Benutzer
Benutzername: 
Pharo72
Wohnort: 
Zittau
Über mich: 
Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 479 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2009
Klönne, Gisa

Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4, 4 Audio-CDs


gut

Während des Karnevals in Köln wird ein Priester ermordet aufgefunden, zumindest scheint seine Kleidung darauf hinzudeuten. Bald darauf folgt ein weiteres Opfer, sodass der Verdacht erwächst, ein Serienmörder macht Jagd auf Priester. Kommissarin Judith Krieger hat noch mit den Nachwirkungen sowohl physischer als auch psychischer Natur ihres letzten Einsatzes zu kämpfen, wird jedoch schnell in den Fall hineingezogen. Und schließlich ist da noch das Gruftie-Mädchen Bat, das an den angeblichen Selbstmord ihrer besten Freundin Jana nicht glauben kann und ihren Mörder sucht.

Die Autorin, von der ich bisher noch nichts gelesen hab, bietet mit diesem 4. Teil ihrer Reihe um die Ermittler Judith Krieger und Manni Korzilius solide Krimikost. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass entsprechendes Vorwissen von Nöten gewesen wäre. Durch häufige Perspektivenwechsel vermittelt der Roman durchgängige Spannung, wobei auch einige Cliffhanger permanent zum Weiterlesen anregen. Durch das Legen verschiedenster Spuren wird der Leser bis zum Ende animiert, mitzuraten. Die persönlichen Nöte und Probleme der einzelnen Figuren tragen zur ihrer Glaubwürdigkeit bei. Wer jedoch auf etwas deftigere Thriller steht, wird vielleicht nicht die erhoffte Befriedigung finden.

Das Hörbuch ist gekürzt und da ich das Buch selbst nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, inwieweit die Kürzungen den Eindruck vom Roman beeinflussen. Die Sprecherin bietet insgesamt einen guten Vortrag, obwohl es zwischenzeitlich auch manchmal schwerfällt, die Gedanken nicht abgleiten zu lassen. Ein paar Versprecher haben sich auch eingeschlichen und ich muss zugeben, dass das Medium Hörbuch bei mir persönlich ein Buch nicht ersetzen kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Frey, James

Strahlend schöner Morgen


sehr gut

Hauptfigur in diesem fulminanten Roman von James Frey ist ohne Zweifel die Stadt Los Angeles. Aber es gibt auch vier Erzählstränge, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch ziehen.

Da ist Old Man Joe, ein Obdachloser, der glücklich ist, wenn sein erbetteltes Geld für eine Flasche seines geliebten Chablis reicht. Er sitzt jeden Morgen am Strand und fragt sich nach dem Warum. Als er ein junges Mädchen retten will, bringt das seine Welt ins Wanken.
Esperanza, Tochter mexikanischer Einwanderer, leidet aufgrund zu umfangreicher Schenkel an Komplexen und verbaut sich damit ihre Zukunft. Sie lässt sich von einer reichen Dame als Hausmädchen schikanieren und verliebt sich in deren Sohn.
Maddie und Dylan sind blutjung als sie vor Alkoholexzessen und Prügelorgien ihrer Eltern fliehen und ihr Glück in Kalifornien suchen. Doch sie lieben sich und irgendwie geht es immer weiter.
Große Hollywoodstars sind Amberton Parker und seine Frau Casey. Sie haben drei Kinder, doch ihr Leben besteht nur aus Trug und Schein. Denn beide lieben das eigene Geschlecht und um diese Tatsache zu vertuschen und sich weiter im Glanz ihres Ruhms zu sonnen, ist ihnen jedes Mittel recht.

Es gibt weiterhin jede Menge Einzelschicksale, die nur kurz angerissen werden, denn eine Unzahl von Menschen verschiedenster Herkunft sucht jedes Jahr ihr Glück im sonnigen L. A. Diese Episoden werden unterbrochen mit Informationen zur Entstehung der Stadt von der ersten Besiedelung bis zum heutigen Tag.

Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist der Schreibstil des Autors, wird doch die wörtliche Rede ausschließlich mit ... spricht: angekündigt. Auch werden wichtige Passagen mehrmals wiederholt, was aber die Eindringlichkeit hervorhebt. Ist man erst mal gefangen in diesem Bericht über eine faszinierende Metropole und seine Bewohner, ist es schwer wieder loszukommen. Einige Passagen wie die Benennung der verschiedenen Gangs, Beschreibung der Straßen oder auch Auflistung von Kriegsveteranen sowie einzelnen Personen, die Schauspieler werden wollten und dann als Kellner etc. endeten, war mir dann doch etwas zu viel Statistik.

Amüsant die lustigen Dinge, die es über die Stadt zu sagen gibt, schockierend die weniger lustigen. Insgesamt aber geben alle diese Informationen ein vollkommen rundes Bild ab über eine Stadt, die sich selbst immer wieder neu erfindet. Für einige wenige erfüllen sich die Träume und Hoffnungen von einem besseren Leben, sehr viele zerbrechen daran. Ein Buch das Eindruck macht und nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2009
O'Reilly, Judith

Stadt, Land - Schluss


weniger gut

Judith, erfolgreiche Journalistin in London, zieht ihrem Mann zuliebe mit zwei kleinen Kindern und hochschwanger in die Ödnis Nordenglands nach Northumberland. Ihr Mann entschwindet kurz darauf wieder nach London, um seiner Arbeit nachzugehen. Sie sieht sich Herausforderungen gegenüber, die sie sich nie hätte träumen lassen.

In Form von Tagebucheinträgen ihrem Internetblog entnommen schildert die Autorin ihr Leben und Leiden fernab vom geliebten London. Ihre selbstironischen Anmerkungen dabei sorgen für so manches Schmunzeln. Insgesamt allerdings wirkt die Aneinanderreihung der Ereignisse durch ständige Wiederholungen einfach nur langweilig. Aufgelockert wird das Ganze durch kleine Skizzen während der zum Glück meist recht kurzen Tageszusammenfassungen.

Die Protagonistin ist mir zu keiner Zeit sympathisch geworden. Bis zum Schluss ist nicht nachzuvollziehen, warum sie diesen Schritt gemacht hat. Die Liebe zu ihrem Mann anzuführen, scheint mir dabei zu wenig, zumal gerade dem Mann wenig Aufmerksamkeit zuteil wird und die ganze Liebe den Kindern vorbehalten ist. Auch ist keine Besserung ihrer Gefühlslage festzustellen. Bis zum Ende bedauert sie ihren Schritt und sehnt sich zurück in die Hauptstadt, was die letztendliche Entscheidung noch weniger nachvollziehbar macht.

Der Humor im Roman ist ein kleiner Pluspunkt, aber letzten Endes nicht ausreichend, um das Buch guten Gewissens weiter empfehlen zu können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2009
Meyer, Stephenie

Seelen


ausgezeichnet

Um die stets gewaltbereite Menschheit vor ihrem Untergang zu retten und zu befrieden, hat eine außerirdische Spezies, Seelen genannt, ihre Körper besetzt. Doch es gibt vereinzelte Rebellengruppen, die sich gegen die Invasion zur Wehr setzen und in Bergen und Wäldern versteckt halten. Melanie, die mit ihrem Bruder und ihrer großen Liebe Jared unterwegs auf der Suche nach ihrer Cousine ist, wird jedoch gefangen genommen.

Ihr wird die Seele Wanderer implantiert, die bereits auf vielen Planeten Wirt in unterschiedlichsten Körpern war. Doch Melanie ist stark. Sie besteht weiterhin im Körper und überredet schließlich Wanderer dazu, ihre verlorene Familie zu suchen. Damit bringt sie sich in große Gefahr, denn als sie schließlich Erfolg hat, sehen alle nur den Parasiten in ihr und keiner vermutet, dass Melanie noch existiert. Als sich Wanderer schließlich noch verliebt, ist das Gefühlschaos perfekt.

Mit diesem Roman bewegt sich Stephenie Meyer abseits ihrer Biss-Reihe wiederholt auf fantastischen Pfaden, wobei es diesmal eher in Richtung Science Fiction geht. Als Leser sollte man sich darauf einstellen können, sonst leidet der Spaß beim Lesen. Ich habe das mit ca. 860 Seiten doch recht dicke Buch relativ schnell verschlungen, einfach weil die Schreibweise der Autorin sehr angenehm zu lesen ist. Aus der Sicht der Seele Wanda beschrieben, werden die Konflikte und die innere Zerissenheit, die es in dieser Form wohl noch niemals zuvor gegeben hat, derart eindringlich und mitfühlend dargestellt, dass man selbst hin und her gerissen ist zwischen Sympathie mit den unterdrückten Menschen und Verständnis für die eigentlich nur Gutes wollenden Seelen.

Es gibt ein paar Längen in dem Buch, aber um die Lebensweise der Rebellen zu veranschaulichen, sind mir diese notwendig erschienen. Die einzelnen so verschiedenen Charaktere der übrig gebliebenen Menschen sind intensiv beschrieben, an vielen Stellen, vor allem am Ende, leidet man förmlich mit.

Insgesamt hat es Stephenie Meyer großartig verstanden, Gefühle rüberzubringen. Die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen wird in dem Roman deutlich und damit auch die Notwendigkeit, das unsere Rasse bestehen bleiben sollte. Sie beweist wieder einmal, dass letzten Endes die Liebe über alle Widrigkeiten siegen kann, wenn man nur fest daran glaubt.

13 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2009
Andrews, Ilona

Die Nacht der Magie / Stadt der Finsternis Bd.1


sehr gut

Kate Daniels kämpft in einer Welt, in der Magie die Technologie besiegt zu haben scheint, als Söldnerin für den, der am besten zahlt, sieht sich aber sonst keiner Partei so richtig zugehörig. Als jedoch ihr Vormund und der beste Freund ihres Vaters Greg ermordet wird, kann sie nicht umhin, seinen Mord aufklären zu wollen und bietet sich daher dem Orden als Unterstützung an. Greg ist jedoch nicht das einzige Opfer, sowohl Gestaltwandler als auch Nekromanten haben Verluste zu beklagen. Eine finstere Macht scheint beide Gruppen gegeneinander aufhetzen zu wollen. Für Kate beginnt eine actionreiche Jagd nach dem Mörder, die sie selbst mehrmals in große Gefahr bringt.

Das Autorenpaar Andrew und Ilona Gordon kreiert mit der von Magie nur so durchdrungenen Welt mit Schwerpunkt in Atlanta etwas wohltuend anderes. Allerdings hat es der Leser anfangs schwer, sich mit den vielen Besonderheiten und aus sämtlichen Mythen entsprungenen Figuren dieser neuen Welt auseinander zu setzen, da auch nicht alles hinreichend erklärt wird. Ein Glossar mit Begriffserläuterungen, ähnlich wie bei J. R. Ward, hätte dem Buch gut getan.

Die Suche nach dem Mörder wird für Kate zur enormen Herausforderung, gerät sie doch dabei sehr oft in Lebensgefahr. Mit ihrem losen Mundwerk macht sie ohnehin schon brenzlige Situationen noch schlimmer, bringt dabei den Leser aber zum Schmunzeln. Insgesamt ist das Buch sehr düster gehalten, die Kämpfe und deren Auswirkungen werden drastisch und sehr detailreich dargestellt. Leser mit großem Vorstellungsvermögen oder schwachen Mägen sollten manche Stelle einfach überlesen. Auch wird eine sehr deutliche Sprache gesprochen.

Potentielle männliche Gegenparts zur Ich-Erzählerin sind vorhanden, eine romantische Komponente sucht man jedoch vergebens. Erste Anzeichen lassen jedoch auf amouröse Verwicklungen in den nächsten Bänden hoffen. Die Figuren sind allesamt sehr gut charakterisiert und wachsen einem schnell ans Herz. Viele noch offene Fragen zu Kates Vergangenheit und wahren Herkunft verheißen eine für alle Fans der Urban Fantasy vielversprechende Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 28.07.2009
Russell, Craig

Brandmal


sehr gut

Kaum aus dem Urlaub zurückgekehrt erwartet Hauptkommissar Fabel ein grauenhafter Mordschauplatz. Die Besonderheit - das Opfer wurde skalpiert, sein Skalp rot eingefärbt und deutlich zur Schau gestellt. Was will der Mörder damit ausdrücken? Schon sehr bald folgt ein weiteres Opfer und die Lösung der Frage könnte in der gemeinsamen politischen Vergangenheit liegen.

Mit dem 3. Teil der Jan Fabel-Reihe gelingt dem Autor meiner Meinung nach ein schlüssiger Thriller, der das Niveau der Vorgänger halten kann. Neueinsteiger sollten keine Probleme haben, auch wenn Fälle bzw. Figuren aus dem ersten Band der Reihe („Blutadler“) angerissen werden. Dennoch ist es natürlich schöner, der Entwicklung der bereits eingeführten Charaktere von Fabel selbst und seines Teams folgen zu können.

Man merkt Craig Russell wieder einmal seine Liebe zur Stadt Hamburg an, allerdings werden wohl nur Einheimische die ausführlichen örtlichen Beschreibungen richtig würdigen können. Der Autor wirft Fragen über Reinkarnation auf, die den einzelnen Leser doch nachdenklich machen könnten. Ich persönlich fand den politischen Bezug zur RAF und anderen Terror-Gruppen sehr interessant, ebenso wie das Zwischenspiel mit einem Mumienfund aus dem 2. Weltkrieg, obwohl der ansonsten nichts mit dem Buch zu tun hatte.

Da einige Abschnitte aus der Sicht des Täters geschrieben sind, ist man näher am Geschehen dran und versteht seine Motivation, während die Polizei noch lange im Dunkeln tappt. Dennoch versteht es der Autor die Spannung bis zu einem doch überraschenden Ende zu halten und sogar kontinuierlich zu steigern.

Noch lose Fäden aus Teil 1 schreien nach einer Fortsetzung und da es bereits einen weiteren Fabel-Roman gibt, welcher in Köln spielt, ist wohl davon auszugehen, dass Jan Fabel seinen Plan, den Job zu kündigen, doch nicht ausgeführt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2009
Raven, Michelle

Die Spur der Katze / Ghostwalker Bd.1


ausgezeichnet

Nach einem Skandal ist die Journalistin Marisa Perez gezwungen, sich in die Einsamkeit der kalifornischen Berge zurückzuziehen. Eines Nachts findet sie auf ihrer Terrasse einen verletzten und vor allem nackten Mann vor. Sie zögert nicht, ihm zu helfen und als am nächsten Tag die Polizei bei ihr erscheint, weil in der Nachbarschaft ein Mord verübt wurde, verschweigt sie seine Anwesenheit. Kurz darauf ist sie gezwungen mit Coyle zu fliehen und ihr eröffnet sich eine Welt, von der sie nicht zu träumen gewagt hätte.

Die bereits durch ihre mitreißenden Romantic Suspense-Thriller bekannte Autorin begibt sich mit diesem Roman auf neue, paranormale Pfade. Dies gelingt ihr wie erwartet ausnehmend gut. Dass die Autorin Nalini Singh ihr Inspiration und Motivation war, lässt sich nicht ganz verbergen, jedoch schafft Michelle Raven es, eine ganz eigene faszinierende Welt zu erschaffen. Durch gekonnte Landschafts- und Naturbeschreibungen fühlt sich der Leser quasi hineinversetzt in den Lebensraum der Gestaltwandler-Familie.

Die Charaktere aller Figuren sind wunderbar herausgearbeitet. Für mich immer wieder besonders überzeugend ist die Fähigkeit von M. Raven die zwischenmenschlichen Empfindungen darzustellen. Sie findet einfach die richtigen Worte, sodass man mit allen Protagonisten mitfühlt und –leidet. Die erotischen Szenen empfand ich als genau dosiert. Die ersten Erfahrungen so ausführlich und intensiv, dass man nicht umhin konnte, selbst ein wohliges Kribbeln zu verspüren. Der Rest dann nur angedeutet und viel Platz für die eigene Fantasie lassend. Besonders die Massage im Wald wird wohl einigen Lesern längere Zeit in Erinnerung bleiben.

Der zweite Handlungsstrang war für mich ein Muss für die Dynamik des Romans und überhaupt die Motivation und Zerrissenheit des Charakters von Coyle, denn vor allem die Sorge um den entführten Bowen treibt ihn an und lässt ihn immer wieder seine eigenen Gefühle gegenüber Marisa zurückstellen.

Die letzten 100 Seiten fliegen nur so dahin, da die Spannung kontinuierlich seinem Höhepunkt entgegenschreitet. Die anfänglich etwas behutsamere und ausführliche Einführung in die Welt der Berglöwen-Gestaltwandler tut dem Roman gut und eröffnet auch dadurch unzählige Möglichkeiten für Fortsetzungen. Sowohl die weitere Wandler-Spezies der Adler als auch die vielen interessanten Nebenfiguren machen die Spannung fast unerträglich, wer die Hauptfiguren in den folgenden bereits angekündigten Bänden der Reihe sind.

In mir bleibt nur ein Wunsch offen, mögen der Autorin die Ideen für noch viele Fortsetzungen nicht ausgehen. Weiter so, Michelle!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2009
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


weniger gut

Parker und seine Freundin Claire mieten sich in Neuengland als Touristen in einer Pension ein, um das bei einem Banküberfall erbeutete Geld, dass kurzfristig in einer Kirche zwischengeparkt werden musste, nicht aus den Augen zu lassen. Das Geld ist „schmutzig“, das heißt, die Banknoten sind registriert und müssen gewaschen werden, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Mit einem besonderen Plan wollen Parker und sein Ex-Kumpan, das Geld unter den Augen der Polizei rausholen, aber auch eine Kopfgeldjägerin zeigt Interesse an der Beute.

Mich hat der Roman nicht wirklich überzeugt. Obwohl eine recht gute Einführung auch für Neueinsteiger gegeben wird, hatte ich am Ende den Eindruck halt nur das letzte Drittel eines Romans zu lesen. Da das Buch ohnehin nicht dick ist, hätte diese Trilogie wirklich in einem Band erscheinen können, um das Ganze zu einer runden Geschichte zu machen.

So ist quasi schon alles passiert und es geht in dem ganzen Roman nur darum, das bei einem Raubüberfall erbeutete Geld von einem Ort zum anderen zu schaffen. Weder weiß man, was genau vorher passiert ist und warum, welche Personen in welchem Zusammenhang stehen, noch wie es danach weitergeht, d. h. ob ein endgültiges Absetzen mit dem Geld gelingt.

Auch sind mir die Charaktere, allen voran Parker, seltsam fremd und gleichgültig geblieben. Vielleicht muss man wirklich mehrere Romane von Stark lesen, um den Hype um die Figur zu verstehen. Interessant war es schon mal, einen Roman aus der Sicht der Gangster zu lesen, aber für einen liebenswerten Bankräuber war mir Parker dann doch wieder zu brutal und eiskalt. Generell hat sich wieder meine Abneigung zu Roadmovies auch in diesem Roman bestätigt. Gangster tricksen trottelige Polizisten aus, werden von noch trotteligeren anderen Gangstern gejagt usw.

Der Roman ließ sich flüssig lesen und hatte ein paar gute Momente, aber insgesamt nichts, was erinnerungswürdig wäre. Daher heute auch nur 2 Sterne von meiner Seite.

Bewertung vom 14.07.2009
Moning, Karen M.

Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2


sehr gut

Wie bereits im Vorgängerband „Im Bann des Vampirs“ ist die junge MacKayla Lane in Dublin auf der Suche nach dem Geheimnis des Sinsar Dubh, des mächtigsten Heiligtumes des dunklen Feenvolkes. Gleichzeitig möchte sie natürlich den Mord an ihrer Schwester Alina aufklären, weswegen sie überhaupt aus dem sonnigen Georgia ins regnerische Irland gekommen ist. Viele Gefahren stellen sich ihr dabei in den Weg, sie bekommt Zugang zur Kaste der Sidhe-Seher und ihr Beschützer, der Buchhändler Barrons, spielt eine immer geheimnisvollere Rolle.

Ein wenig irreführend sind die deutschen Titel der Reihe, denn wer hier einen klassischen Vampirroman erwartet, ist völlig fehl am Platze. Ein Vampir taucht wohl am Rande mal auf, aber selbst dieser stellt sich als Fälschung heraus. Vielmehr interessant könnte auch diese Reihe den Lesern der Highlander-Serie von Karen Marie Moning sein, spielen doch sowohl das Feenvolk der Tuatha De Danaan, deren Heiligtümer sowie im Ansatz ein Druide der MacKeltar-Familie eine Rolle. Gerade über letzteren hätte ich gern noch mehr erfahren, aber genau dort endet das Buch.

Mac selbst jagt in diesem Roman an der Seite von Barrons weiterhin diversen Heiligtümern hinterher und gerät dabei am Ende sogar an die Schwelle des Todes. Auch V’lane der Feenprinz versucht erneut sie zu verführen und macht ihr ein wunderbares Geschenk. Die Protagonistin ist sich unschlüssig, wer nun wahrer Freund oder Feind ist bzw. sie schlussendlich nur für eigene Zwecke benutzt. Aus diesen Dilemma heraus entwickelt sie sich weiter und wird zunehmend zuversichtlicher in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten.

Das Buch wirft mehr Fragen auf als es beantwortet und am Ende steht ein Cliffhanger, was es bedauerlich macht, dass der Folgeband erst Anfang 2010 erscheint. Insgesamt hat mir dieser 2. Teil besser gefallen als der 1. Band und ich werde die Serie auch weiter verfolgen, zumal mir der Humor der Autorin sehr zusagt.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2009
McDermid, Val

Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2


ausgezeichnet

Misha Prentice meldet ihren Vater als vermisst. Das Erstaunliche allerdings ist, dass er bereits seit mehr als 20 Jahren verschwunden ist. Ihr Sohn leidet an Leukämie und eine Knochenmarkspende ihres Vaters scheint seine einzige Hoffnung zu sein. Sofort werden die Ermittlungen aufgenommen, führen jedoch zu immer mehr Fragen.

Gleichzeitig stößt die Reporterin Bel Richmond in Italien auf ein Indiz zu einem spektakulären Entführungsfall. Im Jahr 1985 verstarb bei der Lösegeldübergabe die Tochter eines der reichsten Männer Schottlands. Ihr kleiner Sohn blieb verschwunden. Sir Brodie setzt alles daran, ihn zu finden und finanziert Bel ihre Recherche.

DI Karen Pirie bekommt am Ende beide Fälle auf den Tisch und stürzt sich sofort in die Suche nach der dramatischen Wahrheit.

In diesem spannenden Kriminalpuzzle begibt sich Val McDermid im Gegensatz zu ihren blutrünstigeren Thrillern auf leisen Sohlen in ihre eigene Vergangenheit. So bekommt der Leser eine Menge Informationen zu den schlimmen Bergarbeiterstreiks der 80iger Jahre in Schottland und die daraus resultierende Armut. Auch mit Kritik an der „Eisernen Lady“, Margaret Thatcher, wird nicht gespart.

Beide Handlungsstränge laufen parallel und werden jeweils durch Rückblenden in die konkrete Vergangenheit lebendig untermalt. Dabei versteht die Autorin es hervorragend, stets die Spannung absolut am Limit zu halten. Wird es gerade so richtig interessant, folgt erneut ein Perspektivenwechsel. Natürlich ahnt der geübte Krimileser schon bald einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen, aber die Aufdeckung der tatsächlichen Hintergründe bleibt bis zum rasanten Schluss offen, da auch meisterhaft immer wieder falsche Spuren gelegt werden.

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Kriminalroman für Leser, denen psychologische Fallstricke wichtiger sind als Serienmörder mit einer Unzahl von Leichen.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.