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jam

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Insgesamt 472 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2017
Morus, Liv

Liebe. Schmerz. Tod. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Du wirst sehen, ich bin eine unkomplizierte und pflegeleichte Mieterin. Normalerweise gerate ich nicht mal in Lebensgefahr."


Als Elisa Gerlach ihren Freund und Vorgesetzten mit ihrer Arbeitskollegin erwischt, zieht sie fluchtartig ins weit entfernte München, wo sie als Reporterin bei der Morgenpost beginnt. Wie sie feststellen muss, ist es kein Fixvertrag und sie muss sich erst Mal unter Beweis stellen. Was schwierig ist, wenn man etwas über einen Unfalltod bei einer Gasexplosion schreiben soll, während sich alle nur noch für das Verschwinden eines kleinen Mädchens interessieren.
In Elisa keimt ein Verdacht, doch der leitende Ermittler Henri Wieland glaubt ihr nicht, so beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren... und begibt sich dabei in Lebensgefahr!


Die Autorin zieht einen mit ihren Beschreibungen sofort mitten ins Geschehen, jede Szenerie, die sie uns schildert, erscheint sofort vor meinem innerem Auge. Die Geschichte ist spannend und bis zu Letzt wurde ich immer wieder auf eine falsche Spur gelockt, den tatsächlichen Plot habe ich erst ganz am Ende begriffen!
Die Protagonisten sind sympathische Personen mit realen Problemen, sie wirken real und gut durchdacht!


Ein spannender, solider Krimi der Lust auf die Fortsetzung macht!

Bewertung vom 14.12.2017
Kamal, Sheena

Untiefen / Nora Watts Bd.1


ausgezeichnet

Nora Watts soll Nachforschungen über ein verschwundenes Mädchen anstellen - ihre Tochter Bonnie, die sie zur Adoption freigegeben hat. Sie ist auf sich allein gestellt, denn sie kann niemandem trauen.
Die Ermittlungen führen sie quer durch Kanada - und bringen sie in Lebensgefahr.
Dabei gerät sie näher an ihre Vergangenheit, als ihr lieb ist.

Eines vorweg: Ich liebe kaputte Protagonisten, egal ob in Film, TV oder Büchern. Sei es John McClane, Crossing Jordan, Bones (die aus den Büchern) oder Harry Hole. Und lasst euch gesagt sein, Nora Watts ist der weibliche Harry Hole!

Das Buch hat mich von der ersten Seite weg gepackt, ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Der ungewöhnliche Stil lässt uns Stück für Stück in Noras Welt eintauchen, langsam kommen immer wieder neue Facetten ans Licht. Je weiter wir sie begleiten, umso mehr wird klar, wieso sie so werden musste, wie sie ist. Die Handlung ist so spannend und Sheena Kamal hat die Hinweise auf das Motiv so geschickt versteckt, dass sie zwar da sind, ich sie aber kaum wahrgenommen habe.
Ein rundum gelungenes Lesevergnügen, ich werde die Autorin sicher im Auge behalten und freue mich schon jetzt auf einen Folgeroman!

Bewertung vom 08.12.2017
Josefsson, Dan

Der Serienkiller, der keiner war


ausgezeichnet

Der Autor lädt uns ein, in die Welt eines vermeintlichen Serienmörders einzutauchen...

Schon in jungen Jahren hat Sture Bergwall psychische Probleme, die er versucht, mit Schnüffelstoffen zu unterdrücken. Als er älter wird, gerät er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, meist wegen sexueller Belästigung von Jungen, bis er im Strafregelvollzug landet. Aber gerade dort ist es für ihn kein Problem, an schwere Medikament zu kommen.
In einer neuartigen Psychotherapie ruft er seine verdrängten Erinnerungen wach - und ihm wird klar, dass er nicht nur als Kind schwer missbraucht wurde, nein, er hat auch eine Reihe von Morden begangen und verdrängt. Er wird für acht Morde verurteilt - doch er hat keinen davon begangen!
Wie ist es möglich, dass ein psychisch Kranker, der schwer medikamentenabhängig ist, seine Therapeuten, Ermittler, Anwälte, Staatsanwälte und Richter so täuscht? Die Fäden laufen alle bei einer Frau zusammen, deren Namen in keinem offiziellen Bericht auftaucht...

Der Autor hat sich auf die Suche gemacht, die Hintergründe eines der größten Justizskandale Schwedens aufzudecken. Sein Weg, auf dem wir ihn begleiten, greift sehr weit in die Vergangenheit, zeigt uns die Ursprünge der modernen Psychiatrie, die Irrwege, die sie auf dem Weg dorthin teilweise bestritten hat, und auf welchen manche Therapeuten heute noch wandeln. Er zeigt uns auch den Werdegang der wichtigsten an diesem Skandal beteiligten Personen.

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, hineinzukommen, da Dan Josefsson wirklich sehr ausführlich schreibt, was sich lange vor der eigentlichen Geschichte zugetragen hat. Doch je tiefer man in das Geschehen eintaucht, um so mehr begreift man, warum er so weit ausholen musste.
Es ist gruselig zu lesen, wie viele Menschen sich in die Irre leiten ließen und im Glauben, das einzig Richtige zu tun, großen Schaden angerichtet haben!

Fazit:
Wer einen belletristisch aufgebauten Thriller, der auf realen Tatsachen basiert sucht, ist hier wohl falsch.
Wenn Sie aber eine gut recherchierte Geschichte á la Walraff lesen wollen, sind sie goldrichtig! Aber Vorsicht, dieses Buch greift auch tief in die Psyche des Lesers und ist kein leichter Stoff für nebenher!

Bewertung vom 29.11.2017
Nazar, Tariq

Raumkrank


ausgezeichnet

Es ist soweit, der erste Kontakt zwischen Menschen und außerirdischen Leben hat stattgefunden. Um die Kontakte zu intensivieren, dürfen ein paar ausgewählte Ärzte Dienst an einem Weltraumkrankenhaus tun, wo alle möglichen Wesen behandelt werden. Einer dieser Ärzte ist Nero Antimo. An seiner Seite werden wir langsam und teschnisch fundiert in diese Klinik eingeführt. Wir erfahren, wie die unterschiedlichen Lebensbedingungen für die Patienten erschaffen werden, wie eine universale Klopfsprache funktioniert und wie die neue Technik Sprachen übersetzt.
Dank des netten rruptulhoiden Arztkollegen Ssrhuruch wird Nero gleich viel intensiver in die medizinische Versorgung eingebaut als ursprünglich vorgesehen.
So ist er auch an vorderster Front, als die Weltraumklinik angegriffen wird und muss über sich hinauswachsen.

Fazit:
Der technische Bereich überwiegt in diesem Buch, das ist sicher Geschmackssache. Ich habe die interessanten und auch für mich als Laien nachvollziehbaren Erklärungen geliebt, auch die Handlung kam dadurch nicht zu kurz. Der Autor spielt auf charmante Weise mit "menschlichen" Zügen und Vorurteilen, mehr als einmal musste ich Schmunzeln! Und spätestens bei dem Angriff kommen jene, die nur schnelle Action wollen, auch zum Zug!

Bewertung vom 04.11.2017
Hoffmann, Ulrich

Keine Angst vor niemand


ausgezeichnet

Ich bin ein alter Hase bei Meditationen, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, diese mit meinem Kind zu erleben.
Dieses Buch gab einen willkommenen Anstoß, sich regelmäßig gemeinsam Zeit zu nehmen und einmal "nur" zu sein.

In kurzen, einfachen Kapiteln erklärt der Autor die Vorteile und Wirkungsweise von MIni-Meditationen, auch ein Tagebuch findet Platz, in dem man seine Beobachtungen aufzeichnen kann.

Angehängt ist eine CD mit gesprochenen Kurz-Meditationen, 3 bis 4 Minuten lange, die sich problemlos in den Alltag integrieren lassen.

Als ich beruflich vor einem spannenden Tag stand, habe ich sie spontan gemeinsam mit meinem Kind am Morgen gemacht - und beide sind wir ruhiger in den Tag gestartet!

Meinem Kind (10 Jahre) haben diese kurzen Auszeiten gut getan, ihr geholfen, sich etwas zu öffnen und über die Ängste, die sie oft quälen und die sie meist unterdrückt, zu sprechen!

Eine absolute Bereicherung für die ganze Familie!

Bewertung vom 03.11.2017
Heuchert, Sven

Dunkels Gesetz


gut

Altglück, ein von Gott verlassenes Nest im Rheinland, ist das Auffangbecken für gescheiterte Existenzen. Dunkel soll ein verlassenes Bergwerk bewachen, in dem vor kurzem ein Junge ums Leben kam.
Damit kommt er einem Tankstellenbesitzer, der versucht ins Drogengeschäft einzusteigen und der mit einer drogensüchtige Exprostituierte und ihrer Tochter zusammenlebt, in die Quere...

Ich habe hart an dem Buch geknabbert, es vor gut zwei Wochen ausgelesen und bin mir noch immer nicht sicher, was ich darüber sagen will.

Ich hatte meine Stephen King Phase, Splatterfilme war meins, ich bin nicht so zart besaitet. Dennoch hat mich dieses Buch zutiefst erschüttert und verängstigt.

Mich hat es an die heutige Art von Filmen und Nachrichten erinnert. Es geht kaum mehr um eine Rahmenhandlung, ein umfassender Blick ist nicht mehr gefragt. Eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten reicht. Der Stil ist direkt, beinhart und führt uns an die Grenze menschlicher Brutalitäten und darüber hinaus.
Es fiel mir anfangs schwer, die Personen zuzuordnen, ich konnte mich mit niemandem identifizieren.

Dennoch hat mich das Ende eiskalt erwischt, ein bitterer Lichtblick in völlig verkorksten Leben.

Bewertung vom 03.11.2017
Henderson, J. Paul

Der Vater, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

"Wie war das noch mal mit dem Nettsein?", seufzte Greg.
"Ganz ehrlich, Junge? Ich glaube, das ist einfach nicht mein Ding."

Cover:
Das Cover ist wie die meisten von Diogenes gehalten, ein weißer Rand und ein eher einfaches Bild in der Mitte. Kennt man, spricht mich auch deswegen an.

Inhalt:
Die Brüder Billy und Greg haben seit sieben Jahren keinen Kontakt mehr, genau genommen seit Billys Hochzeit, bei der Greg, von Drogen berauscht, die Braut als Vampir bezeichnet hat.
Nun ist ihr Vater gestorben und die ungleichen Brüder treffen wieder aufeinander. Greg versucht, Verantwortung zu übernehmen und kümmert sich um das Elternhaus, entrümpelt und bereitet es für den Verkauf vor.
Dort begegnen ihm nicht nur alte Erinnerungen, sondern auch der Geist seines Vaters, der ihn bittet, einen Auftrag auszuführen.

Wie es mir dabei ging:
Von der Grundgeschichte her kein neuer Stoff, das kennt man so schon aus unzähligen Werken. Doch die Protagonisten haben mich sofort in den Bann gezogen, der verrückte Onkel Frank, die bühnengeile Enkelin, die schon über Schönheitsoperationen nachdenkt, Billy und sein Geheimnis...
Der Stil ist aufregend unaufgeregt, ruhig und unterhaltsam.
Ein rundum gelungenes Buch, unterhaltsam ohne kurzweilig zu sein.

Bewertung vom 03.11.2017
Maifeld, Monika

Morgen ist es Liebe


ausgezeichnet

"Ich habe schon den Frosch geliebt." sagte sie leise...

Cover:
Auf dem Cover sieht man zwei Personen, einen Mann und eine Frau, die viele Luftballons tragen, alle in Herzform, der Himmel winterlich blau, in der Ferne drei Bäume.
Da sich die Geschichte sehr um die Szene im Weinberg dreht, hätte mir das Motiv der Weinreben, der Kapelle und der einsamen Bank wohl besser gefallen.
Nichts desto trotz ist das Cover sehr ansprechend.

Inhalt:
Frau Dr. Alexandra Novak ist auf dem Weg von einer Weihnachtsfeier zu ihrer Mutter. Nur noch ein kleines Stück über einen Feldweg durch einen verlassenen Weinberg... Und dann verliert sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug.
Auf einer einsamen Bank sitzt Martin, der Abschiedsbrief ist fertig geschrieben, die Tabletten in der Hand... Da sieht er den Unfall. Ohne zu zögern rettet er Alexandra aus dem Auto, das kurz darauf in Flammen aufgeht. Er deckt sie mit seinem Mantel zu und will Hilfe holen, als auch schon die ersten Rettungswagen eintreffen.
Erst am nächsten Morgen wird ihm klar, dass sein Mantel samt Abschiedsbrief nun bei Alexandra sind...
Ein Brief, der nie abgeschickt werden darf, denn er hat sich geschworen, mit dem Leben weiterzumachen!

Wie es mir dabei ging:
Eins vorneweg: Ich bin keine geduldige Leserin. Geschichten, bei denen man eigentlich schon bei der Inhaltsangabe weiß, wie es ausgehen wird, bei denen sich das Ende durch ebenfalls vorhersehbare Verwicklungen nur immer wieder hinauszögert, lassen mich ungeduldig mit dem Fuß wippen.
Im Grunde wäre das so ein Buch. WÄRE, denn die Autorin hat es geschafft, mich mit ihrer Art zu Erzählen, mit den unglaublich lustigen und sympathischen Protagonisten in ihren Bann zu ziehen. Das Buch war so spannend und unterhaltsam, bei den neuen Verstricken war ich erleichtert, weil sie das Ende etwas hinausgezögert haben und ich hätte ewig weiterlesen können!
Der Schluss kam für mich fast zu schnell!
Morgen ist es Liebe? Nein, schon heute und ich werde in Zukunft nach Büchern von Monika Maifeld Ausschau halten!

Bewertung vom 03.11.2017
Burseg, Katrin

In einem anderen Licht


ausgezeichnet

Gab es überhaupt eine objektive Art des Sehens?
Oder verschoben sich die Szenen der Vergangenheit permanent, je nachdem, von welchem Blinkwinkel der Gegenwart aus man sie betrachtet?`

Cover:
Das Cover ist in Türkis- und Grüntönen gehalten, zwei Frauen in Dünengras, dahinter ein Himmel. Ruhig...

Inhalt:
Da tu ich mir schwer, denn für mich verrät bereits der Klappentext viel zu viel...
Miriam hat vor knapp zwei Jahren ihren Mann verloren, er kam als Fotograf bei einem Schusswechsel im Irak ums Leben. Sie arbeitet als Journalistin, hat nach seinem Tod die Zeitschrift gewechselt.
Nun soll sie für die "Anabel " eine Reportage über Dorothea Sartorius schreiben, die einen Preis für Zivilcourage stiftet.
Da erreichen sie seltsame Briefe mit einer klaren Botschaft "Fragen sie Dorothea nach Marguerite!!! Elisabeth". Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit...

Wie es mir dabei ging:
Das Buch hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Miriam, die mit ihrer Trauer kämpft, ihr lustiger kleiner Sohn mit seinen Drachen. Der Dunkle, der Gaukler, der Rabe...
Katrin Bursegs Sprache ist so einprägsam, so voller Gefühle, sie spricht so viele Themen auf so unterschiedliche, indirekte Art an...
Ich konnte mich beim Lesen nie entscheiden, will ich rasch weiterlesen, weil es so spannend ist und ich das Ende kaum erwarten kann oder zögere ich es hinaus, weil ich einfach ewig weiterlesen könnte...
Die Geschichte ist so verwoben und so voller Überraschungen, wie sie es geschafft hat, mich auch auf falsche Fährten zu spüren und bis zu letzten Seite immer wieder zu überraschen!
Eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe!!!