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Furbaby_Mom

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Insgesamt 493 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2019
Rauter, Anja

Wir zwei auf Wolke sieben


ausgezeichnet

Gelungener Debütroman, unterhaltsam und amüsant!
Für Lea kommt es knüppeldick: nicht nur, d. ihr Freund Sebastian sie nach 2 Jahren Beziehung völlig überraschend verlassen hat – er hat auch ihr Sparkonto leergeräumt & sie damit ohne finanzielle Rücklagen in einer völlig überteuerten Wohnung zurückgelassen. Aber Lea ist nicht die Einzige, die vor vollendete Tatsachen gestellt worden ist: Sebastians launischer dicker Kater Van Gogh ist ebenfalls ein Opfer der Trennung geworden; Lea hat das rothaarige Fellmonster sozusagen als Abschiedsgeschenk vererbt bekommen. Dank ihren fürsorglichen besten Freunden (- der stets pragmatischen & toughen Schönheit Su & dem leicht hysterischen, aber herzlichen Paradiesvogel Armin -) hat Lea keine Gelegenheit, in Selbstmitleid zu zerfließen; stattdessen landet sie sogar einen neuen Job beim Magazin SoYou, wo sie fortan als Beauty Queen wider Willen für die weibliche Leserschaft die neuesten Schönheitstrends & -behandlungen in den angesagtesten Metropolen (London, Paris, Wien) testen soll…ein prall gefülltes Spesenkonto für Sonderausgaben inklusive. Für viele Frauen wäre dies der Traumjob schlechthin, doch Lea sieht ihre neue Tätigkeit eher als vorrübergehende Notlösung, schließlich muss die Miete gezahlt und der dauerhungrige Kater gefüttert werden. Schneller als ihr lieb ist, stolpert Lea - nun topgestylt - durch die europäischen Großstädte & von einer Katastrophe in die nächste, lässt Anti-Falten-Treatments & Hornhaut-knabbernde Fischchen über sich ergehen, wird mit einer lebensverändernden Frisur zwangsbeglückt & um ihre "Hängebäckchen" erleichtert. Auf ihrer beruflichen Reise zum besseren, schöneren Ich begegnet sie dem legendären Beautyguru Sacha, wird von einem persönlichen Fitness-Coach zu Höchstform gedrillt & von einem Profi-Visagisten in jeglicher Hinsicht gerettet. Als wäre dieser neue Lebenswandel nicht stressig genug, naht bereits die nächste Hiobsbotschaft: Möchtegern-Künstler Sebastian geht mit einer Ausstellung auf Europa-Tournee, die ein sehr privates Aktfoto von Lea beinhaltet. Das geht entschieden zu weit! Lea weiß nicht, wie es mit ihr & Sebastian weitergehen soll – ob sie ihm je verzeihen wird, aber feststeht: sie muss ihn zur Rede stellen!
A. Rauter ist ein bezaubernd-berauschender, luftig-leichter, spritzig-witziger Debütroman gelungen, der mich häufig zum Schmunzeln gebracht hat. Wir erleben, wie die sympathische, leicht naive Chaos-Queen Lea in ihrem größten Schmerz von ihren besten Freunden aufgefangen & aufgepäppelt wird, dank ihrem neuen Beruf zu mehr Selbstsicherheit findet & sich zu einer starken, selbstbestimmten jungen Frau mausert. Leas Gedanken & Gefühle werden stets nachvollziehbar & humorvoll beschrieben, man muss sie einfach mögen! Die Redewendung "Schmetterlinge im Bauch" wurde hier durch die niedliche Formulierung "Meerschweinchen im Magen" ersetzt; überhaupt ist der flüssige, durchgehend amüsante Schreibstil wunderbar kreativ & originell. Dies setzt sich auch bei den Kapitelüberschriften fort ("Rosa Racheschweinchen", "Schlumpfblaue Träume", etc.) sowie bei dem ulkigen Spitznamen "Mehlwurm", den Sebastian aufgrund seines blass-bleichen nordischen Teints von Su & Armin verpasst bekommen hat. Die Städtereisen werden detailliert geschildert & lesen sich wie ein kleiner Reisebericht an sich. Ein klitzekleines Sternchen Abzug gibt es für die an manchen Stellen teilweise überzogene, zu realitätsfremde Darstellung gewisser Eigenarten & Ereignisse, mit denen ich mich schlichtweg nicht identifizieren konnte; Stichwort: "Mausezahn", Tennisschläger-Gewalt & Mitbewohner-Casting.
Das Cover erinnert an einen Flug durch die Wolken; ein Eindruck, der verstärkt wird durch die Silhouetten der Vögel & des Flugzeugs. Der Eiffelturm deutet an, d. Paris eine tragende Rolle in der Geschichte spielen wird. Am Wortlaut des Buchtitels, der in großen roten Lettern das Cover dominiert, lässt sich das Genre erahnen.
Fazit: Ideal für alle Fans von witzig-romantischen Frauenromanen.

Bewertung vom 30.12.2018
Nicolai, Judith

Die Frauen vom Schlehenhof (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Berührend, lebensnah und außergewöhnlich spannend!
Nachdem die langjährige Beziehung zu ihrer Jugendliebe gescheitert ist, kehrt Hanka aus dem hektischen Berlin zurück in ihren idyllischen Heimatort Rothenbach, um sich dort in die tröstenden Arme ihrer Mutter zu flüchten, über Exfreund Tobi hinwegzukommen & sich eine neue Existenz aufzubauen. Sie träumt von einer eigenen kleinen Goldschmiedewerkstatt & genießt das wohlige Gefühl, endlich wieder an dem Ort zu sein, der für sie den Begriff "Heimat" verkörpert. Schneller als gedacht schließt sie neue Bekanntschaften, trifft auf alte Freunde & steht sogar ihrem einstigen Schulschwarm gegenüber: Roman, welcher inzwischen den alten Schlehenhof übernommen hat & den Renovierungsarbeiten vollends überfordert ist. Leider hat er sich wenig verändert – er ist immer noch genauso stur & unnahbar wir früher. Doch als Hanka die Gelegenheit erhält, ausgerechnet auf dem Schlehenhof, wo sie als Kind so viele glückliche Stunden mit Ellen & deren Oma verbracht hat, ihre eigene Werkstatt einzurichten, ist die Chance einfach zu verlockend – selbst, wenn sie dafür mehr Zeit mit Roman verbringen muss als ihr lieb ist.
Der Schlehenhof hat seinen Zauber nicht verloren & bald entführen Hankas Träume sie zurück in das Jahr 1945, als die 2 Flüchtlingsmädchen Greta & Johanna in Rothenbach ankamen. Willkommen waren sie nicht, nur zwangsgeduldet – dementsprechend hart war ihr Alltag. Aber alles schien zunächst besser als die Gräuel des Krieges. Hanka ist verwirrt: Warum sind ihre Träume so realistisch? Wieso hält sie immer öfter Gegenstände in den Händen, von denen sie geträumt hat? Haben Greta & Johanna etwa tatsächlich hier gelebt & wenn ja, was ist aus ihnen geworden? Weshalb träumt gerade Hanka, gerade jetzt von ihnen?
J. Nicolai hat einen außergewöhnlichen Roman geschrieben, der sich nicht so einfach in die üblichen literarischen Genres einordnen lässt; vielmehr wurden die besten, interessantesten, mitreißendsten Elemente aus mehreren Genres (historischer Roman, Frauenroman, Liebesroman, Familiensaga, Fantasy/Mystery) herausgefiltert & hier zu einem grandiosen Werk über Liebe &, Familienbande & Heimat, Traditionen & Neuanfänge zusammengefügt. Man kommt nicht umher, sofort in die Geschichte einzutauchen & das, obwohl in 2 abwechselnden Zeitebenen erzählt wird. Diese sind allerdings so fließend miteinander verknüpft worden, d. sie die Handlung stetig vorantreiben ohne zu Verwirrungen zu führen. Mit Begeisterung habe ich die detaillierten, bildreichen Beschreibungen über das Städtchen Rothenbach aufgesogen! Nicht nur, d. man sich als Leser den Ort des Geschehens mühelos vorstellen kann - dank der ausführlichen & zugleich ungezwungenen, spielerisch in die Handlung eingebundenen Schilderungen fühlt sich das Lesen eher an wie ein Nachhausekommen, wie eine Rückkehr an einen vertrauten Ort. Der Schreibstil ist schlichtweg sensationell & ich habe mir noch beim Lesen vorgenommen, weitere Werke der Autorin auf meine Bücher-Wunschliste zu setzen.
Hanka ist eine sehr sympathische, aufgeschlossene junge Frau, die nicht nur weiß, was sie will, sondern auch das Herz am rechten Fleck hat. Sehr gefallen hat mir die liebevolle Beziehung zu ihrer Mutter sowie ihre Neugier, ihre Faszination mit der Vergangenheit. Die Dialoge, insbesondere jene zwischen Hanka & Roman, sind herrlich authentisch, oftmals amüsant; ebenso wurde bei den Dialogen in der vergangenen Zeitebene stets der richtige Ton getroffen. Mundart wurde in Maßen inkludiert & verleiht den Gesprächen zusätzlich Glaubwürdigkeit & Tiefe. Neben dem außerordentlich spannenden Thema Psychometrie wurden auch tragische Elemente in die Story eingeflochten; Freud & Leid liegen nah beieinander, so wie im echten Leben.
Bereits das Cover hatte mich neugierig gemacht, es gefällt mir unheimlich gut! Dieser Roman ist eine Geschichte, die man geradezu verschlingen und einfach ungestört in einem Rutsch durchlesen möchte – so spannend, so mitreißend! Unbedingt lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2018
Mallery, Susan

Es muss ja nicht gleich Liebe sein


sehr gut

Angenehmer Wohlfühlroman.
Als der charismatische Arzt Dr. Stephen Remington die Arztpraxis im verschlafenen Örtchen Lone Star Canyon übernimmt, gewinnt er aufgrund seiner Kompetenz und seines Einfühlungsvermögens schnell das Vertrauen seiner Patienten. Insbesondere die lokale Damenwelt ist verzückt über den gutaussehenden Neuzugang aus Boston und niemand ahnt, dass Stephens Neubeginn in der texanischen Provinz gleichzeitig auch ein Fluchtversuch vor seiner tragischen Vergangenheit ist. Er lebt ausschließlich für seinen Beruf und hat sich geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Die außergewöhnlich attraktive Inhaberin des Snip 'n Clip Friseursalons, die ihm während eines Tornados überraschend hilfreich zur Seite steht, weckt allerdings sein Interesse: sie ist anmutig und temperamentvoll zugleich – eine reizvolle Mischung! Gegen ein wenig Spaß ist schließlich nichts einzuwenden…es muss ja nicht gleich Liebe sein!

Auch die bildschöne junge Friseurin Nora Darby hat mit der Liebe abgeschlossen. Zu oft ist sie von den Männern in ihrem Leben enttäuscht und verletzt worden. Sämtliche Verehrer schlägt sie regelmäßig mit ihrer Schlagfertigkeit und ihren kessen Bemerkungen in die Flucht. Sollen die Menschen sie doch für unnahbar halten, das stört Nora wenig. Sie liebt ihre Selbstständigkeit und ist Friseurin aus Leidenschaft. Nur der - zugegebenermaßen passabel aussehende - neue Arzt der Stadt zeigt sich erstaunlich resistent gegen ihr Abwehrverhalten. Nora weiß nicht, was sie mehr überrascht: sein unkonventionelles Angebot einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen oder dass sie tatsächlich versucht ist, eine Affäre mit ihm in Erwägung zu ziehen…

Susan Mallery weiß einfach, was einen Wohlfühlroman ausmacht und hat es wieder einmal geschafft, einen romantischen Hit voller Emotionen und tiefgründiger Charaktere zu schreiben. Mit einem lockeren, luftig-leichten Schreibstil, authentischen Dialogen, liebenswert ausgearbeiteten und nachvollziehbaren Hauptfiguren sowie einer Prise Humor beweist die Erfolgsautorin erneut ihr Können. Auch einige erotische Szenen sind geschmackvoll in die Handlung eingebaut worden. Ist das Ende ein klein wenig vorhersehbar? Gewiss, aber das tut der Story keinen Abbruch.

Das in hellen Farben gehaltene Cover verstärkt durch die scheinbar beliebig platzierten Blümchen und die unsymmetrische, 'aus der Reihe tanzende' Anordnung der Buchstaben des Titels den Eindruck von Leichtigkeit.

Ein klitzekleines Manko: Stephens Gedankengänge erschienen mir teilweise etwas zu übertrieben; dafür hätte ich mir mehr Szenen mit Noras sympathischer Mutter gewünscht.

Fazit: Empfehlenswert für Fans von Frauenromanen. Ein entspanntes Leseerlebnis für zwischendurch, perfekt für ein gemütliches Wochenende.

Bewertung vom 27.12.2018
Hafermeyer, Franz

Das Extrawurscht-Manöver / Schwaben-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Spannung pur!
Der charismatische Privatschnüffler Sven Schäfer hat schon bessere Tage erlebt – als er die vermisste Iris Gulden endlich findet, ist die junge Frau bereits tot. Bei genauerer Untersuchung der Leiche gerät Sven in einen Kugelhagel aus dem Hinterhalt und anschließend wird am Tatort auch noch ein kleiner dicker Mops entdeckt. Gehört dieser Hund etwa dem Täter? Kommissarin Elsa Dorn erhält inzwischen beunruhigende Neuigkeiten: ihr Chef Jansenbrink vermutet, dass in der scheinbar idyllischen Stadt Augsburg der Ausbruch eines Bandenkrieges unmittelbar bevorsteht. – Gleich zwei verbrecherische Organisationen kämpfen um die Vorherrschaft beim skrupellosen Geschäft mit moderner Sklaverei. Menschenhandel – mitten in Bayern? Noch ahnt niemand, dass Raubein Sven Schäfer und die pflichtbewusste Elsa Dorn bald Seite an Seite ermitteln müssen, um der organisierten Kriminalität Einhalt zu gebieten und dass ausgerechnet ein unschuldiger kleiner Mops ihrer aller Leben in Gefahr bringen wird…

Franz Hafermeyers Roman hat mich von Anfang an gefesselt, bis spät in die Nacht lesen lassen und restlos begeistert! Spannung pur – und zwar bis zum Schluss! Schnell taucht man dank des flüssigen, anschaulichen Schreibstils in die Geschichte ein, wird ohne Umschweife mitten in die Handlung katapultiert und fiebert fortan mit den Ermittlern mit. Beide Hauptfiguren, Sven wie auch Elsa, wirken trotz ihrer äußerst unterschiedlichen Ansichten und Vorgehensweisen bei der Verbrecherjagd sehr sympathisch und scheuen sich nicht, dem Anderen die ungeschönte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Dennoch können sie sich aufeinander verlassen und harmonieren – bis auf wenige Zwischenfälle – wie ein eingespieltes Team. Ihre Wortgefechte haben mich des Öfteren schmunzeln lassen, überhaupt sind alle Dialoge herrlich authentisch gehalten. Die angenehm in die Handlung eingewobenen humorvollen Elemente und Details zum Privatleben der Ermittler schaffen einen perfekten Ausgleich zur Darstellung des spannungsgeladenen beruflichen Alltags.

Wer aufgrund der Covergestaltung (- leuchtende, helle Farben und eine niedliche Mops-Abbildung -) einen entspannten Soft-Krimi erwartet, wird sich wundern – knallharte Action, sadistische Morde und eine ernste Thematik verwandeln dieses Werk in einen echten Pageturner! Kaum meint man, eine Ahnung hinsichtlich des Täters zu haben, folgt prompt eine weitere überraschende Wendung, sodass man tatsächlich bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auch eine Verfilmung des Romans sehr erfolgreich wäre.

Fazit: Eine begeisterte Leseempfehlung für alle Fans von Kriminalromanen! Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall dieses traumhaften Ermittler-Duos!

Bewertung vom 26.12.2018
Omasreiter, Christiane;Scheck, Kathrin

Die Bildermacherin Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gelungener Südtirol-Krimi!
Amalia ist entsetzt, als sie kurz nach der Beerdigung ihrer geliebten Oma Zille erfährt, dass diese kaltblütig ermordet worden ist. Plötzlich wirkt der vermeintlich idyllische kleine Ort in Südtirol bedrohlich und mysteriös und Amalia weiß bald nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann. Als sie auf der Suche nach einem Motiv für den Mord auf Ungereimtheiten in Zilles Vergangenheit stößt, erkennt Amalia, dass ihre Oma viele Geheimnisse vor ihr gehabt hat. Geheimnisse, die auch andere Dorfbewohner betreffen, welche nun gezwungen sind, Amalias Nachforschungen ein Ende zu setzen…und notfalls gewillt sind, zum Äußersten zu gehen.

Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck ist ein sensationelles Debüt gelungen, das die Leser bis zur letzten Seite fesselt und gänzlich in die Handlung eintauchen lässt. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können und war begeistert, wie mühelos der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten wird!

Das Lokalkolorit, insbesondere im Hinblick auf den regionalen Dialekt, das Brauchtum sowie die detaillierten Landschaftsbeschreibungen, ist mehr als treffend widergegeben und ansprechend in die Handlung eingebaut worden. Viele umgangssprachliche Begriffe und Ortsnamen sind zudem im Glossar im Anhang vermerkt, was sich äußerst hilfreich auf das Leseverständnis auswirkt. Nicht nur die lokalen Eigenheiten, auch die historischen Rückblicke sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen und Dialoge sprühen nur so vor Authentizität und Aussagekraft.

Ich hatte beim Lesen sofort den Eindruck, sowohl den Handlungsort Pfunders als auch die sympathische Hauptfigur Amalia schon lange zu kennen. Besonders lobenswert hervorzuheben ist die Intensität, mit der sich der gegenwärtigen Situation wie auch der Vergangenheit gleichermaßen gewidmet worden ist. Beide Zeitebenen ergänzen sich zu einem sinnvollen Ganzen und lassen keine Fragen offen. Ich habe viel Neues und Interessantes über die mir bis dato unbekannte Vergangenheit Südtirols erfahren und man merkt, dass diesem Buch eine gründliche Recherche vorangegangen ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen des Genres ist der Schreibstil in diesem Werk nicht übertrieben unterkühlt und nüchtern, sondern besticht durch eine optimale Kombination von Emotionen, Fakten und fiktiven Spannungselementen. Die Handlung wird unaufhaltsam, aber nie zu schnell oder zu langatmig vorangetrieben; als Leser fiebert man mit Amalia mit und ist verblüfft über jede unerwartete Neuigkeit, jedes gelüftete Geheimnis und all die düsteren Abgründe, die selbst in den scheinbar freundlichsten Menschen zu schlummern scheinen.

In der einnehmenden Covergestaltung finden sich sowohl Hinweise auf das spannungsgeladene Genre Krimi/Thriller im Allgemeinen (verstärkt durch die teilweise düsteren Farben des Layouts) als auch auf die trügerische Idylle des Handlungsortes im Speziellen (erkennbar an der abgebildeten ländlichen Abgeschiedenheit). Auch die kräftigen Farben, speziell der Hell-Dunkel-Kontrast, und der erhabene Reliefdruck des Buchtitels in Glanzschrift lassen das Buchcover verdientermaßen hochwertig wirken.

Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von Kriminalromanen!

Bewertung vom 22.12.2018
Sonntag, Liz

Karma im Kaffee


ausgezeichnet

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)
Nie hätte Mona damit gerechnet, sich eines Tages als angehende Yoga-Lehrerin auf Bali wiederzufinden – doch dann verliert sie ihren Job & findet obendrein heraus, d. ihr Freund Tom sie seit geraumer Zeit betrügt.Als Monas beste Freundin Ina aufgrund einer Verletzung nicht wie geplant ihre Yoga-Ausbildung antreten kann, sitzt Mona stellvertretend wenige Tage später selbst im Flieger nach Bali.Ihr schwant Übles – denn mit Yoga verbindet sie eher körperliche Schmerzen & ulkige Hippie-Klamotten im Batik-Look als Selbstdisziplin & Tiefenentspannung. hre Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen: nicht nur, d. ihr untrainierter Körper unter den tropischen Temperaturen im Dschungel-Resort Höllenqualen leidet & sie von fiesen exotischen Stechmücken gepiesackt wird – ihre Yoga-Fertigkeiten erinnern vielmehr an eine Kombination aus 'Sterbender Schwan' & 'Hyperventilierender Mops' statt anmutigem Sonnengruß, was von den knallharten Coaches nicht unbemerkt bleibt.Gott sei Dank befinden sich neben einer Schar selbstverliebter Schönheiten auch 1,2 nette Personen in Monas Gruppe, die sie nicht für ihr "unyogisches" Verhalten verurteilen.Und während Mona unter Kaffee-Entzug, Herzschmerz & Hitzewallungen immer weiter über sich hinauswächst, entwickeln sich nicht nur wunderbare Freundschaften zwischen ihr & den anderen Teilnehmern…auch der ein o. andere Flirt versüßt ihr den Bali-Aufenthalt.Am Ende der 4 Wochen ist Mona ein neuer Mensch, endlich im Einklang mit sich selbst.Doch wie soll es nun mit Tom weitergehen?Soll sie ihm verzeihen?Die Affäre ausforschen?Mit dem sexy Surfer Morten die Wellen unsicher machen o. mit dem umwerfenden Peter ein neues Leben in Neuseeland beginnen?Die liebenswerten Charaktere, allen voran Hauptfigur Mona sowie die Nebenfiguren Ingo & Evi, sind so warmherzig, sympathisch & authentisch beschrieben, d. man von Anfang an mit ihnen mitfiebert, ihnen ein Happy End wünscht & am liebsten im echten Leben mit ihnen befreundet wäre.Die Dialoge, insbesondere die Wortgefechte zwischen Mona & Instagram-Influencer Ingo, sprühen nur so vor Witz & Wortspielen; ich habe mehrfach laut auflachen müssen & habe mich immer wieder königlich amüsiert.Besonders die schwäbelnde Evi habe ich gleich ins Herz geschlossen, da sie – ich kann es nicht anders sagen – einfach eine gute Seele ist.Jeder Mensch sollte eine Evi zur Freundin haben...& einen Ingo, der einen zum Lachen bringt.Und eine Mona, die einem zeigt, d. man auch unter den widrigsten Umständen, wenn man meint, die ganze Welt hätte sich gegen einen verschworen, noch den Zauber eines Neuanfangs erleben kann.Liz Sonntag hat ein Werk geschaffen, das mich gerührt & inspiriert, zum Lachen & zum Weinen, zum Mitfiebern & Mitträumen gebracht hat.Ist es ein Wunder, d. ich nun gerne auch nach Bali reisen möchte?!Man merkt sofort, d. die Autorin mit der Insel vertraut ist.Spielerisch lässt sie kulturelle Besonderheiten, landschaftliche Beschreibungen, aber auch alltägliche Probleme in die Handlung miteinfließen & zeichnet so ein realistisches Bild von Bali, ohne sich in glorifizierenden Illusionen hinsichtlich des Ortes zu verlieren.Der immer flüssige, locker-beschwingte Schreibstil trifft gekonnt den Ton & wirkt nie aufgesetzt o. gezwungen lustig; das Buch lässt den Leser aber dennoch erheitert & versonnen zurück. …als hätte man gerade selbst einen Urlaub unter Palmen erlebt.Alle Handlungselemente, inkl. überraschender Wendungen, sind logisch strukturiert; nie sah ich mich mit offenen Fragen o. Verständnisschwierigkeiten konfrontiert – um es in Yoga-Sprache auszudrücken: der Flow war perfekt…wie generell alles an dieser Geschichte, die mich rundum begeistert hat.Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen!Ein absoluter Wohlfühlroman, der sich nicht nur für alle Fans von Frauenliteratur eignet, sondern auch für Reiselustige, Yogainteressierte &n generell alle Menschen, die Bücher mit Herz mögen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2018
Bergmann, Frieda

Einmal Liebe zum Mitnehmen


sehr gut

Nettes Lesevergnügen.
Erst hat Lily, begnadete Chefköchin eines Münchner Nobelresorts, kein Glück – und dann kommt auch noch Pech dazu…

Nach der Organisation eines äußerst erfolgreichen und in Gastronomie-Fachkreisen hochgelobten Events, rechnet Lily eigentlich mit einer Beförderung – oder zumindest mit ein paar anerkennenden Worten aus der Chefetage des Miller Grand Hotels. Stattdessen wird ihr unter dubiosen Vorwänden ein Aufhebungsvertrag angeboten – man möchte die Zusammenarbeit mit ihr beenden, besser heute als morgen. Lily ist entsetzt. Beinahe schwerer als der Jobverlust wiegt die Tatsache, dass auch ihre Beziehung – eine Affäre mit dem verheirateten Torsten, der bis gestern noch ihr Vorgesetzter gewesen war – futsch ist. Für ihre erfolgsorientierte Familie ist das Ganze ein gefundenes Fressen, um Lily vor Augen zu führen, was sie doch für eine wandelnde Enttäuschung ist. Um nicht unter dem emotionalen Druck zusammenzubrechen, flüchtet Lily zu ihrem leiblichen Vater, nach Irland. Wird es ihr dort gelingen, noch einmal ganz von vorne zu anzufangen?

Der Hauptcharakter hat nichts mit der typischen Liebesroman-Protagonistin gemein; Lily möchte nicht erobert oder gerettet werden, sondern sich ihren Erfolg alleine erarbeiten. Und nach dem letzten Liebesdebakel können Männer ihr ohnehin erst einmal gestohlen bleiben. Gilt das etwas auch für den sexy Surfer Boy Dean? Durch ihre Impulsivität ist Lily nie um einen schlagfertigen Kommentar verlegen, eckt gerne mal an und könnte durchaus als toughe junge Frau eingeschätzt werden, die sich im Geschäftsleben vor allem durch Organisationstalent und Professionalität auszeichnet. Interessanterweise beleuchtet die Autorin jedoch auch Lilys verletzliche Seite, ihre Unsicherheit, gerade im Umgang mit ihrer Familie. Dadurch gewinnt dieser Charakter an Tiefe und man erkennt, dass auch vermeintlich starke Menschen Momente der Schwäche und Traurigkeit erleben.

Frieda Bergmanns Roman besticht durch witzige Wortgefechte zwischen den zwei Hauptfiguren, aus derer beider Perspektiven erzählt wird: Lily und Collum. Insbesondere Collum, ein umwerfend gutaussehender Charmeur und Frauenheld, hat mich mit seinem wider Erwarten aufrichtigen, hilfsbereiten Wesen begeistert. Lilys Vater (Niall) ist eine Seele von Mensch und ich bedauerte ein wenig, dass seine Rolle als Nebenfigur recht kurz gehalten worden ist.

Die Handlung weist einige Ortswechsel und Zeitsprünge auf, die größtenteils jedoch nie über den Zeitraum von ein paar Tagen hinausgehen und daher keine Verständnisschwierigkeiten darstellen. Insgesamt würde ich die Abfolge der Ereignisse als moderat bezeichnen, auch wenn einige Szenen vielleicht etwas kürzer hätten ausfallen können, was aber reine Geschmackssache ist. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und unkompliziert. Für mich – als großen Fan der grünen Insel – ging Irlands Schönheit nicht wirklich hervor aus dem Werk, theoretisch hätte es in jeder Küstenregion spielen können. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass die Geschichte auch nicht als Irland-Roman beworben worden ist, also ist dieser Umstand nicht weiter tragisch. Ich finde nur, dass solch eine grandiose Location ruhig landschaftlich wie auch kulturell etwas mehr eingebunden hätte werden können.

Ein besonderes Lob verdient das wunderschön gestaltete Cover, das in vielen Details an die Story angelehnt ist; sowohl der farblich abgestimmte Foodtruck samt Surfboard als auch die im Hintergrund erkennbare Szenerie sind sehr passend ausgewählt worden und erwecken schon beim Anblick Reiselust und Appetit auf leckeres Essen. Auch der in pinken Lettern mit Hochglanz gedruckte Buchtitel stellt eine Anspielung auf die Handlung dar und wirkt trotz dem Zusammenspiel zweier verschiedener Schriftarten erstaunlich harmonisch.

Fazit: Ein angenehmes, kurzweiliges Lesevergnügen, dessen Handlung zwar ein klein wenig vorhersehbar ist, aber dennoch gut unterhält.

Bewertung vom 16.12.2018
Mcabbey, Lisa

Lady ohne Furcht und Tadel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wundervoller historischer Roman!
England 1754. In ihrem jungen Leben hat die hübsche Samantha Fairfax schon viele Schicksalsschläge ertragen müssen – nach dem plötzlichen Tod ihrer geliebten Eltern wird sie bei herzlosen Verwandten untergebracht, die sie schon lange um ihre privilegierte Stellung beneidet hatten. Fortan wird Samantha wie Dienstmagd behandelt und muss immer wieder neue seelische Grausamkeiten über sich ergehen lassen. Als sie zufällig erfährt, dass sie obendrein um ihr Erbe betrogen worden ist und nun auch noch gewinnbringend an einen Widerling verheiratet werden soll, packt Samantha der Mut der Verzweiflung: sie flieht nach London, um von dort aus – verkleidet als junger Bursche – per Kutsche bis nach Schottland zu gelangen, wo sie sich Unterstützung durch weitere Verwandtschaft erhofft. Doch ihre geldgierige Tante hat bereits Häscher ausgeschickt, um Samantha, die sich ab sofort "Sam" nennt, wieder einzufangen…

Während der Kutschfahrt ist Sam Teil einer illustren Fahrgemeinschaft und erlebt jeden Tag als ein neues Abenteuer. Doch nicht jeder ihrer Reisebegleiter ist, wer er vorgibt zu sein - bald schon muss Sam auf die harte Tour lernen, dass sie niemandem trauen darf und dass der erste Eindruck nicht zwangsläufig der richtige ist.

Dieser wundervolle Roman hat mich gefesselt und ich habe regelmäßig bis spät in die Nacht gelesen, weil ich so sehr mit der Hauptfigur mitgefiebert habe. Romantik und Humor, Abenteuer und Spannung, Intrigen und Verrat sowie jede Menge unerwartete Wendungen…Leserherz, was willst du mehr?! Autorin Lisa McAbbey hat diese äußerst unterhaltsame Geschichte mit allerlei historischen Hintergrundfakten ausgeschmückt und den einzelnen Charakteren so viel Tiefe verliehen, dass ich das Gefühl hatte, gemeinsam mit den Figuren in der kleinen Reisekutsche zu sitzen und die malerische englische Landschaft am Fenster vorbeirauschen zu sehen. Sam ist eine herrlich sympathische Protagonistin, die ich aufgrund ihres aufgeschlossenen und freundlichen Wesens sofort ins Herz geschlossen habe. Nach all dem Unrecht, was ihr bisher widerfahren ist, geht sie dennoch nicht verbittert durch die Welt, sondern hat sich eine beeindruckende Portion Optimismus bewahrt. Auch Sams Reisebegleiter tragen weit größere Rollen, als man Nebencharakteren üblicherweise zugesteht.

Der flüssige Schreibstil wird von einer zeitgerechten Wortwahl dominiert, die dennoch leicht verständlich ist und von witzigen Dialogen und Wortgefechten (- insbesondere zwischen Sam und dem mysteriösen Henry alias "Rüpel" -) geprägt ist. Ich habe mich königlich amüsiert!

Jeder Reisetag entspricht einem einzelnen Kapitel, was die Gesamthandlung sehr strukturiert und nachvollziehbar gestaltet. Durch die Fülle der einzelnen Ereignisse weisen die Kapitel eine überdurchschnittliche Länge auf. – Sehr zu meiner Freude, denn ich wollte gar nicht aufhören zu lesen und war dankbar für jede weitere Seite. Besonders hervorzuheben sind die detaillierten geographischen Beschreibungen, die meisterhaft in die Story eingeflochten worden sind und in mir die Reiselust geweckt haben.

Sowohl Covergestaltung wie auch Wortlaut des Buchtitels sind an die damalige Zeit angelehnt und sehr passend gewählt worden. Im Vordergrund ist eine junge Frau zu sehen, die eine entschlossene Pose eingenommen hat und vor einer Reisekutsche steht.

Fazit: Romantisch, spannend, humorvoll und bis zum Schluss voller Überraschungen! Absolut lesenswert! Empfehlenswert für alle Fans von historischen (Frauen-)Romanen und Wohlfühlliteratur.

Bewertung vom 16.12.2018
Hanel, Julia

Dein Bild für immer


ausgezeichnet

Ich habe diesen Roman, der sowohl aus Sophies als auch Niklas‘ Perspektive erzählt wird, geradezu verschlungen. Die Autorin veranschaulicht die Emotionen und Beweggründe der Charaktere erstaunlich einfühlsam und mit solch einer Intensität, dass man nicht umhinkann, mit ihnen mitzufiebern, sich mit ihnen zu freuen und mit ihnen zu weinen. Auch die Nebenfiguren zeichnen sich durch so viel Herzlichkeit aus, dass sie für mich die stillen Helden dieser Geschichte geworden sind. Die Dialoge sprühen vor Witz und Authentizität und haben mich des Öfteren schmunzeln lassen. In der Handlung sind zwar tragische Elemente enthalten, diese nehmen jedoch nicht Überhand, was sich auch im Schreibstil widerspiegelt, der ungemein positiv, flüssig und emotional ansprechend ist. Schnell wird deutlich, dass die Autorin mit Bali vertraut ist: spielerisch bindet sie balinesisches Kulturgut und atemberaubende Landschaftsbeschreibungen mit in die Handlung ein und tut dies mit solcher Leichtigkeit, dass es nie wie eine Aufzählung typischer Bali-Assoziationen wirkt, sondern immer mit der Handlung harmoniert. Tatsächlich hat mich die detaillierte Beschreibung von Balis Schönheit völlig verzaubert zurückgelassen und ich konnte Julia Hanels Begeisterung für diesen magischen Ort mit einem Mal nachvollziehen.

Die Handlung ist gut strukturiert und fokussiert sich zwar größtenteils auf den Reisezeitraum, schenkt jedoch auch den Folgemonaten mehr Beachtung als es in Romanen dieses Genres üblicherweise der Fall ist.

Das optisch ansprechende Cover ist von Ornamenten verziert und wirkt durch seine Hochglanzprägung sowie die Vermeidung schriller Farben hochwertig. Auch der Buchtitel ist in jeglicher Hinsicht passend gewählt worden, was sich im Laufe der Lektüre herauskristallisiert.

Fazit: Ein berührender Roman, der Mut für einen Neuanfang macht und die Leserschaft mit dem Wunsch zurücklässt, eine Reise nach Bali zu planen. Für alle Fans von Frauenromanen und Wohlfühlliteratur.