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Anett H.
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Insgesamt 474 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2019
Eyssen, Remy

Mörderisches Lavandou / Leon Ritter Bd.5


ausgezeichnet

„Mörderisches Lavandou“ von Remy Eyssen, Ullstein-Verlag, ist ein Taschenbuch mit 493 Seiten, die in 88 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 5. Fall für Leon Ritter.
In Le Lavandou wird eine junge Frau ermordet und höchst auffällig drapiert. Für die Polizei beginnen die Ermittlungen. Mit dabei ist die Psychologin Dr. Claire Leblanc. Eigentlich soll sie in der Polizeidirektion die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessern. Leon aber findet sie recht geheimnisvoll.
Schnell sind Verdächtige gefunden und Commandant Zerna präsentiert seinen Erfolg wie immer sehr medienwirksam. Als Leon seine Zweifel äußert, wird er, wie immer, nicht ernst genommen, sodass er selbst ermittelt und sogar zum Verdächtigen wird.
In diesem Buch trifft man viele alte Bekannte aus den Vorgängerbüchern wieder. Neben dem Polizeichef Zerna, der immer noch unerträglich ist, den ungeduldigen und ungehobelten Leutnant Didier, den sympathischen Leutnant Momo ebenso wie Leon‘s Lebensgefährtin Capitaine Isabell mit ihrer Tochter und die Freunde aus Leon's Umfeld.
Leon schafft es mit seiner ruhigen, besonnenen Art, immer geduldig gegenüber Zerna und den anderen zu sein, die seine Zweifel nicht anerkennen wollen. Er lässt sich nicht provozieren und glaubt an seine Fakten. Persönlich gerät er in diesem Buch in eine Falle, die seine Beziehung zu Isabell belastet.
Die Charaktere sind ausführlich, aber nicht langatmig oder zu viel, beschrieben. Und auch die Orte der Provence kann man sich bildlich vorstellten.
Der Schreibstil ist sehr gut, die Kapitel waren relativ kurz, sodass das Buch zügig zu lesen war. Der Spannungsbogen baute sich langsam auf und war gegen Ende kaum noch zu übertreffen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Es gibt immer wieder kurze Einschübe aus Sicht des Täters und auch der Opfer, die wirklich grausam zugerichtet sind. Vom Täter hatte ich auch keinen Verdacht, der wurde erst gegen Ende benannt.
Das Cover ist sehr schön, obwohl der Himmel recht düster wirkt, verströmt er eine gewisse Wärme.
Obwohl es der 5. Teil ist, muss man nicht zwingend die andern Bücher lesen. Es wäre aber gut und lohnenswert.
Insgesamt war es wieder ein absoluter Lesegenuss.

Bewertung vom 26.04.2019
Esser, Frank

Boshaft


ausgezeichnet

„Boshaft“ von Frank Esser hat 171 Seiten auf meinem Reader, die in 37 Kapitel eingeteilt sind. Einige sind mit Tag und Datum überschrieben.
Lukas Sontheim überfährt beinahe eine junge Frau. Als er ihr helfen will, sieht er ihre Verstümmelungen und erinnert sich an sein anderes Leben, als er noch Hauptkommissar bei der Kölner Mordkommission war. Damals hat der „Schlächter“ fünf Studentinnen entführt, gefoltert und getötet. Und Lukas‘ Albtraum begann. Außerdem musste er noch eine persönliche Tragödie verarbeiten, was ihn seinen Job kostete.
Jetzt scheint alles von vorn zu beginnen, nur ist er nicht mehr bei der Polizei. Hatten sie damals den Falschen verhaftet? Oder gibt es einen Nachahmungstäter? Sein ehemaliger Kollege Brenner ermittelt in dem Fall und die beiden begegnen sich wieder.
Durch seine jahrelangen Erfahrungen als Polizist kennt Lukas die Ermittlungsmethoden und macht sich nun selbst auf die Suche nach dem Täter. Eine große Hilfe ist ihm dabei der Hacker OneZero. Im Laufe der Ereignisse wird es immer persönlicher für Lukas und er selbst wird zu einem Verdächtigen.

Das ist ein sehr spannendes und grausames Buch. Die Folterszenen sind ziemlich detailliert beschrieben und nichts für schwache Nerven. Ich konnte gar nicht alle lesen.
Das Buch lässt sich sehr gut und zügig lesen, die Kapitel haben genau die richtige Länge. Durch die Perspektivwechsel zwischen Ermittlern und Opfer wird der Spannungsbogen permanent aufgebaut.
Über Lukas erfährt man anfangs nicht so viel, aber im Laufe der Geschichte lernt man ihn besser kennen. Der Täter war für mich bis zum Schluss unbekannt, was mir sehr gefallen hat.

Auch das Cover passt prima zur Geschichte und lässt schon Schlimmes vermuten.

Bewertung vom 20.04.2019
Scherf, H. C.

Hüter der Angst


sehr gut

„Hüter der Angst“ von H.C. Scherf hat 195 Seiten auf meinem Reader, die in 38 Kapitel eingeteilt sind.
Zuerst wird Monika Weiser im Wasser gefunden. Es wird zuerst Selbstmord vermutet. Aber ihr Bruder findet das ausgeschlossen, weil seine Schwester Angst vor Wasser hatte. Es werden weitere Tote gefunden, bei denen sich herausstellte, dass ihre Todesart mit ihren Ängsten zusammenhing. Kommissar Peter Liebig nimmt die Ermittlungen auf. Dabei kommt heraus, dass alle Opfer Mitglieder einer Therapiegruppe waren, die von Dr. Ruschtin geleitet wird, der sehr beliebt bei den Teilnehmern ist.
Das Buch hat mir gut gefallen, die Handlung war spannend und durch den einfachen Schreibstil zügig lesbar. Trotz allem kamen mir einige Stellen, vorallem die Dialoge, ziemlich gestelzt vor. So redet kein Mensch. Außerdem spricht Liebig seine Praktikantin Rita oft mit „kleines Fräulein“ an, was überhaupt nicht geht und vollkommen veraltet ist. Auch streichelt sie über den leichten Bauchansatz ihres Chefs. Das würde auch keine Praktikantin tun. Aber das ist sicher Ansichtssache, wie das alles gemeint ist.
Ansonsten sind die beiden ein gutes Team, obwohl Peter in den letzten Jahren eher Einzelkämpfer war. Und Rita spielt eine nicht unerhebliche Rolle in dem Fall. Sie bringt neue Ideen und Sichtweisen ein und ist auch zum Schluss eine große Hilfe.
In dem Buch wird gut auf die einzelnen Phobien eingegangen, sodass man sich etwas darunter vorstellten kann.

Bewertung vom 17.04.2019
Rausch, Roman

Die Schwarzkünstlerin


ausgezeichnet

„Die Schwarzkünstlerin“ von Roman Rausch ist vom Rowohlt Taschenbuch Verlag. Das Buch hat 455 Seiten, die in 32 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind in römischen Zahlen dargestellt.
Es ist die tragische Lebensgeschichte der Adelstochter Margarete, die mit 16 Jahren um 1500 von ihrem Vater in ein Kloster gesteckt wird, um Gehorsam zu lernen, was aber auch nicht gelang. Sie ist viel zu wissbegierig, um im Kloster zu bleiben und flieht. Sie begegnet Joß Fritz, dem Bundschuh-Anführer. Der steckt sie zu ihrer eigenen Sicherheit in Hosen und nimmt sie mit nach Heidelberg. Weiter lernt sie Magister Sabellius alias Georg Helmstetter kennen. Sie zieht mit ihm unter verschiedenen Namen, u.a. auch als Faust und Faust durch die Lande, erstellt selbst Horoskope und ist von Sabellius' Wissen fasziniert. Im Laufe der Jahre kommen ihr immer wieder Zweifel an ihrem Tun, aber er wickelt sie immer wieder ein. Bis es zum großen Unglück kommt.
Für diese damalige Zeit ist Margaretes Auftreten ein Skandal, der ihrer Familie wohl peinlich ist. Sie versucht, alle Regeln zu umgehen und ihren Kopf durchzusetzen. In einem gewissen Maße finde ich das auch gut und sehr mutig von ihr. Da sie sehr behütet aufgewachsen ist, sind ihre ersten Gedanken nach der Flucht ein heißes Bad und gutes Essen. Aber sehr schnell lernt sie die harte Realität kennen.
Außerdem merkt man wieder einmal, welchen Einfluss die Kirche hat, obwohl sie die schlimmeren Sünder beherbergt. Die Stellen, an denen Margaretes Beichtvater Trithemius auf die Buchdruckerei und die schnelle Verbreitung von falschen Nachrichten schimpft, hat mich stark an die heutige Zeit erinnert.
Es ist eine sehr traurige Geschichte, die mich sehr bewegt hat. Margarete musste viel erdulden und viele Verluste ertragen. Was aber für diese Zeit auch vielen anderen Menschen so ging. Aber bei ihr war es hauptsächlich durch Verblendung, falsche Versprechungen und Rache.
Das Cover ist sehr schön mit den historischen Motiven, auch ist das Buch recht handlich.

Bewertung vom 14.04.2019
Pietschmann, Jessica

Seelengräber (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Seelengräber“ von Jessica Pietschmann hat 75 Seiten auf meinem Reader, die in 20 Kapitel aufgeteilt sind. Diese sind mit Ort und Jahr überschrieben.
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Hinnerk Frenssen geschrieben.

Es ist die sehr traurige und schreckliche Geschichte von Hinnerk, der seit seiner Kindheit unter seiner Mutter zu leiden hatte und von seinen Mitschülern gehänselt wurde, was sich letztendlich auf sein gesamtes Leben auswirkte.
Ausgerechnet er findet 2018 auf Trischen, wo er als Vogelwart arbeitet und endlich Ruhe vor den Menschen hat, eine Leiche. Und schon wird die Polizei wieder auf ihn aufmerksam. Er ist kein unbeschriebenes Blatt, was er bei der Einstellung verheimlicht hatte.
Da er sich nie jemandem anvertraut hat, konnte er auch keine professionelle Hilfe bekommen. Leider hat er sich später für den falschen Weg entschieden.

Auch durch den einfachen Schreibstil war das Buch sehr zügig zu lesen. Die Geschehnisse wechseln zwischen Büsum 2005 und Trischen 2018 ab. Das Cover passt mit dem düsteren, wogenden Meer auch sehr gut zum Inhalt.

Bewertung vom 10.04.2019
Walter, Patricia

Tote Asche


ausgezeichnet

„Tote Asche“ von Patricia Walter hat 282 Seiten auf meinem Reader, die in 79 Kapitel eingeteilt sind.

Kurz nach dem Tod ihrer Mutter findet Kira ihre Urne auf ihrem Küchentisch und die Nachricht, dass ihre Mutter nicht ihre Mutter war und Kira es nicht verdient zu leben. In ihrer Panik fährt sie zum Friedhof und findet ein frisches Grab, auf einem Holzkreuz steht ihr Name und ihr Sterbedatum, was in fünf Tagen ist. Als sie die Polizei ruft, findet diese jedoch nichts. Seitdem geht die Geschichte rasend schnell voran. Kira’s Leben steht Kopf, sie weiß nicht, was passiert und befürchtet, dass ihre alte Psychose wieder ausgebrochen ist, die sie nach dem Tod ihres Vaters bekam. Damals hat sie schon schlimme Dinge getan. Deshalb erzählt sie auch ihrem Bruder Ben oder ihrem Freund Felix nichts von den jetzigen Geschehnissen. Sie hat Angst, dass sie Schuld ist an diesen schrecklichen Ereignissen, die um sie herum passieren. An ihrem Todestag vertraut sie doch noch jemandem ihr Geheimnis an, der ihr zu helfen scheint.
Die Geschehnisse spielen hauptsächlich in der Gegenwart, es gibt aber kurze Szenen zurück zu 2005.
Es ist eine sehr rasante und sehr spannende Geschichte mit relativ vielen Akteuren, die ich erst einmal alle in Verdacht hatte. Der richtige war jedoch nicht dabei. Kiras Freund Felix kam mir sehr besitzergreifend vor, ich denke nicht, dass die Beziehung Zukunft gehabt hätte. Manuel habe ich bewundert, er hat sie sehr fürsorglich um seine Patienten gekümmert. Ben erschien mir sehr interessenlos an Kira’s Problemen, als er endlich davon erfuhr. Das hatte aber auch einen guten Grund.
Kira hat mir sehr leidgetan, was sie alles durchmachen musste schon als Kind und dann als Erwachsene wieder. Ihr Bruder war ihr auch keine große Hilfe, er hat gedacht, sie wird wieder „verrückt“. Dabei war alles ein abartiger, gut durchdachter Racheplan.

Bewertung vom 08.04.2019
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


ausgezeichnet

„Nemesis“ von Jilliane Hoffman hat 521 Seiten, die in 94 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Teil um Staatsanwältin C.J. Townsend.
C.J. ist zurück in Miami und zu Dominick, sie arbeitet als stellvertretende Oberstaatsanwältin und trifft auch ihren alten Kollegen und Freund Manny Alvarez von der Polizei wieder. Dieser hat einen schweren Verlust erlitten. Seine Freundin wurde ermordet, er kommt damit nicht klar und will aus dem Polizeidienst ausscheiden. C.J. hat zwar auch keine guten Erinnerungen an Miami, aber nur sie weiß, dass Cupido sie nicht mehr verfolgt wird. Ebenfalls meldet sich Eddi Bowman bei ihr, er ist jetzt Ermittler für die Staatsanwaltschaft eines anderen Bezirkes, und erzählt ihr, dass der Mörder Talbot Lunders wieder frei ist. Außerdem erzählt er ihr von einer kopflose Leiche mit Brandzeichen. Da es nicht die erste ist, kommt C.J. der Verdacht, dass das „Spiel ohne Grenzen“ wieder bzw. immer noch aktiv ist. Da sie ihr Geheimnis aber nicht verraten kann, kümmert sie sich selbst um diesen Club.
Zu allem kommt noch dazu, dass sich die Adoptionsstelle gemeldet hat, bei der sie und Dominick sich vor langer Zeit haben registrieren lassen.
C.J. befindet sich in einem Strudel aus Macht, Gewalt und Tod, aus dem sie fast nicht wieder heraus kommt. Sie taucht ein in eine Welt der Prominenten und Reichen. Es ist einfach abartig, was diese sich leisten und wie sie sich immer wieder freikaufen können. Deshalb gefällt mir das Ende sehr gut. Es kommen eben nicht alle davon. Für Manny freut es mich, dass er doch noch etwas für seine Freundin hatte tun können.
Das war ein heftiges Buch und sehr spannend von der ersten Seite an. Aber ich weiß noch gar nicht, was ich von C.J.‘s Aktionen halten soll. Ich kann zwar ihr Verhalten verstehen, aber sie setzt damit ihre Karriere, ihre Ehe und ihr Leben aufs Spiel. Ich weiß aber nicht, was sie ihrem Mann jeweils erzählt hat, wo sie sich befindet. Aber durch ihren Beruf hatte sie natürlich auch gute Gründe zum Reisen.
Schlimm ist, dass es solche Clubs im realen Leben auch gibt und sie nicht auf so eine Art und Weise bekämpft werden können.

Bewertung vom 04.04.2019
Boyd, Evelyn

Das Haus an den Klippen


ausgezeichnet

"Das Haus an den Klippen" von Evelyn Boyd, Verlag Digital Publishers, hat 116 Seiten auf meinem Reader, die in 8 Kapitel eingeteilt sind. Die Geschichte ist in der Ich-Form von Caitlin geschrieben. Caitlin stolpert noch recht planlos durch ihre Leben und besucht gerade mit ihrer besten Freundin ein Sommersemester in Literatur, merkt aber, dass das auch nicht ihr Ding ist. Dann erfährt sie, dass ihre Tante Megan plötzlich verstorben ist und ihr ihr Haus in Port Pine vererbt hat. Megan war ein wichtiger Bestandteil in Caitlin¿s Leben, mehr als ihre Eltern, die als Archäologen durch die Welt ziehen. Sie fliegt also von London indie USA und zu dem recht abgelegen liegenden Haus ihrer Tante. Im angrenzenden Wald findet sie ein halb verfallenes Karussell und lernt Alan kennen, der Megan versprochen hat, das Karussell zu restaurieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Von Megan¿s Freundin Sally erfährt sie, welche Legende sich um dieses Karussell dreht. Es geschehen merkwürdige Dinge und Caitlin fragt sich, ob diese etwas mit der alten Legende zu tun haben. Lauderdale, der Bürgermeister von Port Pine, ist ein schmieriger Kerl. Er strahlt Caitlin an und verbal droht er ihr, dass sie am besten wieder verschwinden soll und keine Unruhe, wie ihre Tante, in sein beschauliches Städtchen bringen soll. So langsam bekommt sie Zweifel an Megan` Unfall. In einem Tagebuch ihrer Tante erhofft sie sich, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Mit dem kleinen Piraten hat Caitlin einen treuen Begleiter und Beschützer gefunden. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein kurzes, unterhaltsames und spannendes Buch. Durch den guten Schreibstil lässt es sich zügig lesen. Es hätte auch als Jugendbuch beschrieben werden können. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und lebhaft vorstellbar, der Außenseiter Alan mit seiner düsteren Ausstrahlung genauso wie der ständig im Piratenkostüm herumlaufende Henry Bennett. Warum er das tut, wurde leider nicht aufgeklärt. Die meisten Leute waren sehr sympathisch. Man konnte auch gut Einblick nehmen in eine kleine Stadtgemeinde, die doch recht eingeschworen ist. In Sally¿s Buchladen würde ich gerne mal schnüffeln. Das Cover mit dem Haus im Vordergrund und dahinter das Meer und die Klippen ist sehr schön