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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 871 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2021
Funk, Kristin

Ein Buch, vier Jahreszeiten


ausgezeichnet

Schon wenn man das Buch in die Hand nimmt, beginnt der Genuss.
Es fühlt sich mit dem Leineneinband einfach schön an, liegt schwer in der Hand und das Cover spiegelt das Jahreszeitenthema wunderschön wider.

Innendrin lädt das Buch zum Blättern und Genießen ein.
Ich habe mit dem Herbst begonnen, es gibt Gedichte, Gedanken, Herbstmomente in Fotos, Garten und Natur im Herbst einschließlich einer kleinen To-Do Liste, viele Rezept- und Bastel- bzw. Dekoideen, eine kleine Herbstmeditation, ein Herbstmärchen, viele wunderschöne Zeichnungen.
Das alles großformatig und mit viel Platz, ein Genuss! Nichts überfüllt, nichts noch irgendwo hingequetscht, das Layout begeistert mich total.

Jetzt habe ich nur noch ein Problem: Soll ich einen warmen Apple Crumble machen, Zimtschnecken oder doch lieber ein Kartoffel-Kürbis-Gratin?

Ein wunderschönes Buch, das sich auch sehr gut als Geschenk eignet.

Bewertung vom 27.09.2021
Mayer, Gina

Mathe, Deutsch und Wolkenkunde / Die Schule für Tag- und Nachtmagie Bd.2


ausgezeichnet

Wir haben schon viele Bücher von Gina Mayer gelesen und waren von allen begeistert, deshalb haben wir uns auf die neue Reihe sehr gefreut.
Wir sind mit Band 2 gestartet - das war überhaupt kein Problem, man muss nicht unbedingt der Reihe nach lesen und kann trotzdem folgen.

Lucy und Nora sind Zwillinge und gehen in eine magische Schule, die im Zwei-Schicht-Betrieb funktioniert. Es gibt die Tag-Magier und die Nacht-Magier. In Band zwei begleiten wir überwiegend Lucy, sind also tagaktiv.

Ein wenig neidisch sind wir schon, denn Lucy erlebt so tolle Dinge. Sie darf in einem Lichtschwimmbad schwimmen lernen. Das muss sich toll anfühlen, lest selbst!

Aber natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein, auch dunkle Wolken im übertragenen Sinn ziehen auf und Lucy muss ein spannendes Abenteuer bestehen.

Dazu gibt es noch niedliche Tiere, wie Muckel, den Siebenschläfer und Ava, die Fledermaus.

Das Buch bringt jungen Leser:innen die Magie ins Haus, ab etwa sieben Jahren würde ich das Buch empfehlen, Vorlesen geht auch schon etwas früher.

Fazit: richtig schön & den magischen Regenbogencocktail (Rezept ist dabei) wollen wir auf jeden Fall ausprobieren.

Bewertung vom 15.09.2021
Nicol, Lisa

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt


ausgezeichnet

Das Buch beginnt gleich trist. Vincents Eltern müssen sich immerzu um den Bruder Thom kümmern und haben keine Zeit und keine Kraft für Vincent und seine kleine Schwester, die irgendwie - obwohl noch so klein - selbst klarkommen müssen.

Doch dann hat der elfjährige Vincent endlich Glück im Leben: er hat einen Job im großartigsten Hotel der Welt gefunden. Und bald ist das nicht nur ein Job, sondern er hat auch die großartigsten Freunde der Welt gefunden, ganz besonders die allerbeste Freundin.

Das Hotel wird in allen Einzelheiten sehr phantasievoll beschrieben. Was es da nicht alles gibt! Oh ja, da möchte man auf der Stelle hinfahren.
Für mich (als Erwachsene) war das streckenweise schon etwas zu viel des Guten, es waren sehr, sehr viele Aufzählungen, was es dort alles gibt. Aber ich bin nicht die Zielgruppe und die Vertreterin dieser (elf Jahre alt wie Vincent) war davon sehr begeistert!

Das Buch hat dann eine ganz andere Richtung eingeschlagen als erwartet: es blieb nämlich (für uns überraschend) auch ernst und auch traurig. Auch das großartigste Hotel der Welt kann Kummer und Sorgen nicht abschirmen.
Zwischen all den Lamas, Babyelefanten und Taschenhunden und den vielen großartigen Momenten gibt es eben auch schwere Momente.

Aber wie die Tochter so schön sagt: Ich mag das Buch, weil es so lustig und so traurig ist.

Bewertung vom 05.09.2021
Crell, Christopher

Genussvoll gesund bleiben


weniger gut

"Nie wieder krank" - mit dieser doch sehr starken Aussage wirbt der Autor für sein Buch.

Klar ist eine gesunde Ernährung wichtig und mit dem Buch wird eine Ernährungsumstellung als Challenge aufgebaut.

Das mag ich - da wird mein Ehrgeiz geweckt, deshalb gefällt mir der Aufbau des Buches auch.

Es ist als 28-Tage Challenge plus einem Festmahl-Zusatztag aufgebaut, d. h. man bekommt jeden Tag je ein Frühstück, Mittagessen und Abendessen präsentiert.

Wenn man nach Kategorien kochen möchte, muss man also immer etwas blättern - aber das Buch ist sehr übersichtlich aufgemacht, so dass man sich trotzdem schnell zum jeweiligen Ziel kommt.

Das Format ist ungewöhnlich, nämlich klein und kompakt, das hat mich zwar überrascht, gefällt mir aber, da es nicht so viel Platz wegnimmt.

Die Rezepte an sich sind allerdings gewöhnungsbedürftig - aber es ist nun mal eine Challenge und kein Spaziergang.

Aber ein halber Kopfsalat als Frühstück ist trotzdem nichts für mich, genauso wenig wie ein Tomate-Mozzarella Salat.

Wie ich in der Überschrift schon geschrieben habe, beginnt die Herausforderung bereits beim Einkauf.

Für viele Rezepte braucht man Mandelmehl, das hat mein eigentlich gut sortierter Supermarkt nicht und im Bioladen habe ich für 250 g gleich mal knapp 10 € bezahlt. Und so ging es weiter. Verschiedene Zuckeraustauschstoffe, die ich zwar hätte kaufen können, dann aber wieder viel Geld für wenige Löffelchen ausgeben hätte müssen, öfter verwendete Perlhuhnbrust, die ich nicht finden konnte, von Flohsamenschalen bis Kokosfett, von Leinsamen bis Matchapulver - für den kleinen Geldbeutel ist das definitiv nichts.

Man kann zwar sagen, bei einer Ernährungsumstellung verwendet man das dann ja dauernd, aber naja, ob es dann so kommt, das sei mal dahingestellt.

Die Gelingsicherheit der Rezepte war durchwachsen. Mein Einstieg war das Tomaten-Olivenbrot, das man durchgängig während der Challenge als Brot essen soll.

Das war gleich ein großer Flop. Der Teig war viel zu flüssig, an ein Formen war gar nicht zu denken, es entstand ein platter Fladen, der aber geschmacklich gut war.

Gut gelungen sind hingegen die Pancakes, die uns allerdings durch die Verwendung des Mandelmehls überhaupt nicht geschmeckt haben. Wer kein Marzipan mag, kann diese nicht essen, denn es schmeckt sehr stark danach. Bei einem Mehlpreis von 10 € (und auch so) kann man aber ja nicht einfach alles wegwerfen, deshalb also ohne jeglichen Genuss gegessen und alle Mandelmehlrezepte für immer von der Kochliste gestrichen.

Die einfachen Rezepte wie Glasnudelsalat und Omelette waren hingegen geling sicher, an die komplexeren habe ich mich nach der Broterfahrung noch nicht herangetraut. Für Kochanfänger halte ich das Buch für völlig ungeeignet.

Die Rezepte sind immer für eine Person, das finde ich sehr praktisch. Man kann hier gut als Single danach kochen oder auch einzeln als ein Familienmitglied, weil meistens ja der Rest der Familie bei Ernährungsexperimenten nicht so mitspielen will. Falls doch, könnte man die Rezepte problemlos mit der Personenanzahl multiplizieren.

Für Familien mit Kindern ist es aber eher nichts, da die ganzen Zuckeraustauschstoffe und eine Low-Carb-Ernährung zumindest aus meiner Sicht nichts in einer kindlichen Ernährung zu suchen haben.

Mein Gesamtfazit ist durchwachsen. Die Rezeptauswahl hat mich nicht begeistert, gestört hat mich der teure, aufwändige Einkauf und die sehr knapp gehaltene Zubereitungsbeschreibung.

Wer sich aber mit einer low-Carb Ernährung schon angefreundet hat, kann hier glücklich werden.

Bewertung vom 02.09.2021
Veronesi, Sandro

Der Kolibri - Premio Strega 2020


weniger gut

So ein wunderschönes Cover, ich habe mich sofort verliebt. Bei mir dürfen nur noch Lieblingsbücher bleiben, ich hatte nach dem Cover und dem Klappentext die große Hoffnung, dass das Schmuckstück meinen Bücherschrank langfristig zieren darf - aber: leider nein.

Marco Carrera ist Augenarzt und seine Lebensgeschichte - samt die seiner Familie wird hier erzählt. Die ersten Seiten waren spannend.
Der Psychoanalytiker seiner Frau besucht ihn, um ihn zu warnen. Marco wäre in großer Gefahr. Doch was so spannend begann, entwickelte sich leider nicht dementsprechend weiter.
Man hätte es ahnen können, denn auch bereits in diesen ersten Seiten wird lang und breit ausgeholt. Der Analytiker tritt ein, der Plattenspieler, der läuft, wird beschrieben, der Verstärker, die Lautsprecherboxen, das Regal, sogar die Plattenhülle.
Diese Detailtreue nimmt großen Raum im Buch ein, insbesondere auch was die Möblierung der Zeit angeht (für Innenarchitekten wahrscheinlich ein Highlight, für mich allerdings sehr ermüdend), aber nicht nur diesbezüglich.
Ein echter Lesefluss hat sich hier bei mir nicht eingestellt.

Dazu noch jede Menge Zeitsprünge - die Einordnung war für mich schwierig.

Auch die eigentliche Geschichte - vielmehr die vielen Geschichten, da es ja eine Familiengeschichte ist, hat mich nicht fesseln können. Jede Menge Therapeuten, Analytiker und passive Familienmitglieder, die ihr Schicksal nicht ändern, sondern so vor sich hinleben. Oder auch nicht.

Ein Buch über Unglück - und es hat leider nicht meinen Lese-Geschmack getroffen.

Bewertung vom 31.08.2021
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Das Buch spielt am Vorabend vor dem Heiligen Abend. Esther will nur geschwind ihrer Schwester ein Geschenk vorbeibringen. Diese lebt einsam in einem Haus im Wald und alles ist so fürchterlich kompliziert mit ihr. Dabei hat Esther ja auch noch die ellenlange ToDo Liste für Weihnachten abzuarbeiten, aber wenigstens kurz mal vorbeischauen will sie.

Dann beginnt ein Kammerspiel de Luxe. Die beiden Frauen in dem einsamen Haus, draußen bahnt sich ein Schneesturm an und drinnen beginnt ein Sturm der anderen Art.
Anfangs scheint alles klar, die Rollen der Schwestern sind nachvollziehbar, doch dann wechselt die Erzählperspektive von Esther zu ihrer Schwester - und nichts mehr ist eindeutig. Das bleibt so während des Buches, diese abwechselnde Perspektive und so entblättert sich Seite um Seite eine zutiefst toxische Beziehung, die mit einem großen Showdown endet.

Die dichte Kammerspielatmosphäre, die mit voller Konzentration auf diese eine Szene (o.k. Rückblenden gab es schon auch) fokussiert war, machte es unglaublich spannend. Eine nicht alltägliche Erzählweise, die ich sehr intensiv empfand.

Das Ende hat mir dann nochmal einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

Bewertung vom 29.08.2021
Benrath, Nora

Eskalation


gut

Der Thriller ist mit schlanken 320 Seiten ungewöhnlich kurz. Das fand ich aber durchaus angenehm, weil man ihn damit schön mal zwischendurch lesen kann.

Achtung: Minispoiler im letzten Absatz der Rezension bezüglich des Endes, nicht die Auflösung, aber zur Art der Auflösung.

Der Einstieg mit der unheimlichen Stimme aus der Freisprechanlage war sehr spannend. Kurz darauf begann es dann aber für mich schon mit den ersten nicht nachvollziehbaren Aktionen. Eine Polizeikontrolle verspricht Rettung. Wie Dina da reagiert, hm, das war für mich nicht nachvollziehbar.

An sich aber ein spannendes Buch, das mit seinen Folterszenen nichts für Cosby Crime Liebhaber ist.
Was mir allerdings etwas gefehlt hat: die Nähe zu den Figuren. Außer zu Dina, die natürlich im Fokus stand, blieben ihre Freundinnen blaß. Das mag aber auch der Buchlänge geschuldet sein, da war einfach kein Raum für mehr Entwicklung.

Das Ende hat dann einen etwas schalen Beigeschmack, da es so plötzlich aus dem Hut gezaubert wurde. Es gab keine Entwicklung im Buch zu dieser Auflösung. So etwas finde ich dann doch unbefriedigend.

Bewertung vom 29.08.2021
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Walter ist Rentner und hat Zeit seines Lebens die Vollversorgung durch seine Ehefrau als Selbstverständlichkeit nicht nur hingenommen, sondern auch seine Standards definiert und abverlangt.
Doch dann wird Barbara, seine Frau, krank und er muss von einer Minute auf die andere alles daheim wuppen.
Er hat keinen blassen Schimmer und kann nicht mal Kaffee kochen.

Walter ist einfach fürchterlich! Er ist unsympathisch, unfreundlich, unselbständig und ein Ignorant. Was er nicht wahrhaben will, gibt es nicht. Ob es die gleichgeschlechtliche Beziehungen der Tochter (die Partnerin ist für ihn die beste Freundin), die gescheiterte Partnerschaft des Sohnes oder eben Barbaras Erkrankung ist (ist ein bisschen schlapp, muss nur anständig was essen).

Die Autorin schildert das alles so trocken und so real, als wären wir dabei. Und ja nun, so ein bisschen bis ganz schön viel Walter kennt man auch aus dem eigenen Familien- und Bekanntenkreis.

Wir als Lesende nehmen dabei Walters Perspektive ein, wissen also nur das, was Walter als seine Wahrheit gelten lässt. Sein Umfeld weiß deutlich besser Bescheid. Interessante Herangehensweise, die das Lesen spannend macht.

Im Laufe des Buches geschieht es dann - in ganz kleinen Schritten - Walter nimmt seine neue Rolle an. Natürlich bekommt er auch Hilfe, ganz viel aus dem von ihm bislang völlig unentdeckten Internet. Er entdeckt einen Fernsehkoch und mit dessen Facebook-Seite erobert er sich Zug um Zug die Kochwelt. Ganz köstlich zu lesen, wie Walter sogar eine kleine Internet-Berühmtheit wird.

Ich habe das Buch verschlungen, der böse Witz der Autorin, gepaart mit der treffender Charakterstudie einer Generation von Männern (ja, ich weiß, natürlich sind nicht alle so und es ist etwas überzeichnet) - ein echter Lesegenuss.
Sehr gelungen auch das Ende, nochmal ein Paukenschlag zum Abschluss.

Bewertung vom 29.08.2021
Milán, Greta

Beyond Eternity / Der Schwur der Göttin Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist der seltene Fall, dass ich das Cover so gar nicht mag, die Story aber umso mehr. Besonders ist aber, dass das Motiv auch nach Abnehmen des Schutzumschlags auf dem Buch noch mal abgedruckt ist, das ist selten, aber umso schöner.
Die Tochter sagte zum Cover: "sieht aus, als hätte sie eine Glatze, aus der lauter Nebelschwaden kommen". Ja, sieht wirklich auch in meinem Blick nach Glatze aus. Aber zum Glück ist das Cover ja nicht entscheidend.

Die Story: Es geht um römische Gottheiten und einen fiesen Fluch, der auf Nayla liegt. Sie ist siebzehn, ihre Eltern sind sehr streng, was Dates angeht und bislang war sie auch noch nie wirklich verliebt. Doch jetzt sind da diese zwei neuen Austauschschüler an der Schule und...

Die römische Mythologie ist Grundthema des Buches, aber meine Befürchtung, dass es es trockene römische Götterkunde wird, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Insgesamt nimmt das Thema deutlich weniger Raum ein als gedacht. Klar ist es ständig präsent, aber keinen Lesemoment verstaubt oder dominant. Echte Fans des Themas könnten aber deshalb evtl. enttäuscht sein.

Ich mag den Schreibstil - modern, humorvoll und Nayla, die ihr Umfeld mit dem "Gottheitengedöns" für völlig abgefahren hält. Klingt ja auch sehr unglaubwürdig. Spannend und dazu die süße Lovestory, eine richtig feine Mischung.

Wie erwartet endet das Buch als Zweiteiler natürlich mit einem üblen Cliffhanger - und jetzt heißt es warten bis Frühling 2022.

Die Altersempfehlung liegt ab vierzehn Jahren, es ist aber weder sonderlich brutal noch gibt es deutliche Liebesszenen, so dass ich es auch schon ab zwölf Jahre empfehlen würde.