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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2014
Jennifer Aniston,Jason Sudeikis,Emma Roberts

Wir sind die Millers, 1 DVD


sehr gut

Derbe Komödien wie „Wir sind die Millers“ gibt es im Fahrwasser der Hangover-Filme zuhauf. Selten sind diese Filme originell, manchmal auch richtig schlecht. Meine Erwartungen waren deshalb nicht besonders hoch, doch der Film hat mich sehr angenehm überrascht. Zwar sind die Story und die Gags auch nicht unbedingt neu, aber durch die gekonnte Inszenierung und v.a. die sehr passenden und bestens aufgelegten Darsteller wurde aus einem durchschnittlichen Script eine herrlich-verrückte Komödie. Fazit: "Wir sind die Millers" ist ein Gute-Laune-Roadmovie mit vorhersehbarem Ende, aber wie es dazu kommt, ist extrem unterhaltsam.

Bewertung vom 11.07.2014

Rush - Alles für den Sieg


ausgezeichnet

Auch wenn ich mich überhaupt nicht für die Formel 1 interessiere, hat mich „Rush – Alles für den Sieg“ von Anfang bis Ende gefesselt. Sicher, der Film, der die Rivalität zwischen den beiden Fahrern James Hunt und Niki Lauda im Rennzirkus der 70er Jahre thematisiert, enthält zahlreiche rasant geschnittene Rennszenen. Aber „Rush“ funktioniert nicht als Motorsport-Film, sondern lebt von der Dynamik zwischen den beiden interessanten, ungleichen Hauptfiguren und der durchdachten Erzählweise. Die schauspielerische Leistung von Daniel Brühl, der den disziplinierten, extrem ehrgeizigen und bisweilen arroganten Lauda darstellt, ist einfach überragend. Chris Hemsworth als charismatischer, leichtlebiger Frauenheld James Hunt steht seinem Gegenpart aber in nichts nach. Und auch wenn man weiß, was in der Formel 1-Saison 1976 passiert ist und wie sie ausgeht, fiebert und leidet man mit. Wer Daniel Brühls ganze Leistung erleben will, sollte den Film im Original anschauen – wie er Englisch mit österreichischem Akzent spricht, ist einfach genial. Fazit: ein erfrischend glaubwürdiges, toll gefilmtes und exzellent gespieltes Drama, das auch Leute unterhält, die mit Motorsport nichts anfangen können.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2014

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty, 1 DVD


ausgezeichnet

Mit „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ beweist Ben Stiller, dass er mehr kann als nur Slapstick-Komödien. Zwar enthält der Film auch viele lustige Momente, aber der Humor ist eher von der leisen Art. Ben Stiller verkörpert den farblosen Durchschnittsmenschen Walter Mitty angenehm zurückhaltend, wirken die spektakulären Tagträume der Titelfigur doch v.a. durch tolle Special Effects. Da liefert er sich eine an Matrix angelehnte Auseinandersetzung mit seinem Chef, rettet Welpen aus brennenden Häusern und traut sich v.a. seine Kollegin Cheryl anzusprechen, in die er heimlich verliebt ist. Die skurrilen und actionreichen Traumsequenzen werden durch fließende Übergänge schön in den Film integriert und mit wirklich tollen Kamerafahrten umgesetzt. Im Laufe des Films, als Walter sich auf die Suche nach dem Titelfoto für die letzte Print-Ausgabe seines Magazins macht, verwischen für den Zuschauer die Grenzen zwischen Realität und Traumwelt immer mehr. Springt Walter vor der Küste Grönlands tatsächlich aus einem Helikopter ins Meer? Fährt er auf Island wirklich mit einem Longboard zum Vulkan Eyjafjallajökull? Und kann er grimmige Clan-Chefs im Himalaya tatsächlich mit dem Orangenkuchen seiner Mutter umstimmen? Egal, die Umsetzung dieser Odyssee ist einfach toll: Fantastische Landschaftsaufnahmen und ein epischer Soundtrack verleiten beim Zuschauen zum Mitträumen. „Walter Mitty“ bietet zwei Stunden beste Unterhaltung mit vielen originellen Einfällen und bestens aufgelegten Darstellern.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2014
King, Stephen

Böser kleiner Junge (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Grauen hat bei Stephen King viele Gesichter. In der Kurzgeschichte „Böser kleiner Junge“ ist es ein pummeliges rothaariges Kind in grauen Shorts und grün-orange gestreiftem Pulli, das den kleinen Steuerberater George Hallas sein Leben lang heimgesucht hat. Hallas sitzt zum Tode verurteilt im Gefängnis, und kurz vor der Hinrichtung erzählt er seinem Pflichtverteidiger, wie seit seiner Kindheit dieser böse Junge mit der schirmlosen Propellermütze über Jahrzehnte unverändert immer wieder aufgetaucht ist und ihm nahe stehende Menschen in den Tod getrieben hat – bis George Rache nehmen wollte ...
Bis auf das Anfangs- und Schlusskapitel ist die Kurzgeschichte schnörkellos in der Ich-Form als Hallas Lebensbericht erzählt, die unheimliche Story ist trotz der kurzen Form King-typisch mit Details ausgeschmückt, geschickt baut er subtile Spannung auf. Für mich ist Stephen King schon immer ein sehr guter Autor von Kurzgeschichten gewesen (.z.B. „Nachtschicht“), und dieses Dankeschön an seine europäischen Fans beweist das wieder einmal. Ist die 1,99 Euro sicherlich wert!

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2014
Martin, George R. R.

Der Sohn des Greifen / Das Lied von Eis und Feuer Bd.9 (4 MP3-CDs)


ausgezeichnet

George R.R. Martins Fantasy-Epos geht weiter: Nachdem in den letzten beiden Hörbüchern „Das Lied von Eis und Feuer“ v.a. von Erzählstimmen im Süden und Westen von Westeros geschildert wurde, kehren in „Der Sohn des Greifen“ beliebte POV-Charaktere wie Tyrion, Jon und Daenerys zurück. Neben ihnen und Bran und Davos tauchen aber auch neue Stimmen auf: Eine mysteriöse Gestalt namens Stinker, deren Identität bald gelüftet wird, Quentyn Martell, der Prinz von Dorne, der mit einigen Gefährten auf dem Weg zu Dany ist, und Lord Jon Connington alias Greif, dessen titelgebender „Sohn“ ein neuer Player im Spiel der Throne sein könnte. Die Handlung spielt sich, wie an den Erzählstimmen zu erkennen ist, hauptsächlich im Norden und in Essos ab und verläuft eigentlich parallel zu den Geschehnissen in Band 7 und 8. Vom Prolog nördlich der Mauer über Tyrions Reise auf dem Fluss Rhoyne bis zu Danys schwieriger Regentschaft in Meeren hält das Hörbuch wieder über 28 Stunden spannende Unterhaltung bereit. Reinhard Kuhnert erweist sich einmal mehr als hervorragender Sprecher, welcher der Fülle des Materials und dem Spektrum der verschiedenen Charaktere bestens gerecht wird. Hörkino vom Feinsten!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2014
Cotterill, Colin

Grabgesang für Dr. Siri / Dr. Siri Bd.7


ausgezeichnet

Drei mit einem Degenstich durchs Herz getötete Frauen – das ist wieder mal ein ungewöhnlicher Fall für Siri Paiboun und sein bewährtes Team der Gerichtsmedizin von Vientiane. Doch Schwerpunkt in „Grabgesang für Dr. Siri”, dem siebten Band der Reihe, ist eigentlich nicht das durchaus spannende Rätsel um die schönen Frauenleichen, sondern Siris Ausflug ins Nachbarland Kambodscha. Denn er begleitet seinen guten Freund Civilai auf eine diplomatische Mission nach Phnom Penh, und ihr sarkastischer Humor bleibt den alten kommunistischen Recken bald im Halse stecken angesichts des Terror-Regimes der Roten Khmer und des Klimas der Angst, das dort herrscht. Siris Neugier bringt ihn in eine lebensgefährliche Situation, auch er wird inhaftiert und gefoltert.
Mit der Beschreibung der Schreckensherrschaft der Roten Khmer ist dieser Band der Dr. Siri Mysteries ungewohnt harte Kost. Zwar zeichnet auch „Grabgesang für Dr. Siri” zunächst der Cotterill-typische trockene Witz aus, aber in Kambodscha gibt es 1978 eben nichts zum Lachen, so dass dieser Handlungsstrang sehr traurig wird und nachdenklich stimmt. Doch Colin Cotterill setzt auch das ernsthafte Thema gekonnt um und beweist mit dem Balanceakt zwischen lockeren Ermittlungen und furchtbarem Staatsterror einmal mehr seine Klasse. Eines der besten Bücher der Serie!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.