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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2022
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


gut

Dieser in zwei Zeitebenen handelnde Krimi ist von der Idee her gut angedacht. Da gibt es das Jahr 1791 in dem Nella Clavinger die von der Mutter geerbte Apotheke im Geheimen betreibt. Kunden findet sie über Mundpropaganda. Es sind ausschließlich Frauen, die sich an sie wenden und die haben meistens ein mörderisches Ziel…
Auf der zweiten Zeitebene (Gegenwart) lernen wir Caroline Parcewell, eine Amerikanerin die Wegen der Untreue ihres Ehemannes die London-Reise zum 10. Hochzeitstag alleine antritt und durch Zufall auf eine Gruppe beim mudlarking (Schlamm der Themse nach alten verschwemmten Dingen absuchen) trifft. Geschichtsinteressiert und weil sie sonst nichts vorhat, macht sie mit. Findet dabei eine Phiole mit Bärengravur. Ihre Neugier ist geweckt. Sie will hinter die Geschichte dieser Phiole kommen. So weit, so gut. Aber! Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil der Autorin überhaupt nicht anfreunden. Diese Langatmigkeit hat mir jegliche Spannung beim Lesen genommen. In meinen Augen wurden alle guten Spannungsansätze zerredet. Schade, da hatte ich mir mehr versprochen. So kann ich auch nur 2,5 Lese-Sterne vergeben.

Bewertung vom 25.07.2022
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


ausgezeichnet

Cassie und ihre Tochter Birdie, die seit dem Unfalltod ihres Vaters verstummt ist, leben in Wisconsin. Cassie gibt sich ihrer Trauer um Henry hin, nimmt nichts mehr um sich herum wahr. Bis ihre Mutter Anna sie bittet wieder in ihre alte Heimat zu ihrer Großmutter zu ziehen, da diese in ihrem hohen Alter immer mehrwürdiger wird und Hilfe brauchen könnte. Cassie stimmt dem zögernd zu. Eine Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf ihr weiteres Leben haben wird….
Der Autorin gelingt es ganz wunderbar die Grausamkeiten der Stalin-Schergen so detailliert wie diese Grausam waren zu vermitteln, dass beim Lesen mein Mitgefühl mit den Gepeinigten und Trauernden von Seite zu Seite zunahm. Von Holodomor (Aushungerung) hatte ich bisher noch nie gehört. Dabei werden die Figuren so überzeugend lebensecht beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss. Z.B Bobby, die Großmutter und Hauptfigur. Auch wenn ihre Gedanken altersbedingt immer wieder in ihre Vergangenheit abtauchen, so beobachtet sie ihre Enkelin doch sehr genau. Sieht Parallelen zu ihrem eigenen so leidvollen Schicksal. Feinfühlig gibt sie ihr Ratschläge, die nur jemand geben kann, der viel im Leben erlebt und ertragen hat. So erkennt auch Cassie in Laufe der Geschichte, dass Nick nicht Henry ist.
Für mich ist das ein lebender Abriss mir bisher unbekannter Geschichte, der sehr bewegend geschrieben ist. Darum gibt es auch 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.07.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Clara, Martha und Betty sind Freundinnen. Alles teilen sie miteinander, treffen sich immer im Strandbad Müggelsee. Die Schule haben sie hinter sich und nun versucht Jede einen beruflichen Einstieg zu finden. Doch wir schreiben das Jahr 1961, gerade wurde die Mauer mitten durch Berlin gebaut und die Stasi mischt sich in das Leben Menschen ein. Ja-Sager sind gefragt, Andersdenker werden weggesperrt oder erhalten Berufsverbot. Als Claras Studienwunsch abgelehnt wird, sieht sie nur einen Weg ihren Studien-Traum zu verwirklichen – sie muss in den Westen fliehen. Bedeutet das das Ende der Freundschaft dieser 3 jungen Frauen?
Für mich war dieses Buch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Ist es doch ein Spiegel deutsch-deutscher Geschichte und handelt genau in der Zeit, in der auch ich aufgewachsen bin. Die Charaktere der Freundinnen, jeder mit einem eigenen Traum, mit seinem eigenen Schicksal wirkte auf mich lebensecht. Auch Marthas Adoptivvater, Gert Asseln, der als Stasi-Mitarbeiter aktiv in das Leben anderer Menschen eingegriffen hat, war überzeugend. Mir kam er wie eine Zecke vor, die sich an Menschen festbeißt und ihre Seele auf ganz perfide Art vergiftet. Jeder weiß wie er tickt und doch kann kaum jemand gegen ihn ankommen. Von mir gibt’s 5 absolut verdiente Lese-Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 19.07.2022
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Im Alten Land arbeitet Ava von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hart und das seit ihre Eltern ohne sie ins gelobte Land, dem Versprechen sie nachzuholen, aufgebrochen sind. Doch das ist Jahre her. Auch wenn das Leben als Moorbauern beschwerlich ist, hat sie doch in Mette eine gute neue Mutter gefunden, bis auch diese mit Mann, Ava und leiblicher Tochter Else nach Hamburg aufbrechen. Die Beschreibungen des kargen Lebens der Moorbauernfamilie de Buur sind mir unter die Haut gegangen. Welch karges Leben diese Moorbauern doch hatten – zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Doch die Entscheidung den Hof zu verkaufen und irgendwo anders neu anzufangen, bringt für alle weitreichende Folgen…
Auf der anderen Seite lernt der Leser die arrogante, selbstherrliche Tochter von Agatha Conrad, Claire Conrad, kennen. In deren Haushalt spielt Geld keine Rolle, man hat es. Allerdings hat Agatha als Witwe arge Schwierigkeiten Claires Temperament in geordnete Bahnen zu lenken. Sympathie konnte ich ihr gegenüber nicht empfinden. Allerdings gelingt es Ava, als die beiden sich in Hamburg in der Aussiedlerstadt kennenlernen, ihren menschlichen Kern zu berühren. Beide werden so etwas wie Freundinnen. Mit der Geschichte dieser beiden Frauen habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und da die Autorin am Ende noch ein tiefes Geheimnis angedeutet hat bei dem ich sofort in Spekulationen verfallen bin, freue ich mich schon auf die Fortsetzung. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 19.07.2022
Brauer, Antonia

Jahre des Säens / Die Töchter des Geistbeckbauern Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im kleinen Ort Deimhausen besitzt die Familie Geistbeck die größte Landwirtschaft und betreibt auf ihrem Vierseitenhof auch eine Wirtschaft. Die Familie ist nicht reich, hat aber ihr Auskommen. Liebevoll gehen die Eltern mit den Kindern um. Insbesondere dem Vater gelingt es durch seine Fröhlichkeit und seine Wortgewandtheit Fröhlichkeit in die Familie und die Wirtschaft zu bringen. Doch leider macht der erste Weltkrieg, die nachfolgende Inflation auch vor dieser im Ort hoch angesehenen Familie nicht halt.
Die Autorin versteht es gut die Gefühle der Menschen und auch deren Sorgen wegen Missernten, menschlichen Schwächen und Geldknappheit dem Leser zu vermitteln. Wie Mutter Walburga immer wieder versucht ihren auf Abwegen schweifenden Ehemann einzufangen, hat mir gefallen. Aber Hauptfigur dieses Romans ist die kleine Walburga, genannt Wally. Behütet wächst auf dem Hof auf, doch Geld für die Heirat ihrer Jugendliebe Ludwig ist keins da. So muss sie mit 16 Jahren nach München und sich als Dienstmädchen verdingen. Ein harter Job mit oft sehr wenig Anerkennung. Die Beschreibungen von Wallys Erfahrungen dabei sind sehr unterhaltsam und realitätsnah. Und doch fehlte es mir irgendwie an Dramatik beim Lesen, somit gebe ich 3,5 Lesesterne.

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Bewertung vom 07.07.2022
Carsta, Ellin

Schritt ins Licht


ausgezeichnet

Schon die Einleitung mit Luises letzten Minuten auf der Erde, ihren letzten Gedanken über ihr Leben, ihr Erlebtes, ihre Lieben haben mich aufgewühlt. Welch gelungener, wenn auch trauriger Einstieg. Die Traurigkeit macht die Autorin aber wett, indem sie den Leser mit den Sorgen und Nöten der verbliebenen Hansen-Dynastie vertraut macht. Von den Brüdern der Hansen ist nur noch Georg mit Mitte 70 am Leben. Er hat sich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und lebt allein in der riesigen Hansen-Villa. Manchmal ist es ihm dort einfach zu still. Doch das soll sich bald ändern, denn Amala kommt aus Amerika, um ihre Wurzeln kennenzulernen. Diese junge Frau, deren Eltern Luise und Hamza sind, bringt wieder etwas Leben in die Villa. Georg blüht auf und wird zum heimlichen Förderer der jungen Frau. Mir gefällt diese neue Figur. Welch liebevoller Mensch sie ist, sieht man ja bereits daran, dass sie Luises Reisebriefe binden lässt und der Familie in Hamburg schenkt.
Luises Schwester Martha stellt auch in diesem Teil wieder unter Beweis, wie man es anstellen muss sich unbeliebt zu machen. Da kann man ihren Sohn Eduard nur bedauern, der sich nach dem Tod des Vaters nun allein um sie kümmern muss. Ach was würde ich Martha gerne die Meinung geigen! Mit diesem Auftaktband bleiben noch viele nur angedeutete Probleme offen, so dass ich schon gespannt bin. Wie es weitergeht. Ob Eduards finanzielle Problemlösung Folgen haben wird, was sich der von Georg verstoßene Sohn Richard für einen perfiden Plan. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung. Man merkt beim Lesen deutlich wie sehr die Autorin ihre Figuren liebt und vermittelt es dem Leser.

Bewertung vom 07.07.2022
Fischer, Alexandra

Der Traum vom Horizont


ausgezeichnet

Karl von Bahlow zieht mit seiner Familie von Potsdam in die Kolonie Deutsch-Samoa. Er will dort einen Neuanfang mit Frau und den drei Töchtern wagen. Selbstsicher ist er überzeugt, dass ihm das dort gelingen wird. Doch Karl ist ein Despot. Ratschläge anderer Pflanzer weist er von sich. Seine Familie leidet unter seinem cholerischen Wesen, seiner Willkür wie auch unter seinen harten Strafen. Seine Frau Rosa zieht sich immer mehr in eine Traumwelt zurück und nur ihr Kindermädchen Aveolela, eine Samoanerin, kann sie darin erreichen…..
Die Autorin beschreibt die Kultur der Samoanaer , ihre Bräuche und Sichtweisen sehr anschaulich. Es zeigt, dass sie sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Besonders interessant fand ich deren Sichtweise zum 3. Geschlecht.
Ich empfand es stilistisch auch als sehr geschickt und angenehm beim Lesen, dass Alexandra Fischer diese Familiengeschichte jahrweise aus Sicht der Frauen der Familie von Bahlow erzählt. So kann der Leser sie von 1902 bis zum ersten Weltkrieg begleiten. Helene, die mittlere Tochter, hat in meinen Augen das härteste Schicksal zu tragen. Für Martha, der Jüngsten, die in ihrem Eigensinn etwas nach dem Vater kommt, empfinde ich zwar Bewunderung wegen ihres Mutes und ihre mitunter unkonventionellen Entscheidungen, doch auch sie muss das daraus erwachsene Schicksal tragen. Richtig glücklich sind beide nicht. Darum bin ich auch gespannt, wie es mit ihnen im 2. Teil weitergeht. Mit diesem ersten Teil habe ich mich ganz wunderbar unterhalten gefühlt. 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient, eine 100%ige Lese-Empfehlung eingeschlossen.

Bewertung vom 05.07.2022
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


ausgezeichnet

Olof Hagström kehrt nach 20 Jahren wieder in seine alte Heimat zurück. Als er sein Elternhaus besucht, findet er seinen Vater, Sven Hagström, erstochen im überschwemmten Bad vor. Da Olof mit 14 Jahren des Mordes an der 16jährigen Lina beschuldigt wurde, was liegt da näher als ihn beim Tod seines Vaters ebenfalls als Täter zu sehen. Die Bewohner sind aufgebracht, als er wenig später wieder aus der U-Haft entlassen wird. Doch Olof hat ein Alibi für die Tatzeit….
Als Figur hat mir Eira Sjödin, Streifenpolizistin, die aber zur Unterstützung der Mordermittlung als Assistentin hinzugezogen wird. Eine sehr engagierte Ermittlerin. In meinen Augen brilliert sie durch logisches, strukturiertes Denken und lässt dabei aber auch Durchsetzungsvermögen erkennen. Eine toughe Ermittlerin. Denn sie ist es der Zusammenhänge zwischen den 2 Jahrzehnte zurückliegenden Mordfall und dem Tod von Olofs Vater keine Ruhe lassen. Gleichzeitig kümmert sie sich aber auch liebevoll um ihre demente Mutter. Ein Spagat, der ihr einiges abverlangt, aber auch ihre menschliche Größe zeigt.
Olof, der sich zu einem stark adipösen jungen Mann entwickelt hat, habe ich bedauert. Sein „Speckpanzer“ war in meinen Augen sein Schutzschild gegenüber den anderen, gegenüber seinem Leben. Ich fand die Geschichte sehr spannend und empfehle sie gerne weiter. Von mir erhält der Auftakt dieser Trilogie es 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 05.07.2022
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Olof Hagström kehrt nach 20 Jahren wieder in seine alte Heimat zurück. Als er sein Elternhaus besucht, findet er seinen Vater, Sven Hagström, erstochen im überschwemmten Bad vor. Da Olof mit 14 Jahren des Mordes an der 16jährigen Lina beschuldigt wurde, was liegt da näher als ihn beim Tod seines Vaters ebenfalls als Täter zu sehen. Die Bewohner sind aufgebracht, als er wenig später wieder aus der U-Haft entlassen wird. Doch Olof hat ein Alibi für die Tatzeit….
Als Figur hat mir Eira Sjödin, Streifenpolizistin, die aber zur Unterstützung der Mordermittlung als Assistentin hinzugezogen wird. Eine sehr engagierte Ermittlerin. In meinen Augen brilliert sie durch logisches, strukturiertes Denken und lässt dabei aber auch Durchsetzungsvermögen erkennen. Eine toughe Ermittlerin. Denn sie ist es der Zusammenhänge zwischen den 2 Jahrzehnte zurückliegenden Mordfall und dem Tod von Olofs Vater keine Ruhe lassen. Gleichzeitig kümmert sie sich aber auch liebevoll um ihre demente Mutter. Ein Spagat, der ihr einiges abverlangt, aber auch ihre menschliche Größe zeigt.
Olof, der sich zu einem stark adipösen jungen Mann entwickelt hat, habe ich bedauert. Sein „Speckpanzer“ war in meinen Augen sein Schutzschild gegenüber den anderen, gegenüber seinem Leben. Ich fand die Geschichte sehr spannend und empfehle sie gerne weiter. Von mir erhält der Auftakt dieser Trilogie es 5 Lese-Sterne.
Das Hörbuch hat mich wunderbar unterhalten. Der Sprecherin, Heike Warmuth, ist es durch ihre Intonation gelungen jeder Figur Lebendigkeit zu verleihen. Da machte das Zuhören Spaß und ließ im Kopf Bilder der verschiedenen Personen entstehen. Einfach super gemacht.

Bewertung vom 01.07.2022
Leigh, Melinda

Tödliches Leid


ausgezeichnet

Bree musste im Alter von 8 Jahren mit Anhören wie ihr Vater während eines Streits ihre Mutter und anschließend sich selbst erschossen hat. Sie hatte damals nur ein Ziel: sich, ihre jüngere Schwester Erin und Baby Adam in Sicherheit bringen. Seitdem sind 27 Jahre vergangen. Bree Taggert ist Cherif in ihrer alten Heimat geworden und nun werden genau auf dem jahrelang leerstehenden Gelände ihres ehemaligen Elternhauses notdürftig vergrabene menschliche Knochen gefunden. Für Bree eine Situation, die alte Wunden wieder freilegt. Wird sie es schaffen gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit anzukämpfen und ihrem Job als Cherif gerecht werden? Spannende Frage, deren Beantwortung dem Leser spannende und unterhaltsame Lesestunden garantiert.
Mir ging es wie Matt: ich bewundere Brees Stärke. Ein Mensch, der im Kindesalter von 8 Jahren so etwas erleben musste und dann trotzdem ein gradliniger, empathischer Mensch zu werden, da muss man einfach Achtung vor haben. Sich im Zusammenhang mit dem Fall der Knochenfunde wieder diesem Trauma zu stellen, dabei objektiv bleiben, den Job ordentlich machen – das hat schon etwas Selbstzerstörerisches. Ich habe bin mit diesem Krimi ganz wunderbar unterhalten gefühlt und gebe darum auch 5 Lese-Sterne.