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Bücherwürmchenswelt
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2013
Vosseler, Nicole C.

In dieser ganz besonderen Nacht


sehr gut

Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen – zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen die beiden das Unmögliche …

"In dieser ganz besonderen Nacht" ist eine romantische Geistergeschichte mit wundervollem Setting von Nicole C. Vosseler.

Die Autorin schafft es, jederzeit eine tolle Atmosphäre heraufzubeschwören, die zum Einen das "California Feeling" spürbar macht und zum Anderen das Geheimnisvolle der Geisterwelt gut vermittelt. Man fühlt sich darin sehr wohl, denn diese Atmosphäre besitzt stets etwas Warmes und Schönes, das wirklich gut zur Handlung passt.

Weiterhin hat die Autorin die Orte in San Francisco so ausdrucksstark geschildert, dass es schon fast wie ein wirklicher Besuch dort anmutet und man ein Teil dieser Stadt mit all seinen Facetten wird.
Spannung ist ebenfalls vorhanden, wenn auch ohne die typischen klassischen Spannungselemente, so aber mit einem ganz besonderen Charme und einer dramatischen Geschichte, die automatisch Spannung hervorruft.

"In dieser ganz besonderen Nacht" wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven geschildert; einmal aus der Sicht Nathaniels, des Geisterjungen und zum Anderen, wobei hier das Hauptaugenmerk liegt, aus der Sicht Ambers.

Die Handlung ist dabei sehr gefühlsbetont, sodass auf der einen Seite die pure Dramatik steht, die sich aus der Szenerie dieses ungleichen Paares ergibt und auf der anderen Seite Romantik in all seinen Farben und Facetten, die wirklich wunderschön zu lesen ist, ohne Kitsch und Schnickschnack.

Auch die Charaktere sind äußerst authentisch und unterschiedlich skizziert, sodass ein bunter Mix, der für die wohl für Kalifornien typischen Bewohner entstanden ist, der ebenfalls die Authentizität dieser Handlung, sowie die Atmosphäre positiv unterstützt.

Nicole C. Vosseler schreibt wunderschön und dabei bildgewaltig und ausdrucksstark. Man fühlt sich stets wohl in ihrer Geschichte, die zum Träumen einlädt, dabei aber stets flüssig und packend zu lesen ist. Sie schafft es, die Gefühle die sie in "In dieser ganz besonderen Nacht" heraufbeschwört, auf den Leser zu übertragen und ihm ein außergewöhnliches Leseerlebnis zu bescheren.

Bewertung vom 27.07.2013
Cohn, Rachel

BETA / Ananda Bd.1


ausgezeichnet

Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...

"BETA" ist der erste Band einer vierteiligen dystopischen Reihe der Amerikanerin Rachel Cohn.
Der Fokus dieser Reihe liegt auf dem Thema klonen und dem "Wert" dieser Menschen, über das sich die Autorin auf fantasievolle Weise vielerlei Gedanken gemacht und durch neue Ideen zu einer einzigartigen Geschichte gebracht hat. Sie verknüpft dieses Hauptthema mit einer Portion Romantik, Abenteuer, aber auch viel Dramatik, wodurch eine spannende Handlung gegeben ist, die zum Einen zum Nachdenken anregt und zum Anderen tolle Lesestunden gewährleistet.
Ohne viel Vorrede ist man ab der ersten Seite gleich im Geschehen, allerdings nimmt die Geschichte erst gegen Mitte des Buches so richtig an Fahrt auf und obwohl bis dahin keinerlei Längen zu finden sind, hätte ich mir dort schon ein Stück weit mehr von dem Charme erhofft, der sich nach und nach immer mehr herauskristallisiert hat und "BETA" zum Ende hin immer mehr zu einem Pageturner hat werden lassen.
Auch die Atmosphäre dieses Auftakts besitzt etwas ganz Besonderes, denn auf den ersten Blick erscheint sie paradiesisch und rein, doch auch hier wird nach und nach klar, dass unter der Oberfläche stets eine unterschwellige Bedrohung zu spüren ist, die dieses Paradies nicht mehr ganz so paradiesisch erscheinen lässt.
Durch viel Dramatik entsteht eine tolle Spannung und auch die Wendungen innerhalb der Geschichte lassen "BETA" unvorhersehbar werden, man weiß nie, was als nächstes Geschehen wird.
Auch das Ende dieses ersten Teils war nicht wirklich vorherzusehen; unterstützt durch den Cliffhanger, wartet man nun sehnsüchtig auf den zweiten Band dieser vierteiligen Reihe.

Rachel Cohn hat sich intensiv in ihre Ich- Erzählerin hineingefühlt. Ihre Erzählweise aus Sicht eines Klons, der mit widersprüchlichen Gefühlen kämpft, obwohl er eigentlich keinerlei Gefühlsregungen verspüren dürfte, ist zum Einen sehr authentisch und zum Anderen durch die daraus resultierenden Missverständnisse oftmals auch ein wenig komisch. Dabei ist Elysia stets ein sympathischer Charakter, der trotz der widrigen Situation für seine neu gewonnenen Gefühle kämpft, erst nur leicht, dann aber immer auffälliger.
Auch die Nebenfiguren sind für die eine oder andere Überraschung gut, denn sie sind oft nicht das, was sie zu sein scheinen, wodurch sich ein interessantes und neues Gesamtbild ergibt, das stets zur jeweiligen Dramaturgie passt.

Der Schreibstil der Autorin ist als einfach, aber effektiv zu bezeichnen. Ohne viel Schnickschnack, immer auf den Punkt, sagt sie aber dennoch das aus, das sie aussagen will, wodurch man sich als Leser äußerst flüssig und schnell durch die Seiten bewegen kann. Dabei werden die Gefühle und Beschreibungen sehr gut transportiert und auch die Atmosphäre kommt jeweils gut herüber.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2013
Shusterman, Neal

Vollendet Bd.1


ausgezeichnet

Der 16-jährige Connor hat ständig Ärger. Risa lebt in einem überfüllten Waisenhaus. Lev ist das wohlbehütete Kind strenggläubiger Eltern. So unterschiedlich die drei auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind auf der Flucht. Vor einem Staat, in dem Eltern ihre Kinder im Alter von 13 bis 18 Jahren umwandeln lassen können. Die Umwandlung ist schmerzfrei. Jeder Teil des Körpers lebt als Organspende in einem anderen Organismus weiter. Aber wenn jeder Teil von dir am Leben ist, nur eben in jemand anderem ... lebst du dann, oder bist du tot?

"Vollendet" ist der Auftakt zu einer Dystopie des amerikanischen Autors Neal Shusterman.
Während der Großteil der auf dem Markt zu findenden Dystopien sich mit dem Thema des Regimes und der daraus resultierenden Unterdrückung beschäftigen, ist der Ansatz dieses Buches die Gesundheit in der Zukunft mit dem Hauptaugenmerk auf der Organspende.
Der Autor hat dieses Thema auf eine bedrückende und erschreckende Art und Weise umgesetzt, wodurch eine ebenso bedrückende Atmosphäre entsteht, die die Handlung auf jeder Seite umschmeichelt.
Dabei schafft er es, immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung durchsickern zu lassen, der dieser Geschichte viel Stärke und Ausdruck verleiht.
"Vollendet" wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt, aus Sicht von Befürwortern und Gegnern dieses Vorgangs, wobei der Fokus auf den drei Protagonisten und ihrem Schicksal liegt.
Während der komplexen Handlung werden immer mal wieder kleinere Elemente aufgeworfen, die etwas später wieder aufgenommen werden und Verwendung finden. Dadurch entsteht eine angenehme Dichte, die stringent dem roten Faden folgt und sich niemals allzu weit vom Pfad entfernt.
Auch verfolgt "Vollendet" ein straffes Tempo, wodurch eine angenehme Spannung entsteht, die man schon ab der ersten Seiten zu spüren bekommt und die sich bis zum Schluss durch die Geschichte zieht.
Dieser Auftakt besitzt diesen gewissen Charme, der es dem Leser unmöglich macht dieses Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Man liest und liest und ehe man sich versieht, ist man auch schon am Ende angelangt.
Dieses Ende gibt einen kleinen Ausblick auf das, was in den nächsten beiden Bänden passieren soll und kommt auch ohne Cliffhanger aus, um die Spannung zu schüren.

Aufgrund ihres Schicksals sind es die Hauptprotagonisten gewohnt, um ihr Leben zu kämpfen. Ihr Wunsch nach einem freien, selbstbestimmten Leben wird authentisch dargestellt, ebenso wie ihr gesamtes Verhalten, das sich den jeweiligen Situationen realistisch anpasst. Innerhalb der Handlung machen sie eine große Wandlung ihres Charakters durch und beweisen stets Mut und Hoffnung. Sie besitzen eine Stärke, die elementar für diese Art von Genre ist, dennoch vergessen sie dabei nie, wer sie sind.
Die beiden unterschiedlichen Lager dieser Welt wurden seitens des Autors auf ihre jeweilige Art äußerst authentisch skizziert, dabei spart er niemals an Dramatik, wodurch man die Härte dieser Welt gut zu spüren bekommt.

Durch einen packenden und dramatischen Schreibstil vermag es Neal Shusterman einen echten Pageturner dem Leser vorzulegen, der nahe geht, dabei aber voller Poesie die Frage des Lebens und dessen Wert aufwirft und sie von unterschiedlichster Weise beleuchtet.
Trotz der Umgangssprache liest sich "Vollendet" äußerst flüssig, was noch einmal bestärkt wird durch die kurzen Kapitel und die straffe, temporeiche Erzählweise.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2013
Hubbard, Mandy

Der Kuss der Sirene


sehr gut

Nur Lexi weiß, warum ihr Freund Steven beim gemeinsamen Schwimmen ertrank. Ihr Gesang hat ihn zu weit aufs Meer hinausgelockt. Sie ist eine Sirene, eine Meerfrau. Seit jener Tragödie leidet Lexi unter Schuldgefühlen und führt ein einsames Leben. Nur Cole, Stevens bester Freund, bemüht sich um sie, und schließlich verliebt sie sich in ihn. Doch da tritt Erik auf den Plan. Er ist wie Lexi. Ein Wasserwesen. Und seine Pläne sind so dunkel und unergründlich wie der Ozean ...

Mit "Der Kuss der Sirene" geht die amerikanische Autorin Mandy Hubbard das Thema Meerjungfrauen/Sirenen ein klitzekleines bisschen anders an, als andere ihrer Kollegen. Dennoch sind die Grundzüge ähnlich, was wohl bei einem solchen Oberthema nie ganz vermeidbar ist.

Um diese Grundidee hat die Autorin allerdings eine romantische, aber auch sehr spannende Handlung gewoben, die mit viel Kurzweil einhergeht und schöne Lesestunden beschert.

Lexi, die Hauptprotagonistin und Sirene, ist dabei ein vielschichtiger Charakter und durchweg sympathisch. Gerade der Fakt, das sie nicht perfekt ist, macht sie zu einer tollen Heldin dieses Romans, ohne dabei stereotyp zu wirken.

"Der Kuss der Sirene" ist ganz klar dem Genre der Romantic Fantasy zuzuordnen, wobei das phantastische Element dabei nur eine untergeordnete Rolle spielt und die Grundlage dieses Romans begründet um die die Liebesgeschichte erzählt wird.

Diese Liebesgeschichte geht klar in die Richtung der für dieses Genres so typischen Dreiecksbeziehung, wobei nichts ist, wie es scheint. Der Klappentext verrät eigentlich schon so viel über den Inhalt, das man sich seine eigenen Gedanken macht.

Die leicht düster angehauchte Atmosphäre und die zarten Gefühle der Hauptprotagonistin machen "Der Kuss der Sirene" zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen für jünger und ältere Leserinnen, die gerne in phantastische und romantische Geschichten eintauchen.

Der Roman ist ein Einzelband und damit in sich abgeschlossen. Eine tolle Abwechslung zu den vielen Reihen, Trilogien, etc. auf dem Buchmarkt.

Bewertung vom 27.07.2013
Troisi, Licia

Nashira Bd.1


sehr gut

Im Königreich Nashira wird der Sauerstoff zu einem knapp bemessenen Gut. Einzig eine Priesterkaste kann durch eine uralte Magie bewirken, dass die Luft zum Atmen nicht gänzlich versiegt. Die junge Talitha ist dazu auserwählt, in einem einsamen Kloster eine dieser Priesterinnen zu werden. Doch sie erträgt die feindselige Atmosphäre dort nicht und flieht schließlich in Begleitung ihres treuen Dieners Saiph. Was sie nicht weiß: Saiph liebt sie schon seit Langem heimlich. Ihre gemeinsame Suche nach einer sagenumwobenen Stadt in der Wüste bringt sie einander näher – und stellt die beiden gleichzeitig vor die größte Herausforderung ihres Lebens, denn namenlose Gefahren lauern dort draußen und drohen ganz Nashira zu vernichten …

"Nashira" ist der Auftakt zur gleichnamigen Reihe der italienischen Autorin Licia Troisi, die den Fantasylesern aufgrund ihrer Saga um die "Aufgetauchte Welt" bekannt sein dürfte.

Ich bin ein begeisterter Anhänger dieser Autorin, da ihre Bücher stets durch überbordender Fantasie, Kreativität und sprachlicher Schönheit brillieren.

Auch mit dem Auftakt ihrer neuen Reihe "Nashira" konnte sie mich überzeugen, auch wenn diese nicht ganz an ihre 9-teilige Saga heranreichen konnte.

"Nashira" beweist einmal mehr ein atmosphärisch dichtes Abenteuer, das mit phantastischen Elementen zu punkten weiß. Auch die Kreativität der Autorin ist ungebremst und wartet mit tollen neuen Ideen auf, die sie zu einer spannenden Geschichte verknüpft und dabei neue Wege geht.

Die Geschichte an sich ist unkonventionell und nicht vergleichbar mit anderen Werken dieses Genres, denn die Fantasie der Autorin ist ein sprudelnder und unversiegbarer Quell, den sie stets zu nutzen weiß.

Dieser erste Band ähnelt einer Reise, denn man trifft auf unterschiedlichste Charaktere und Orte, die die Autorin sehr bildhaft und mit viel Liebe zum Detail skizziert hat, ohne es ins Langweilige abdriften zu lassen. Dies liegt unter anderem an der wunderschönen Erzählweise der Autorin, der eine Magie und sprachliche Schönheit innewohnt, die den Leser verzaubern und eine tolle Atmosphäre hervorrufen.

Unbedingt lesenswert!