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Karlheinz
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Frankfurt
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Bewertungen

Insgesamt 1421 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2017
Gray, Louise

Richtig Tiere essen?!


gut

Beim Titel dieses Buches hatte ich schon die Befürchtung, dass es sich um eine recht einseitige Angelegenheit gegen das Essen von Fleisch handelt, was allerdings nicht der Fall ist. Die Umweltjournalistin Louise Gray beschreibt in diesem Buch wie sie sich ein Jahr lang, mit dem Thema Fleisch essen und jagen beschäftigt hat.

Auffällig ist der Druck, der am unteren Ende der Seiten wenig Platz hat, was gewöhnungsbedürftig ist. Die einzelnen Kapitel haben eine skizzenhafte Zeichnung als kleine Einleitung, die zum Kapitel passt. Im Gegensatz dazu die Überschriften, die zwar einen Zusammenhang zum jeweiligen Kapitel haben, sich aber erst im Laufe des Kapitels erschließen.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und relativ flüssig zu lesen. Es ist für ein Sachbuch mit ausreichend Fakten ausgestattet ohne den Lesefluss aufzuhalten, gleichwohl sind einige Rechtschreibfehler, Trennfehler und eine manchmal recht ungewöhnliche Grammatik vorhanden, die mich teilweise doch gestört haben.

Inhaltlich geht es am Anfang des Buches noch um das persönliche Jagen, wird jedoch im Laufe des Buches immer mehr zu einem Erfahrungsbericht um Schlachtungsmethoden aus Betrieben, was zwar ebenso interessant ist, dennoch nur bedingt zum Titel bzw. Untertitel des Buches passen. Vieles ist einfach schon bekannt und wird hier nochmals um eine emotionale Ebene erweitert.

Weiterhin ist zu empfehlen sich vor der Umsetzung eines Tipps der Autorin über die rechtlichen Gegebenheiten in Deutschland zu informieren, denn was in Großbritannien möglich ist, sieht in Deutschland ein wenig anders aus.

Fazit: Schöne Idee, leider mit einer Umsetzung die nur bedingt für Deutschland angepasst wurde und somit einiges verliert, damit nur drei Sterne.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2017
Köhrsen, Andrea;Roché, Jean C.

Wer singt denn da?, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Gerade im Frühjahr und Sommer ist am frühen Morgen der Vogelgesang das erste was wir hören und natürlich fragen die Kinder welcher Vogel so schön singt. Nachdem ich immer überfragt war hat sich dieses Buch angeboten, wobei es für unsere Kinder weniger geeignet ist, denn die Zielgruppe ist von fünf bis sieben Jahren.

Es handelt sich hierbei um ein kleines Buch mit 62 Seiten. In diesem werden nach einer kurzen Einleitung die einzelnen Vögel vorgestellt. Außer der genauen Beschreibung, sind noch deren bevorzugtes Futter, ihre Geschichte und viele weitere Informationen enthalten. Ebenso wird der Ruf bzw. Gesang des Vogels in kurzer Form dargestellt, was ich als erstes eher unsinnig empfand, dann aber gut mit der CD harmonierte.

Die CD ist das eigentliche Highlight dieser Kombination. Beim Erzähler handelt es sich um Christoph Biemann, bekannt aus der „Sendung mit der Maus“ und das passt perfekt dazu. So werden nach einer kurzen Einleitung, welche der im Buch ähnelt (es gibt immer einmal Abweichungen), die Vogelstimmen näher gebracht. Dies geschieht anhand der „Vogeluhr“, welche das Auftreten die Vogelstimmen, gemessen am Sonnenaufgang, abarbeitet. So ergibt sich außer der Vogelstimme und der Beschreibung nochmals ein weiterer Anhaltspunkt für die Zuordnung der jeweiligen Vogelstimme. Der Vogelgesang wird recht ausführlich und eindeutig erläutert und es wird vor allem auf die Besonderheiten des Gesanges eingegangen, damit wird die Zuordnung quasi zum Kinderspiel.

Fazit: Tolle Kombination aus Buch und CD wodurch die Vogelstimmen einfach zu erkennen sind und das nicht nur für die Zielgruppe, dafür fünf Sterne.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2017
Weiller, Stefan

Letzte Lieder


sehr gut

Der Autor interviewt sterbende Menschen in einem Hospiz und stellt über die Musik und die Lieder eine Verbindung zu diesen her. Aus dem auf den ersten Blick recht unverfänglichen Thema werden kurze, tiefe und bewegende Einblicke in das Leben der Menschen, die weit über die Lieder und Musik hinaus gehen.

Aufgeteilt ist das Buch in die vier Jahreszeiten. Vor allem das Vorwort von Christoph Maria Herbst hat mich überrascht, so kannte ich den Komiker und Schauspieler nicht. Ab und zu gibt es sogar kleine Zeichnungen, welche das Ganze auflockern.

Der Autor hat die Interviews aus dem Gedächtnis nach geschrieben, wodurch ein flüssiger und einfach zu lesender Text entsteht.

Aufgrund der bewegenden Thematik/der Schicksale (alle Personen sind selbstverständlich anonymisiert) konnte ich das Buch nur in kleinen Dosen lesen. Die kurzen Kapitel laden auch danach immer wieder zum Nachlesen und Nachdenken ein.

Fazit: Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost, sondern berührt Herz und Seele und regt vor allem zum Nachdenken an. Dafür vier Sterne von mir

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2017
Sinn, Hans-Werner

Der Schwarze Juni


sehr gut

Die Schwierigkeit bei einem Buch wie es Hans-Werner Sinn hier veröffentlicht hat, sind die nahezu täglichen Veränderungen an den Verhältnissen und der dadurch veränderten Ausgangslage. So ist die Lage seit der US-Wahl wiederum eine andere, als noch beim Schreiben des Buches. Umso wichtiger ist es mir bei diesem Thema eine Rezension zu schreiben die neutral ist und meine Meinung zum Buch, aber nicht zum Thema berücksichtigt.

Das imposante Cover des Buches weißt bereits auf die Richtung des Buches hin. Aufgrund zweier Ereignisse im Juni versucht der Autor den Weg Europas und natürlich vor allem Deutschlands zu erahnen. Bei den beiden Ereignissen handelt es sich um den Brexit, also den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, sowie dem OMT-Urteil zur Rettungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Es werden dann noch weitere Umstände in Augenschein genommen, die das Europäische Schiff vom Kurs abbringen könnten. Diese werden ebenso wie die beiden zuerst genannten ausführlich und keinesfalls einseitig, sondern unter allerlei möglichen Facetten, betrachtet.

Gegen Ende gibt der Autor noch fünfzehn Punkte aus, welche helfen könnten die Krise zu bewältigen, was bei geänderten Bedingungen innerhalb kürzester Zeit nicht mehr aktuell ist. Dennoch finde ich gerade diesen Teil erfrischend, denn hier merkt der geneigte Leser, dass sich der Autor viel Mühe gemacht auch Lösungen zu bieten hat.

Insgesamt ist das Buch sehr verständlich und ansprechend geschrieben, mit vielen nachvollziehbaren Fakten und Erläuterungen.

Fazit: Ein Sachbuch das objektiv ist, viele Aspekte (positive und negative) berücksichtigt und damit meinen Horizont und mein Verständnis erweitert hat, dafür vier Sterne von mir.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.