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Lovebambaren
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2020
Benden, Johanna

Splitter im Nebel


ausgezeichnet

„Splitter im Nebel“ ist die Fortsetzung des ersten Glückstadt Romans „Salz im Wind“ von der Autorin Johanna Benden.
Anna und ihre Jungs sind zurück. Tja, da hat es die liebe Anna gar nicht so leicht, denn Erik und Robert geben wirklich alles um ihr Herz zu gewinnen. Wie soll sie sich da nur entscheiden? Das ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle für die Junge Unternehmenstochter.

Da möchte ich mit dem Cover beginnen, was mir wieder sehr gut gefällt. Im wahrsten Sinne des Wortes sehen wir einen Teil vom malerischen Glückstadt. Ich finde diese Zeichnung einfach wunderschön und die die Farben harmonieren großartig. Dazu passt die Optik perfekt zum ersten Band und die zwei Schätze sehen nebeneinander einfach nur wunderschön aus.

Johanna Benden schafft es immer wieder mich regelrecht zu verzaubern und ich kann gar nicht genug von ihren Büchern bekommen.
Ich finde ihren Schreibstil einzigartig. Beim Lesen erlebt man die Gefühle der Protagonisten regelrecht mit, man fühlt sich selbst mitten im Geschehen und wandert durch Glückstadt, und mit ihrem typischen, sympathischen Nord Deutschen Humor bringt sie mich immer wieder zum Schmunzeln. Ihre Geschichte lässt sich so locker leicht lesen, dass man gar nicht merkt wie die Zeit verfliegt. Man taucht in das Buch ein und schaltet die Realität aus.

Ich muss gestehen, dass ich ja eigentlich nicht sooo oft zu einer Liebesgeschichte greife, aber es gibt eben Ausnahmen. Die Autorin konnte sogar mich „Romantik Muffel“ überzeugen, weil die Mischung so toll ist. Natürlich spielt die Liebe eine große Rolle und ich muss sagen, es hat mein Herz erreicht. Diese „Dreiecksgeschichte“ zwischen Anna, Erik und Robert ist so charmant erzählt mit viel Gefühl, aber auch einer Portion Humor. Dieses Paket macht es für mich so charmant.

Auch ein Grund sind auf jeden Fall die Protagonisten. Jeder einzelne ist etwas ganz besonderes. Sie sind echt und man kann sich mit ihnen identifizieren. Gerade mit Anna. Sie ist so natürlich und genau das macht sie besonders sympathisch. Anna ist einfach normal wie du und ich und keine überkandidelte Frau oder ähnliches. Mit ihrer Art ist sie einfach total authentisch und glaubwürdig.

Das gilt in meinen Augen für Erik. Ein charmanter junger Mann. Man nimmt ihn seine Gefühle und Handlungen ab, weil auch er echt ist.
Aber auch Robert, der Millionär mit seinem Luxus. Er ist ein anderes Kaliber, aber auch er hat mich komplett überzeugt. Das Gesamtpaket von alle passt wunderbar und ich finde sie alle großartig.

Natürlich auch Fiete, den Murrkopf  Fiete kann man kaum mit Worten beschreiben, man muss es lesen, aber ich sage euch, es lohnt sich. Den Kerl muss man einfach gern haben.

„Splitter im Nebel“ hat aber nicht nur große Gefühle, sondern auch seine spannende Seite. Wut, Enttäuschung, Angst spielen ebenso eine Rolle, da einige Dinge ans Tageslicht kommen, die Anna zutiefst erschüttern. Was da genau hinter steckt, solltet ihr besser selbst lesen, weil ich nicht zu viel verraten möchte.

Besonders erwähnen möchte ich noch, dass Johanna Benden sehr wichtige Themen mit einfließen lässt, die uns alle etwas angehen. Man wird davon nicht „erschlagen“, sondern die Themen werden wunderbar passend eingestreut und das finde ich großartig. Man darf die Augen nicht verschließen und es regt bestimmt den einen oder anderen zum Nachdenken an. Dafür ein großes Kompliment sowie ein Dankeschön an die wundervolle Autorin.

„Splitter im Nebel“ ist für mich das perfekte Wohlfühlbuch. Ab auf die Couch, eine heiße Tasse Kaffee, einkuscheln und die Welt ausblenden. Herrlich! Eine wunderschöne Liebesgeschichte zum schmachten und träumen. Dazu eine gute Portion an Rebellion und natürlich der geliebte Nord Deutsche Humor. Eine perfekte Mischung. Ich kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen, denn ist wunderschön. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und völlig verdiente fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.01.2020
Frisch, Lina

Falling Skye / Skye Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sofort angesprochen mit dem wunderschönen Diamanten. Da musste ich wissen um was es in der Geschichte geht. Ja und auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Was soll ich euch sagen? Ich bin so froh, dass ich dieses Buch lesen durfte, denn es ist für mich ein absolutes Highlight.

Die Autorin Lina Frisch zieht uns in eine eigene Welt, eine Welt in der die Menschen nicht mehr sie selbst sind, eine Welt in der es nur noch rationale und emotionale Menschen gibt, nur schwarz oder weiß. Aber was ist mit dem Grau? Kann man alles nur in diese zwei Schichten aufteilen? Sind wir nicht alle „grau“?

Die Story hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Langsam führt Lina Frisch uns in eine Welt, die wir noch nicht kennen, und gibt uns Lesern Zeit uns damit zu befassen und zu verstehen. Schritt für Schritt erfahren wir mehr, was in dieser Welt wirklich vor sich geht. Einiges ließ mich sprachlos zurück und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Auch die Protagonisten lernt man immer besser kennen. Man erlebt förmlich mit wie sich die einzelnen Charaktere entwickeln. Ich konnte mich sehr gut in die Lage der jungen Protagonisten versetzen und ihre Gefühle und Gedankengänge nachvollziehen. Ganz besonders bei Skye, die in „Falling Skye“ Mittelpunkt steht. Eine junge Frau voller Elan und Tatendrang. Sie ist tapfer, mutig, engagiert und hat ein größeres Herz, als ihr vielleicht selbst bewusst ist. Sie wie auch die anderen Charaktere konnten mich voll und ganz überzeugen mit ihrer Authenzität und Glaubwürdigkeit.

Der Schreibstil der Autorin ist großartig. Sie schafft es den Leser direkt abzuholen, so dass man in mitten des Geschehens ist. Mit ihrer Kreativität und Wortgewandtheit hat sie mich gepackt. Neben interessanten Dialogen überzeugt Lina Frisch mit kontinuierlicher Spannung und Überraschungseffekten. Kaum glaubt man, dass es dem Ende zugeht, schüttelt die Autorin eine weitere Überraschung aus dem Ärmel, die mir den Atem geraubt hat.

Ganz besonders gefällt mir, dass diese Geschichte nicht nur eine Geschichte ist, sondern dass es einem zum Nachdenken anregt. Ich jedenfalls hatte viele Momente, die mich zum grübeln gebracht haben. Wie schon erwähnt, es gibt im Leben nicht nur schwarz oder weiß. Dazwischen liegt noch so viel mehr. Das Buch zeigt uns, dass wir selbst nie aufhören sollten eigenständig zu denken oder Dinge zu hinterfragen. Es gibt zwischen Rationalität und Emotionalität noch so, so viel mehr.

Fazit: Was für ein hervorragendes Buch! Ich möchte den zweiten Teil jetzt und sofort lesen. Wie soll ich das denn aushalten? Nicht nur auf dem Cover ist der Diamant, das gesamte Werk ist einer.
Ihr seht, ich bin schlichtweg begeistert von „Falling Skye“. Die Geschichte besticht mit einem großartigen Plot und wunderbaren Figuren mit denen man mit fiebert und mit leidet. Eine Story, die nicht einfach so an einem vorbei geht, sondern in Erinnerung bleibt.
Für mich ein absolutes Highlight und ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen, denn es lohnt sich. Eine klare Leseempfehlung und daher auch hoch verdiente fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.12.2019
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


weniger gut

Starker Beginn, aber hat leider stark nachgelassen

Die jungen Mädchen Ruth, Kat und Shiloh leben in Prairie Creek, Wyoming. Als Teenager wurden sie eines Nachts von einem Mann angegriffen. Nach 15 Jahren treffen die drei nun erwachsenen Frauen, die bis heute geschwiegen haben, wieder aufeinander und werden mit der Vergangenheit konfrontiert.

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir gut. Das Zusammenspiel von schwarz und gelb hat etwas und macht aufmerksam.
Der Prolog hat mich richtig gut gefallen und es versprach in meinen Augen eine spannende Geschichte, einen spannenden Thriller. Viel Thrill habe ich aber leider nicht gefunden. Ansatzweise war es hier und da spannend, weil die Story an sich das her gibt, aber insgesamt fand ich es viel zu ruhig für einen Thriller. Für mich kam einfach keine richtige Spannung auf. Es war dadurch auch etwas zäh zu lesen und ich hatte nie das Gefühl von „ich muss jetzt unbedingt weiter lesen“. Sehr schade.
Selbst das Ende und die Auflösung, was noch mal was raus holen kann, waren für mich ziemlich enttäuschend. Es ging sehr schnell und zack war das Ende da.

Die Idee der Geschichte hat mich angesprochen, aber meiner Meinung nach hätte man da sehr viel mehr draus machen können.
Auch der Schreibstil an sich des Autorinnen Trios fand ich nicht schlecht. Fein und wortgewandt, und leicht und flüssig zu lesen.

Was mich leider auch gestört hat sind die Geschichten neben dem Thriller Teil. Es war mir zu viel persönliches Drama, zu viel Liebe, zu viel Leidenschaft. Sicherlich ist ein Teil berechtigt. Vor allem durch die schreckliche Nacht in der Vergangenheit. Aber insgesamt war es mir definitiv zu viel. Es war auch noch bei allen drei Frauen eine Liebesgeschichte dabei. Sorry, too much.

Auch die Protagonistinnen konnten mich nicht ganz überzeugen. Kat fand ich insgesamt ja sehr sympathisch und größtenteils auch authentisch. Aber die anderen zwei Damen.
Shiloh habe ich ihr Verhalten teilweise nicht abgenommen. Da passte vieles für mich nicht zusammen. Die „harte“ und taffe Frau wird plötzlich zur fürsorglichen und liebenden Frau. Ich weiß nicht, für mich passte es nicht. Sehr schade, weil ihr Charakter ansonsten eigentlich sehr interessant war.

Am meisten hat mich allerdings Ruth gestört. Das sie eigen ist uns sehr vorsichtig war mir völlig klar und erst recht absolut verständlich. Dennoch bin ich mit ihr einfach nicht warm geworden. Für mich war sie nicht authentisch. Teils in Bezug auf ihre Eltern, aber vor allem aufgrund einer Situation. Vorsicht, jetzt kommt ein Spoiler. Bitte zum nächsten Absatz springen, wenn ihr es nicht wissen möchtet.
Ruth ist wie gesagt sehr vorsichtig, auch mit ihrer kleinen Tochter Penny. Sie hat die Gefahr gerochen und wollte die Kleine klipp und klar nicht aus den Augen lassen. In meinen Augen völlig verständlich und nachvollziehbar. Aber dann lässt sie Penny währen der Parade aus völlig nichtigem Grund alleine auf der Straße stehen, während sie kurz in ein Geschäft springt. Sorry, aber da war es für mich vorbei. Das passte null zu ihrem Wesen und ihrem Charakter.

Fazit:
Für mich leider ziemlich enttäuschend. Spannung hielt sich in Grenzen, dafür gab es zu viele Gefühle. Mir hat ganz klar der Thrill gefehlt. Auch mit den Protagonistinnen kam ich nur bedingt zurecht. Mich konnte das Buch leider gar nicht überzeugen und somit gebe ich schweren Herzens nur zwei von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.12.2019
Mars, Liane

Ein Kater für zwei Herzen


sehr gut

Ein samtiger Liebesbote

„Ein Kater für zwei Herzen“ ist eine süße Geschichte, in der die chaotische Lina, der ordnungsliebende Lukas und Kater Karlo / Picasso die Hauptrollen spielen. Nur wem gehört eigentlich der Kater? Lina und Lukas sind Nachbarn und streiten sich um das Sorgerecht des kleinen Tigers. Beide fühlen sich im Recht und eine humorvolle, liebenswerte Geschichte beginnt.

Meine Meinung:

Das Cover mit dem Kater ist einfach zuckersüß, da kann ich gar nichts anderes sagen. Bei Katzenaugen werde ich eben schwach. Schön finde ich auch, dass das Häuschen mit eingearbeitet wurde, weil das im Buch auch eine größere Rolle spielt.

Mit „Ein Kater für zwei Herzen“ hat Liane Mars ein richtiges Wohlfühlbuch geschrieben. Eine sehr schöne Geschichte mit vielen Gefühlen und einer guten Portion an Humor.
Ich war sofort in der Story drin und wurde gut unterhalten. Es ist eine leichte Lektüre, perfekt zum einkuscheln und genießen.

Der lockere und schöne Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Was unter anderem auch an den Protagonisten lag, die mich alle auf ihre eigene sympathische Art unterhalten haben.

Lina ist der absolut chaotische Typ. Lieber alles vor sich her schieben und to do Listen erstellen, als direkt etwas anpacken. Aber nach einem schwierigen Ereignis in der Vergangenheit tut sie sich schwer ihr Leben wieder so richtig anzupacken. Sie ist etwas durchgedreht, aber auf eine liebenswerte, erfrischende Art und Weise.

Auf der anderen Seite ist Lukas, ein ganz anderer Charakter als Lina. Lukas liebt die Ordnung und alles muss vernünftig strukturiert und geplant sein. Er ist erfolgreich als Ingenieur und liebt seinen Beruf, dennoch fehlt ihm irgendwie etwas.

Kater Karlo / Sir Pablo Picasso bereichert das Leben von beiden Zweibeinern. Aus seiner Sicht hat er schlichtweg zwei Wohnorte und fühlt sich dabei pudelwohl.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich mir noch etwas mehr von der Samtpfote gewünscht hätte, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Er stand zwar durch die Streitereien im Mittelpunkt an sich, aber dennoch kam er selbst mir ein bisschen zu kurz in der Geschichte.

Mir persönlich hat auch der Teil um die Renovierung des alten Fachwerkhauses gut gefallen. Der Charme des ganzen ist wunderschön rüber gekommen. Da hätte man direkt selbst Lust in so ein Abenteuer zu stürzen.

Fazit:
Ein Wohlfühlbuch zum träumen und genießen mit vielen Emotionen. Mir hat es insgesamt gut gefallen und gebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.12.2019
Colfer, Eoin

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger / Die Fowl-Zwillinge Bd.1


gut

Abenteuer eines Zwillingspaares

Band eins der Fowl Zwillinge in neuer Ausstattung.
Myles und Beckett Fowl sind Zwillinge, aber gemeinsam haben sie eigentlich gar nichts. Beckett ist der Chaotische, unbekümmerte Junge mit Flausen im Kopf. Während Myles sehr intelligent ist und die Ordnung liebt.
Auf der Flucht vor einem Herzog und einer Nonnen erleben die zwei einige Abenteuer und lernen magische Wesen kennen.

Meine Meinung:

Auf dem Cover sieht man die Fowl Zwillinge und die Farben spielen schön zusammen. In meinen Augen sieht das ganz ansprechend aus.

Zugegebenermaßen kannte ich die Fowl Zwillinge, die auf Dalkey Island, Dublin, in Irland leben, bisher nicht, aber ich bin froh sie kennen gelernt zu haben.

Eine herrliche Geschichte zwei völlig unterschiedlicher Charaktere, die dem Ganzen einen besonderen Charme geben. Allein die humorvollen und intelligenten Dialoge zwischen Myles und Beckett sind einfach herrlich und bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Während Myles manchmal an der unbekümmerten Art seines Bruders verzweifelt, kann Beckett die extreme Ernsthaftigkeit von Myles nicht verstehen.
Außerdem ist das ungleiche Zwillingspaar authentisch in ihrer eigenen Art. Sie kommen gut rüber und man nimmt ihnen alles ab, was sie erzählen oder tun.

Die Erzählweise gefällt mir auch sehr gut. Man ist sofort in der Geschichte drin und es macht Spaß der Story zu folgen. Es ist angenehm zu lesen und die Zeit verfliegt dabei.

Nebenbei gibt es auch Unterhaltung für Technik Begeisterte. Technischen „Schnickschnack“ gibt es im Überfluss, den man teilweise selbst gerne hätte  Mir persönlich war es zwar schon zu viel, aber es gehörte einfach dazu und die kleine Kritik ist auf hohem Niveau.

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte für jung und alt, die einen einfach mal abschalten lässt.

Fazit:
Wenn man die Fowl Zwillinge nicht kennt, sollte man sie kennen lernen. Eine herrlich unterhaltsame Story, viel zu Schmunzeln, spannend mit großartigen Dialogen. Ein Abenteuer für jung und alt. Ich gebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.11.2019
Rodacki, Patrizia

Creeksculver


sehr gut

Ein Internat des Grauens

Als die Jugendlichen Rosemary und Sam in Kontakt mit einem Bild kommen, finden sie sich plötzlich in der Vergangenheit wieder, im Jahr 1950. Als ob das nicht schon erschreckend genug wäre, landen sie auch noch im Internat Creeksculver für Problemkinder. Aber das ist kein normales Internat. Dort herrscht Angst, Gewalt und Folter.
Dann treibt auch noch ein Mörder sein Unwesen im Internat und schürt zusätzliche Angst bei den Schülern.

Meine Meinung:

Das Cover hat mich sofort angesprochen, als ich es das erste mal gesehen habe. Creeksculver, das Internat, eingehüllt in einer düsteren und teils mystischen Atmosphäre. Das allein sieht optisch einfach schon vielversprechend aus und passt perfekt zum Inhalt.

Erst vor kurzem habe ich das erste Buchbaby von Patrizia Rodacki gelesen und hatte den einen oder anderen Kritikpunkt. Umso mehr freue ich mich, dass ich bei Creeksculver schon viele Verbesserungen sehe.
Angefangen beim Schreibstil. Ich bin sehr gut in die Geschichte rein gekommen und sie liest sich flüssig und leicht. Es ist vielleicht noch nicht perfekt, aber das erwarte ich auch nicht von einer jungen Autorin.
All die unterschiedlichen Emotionen wurden gut übertragen, so dass ich als Leser mitten drin war und mit den Figuren mit gefiebert und mit gelitten habe.

Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass hier und da die Wortwahl nicht ganz passend war und mir persönlich ein paar zu viele Wiederholungen vorkamen (zum Beispiel „kalte Augen“, „kalter Blick“, „eiskalt“,…) Aber dennoch sehe ich auch hier schon viele Verbesserungen.

Was mir ganz besonders gut gefällt ist die Vielfältigkeit der Geschichte mit vielen Anregungen zum Nachdenken. Das beste Beispiel sind die privilegierten Schüler, die vor den harten Strafen größtenteils geschützt sind. Aber dafür müssen sie auf Befehl selbst foltern. Ist es das wert? Kann man in der Situation besser helfen? Kann man versuchen die Dinge zu ändern? Will man sich doch nur selbst schützen? Allein hier kann man sich schon viele Gedanken machen.

Außerdem scheut sich die Autorin auch nicht schwierige Thema anzuscheiden, die aber wirklich wichtig sind. Ich möchte hier nicht in die Einzelheiten gehen, weil ich nicht schon zu viel verraten möchte. Jedenfalls finde ich es mutig und beeindruckend von Patrizia Rodacki.

Die Charaktere haben mich voll und ganz überzeugt. Rosemary und Sam muss man einfach gern haben. Die zwei sind sympathisch, authentisch und wissen genau was sie tun. Man kann mit ihnen mit fühlen und auch ihre Handlungen sind logisch und nachvollziehbar.

Ich liebe es wie jede einzelne Figur seinen ganz eigenen Charakter hat und somit wirklich individuell ist.

Ein kleiner Fan bin ich ja von Lee Young geworden. Das sind ist eine Figur, die mir als Leser sehr viel Freude bereitet. Er ist undurchschaubar und man weiß nicht recht, was man von ihm halten soll. Umso interessanter ist es seinen Weg zu verfolgen.

Die Geschichte ist originell, kreativ, facettenreich und spannend. Ein großartiger Mix, der viel zu bieten hat.

Fazit: „Creeksculver – Dunkle Vergangenheit“ ist ein Young Adult Roman, der für Nervenkitzel sorgt. Ein Internat voller Grauen, wo fast jeder leiden muss. Die junge Autorin, sorgt für Spannung, Überraschungen und Emotionen.
Ein absolut gelungenes Buch und ich bin davon überzeugt, dass wir noch viel, viel mehr von der Autorin lesen werden, worauf ich mich jetzt schon freue. Von mir gibt es vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.11.2019
Korten, Astrid

Poppy


ausgezeichnet

Emotional brutal: Kindesmissbrauch

„Poppy“ lebt mit ihrer Mutter Patricia in ärmlichen Verhältnissen. Als Patricia einen reichen älteren Mann kennenlernt, scheint vieles zu schön um wahr zu sein. Sie leben in einem großen Haus, haben viel Geld und Luxus, und Poppy wird mit Geschenken überhäuft. Aber leider ist die kleine Poppy sehr weit vom Glück entfernt, denn ihr Leben wird zur reinsten Hölle, denn ihr Stiefvater beginnt sie zu missbrauchen. Über Jahre leidet Poppy Qualen und keiner scheint es zu bemerken.
Astrid Korten erzählt die Geschichte aus Sicht von Poppy in verschiedenen Altersstufen aus der Sicht von Poppy selbst.
Was es noch grausamer macht ist, dass diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.

Meine Meinung:

Das Cover von „Poppy“ wirkt selbst so unschuldig und rein, eine kleine zerbrechliche Blume, so zerbrechlich wie ein kleines Kind.

Ich glaube bisher hat mich noch kein Buch so sehr bewegt wie die Geschichte von der kleinen Poppy. Eine reinste Achterbahnfahrt an Emotionen hat mich während dem Lesen begleitet. Trauer, Wut, Fassungslosigkeit, Ekel um nur ein paar zu nennen. Ich habe Tränen vergossen, weil mich diese Geschichte so sehr berührt hat.
Man möchte kaum glauben wie grausam Menschen sein können, aber das ist leider die brutale Realität.

Astrid Korten scheut sich nicht Tabuthemen in die Hand zu nehmen und dafür hat sie meinen größten Respekt. Es muss darüber gesprochen werden und niemand darf sich davor verstecken. Die Autorin hat hier Poppy eine Stimme gegeben, Poppy und vielen anderen Missbrauchsopfern.

Die Autorin beeindruckt mich mit ihrem fesselnden und gleichzeitig einfühlsamen Schreibstil. Sie beweist das richtige Maß an Fingerspitzengefühl. Es muss hier nicht knallhart ins Detail gegangen werden um deutlich zu verstehen, was Poppy von ihrem Stiefvater angetan wird. Auch so wird alles ganz klar und erschüttert einen bis ins Mark. Mir lief es immer wieder eiskalt den Rücken herunter.

Der kleine naive Humor, der mal kurz aufblitzt, hilft über die emotionale Brutalität hinweg zu kommen, aber ohne die Geschichte in irgendeiner Art zu verharmlosen.

Was mich ebenfalls mitgenommen hat ist, dass Poppy niemanden, wirklich niemanden hat, dem sie sich anvertrauen konnte. Wenn sich selbst die Mutter, die eigentlich der wichtigste Anlaufpunkt für ein Kind ist, sich nicht im geringsten für ihr eigenes Kind interessiert, wenn die eigene Familie nur ans Geld denkt, wie soll man dann den Mut finden, sich jemanden anzuvertrauen? Selbst als Poppy immer mehr seltsame Anzeichen aufweist, wie z.B. Essstörungen, schenkt man dem keine allzu große Bedeutung. Scham und Angst werden immer größer.
Aber liebe Missbrauchsopfer, bitte vertraut euch jemandem an. Es ist nicht eure Schuld und kein Mensch, absolut keiner, darf euch so etwas antun. Nehmt Hilfe in Anspruch.

Fazit: „Poppy“ ist nichts für schwache Nerven, aber es muss gelesen werden. Astrid Korten gibt dem so wichtigen Thema ein Gesicht und zeigt, dass man die Augen nicht verschließen darf, dass man genau hinschauen soll und wenn einem etwas merkwürdig vorkommt, macht den Mund auf und schweigt nicht.
Das Buch ist herzzerreißend und man möchte ständig hinein springen um Poppy zu umarmen und aus diesem grauenvollen Umfeld befreien. Poppy ist ein starkes mutiges Kind und junge Frau, die meinen allergrößten Respekt verdient. Auch dafür, dass sie im erwachsenen Alter diese Geschichte mit der Autorin geteilt hat.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und hoch verdiente fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.11.2019
Fox, Candice

Missing Boy


gut

Krimi mit Thrillertouch

„Missing Boy“ ist der dritte und letzte Teil dieser Serie um das Duo Ted Conkaffey und Amanda Pharrel, die in Cairns (Australien) ermitteln.
Der kleine Junge Ritchie Farrow verschwindet spurlos aus einem Hotelzimmer. Keiner hat gesehen wie das passieret ist. Keine Kamera hat sein Verschwinden aufgezeichnet. Wie kann sich ein Kind plötzlich „in Luft auflösen“?

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch von Candice Fox, und somit bin ich auch ohne Vorkenntnisse an die Geschichte heran gegangen. Das hat wunderbar geklappt, denn ich hatte überhaupt keine Probleme der Story zu folgen und bin schnell drin gewesen. Man kann das Buch also auch lesen ohne die vorherigen Bände zu kennen.

Das Cover gefällt mir ganz gut. Der Wald und die grünen Farben haben direkt etwas Unheimliches und auf mich wirkt es direkt spannend.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen. Es ist flüssig und angenehm, sodass man auch flott in der Geschichte voran kommt.

Nur was die Spannung angeht hat mir doch einiges gefehlt. Für mich geht es viel eher in die Richtung eines Kriminalromans, anstatt eines Thrillers. Viel dreht sich um die Ermittlungen, aber ohne den in meinen Augen nötigen Thrill. Insofern war es zwar interessant zu lesen, aber die Spannung hielt sich doch leider deutlich in Grenzen.
Auf den letzten Seiten ging es dafür aber richtig los und ich konnte richtig mitfiebern. Das hat noch mal ein bisschen was raus gerissen.

Wie oben schon erwähnt, kann man „Missing Boy“ unabhängig von den Büchern zuvor lesen. Allerdings würde ich es trotzdem empfehlen, da es ein paar Punkte gibt, die wahrscheinlich noch besser nachvollziehbar machen, wenn man die komplette Hintergrundgeschichte kennt. Die Autorin hat aber alles sehr gut eingefügt, dass es absolut keine Verständnisprobleme gibt.

Die Charaktere haben mich völlig überzeugt. Ganz besonders das Privatermittlerduo Ted Conkaffey und Amanda Pharrel. Ted als ehemaliger Polizist, der eine große Last aus der Vergangenheit auf seinen Schultern trägt, ist authentisch, sympathisch, glaubwürdig und kommt mit seiner eigenen Geschichte sehr gut und interessant rüber. Ohne dass seine privaten Probleme zu sehr hervorgehoben werden.

Besonders angetan hat es mir Amanda. Eine außergewöhnliche Figur, die man so schnell nicht vergisst. Sie ist eine eigensinnige, sture, chaotische und draufgängerische Frau mit dem Hang sich ständig in Gefahr zu begeben. Knallhart und dennoch liebenswert wie ich finde. Da hat Candice Fox wirklich eine sehr interessante Figur erschaffen, von der ich gerne mehr lesen würde.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat ist die Geschichte rund um Amanda und der Polizistin Joanna Fischer. Letztere hatte auf Grund vergangener Ereignisse in ihren Augen noch eine Rechnung mit Amanda offen. Das war neben den Ermittlungen noch eine brisante Angelegenheit, die noch für etwas Abwechslung gesorgt hat.

In diesem Absatz kommt ein Spoiler, also wer das nicht mag, bitte diesen Absatz überspringen.
Eine Sache hat mich am Ende noch etwas gestört, und zwar die Auflösung um Dylan Hogan, dem Hausmeister. Was hatte er denn nun wirklich zu verbergen? Wen hat er auf dem Gewissen? Was hat es mit seinem Geständnis auf sich? Da blieb mir zu viel unbeantwortet.

Fazit: Ein guter Krimi mit einem Touch von Thrill. Die Spannung steht nicht unbedingt im Vordergrund, aber wer gerne Kriminalgeschichten liest und interessante Ermittler mag, kann sich mit „Missing Boy“ ein paar schöne Lesestunden machen. Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.11.2019
Rodacki, Patrizia

Chain of innocent souls


gut

Eine Fantasy – Story mit viel Potenzial

„Chain of innocent souls“ ist der erste Teil einer fantasievollen Geschichte über eine andere Welt, jungen Kriegern, Dämonenengeln und einer ganz großen Aufgabe für die junge Protagonistin Ayla. Kann sie es schaffen die Welt vor einer enormen Bedrohung zu beschützen, obwohl sie doch eigentlich nur eine Schulschwänzerin mit wenig kämpferischem Potenzial ist?

Meine Meinung:

Das Cover ist schlicht gehalten und sieht optisch sehr schick aus. Mir gefallen die zusammenspielenden Grüntöne und die etwas verschnörkelte Schrift sehr gut. Dazu passend die Flügel, die gut zum Inhalt des Buches passen.

Auf „Chain of innocent souls“ war ich so gespannt, was mich erwartet, da es von einer ganz jungen Autorin geschrieben wurde. Patrizia Rodacki ist gerade mal 17 Jahre und hat mit dieser Geschichte sogar schon ein paar Jahre früher begonnen. Allein das finde ich einfach nur beeindruckend.

Jetzt muss ich zugeben, dass mir diese Rezension nicht so leicht fällt. Die Handlung an sich gefällt mir wirklich sehr gut. Dazu eine einleuchtende und gut strukturierte noch dazu. Es ist alles schlüssig und es bleiben keine unbeantworteten Fragen offen.

Allerdings hatte ich doch Probleme anfangs in die Geschichte rein zu finden. Der Schreibstil liest sich nicht so flüssig und ist teilweise etwas „holprig“, was es schwierig macht in die Story einzutauchen. Teilweise fand ich auch Begriffe ungünstig gewählt, die in meinen Augen nicht ganz passten. Allerdings darf man hier natürlich nicht vergessen, dass die Autorin noch sehr jung ist und ich bin trotz meiner Kritik davon überzeugt, dass hier viel Potenzial zu sehen ist und man sicherlich noch vieles von Patrizia Rodacki lesen wird.

Ähnlich geht es mir mit den Charakteren. Zum großen Teil sind die schon sehr gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Für mich fehlte da noch der letzte Feinschliff. Als Beispiel die Protagonistin Ayla. Sie wirkte mir teilweise etwas „sprunghaft“, was ihren Charakter angeht und manchmal passte mir das persönlich nicht ins Bild. Dennoch ist das Kritik auf hohem Niveau.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass jede Figur ihre ganz eigene Persönlichkeit bekommen hat. Schon allein die Unterschiede der Menschen in den vier Stämmen, in denen sie leben (Wasser-, Feuer-, Erd- und Luftstamm), wurden ganz eigen verpackt. Aber auch ansonsten hat es die Autorin geschafft jedem einzelnen seine ganz eigene Note zu geben. Dafür großen Respekt.

Für Spannung hat Patrizia Rodacki ebenfalls gesorgt, die sich kontinuierlich durch die Geschichte gezogen hat, so dass es nie langweilig wurde. Fantasievolle und spannende Kämpfe, wie auch andere Spannungsmomente wurden hier gut geboten. Einzig kleiner Kritikpunkt, ich hätte es mir manchmal noch ausführlicher gewünscht. Teilweise ging es mir zu schnell und abrupt zu Ende. Ich glaube daraus könnte man noch mehr machen und mehr aus den Szenen heraus holen, damit die Geschehnisse den Leser intensiver packen. Aber auch hier ist es wieder Kritik auf hohem Niveau, weil man einfach nicht vergessen darf, dass die Autorin noch so jung ist und es absolut verständlich ist, wenn vielleicht noch nicht alles perfekt ist.

Fazit: Eine fantasievolle und gut durchdachte Story von einer jungen Autorin mit sehr viel Potenzial. Teilweise zwar etwas holprig, aber dennoch empfehlenswert. Wenn man über Kleinigkeiten hinwegsehen kann, dann gebt dem Buch und der Autorin eine Chance. Ich bin nach wie vor beeindruckt von solch einer starken Leistung und habe mir ihr neues Buchbaby schon längst vorbestellt.
„Chain of innocent souls“ bekommt von mir gute drei von fünf Sternen.