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Sago

Bewertungen

Insgesamt 588 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2019
Storl, Christine

Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl


ausgezeichnet

Mit GU-Ratgebern habe ich noch nie falschgelegen. Auch dieser ist sehr übersichtlich gestaltet und mit aussagekräftigen, schönen Farbfotos bebildert. Die Familie Storl habe ich vor einiger Zeit auf Facebook entdeckt, da ich seit langem viel von der Phytotherapie, also dem Heilen mit Pflanzen, halte. Natürlich gibt es Krankheitssituationen, in denen man damit an seine Grenzen kommt. Es gibt aber auch vieles, wogegen im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen ist. Der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl führt zunächst in die Thematik ein, bevor seine Frau in zwei Teilen dann das Heilen mit Kräutern und nachfolgend Heilmittel aus der Küche vorstellt.  Jede Heilpflanze wird sehr persönlich eingeführt, mit Schilderungen, in denen die Storls es schon persönlich erfolgreich zur Heilung benutzt haben. Zur Illustration dienen auch persönliche Fotos der Familie Storl, vorwiegend auf ihrem Einödhof aufgenommen.

Rezepte zur Zubereitung des Heilmittels fehlen auch nicht, wobei sie nie den Rahmen sprengen. Das habe ich als sehr angenehm empfunden, da das Buch so nicht zu einer bloßen Auflistung wird, sondern sich ein gewisser Lesefluss entwickelt. Ein Erfolgserlebnis war für mich, dass mir die meisten Pflanzen bekannt waren und ich auch einige durchaus ohne weiteres in der freien Natur erkenne.

Schließlich wird auch nicht ausgespart, dass sich viele Kräuter auch durchaus zum Räuchern eignen.

Schon das Durchblättern des Buches hat durch die beruhigenden Grüntöne einen entspannenden Effekt. Auch nach dem Lesen werde ich es bestimmt immer mal wieder zur Hand nehmen, um etwas nachzulesen. Ziel erreicht!

 

Bewertung vom 29.09.2019
Lyons, Jenn

Der Untergang der Könige / Drachengesänge Bd.1


ausgezeichnet

Als lebenslanger Fantasy-Fan bin ich immer auf der Suche nach Büchern, die es noch schaffen, sich vom üblichen Strickmuster abzuheben und noch elektrisieren können. Mit dem ersten Teil der Drachengesänge ist das der Autorin tatsächlich gelungen. Dabei muss sie sich nicht einmal von einem der üblichen Ausgangspunkte, einem jungen Mann ungewisser Herkunft, verabschieden. Was sie dann zaubert, ist in der Tat ungewöhnlich und faszinierend.

Khirin sitzt im Gefängnis. Vor seinem Kerker kauert Klaue, ein gestaltwandelndes Ungeheuer, das ihn nötigt, seine Geschichte zu erzählen. Doch Klaue ist damit noch nicht zufrieden, denn Khirin beginnt nicht früh genug, so dass sie selbst zu erzählen beginnt. So entfalten sich Khirins Erlebnisse auf zwei Zeitebenen. Und wir müssen uns fragen, ist Khirin, der bei Pflegeeltern aufwuchs, in Wirklichkeit ein Prinz oder selbst ein Ungeheuer?

Da beide Handlungsstränge nicht all zu weit auseinanderliegen, erfordert das Lesen, vor allem, wenn man nur sporadisch dazu kommt, wirkliche Konzentration. Mit der komplexen Welt, komplizierten Familienverhältnissen und mehrfachem Körpertausch, untermalt von Fußnoten eines Chronisten, ist es nicht immer leicht, die Übersicht zu behalten. Die farbenprächtige Erzählweise und Dialoge mit witzigem Schlagabtausch machen das aber mehr als wett und lassen ungeduldig auf den nächsten Teil warten.

Bewertung vom 20.09.2019
Russo, Andrea

Green Witch


ausgezeichnet

Schon das märchenhafte Cover mit der blauhaarigen Hexe, die ausgesprochen gut zum Inhalt passt, hat mich verzaubert. Auch die Geschichte hat mir einfach nur Spaß gemacht. Elisabeth stammt aus einer Hexenfamilie, was ihre beste Freundin Stine nicht wissen darf. Zu Elisabeths 12. Geburtstag soll sich nun entscheiden, zu wem sie in die Ausbildung gegeben wird. Vielleicht zu einer Lichthexe, wie ihre Mutter eine ist, oder gar zu einer Schattenhexe? Als plötzlich 14 Hexen zur Feier erscheinen, ahnen wie schon auf Grund unserer Erfahrung aus der Lektüre von Märchen, dass das nichts Gutes bedeutet. Elisabeth aber ist fasziniert von der zu spät aufkreuzenden Wasserhexe Ava und würde am liebsten von ihr ausgebildet werden. Doch der Hexenrat teilt Elisabeth der Kräuterhexe Camilla zu. Mit Kräutern kann Elisabeth gar nichts anfangen, Freundin Stine dafür umso mehr.

Glücklicherweise darf Stine Elisabeth zu Camilla begleiten, was jedoch die Geheimhaltung von Elisabeths Status als Hexe in Ausbildung nicht gerade vereinfacht. Auf den Anwesen von Camillas Gärtnerei erleben die Freundinnen gemeinsam mit dem Gestaltwandler Tim schon bald ein fantastisches Abenteuer. Ganz nebenbei und ohne erhobenen Zeigefinger wird vermittelt, wie wichtig Freundschaft, Zusammenarbeit, Kreativität und das regelmäßige Überprüfen alt hergebrachter Verfahrensweisen sind. Zudem ist die ganze Geschichte mit äußerst fantasievollen Details ausgestattet, so zum Beispiel Elisabeths intelligente Hexen-Spinne und ihre Kuscheldecke.

Eigentlich mag ich ja Einzelbände. Ich fand das Buch aber so zauberhaft, dass ich trotzdem hoffe, Elisabeths Erlebnisse werden zu einer Serie.

Bewertung vom 15.09.2019
Peters, Veronika

Die Dame hinter dem Vorhang


sehr gut

In ihrem Roman gewährt Veronika Peters Einblicke in das Leben der englischen Exzentrikerin und Literatin Edith Sitwell. Edith wird Ende des 19. Jahrhundert in einem adligen Haus geboren, entspricht jedoch weder äußrlich noch charakterlich den Konventionen ihrer Zeit. Ihren Eltern, die ihre Brüder bevorzugen, bleibt sie ihr Leben lang nicht nur fremd, sondern muss auch erdulden, als Jugendliche in eine Art eisernen Rahmen gespannt zu werden, um ihr mehr körperliche Vorzüge zu verleihen. Edith bleibt dennoch ihr Leben lang unverheiratet und teilt ihr Leben mit Bediensteten und berühmten Künstlern. Zwei dieser Angestellten sind Emma und ihre Tochter Jane, aus deren Perspektive wir Edith unkonventionelles Leben geschildert bekommen.

Der Roman hat mich stets gefesselt. Obwohl ich nun viel mehr über Edith Sitwells Leben weiß als vorher, muss ich doch sagen, dass mir sowohl Edith als auch die beiden Ich-Erzählerinnen Emma und Jane ein wenig fremd geblieben sind. Durch den Blick der beiden Bediensteten bleibt Edith trotz aller Nähe die Kunstfigur, als die sie sich selbst stets inszenierte. Emma verschwindet, nachdem sie ihr Leben an Edith Seite ihrer Tochter abgetreten hat, mit wenigen Ausnahmen fast spurlos aus der Erzählung. Warum Jane, die als außergewöhnlich schön beschrieben wird und sowohl warmherzig als auch pfiffig wirkt, sich dafür entscheidet, ihr Leben lang lediglich Edith Vertraute und Beobachterin zu bleiben, hat sich mir nicht erschlossen. Auch das zu Beginn aufgeworfene Rätsel um Janes Geburt wird am Schluss seltsam blass aufgelöst.
Dennoch ein lesenswerter Roman für alle, die mehr über Edith Sitwell erfahren wollen, dazu noch mit edler Ausstattung.

Bewertung vom 10.09.2019
Ernst, Gustav;Fleischanderl, Karin

Romane schreiben


sehr gut

Es war angenehm, mich wieder einmal in der Theorie mit dem Schreiben zu beschäftigen, aber wirklich Neues erfahren habe ich nicht. Der Ratgeber ist stark am österreichischen Markt orientiert und konzentriert sich auf das Verfassen von gehobener Literatur und nicht von Unterhaltsliteratur. Wirklich interessant fand ich die Ausführungen dazu, wie man einen literarischen Blick auf ein Geschehen entwickelt.  Weiterhin werden Tipps geliefert, wie man ins regelmäßige Schreiben kommen kann. Allerdings ist der Anspruch der Autoren, sich vor allem zu Beginn eines Romans täglich vier Stunden Zeit zum Schreiben zu nehmen, für mich als Vollbeschäftigte mit stundenlanger Fahrzeit und privaten Verpflichtungen absolut utopisch. Ich bleibe also vorläufig dabei, meine Kurzgeschichten zu verkaufen oder entwickle einfach die Meinung, das muss auch anders gehen.

Relativ kompakt werden die Ausführungen zur Dramaturgie, Perspektive und zu Dialogen abgehandelt. Den Verweis auf Ratgeber zu Drehbüchern fand ich hilfreich, bin allerdings zwiegespalten, da zumindest in der Unterhaltungsliteratur mich so mancher Roman in abschreckender Weise nur noch an ein Drehbuch erinnert.

Die zur Illustration gegebenen Beispiele sind immer dann herausragend, wenn große Literatur bemüht wird, z. B. Gustave Flaubert. Hiervon hätte ich gern viel mehr gelesen. Die selbst verfassten Beispiele haben mir dagegen durchweg nicht gefallen. Ich hätte diese Texte leider nicht lesen mögen

Das Kapitel „Katastrophen im Text“ hilft sicherlich vor allem Schreibanfängern weiter und enthält Hinweise, die nicht nur bei Romanen zu beherzigen sind. Allerdings wird nicht ausgespart, dass herausragende Autoren unter Umständen gerade deswegen herausragen, weil sie sich immer wieder bravurös über diese Regeln hinwegzusetzen verstehen.

Abgerundet wird der Ratgeber durch knappe Tipps zum Verkauf des fertigen Manuskripts.

Für mich wurde das Schreiben durch die Lektüre wieder mehr in den eigenen Fokus gerückt, so dass ich mich daran gemacht habe, meine einzige noch unveröffentlichte Kurzgeschichte erfolgreich an den Mann bzw. die Zeitschrift zu bringen. Insgesamt hätte ich mir heutzutage ein moderneres Layout gewünscht.

Bewertung vom 08.09.2019
Green, Sally

Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1


ausgezeichnet

Mit ihrer Idee um den Dämonenrauch hat mich die Autorin wirklich begeistert. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Serie. Ich hoffe wirklich, dass die Folgebände auch auf Deutsch erscheinen und es Kingdom of Smoke nicht ergeht wie der hervorragenden Half Bad-Serie, ebenfalls von Sally Green. Denn hier erschien bisher nur der erste Teil auf Deutsch, etwas, was sich Verlage wirklich einmal abgewöhnen sollten!

Brigant, Calidor und Pitoria sind drei Reiche, die zum Teil im Zwist miteinander liegen. Eine Ehe zwischen Catherine von Brigant und Print Tzsayn von Pitoria soll nun Frieden stiften. Für Catherine könnte diese Ehe durchaus Vorteile bieten, denn in Pitoria führen Frauen ein viel freieres Leben. Wäre da nicht ihre Zuneigung zu ihrem Leibgardisten Ambrose, die dieser durchaus erwidert. Weitere Protagonisten sind Tash, eine junge Dämonenjägerin, sowie Edyon, ein Dieb rätselhafter Herkunft, und March, letzter Abkömmling eines ausgerotteten Volkes. Sie alle verfolgen ihre eigenen Motive und werden nach und nach in eine wirklich gewaltige Verschwörung verwickelt, in der der Dämonenrauch eine große Rolle spielt. Tash spielt den Lockvogel, um die gefährlichen Dämonen zu erlegen. Ihre entweichende Seele lässt sich wegen der berauschenden Wirkung teuer verkaufen. Doch dieser Rauch kann insgeheim noch viel mehr...

Vor allem über die Dämonen hätte ich gern noch viel mehr gelesen, daher warte ich nun ungeduldig auf den zweiten Teil. Erst ziemlich gegen Ende des Buches vereinen sich die Handlungsstränge der Protagonisten, von denen mich jeder zu fesseln vermochte. Auch die ganze Ausstattung des Buches hat mir hervorragend gefallen.

Bewertung vom 08.09.2019
Oakes, Colleen

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld


sehr gut

Auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, sollte dem Leser klar sein, dass es darin in Sachen Gewalt und Rache nicht gerade feinfühlig von statten geht. Bei den Black Coats handelt es sich um einen geheimen Bund, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Gewalt, die Mädchen erfahren haben, zu rächen und zum Teil mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Die junge Thea wird nach dem Tod ihrer Cousine von den Black Coats angeworben. Besonders ist hier, dass die Black Coats selbst weiblich sind. Wie weit Rache und Gerechtigkeit auseinander liegen können und ob Selbstjustiz wirklich weiterhilft, mit diesen moralischen Fragen muss sich Thea bald auseinandersetzen. Denn auch hier Freund Drew gerät ins Visier der Black Coats…

Mit den Black Coats, ihren Aufnahmeritualen und dem Ordenshaus hat die Autorin ein faszinierendes Setting erschaffen, auf dessen Grundlage sich die Spannung kontinuierlich steigert. Trotzdem wurde mir vor dem Hintergrund der ernsten, fast philosophischen Fragen, manches einfach zu schnell abgehandelt. Das Ende hat es geschafft, mich zu überraschen. Dennoch hätte ich mir so manches Mal noch etwas mehr Tiefe gewünscht, auch bei der Charakterzeichnung.

Das Cover wurde nach meinem Geschmack etwas zu monochrom gestaltet. Das Buch würde mir in der Buchhandlung nicht ins Auge fallen.

Bewertung vom 01.09.2019
Benkau, Jennifer

Von Sternen gekrönt / One True Queen Bd.1


ausgezeichnet

Wie einst Alice im Wunderland findet sich die junge Irin Mailin auf einmal in einer fantastischen Welt wieder. Eben trainierte sie noch in einer Kampfsportschule, nun flieht sie vor seltsamen, nie gesehenen Raubtieren und landet in einem mörderischen Baum. Kein Wunder, dass ihr der junge Mann, der ihr zu entkommen hilft, vorkommt wie Peter Pan. Seinen Namen verrät er lange nicht und bleibt auch ansonsten wirklich geheimnisvoll. Doch auch als Mailin erfährt, dass er Liam heißt, bleibt immer die Frage: Kann sie ihm trauen? Liam scheint der geborene Lügner zu sein. Und was hat es damit auf sich, dass er sie warnt, Mädchen aus unserer Welt würden in Lyaskye geopfert?

Was als typisches Jugendbuch beginnt, entwickelt sich schnell zu einem einfallsreichen Fantasy-Roman mit frischen Ideen, einer wehrhaften Protagonistin und unverhofften Wendungen. So wie Mailin nach Lyaskye hineingerissen wird, saugt das Buch die Leserin förmlich zwichen die Seiten. Obwohl es sich um den ersten Band handelt, endet er glücklicherweise nicht mit dem schon beinahe üblichen Cliffhanger, sondern kommt zu einem recht runden Abschluss. Natürlich möchte ich trotzdem unbedingt wissen, wie es mit Mailin, Liam und Lyaskye weitergeht. Hoffentlichen kommt auch der nächste Teil mit einem so märchenhaft schönen Buchumschlag daher.

Bewertung vom 01.09.2019
Winterfeld, Daniela

Blutgöttin / Die Quellen von Malun Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin immer auf der Suche nach ungewöhnlicher Fantasy-Literatur, die aus der Masse herausragt. Hier habe ich endlich wieder etwas dieser Art gefunden. „Blutgöttin“ ist gewaltig, tabulos, außergewöhnlich und mystisch, mit Elementen der Dark Fantasy, und gleichzeitig aufgrund des Klimawandels von erschreckender Aktualität.
Wir befinden uns in der grausamen Welt Ruann mit gnadenlosen Sonnen. Wasser wird immer knapper. Das herrschende Volk aus Sapion lässt unterjochte Völker als Sklaven in Wasserbergwerken schuften. Zu diesen Sklaven gehört auch die junge Alia, die gegen ihr Schicksal rebelliert. Aber auch den Sapioniern ergeht es nicht gut. Ihr System ist äußerst stringend. Jungen werden schon in zartem Alter ihrer Familie weggenommen und zu Soldaten ausgebildet. In einer Auslese müssen sie dann darum kämpfen, sämtliche Töchter einer reichen Familie heiraten zu dürfen. Die Verlierer dieser Wettkämpfe dürfen wählen zwischen Tod oder Sklaverei und Kastration. Tailinn und Dorgen sind zwei dieser Soldaten. Während Tailinn in die Gefangenschaft von geheimnisvollen Katzenkriegern gerät, heiratet Dorgen in eine Akademiker-Sippe ein und verliebt sich in Feyla, eine seiner Frauen. Doch schon bald müssen Doegen und Feyla erkennen, wie viele erschreckende Geheimnisse ihre Familie verbirgt.
Daniela Winterfeld schafft es als eine der wenigen Autorinnen, jeden dieser Handlungsstränge faszinierend zu gestalten, auch wenn sicher jeder Favoriten haben wird. Natürlich ist das auch ihren plastischen Protagonisten geschuldet. Das Buch hat bei mir eine solche Faszination ausgelöst, dass ich mir bereits weitere Bücher der Autorin zugelegt habe. Auch dieser Trilogie werde ich selbstverständlich weiter folgen. Endlich wieder innovative Fantasy ohne Weichspüler, die sich dennoch nirgends in öden Schlachten verliert.

Bewertung vom 25.08.2019
Turton, Stuart

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle


sehr gut

Der Krimi wird beworben mit"Agatha Christie trifft Und täglich grüßt das Murmeltier". Das bringt es bereits perfekt auf den Punkt. Unser Protagonist, der sich erst nach einer ganzen Weile dunkel erinnern kann, dass er in Wirklichkeit Aidan heißt, findet sich nach und nach im Körper von acht Wirten wieder, um immer wieder denselben Tag zu durchleben. Es gilt, einen Mord aufzuklären, oder besser noch, ihn zu verhindern. Dabei trifft Aidan auf mysteriöse verkleidete Gegenspieler und andere Figuren, die versuchen, ihm bei der Aufklärung zuvor zu kommen. Denn nur der Rätsellöser wird der Zeitschleife entkommen. Wer Freund und wer Feind ist, fällt schwer zu unterscheiden. Auf den gesamten 600 Seiten weiß der Autor immer wieder zu überraschen, denn hinter dem ursprünglichen Mord verbergen sich immer weitere.

Aidan fällt es zunehmend schwerer, sich an seine ursprüngliche Identität zu klammern. Wie er seine unterschiedlichen Wirte empfindet, ist grandios geschildert. Man kann dem Autor auch gar nicht genug Respekt zollen, dass er bei dem komplizierten Strickmuster des Romans stets den Überblick behält. Als Leser muss man wirklich am Ball bleiben, damit das gleichfalls gelingt, anderenfalls wird es manchmal etwas mühselig. Eigentlich müsste man das Buch an einem Stück lesen oder nach dem Auslesen gleich noch einmal, um alles zu würdigen.

Gelungen ist auch die Schilderung der Atmosphäre des runtergekommenen Landhauses Blackheath, das das Setting bildet. Vor dem Hintergrund der ungewöhnlichen Aufklärung des Zeitschleifen-Rätsels eine gewagte, aber erfolgreiche Kombination.