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Ameland
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Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


sehr gut

Sehr starkes Ende nach seichtem Beginn


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Ameland
Veröffentlicht am 25.08.2020
Sehr starkes Ende nach seichtem Beginn
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Ich habe in diesem Roman so meine Probleme mit der jungen Hauptfigur Dora Twardy gehabt. Sie wächst in Ostpreußen auf dem Gutshof der Familie auf. Sie ist es gewohnt, fast immer ihren Willen zu bekommen und hofiert zu werden, denn sie ist auch von der Natur mit gutem Aussehen gesegnet. Sie ist auf ihren Vorteil bedacht, oberflächlich, gedankenlos und es fehlt ihr meistens an Empathie für ihre Mitmenschen.

Sympathischer wird sie mir gegen Ende der Geschichte. Denn spätestens als der Krieg auch Ostpreußen mit aller Gewalt erreicht, verändert sich ihr Verhalten. Sie lernt was Not, Elend und Angst bedeuten und beweist in diesen Situationen Mut und Stärke, wird zur Stütze ihrer Familie. Gerade diese Ausgestaltung und Wandlung des Charakters lässt Dora aber sehr realistisch erscheinen.

Die Geschichte plätschert zu Beginn mehr oder minder so dahin, ohne mich wirklich zu packen. Aber ab dem Zeitpunkt als Königsberg bombardiert wurde, hat sie mich gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Theresia Graw hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, denn sie hat die Flucht ihrer Familie aus Ostpreußen in eine fiktive Geschichte einfließen lassen. Aufgrund des starken Endes gibt’s von mir vier Sterne.

Bewertung vom 24.08.2020
Adresse unbekannt
Nielsen, Susin

Adresse unbekannt


gut

Nur auf den ersten Blick ein aufregendes Abenteuer

Nachdem Astrids Mutter gestorben ist, beginnt nach und nach der soziale Abstieg und zum guten Schluss lebt sie mit ihrem Sohn Felix in einem alten Minibus. Zu Beginn hört es sich für Felix wie ein tolles Abenteuer an, aber nach einigen Monaten hat er die Nase gestrichen voll.

Astrid ist ein schwacher und labiler Charakter. Sie bringt sich und ihren Sohn mit ihrer Art immer wieder in Schwierigkeiten. Sie lügt, betrügt und stößt mit Worten und Taten nicht nur ihre jeweiligen Chefs sondern auch ihre Freunde vor den Kopf.

Ganz anders ihr Sohn Felix, der ein gesundes Unrechtsbewusstsein hat und nicht immer mit seiner Mutter einer Meinung ist.

Die Schreibweise ist dem Alter der Zielgruppe entsprechend, liest sich flüssig und ist durchaus auch humorvoll, obwohl es eigentlich eine traurige Geschichte ist.

Bei diesem Buch habe ich mich viele Seiten lang gefragt ob es sich für Kinder ab 10 Jahre wirklich eignet. Für ein Kinderbuch gefällt mir gar nicht, dass Astrid mit ihren Lügen, Betrügereien und Diebstählen durchs Leben kommt, ohne großartig bestraft zu werden. Mit zehn Jahren lesen die Kinder Bücher bereits selbständig, so dass man als Elternteil hier keine Aufklärung leisten kann.

Die positive Botschaft zum Ende wie wichtig Werte wie Hilfsbereitschaft und Freundschaft sind, hat mich etwas mit dem Buch ausgesöhnt. Aufgrund meiner oben genannten Kritik kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 20.08.2020
Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
Jebens, Franziska

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand


gut

Selbst für einen Sommerroman zu seicht für mich

Ehrlich gesagt, habe ich mich hauptsächlich aufgrund des schönen Covers für das Buch entschieden und hin und wieder lese ich auch einen schönen Sommerroman gerne.

Sophie hat einen großen Traum, aber sie unternimmt nicht viel, um diesen zu verwirklichen. Sie verharrt in einer Beziehung, die ihr nicht guttut und macht einen Job, der nicht ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Ist es eine Komfortzone, in die sie sich eingerichtet hat und die sie nicht verlassen will? Ich weiß es nicht. Aber wie das Leben so spielt, ereignet sich ein Zufall nach dem nächsten und krempelt ihr Leben komplett um.

Mit Sophie konnte ich nicht warm werden. Ihre Entscheidungen schienen mir nicht ihrem Alter entsprechend. Ihre Kommunikation mit ihrem „Bauch“ fand ich ja ganz witzig, aber auf Dauer war es mir einfach too much.

Aufgrund des lockeren und teils witzigen Schreibstils kam ich gut im Buch voran. Leider wies die Geschichte nach einem guten Start einige Längen auf und war hie und da ziemlich unrealistisch.

Leider konnten die guten Passagen nicht darüber hinwegtäuschen, dass mir das Buch selbst für einen Sommerroman zu seicht war. Daher gibt’s von mir nicht mehr als drei Sterne.

Bewertung vom 11.08.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Sehr unterhaltsamer Sommerroman

Als Stella durch das Aus ihrer Beziehung auch ihre Wohnung und den Job verliert, macht sie sich kurzer Hand auf den Weg aufs Land. Sie will das Haus ihrer Großeltern verkaufen, um sich ihren lang gehegten Traum mit dem Geld zu erfüllen. Noch ahnt sie nicht, was alles auf sie zukommen wird.

Stella ist ein interessanter Charakter. Obwohl sie sich selbst als Großstadtmensch bezeichnet, kommt sie erstaunlich gut mit dem Landleben zurecht. Sie schreckt vor keiner Arbeit oder Anstrengung zurück. Sie kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen und ist sehr hilfsbereit.

Mit Thor hatte ich zu Anfang so meine Probleme, aber schnell musste ich meine Vorurteile revidieren und zum Schluss mochte ich ihn sehr.

Aber nicht nur diese beiden Hauptcharaktere sind gut getroffen. Auch die diversen Nebenrollen wurden gut und mit interessanten Figuren besetzt.

Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt ist etwas speziell, aber ich kannte ihn bereits aus anderen Büchern und komme gut damit klar. Auch in diesem Buch nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, selbst bei den heißesten Sexszenen gibt’s detaillierte Beschreibungen. Mir persönlich waren es etwas zu viele Sexszenen und auch ohne die Häufigkeit wäre die starke körperliche Anziehung zwischen Stella und Thor erkennbar gewesen.

Gut gefallen haben mir die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, des Hofes und der Tiere. Vor meinem inneren Auge entstanden die Bilder als wenn ich es schon einmal live gesehen hätte.

Etwas mehr Tiefgang erhielt der Roman durch Themen wie Rassismus, Mobbing oder Homosexualität.

Insgesamt ein toller Sommerroman mit dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Gerne vergebe ich hierfür vier Sterne.

Bewertung vom 04.08.2020
Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2
Läckberg, Camilla

Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2


sehr gut

Unterschätze nie die Rache einer Frau

Wings of Silver ist die Fortsetzung von Golden Cage mit der Protagonistin Faye. Da die Geschehnisse des vorherigen Bandes eine Rolle spielen, sollte man m. E. den Vorgängerband gelesen haben.

Durch Rückblenden in Fayes Kindheit kann man ihr Verhalten als Leser besser nachvollziehen. Es ist heftiger Tobak, der einem geboten wird und nichts für zart besaitete Seelen. Zumindest ich konnte Fayes „Lösungen“ auch nicht immer gutheißen.

Durch den flüssigen und fesselnden Schreibstil hatte mich die Autorin sofort wieder in die Geschichte hineingezogen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Auf eindrucksvolle Weise hat Camilla Läckberg aufgezeigt, dass Frauen sich ganz anders rächen als Männer, besonders wenn sie betrogen oder jahrelang unterdrückt wurden. Eine tolle Fortsetzung, die für mich leider wieder mit einem gemeinen Cliffhanger endet, so dass ich voller Ungeduld auf Band drei warten muss. Gerne vergebe ich vier wohlverdiente Sterne.

Bewertung vom 29.07.2020
Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1
Sabbag, Britta

Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1


ausgezeichnet

Herzallerliebste Feengeschichte

Schon das Cover verspricht eine zauberhafte Geschichte … und der Leser wird nicht enttäuscht.

Klara ist eine kleine liebenswerte Fee, die das Herz am rechten Fleck hat. Ihr liegt die Natur mit ihren Blumen und Tieren sehr am Herzen. Mit dem Menschenjungen Oskar trifft sie einen Seelenverwandten und zusammen erleben sie ein spannendes Abenteuer.

Durch die einfache Schreibweise und die große Schrift mit entsprechendem Zeilenabstand eignet sich das Buch sehr gut zum Selberlesen für kleine Leseratten ab ca. 8 Jahren. Aber auch zum Vorlesen ist die Geschichte gut geeignet. Auf den wunderschönen vielen, teils großformatigen, und farbigen Illustrationen gibt es sehr viel zu entdecken, was besonders für die ganz jungen Kinder ein großer Spaß sein dürfte. Die Zeichnungen verdeutlichen und ergänzen das Gelesene noch.

Der Preis von knapp 13,00 € ist meines Erachtens für dieses hochwertige Hardcover-Buch in Ordnung.

Die zauberhafte Geschichte über Naturschutz und Mut, die dazu noch spannend und auch witzig ist, hat volle fünf Sterne verdient.

Bewertung vom 24.07.2020
Kinder backen mit Christina
Bauer, Christina

Kinder backen mit Christina


ausgezeichnet

Mehr als ein Backbuch

Nicht von dem Titel irritieren lassen, man muss sich keine Kinder backen (auch wenn sich das vielleicht einige wünschen). 30 einfache Rezepte, die quasi mit Gelinggarantie versehen sind, die ansprechende Namen wie Turboschnecken-Biskuitroulade oder Igelbande erhalten haben und Ergebnisse, die einen dazu noch in großformatigen bunten Fotos anlachen, versprechen neben dem Backspaß auch anschließend schmackhafte Leckereien. Da möchte man doch sofort loslegen.

Aber halt! Bevor es an den Mixer geht, befassen wir uns erstmal mit den Zutaten. In sehr ansprechender und kindgerechter Form gibt’s einige wissenswerte und interessante Informationen z. B. zu Getreide, Milch und deren weitere Verarbeitung. Mit den Experimentier-Tipps können die Kinder die Theorie mit praktischen Erfahrungen verknüpfen.

Nach Berücksichtigung der Tipps zur Vorbereitung damit anschließend auch alles glatt läuft, muss man sich nur noch für ein Rezept entscheiden und auf geht’s. Die von mir ausprobierten Rezepte haben alle auf Anhieb geklappt und es hat auch geschmeckt. Lediglich die Backzeiten musste ich etwas verkürzen, aber das ist ja von Ofen zu Ofen unterschiedlich.

Die letzten Seiten sind dem Bauernhof und seinen Tieren gewidmet. Christina gewährt uns einen tiefen Einblick in das Leben und die Arbeit der Menschen auf einem Bauernhof. Auch dieses Kapitel ist für Kinder sehr ansprechend gestaltet und vermittelt wieviel Arbeit in den einzelnen Lebensmitteln steckt.

Mir persönlich gefallen an diesem Buch eigentlich die Kapitel rund um die Zutaten und dem Leben auf dem Bauernhof besser als die Rezepte (lach). Aber für Kinder sind auch die Rezepte toll, denn man braucht wenig Zutaten, die Herstellung ist einfach und gut erklärt. Und das wichtigste: nach relativer kurzer Zeit gibt’s ein schmackhaftes Ergebnis. Und weil das Buch von Anfang bis Ende für gut befunden wurde, gibt es fünf satte Sterne.

Bewertung vom 17.07.2020
Eine Liebe zwischen den Fronten
Peter, Maria W.

Eine Liebe zwischen den Fronten


ausgezeichnet

Ein historischer Roman, den ich nur jedem ans Herz legen kann

Dass Maria W. Peter spannende und fesselnde Bücher schreiben kann, wusste ich von vorherigen Büchern, aber was mich mit „Eine Liebe zwischen den Fronten“ erwartete, hätte ich im Traum nicht gedacht.

Die Autorin nimmt uns mit in die Zeit von 1870 – 1872 und wir erleben den Deutsch-Französischen Krieg hauptsächlich aus der Sicht von Madeleine und Paul. Die zwei haben sich in Berlin kennen und lieben gelernt. Sie ist Französin und er Deutscher und damit beginnt schon das Dilemma, denn plötzlich sollen sie Feinde sein.

Die Autorin schildert die Begebenheiten und Gräuel, die Not und das Elend der Bevölkerung, die Repressalien, aber auch die Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Liebe so real, dass die Geschichte einen wahren Sog auf mich ausgeübt hat, dem ich mich nicht entziehen konnte und wollte. Ich durchlebte die gesamte Bandbreite der Emotionen mit den Charakteren.

Mit Madeleine und Paul hat Maria W. Peter unheimlich starke Charaktere geschaffen. Aber auch die Nebenrollen, die teilweise historisch belegt sind, sind ausdrucksstarke Persönlichkeiten – jede auf ihre besondere Art und Weise.

Ich liebe diesen genialen Schreibstil, der fesselt und für ein noch intensiveres Lesegefühl verantwortlich ist. Diese Intensität wird noch dadurch verstärkt, dass historisch belegbare Personen und Vorkommnisse genial in die fiktive Geschichte eingebunden wurden.

Die Autorin hat einen immensen Aufwand für die Recherche betrieben. Während des ganzen Buches konnte ich merken mit welchem außerordentlichen Engagement und mit wieviel Herzblut die Geschichte geschrieben wurde. Vielleicht konnte dieses Werk nur so grandios werden, weil die Ereignisse Teil der Familiengeschichte von Maria W. Peter sind.

Ich hatte das große Glück, dieses Buch in einer Leserunde mit Begleitung durch die Autorin zu lesen. Sie hat uns während der Zeit noch in großem Umfang mit zusätzlichen Informationen, Fotos und Links zu dem Thema versorgt. So wünscht man sich das Engagement eines Autors. Dieser Absatz gehört eigentlich nicht in eine Rezension, aber ich musste es einfach erwähnen.

Für mich hätte das Buch noch viele Seiten mehr haben können. Lange hat mich kein Buch so begeistert und es wird definitiv mein Highlight des Jahres 2020 sein. Traurig stimmt mich, dass ich auch hier nur maximal fünf Sterne vergeben kann, denn in meinen Augen hätte das Buch mehr verdient.

Bewertung vom 09.07.2020
Expedition Natur: WILD! Der Steinkauz
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Expedition Natur: WILD! Der Steinkauz


ausgezeichnet

Spannend und lehrreich

Was für ein tolles und informatives Buch für große und kleine Leser. Zu Beginn gibt es eine Geschichte, in der wir ab November zwei Steinkäuze (Pärchen) für ein Jahr begleiten. Die Geschichte ist sehr anschaulich, spannend und enthält schon ganz viele Informationen zu diesen Eulenvögeln. Durch die spannende Erzählung bleiben mit Sicherheit viele der Informationen dem Leser im Gedächtnis haften.

An die Geschichte schließt sich der sachliche Teil an. Hier erfährt man praktisch alles rund um den Steinkauz. Wir lernen seine Verwandtschaft kennen, wissen anschließend wo er gerne wohnt, was auf seinem Speiseplan steht, wie er kommuniziert und vieles mehr, aber auch welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Es gibt immer weniger geeignete Lebensräume und auch Nahrung für ihn. Auch im Straßenverkehr und durch Pestizide findet die kleine Eule den Tod.

Durch detailgetreue Zeichnungen und ganz vielen Fotos wird das Gelesene noch anschaulicher.

Eine Lektüre, die unterhält, viel Wissenswertes über den kleinen Vogel vermittelt und auch sensibilisiert. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und gerne vergebe ich volle fünf Sterne.

Bewertung vom 28.06.2020
Jella hat genug!
Hoßfeld, Dagmar

Jella hat genug!


ausgezeichnet

Es gibt keine zweite Welt in Reserve

Jella ist ein toughes elfjähriges Mädchen, die vor allem genug hat von der Gedankenlosigkeit und Respektlosigkeit der Menschen gegenüber der Natur. Sie erkennt, dass nur darüber zu reden, nichts bringt. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Trotz aller Widerstände und anfänglicher Schwierigkeiten packt Jella das Problem an.

Jella ist ein sympathischer und liebenswerter Charakter. Sie ist sehr realistisch beschrieben und die jungen Leser können sich sicherlich mindestens teilweise mit ihr identifizieren. In ihrem Denken und Handeln in Sachen Umwelt ist sie meines Erachtens aber vielen Gleichaltrigen ein Stück voraus. Sie kann gut als Vorbild dienen und die unterschiedlichen Aktionen liefern Denkanstöße was jeder Einzelne tun kann.

Die Schreibweise ist genau wie die Handlung auf die Zielgruppe der jungen Leser ab ca. 10 Jahre ausgerichtet.

Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die zum Nachdenken anregen kann und sollte. Von mir gibt es dafür fünf Sterne.