.

Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Am liebsten waren mir Schmatz und Stolwerk, beide sind herzensgute Menschen, die für ihre Lieben durchs Feuer gehen.
Nur zu Luna habe ich absolut keinen Zugang gefunden. Sie ist störrisch und sehr egoistisch. Außerdem habe ich ein großes Problem mit dem Konsumieren von Drogen und dass man andere Menschen dazu verführt. Das geht gar nicht!!!

*Fazit*
Trotz einiger Kritikpunkte vergebe ich hier 4 Sterne, denn unterhalten hat mir der Krimi auf jeden Fall. Aber ich kann nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben, denn diese Art von Krimi muss man mögen.

Bewertung vom 30.10.2016
Wollschlaeger, Nicole

Elbschuld


ausgezeichnet

*Inhalt*
Die Polizei von Kophusen hat einen neuen Chef, Hauptkommissar Philip Goldberg. Nach einem Jahr Auszeit will er auf dem "platten Land" neu starten. Gleich sein erster Fall ist sehr ungewöhnlich. Hilde Deterding hat das Gefühl, dass ihr Mann ihr nach dem Leben trachtet. Doch dieser ist bereits seit einigen Jahren tot.
Dann wird ihr Hund tot aufgefunden, da übernimmt Kommissar Goldberg mit seinen beiden Kollegen Polizeihauptmeister Hauke Thomsen und Polizeiobermeister Peter Brandt die Ermittlungen. Will jemand Hilde in den Wahnsinn treiben? Einer ihre Kinder: Georg, Ana-Maria oder Luise? Oder vielleicht doch der Butler Johan Bachmann?

*Meine Meinung*
"Elbschuld" von Nicole Wollschlaeger ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe mit dem Hauptkommissar Philip Goldberg und seinem Team. Der Schreibstil ist leicht und locker, spannend und humorvoll, das machte mir den Einstieg in die Geschichte sehr leicht.

Das Ermittlerteam ist vom Charakter her sehr unterschiedlich, sie müssen erst einmal zusammenwachsen, aber mir sind sie jetzt schon sehr sympathisch. Alle drei haben ihre Frauen auf verschiedene Wege verloren und leiden darunter.
Hauke wurde von seiner Frau Hilke verlassen. Er hat eine aufbrausende Art, wobei er auch sich wieder schnell beruhigt. Er sorgt für manche lustige Szene im Buch, ich sage nur: "mit einem Hawaii-Hemd zur Arbeit".
Peter dagegen ist sehr strukturiert und ordnungsliebend. Seine Frau ist gestorben und trotzdem erzählt er ihr jeden Abend von seinem Tag, in Gedanken natürlich, es soll ja keiner mitbekommen.
Und dann ist da noch Philip, der nicht gleich alles von sich erzählt und anscheinend eine schwere Zeit hinter sich hat. So nach und nach erfährt der Leser seine Geschichte. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art schafft er es immer wieder Hauke auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen.
Aber auch alle andere Charaktere sind facettenreich und lebendig beschrieben worden.

Die Autorin lockt uns auf manch falsche Fährte, aber zum Ende hin löst sie die ganzen Geheimnisse dramatisch aber schlüssig auf.

*Fazit*
Hier sind Spannung und Humor vereint, ein echt gelungener Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe. Von gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.