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Anett H.
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Insgesamt 474 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2019
Jackson, Stina

Dunkelsommer


ausgezeichnet

„Dunkelsommer“ von Stina Jackson, Goldmann Verlag, ist ein ebook mit 204 Seiten auf meinem Reader, die in Teil I und Teil II eingeteilt sind.
Das Buch erzählt zuerst zwei Geschichten.
Zum einen die von Lelle Gustafsson, der seit 3 Jahren in der Mitsommerzeit unermüdlich nachts durch die Gegend fährt und nach seiner verschwundenen Tochter Lina sucht. Inzwischen ist er misstrauisch gegen viele einsam lebende Männer und begibt sich auf kriminelle Abwege.
Zum anderen die von Silje und ihrer Tochter Meja. Sie führen ein unstetes Leben, ziehen ständig um. Dieses Mal hat Silje einen Mann im Internet kennengelernt, der in der Wildnis in einem ungemütlichen, dunklen Haus lebt. Meja hat von Anfang an Angst vor dem Wald. Bis sie Car-Johann kennenlernt, der mit seiner Familie auf einem großen Hof ohne große Technik lebt. Dort fühlt sie sich zuerst wohl. Die Leute dort leben wie in einer Sekte und sind auf den Weltuntergang vorbereitet.
Im zweiten Teil des Buches führen die Handlungen zusammen. Der Sommer ist vorbei, Lelle arbeitet wieder als Lehrer und lernt in seiner Klasse Meja kennen, für die er väterliche Gefühle entwickelt.
Der Titel des Buches ist sehr passend. Obwohl es die Mittsommerzeit ist und immer die Sonne scheint, ist es eine düstere, dunkle Geschichte. Was auch an der Gegend liegen mag. Es gibt viel Wald, einsame Straßen, einsam gelegene Höfe, der Menschenschlag ist auch dementsprechend eigensinnig. Mich hat es schon beim Lesen gegruselt und ich habe mich gefragt, wie es Silje und Meja dort aushalten.
Insgesamt ist es von Beginn an eine tragische, traurige Geschichte, ohne irgendwelche freudigen Ereignisse. Sehr gut geschrieben und zügig zu lesen.
Auch das Cover passt mit der einsamen, durch einen Wals führenden Straße zum Inhalt des Buches.

Bewertung vom 24.06.2019
Shepherd, Catherine

Der Blütenjäger / Laura Kern Bd.4


ausgezeichnet

„Der Blütenjäger“ von Catherine Shepherd, vom Kafel Verlag, ist ein Taschenbuch mit 315 Seiten, die in 47 Kapitel eingeteilt sind.
Das Buch ist der 4. Teil der Laura-Kern-Reihe. Es kann aber sehr gut unabhängig von den anderen gelesen werden, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Allerdings weiß ich nicht, wie in den vorherigen Teilen Lauras Leben und das Zusammensein mit Tyler beschrieben wurde. Denn Laura hat als Kind einiges durchgemacht, was hier ansatzweise immer mal wieder erwähnt kam.
Gleich im Prolog beginnt das Buch spannend und man kann die Todesangst des Mädchens spüren. Im Laufe der Geschichte werden mehrere tote Mädchen am Straßenrand gefunden, dazu jeweils eine andere Blume und ein Foto der Toten. Alles deutet zunächst auf den Diskothekenbesitzer Alexander Woikow hin. Auf diesen haben sich die Ermittler richtig eingeschossen und auch einige Zeit nicht in andere Richtungen ermittelt. Es war sehr schwierig, auf neue Spuren zu stoßen. Letztendlich gelang es dann natürlich doch noch und es wurde immer spannender.
Die Handlung spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart mit den toten Mädchen und zum anderen zwanzig Jahre zuvor. Dort wird aus Sicht eines Jungen erzählt, der seine kleine Schwester verloren hat.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, das Ende ist super und war überhaupt nicht vorhersehbar. Auch das Team um Laura ist mir sehr sympathisch. Max hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt Laura gegenüber. Warum das so ist, habe ich dann im Laufe der Geschichte mitbekommen. Sie und Taylor kann ich mir sehr gut vorstellen, beide sind starke Persönlichkeiten und die Arbeit steht an erster Stelle. Ich hoffe, da wird noch etwas mehr daraus.
Das Buch ist sehr gut und flüssig geschrieben, man kann es schnell lesen. Natürlich kann man es auch wegen der Spannung nicht aus der Hand legen.
Das Cover mit der angeschossenen Blüte passt gut zum Inhalt und gefällt mir ebenfalls prima.

Bewertung vom 21.06.2019
Fleischer, Nicki

Breitachklamm / Kommissar Egi Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Breitachklamm“ von Nicki Fleischer vom Verlag Midnight ist ein Allgäu-Krimi und der 2. Fall für PHK Egi Huber. Die Kapitel des Buches sind mit Überschriften versehen

Egis steckt in Schwiegermutters Geburtstags-Trara fest, was bei ihm zu Hause stattfindet, und seine Frau bekommt das 3. Kind. Die Geburtstagsfeier ist herrlich und läuft typisch chaotisch ab, da hätte ich dabei sein wollen, habe Tränen gelacht. Uroma Bruni lässt das alles kalt, sie verschläft das Beste.
Und Hochdeutsch soll Egi auch noch lernen, um beim nächsten Fall nicht wieder von der Kemptener Kripo ausgelacht zu werden. Dann kommt der erlösende Anruf, ein Einsatz.
Eine Tote schwimmt im Breitach. Und schon mischen sich wieder die Kemptener Kollegen ein. Aber nicht mit PHK Egi Huber und den Einwohnern von Oberstdorf. Das ist schließlich ihre Tote. Es ist ein sehr verzwickter Fall, bei dem sich die beiden Ermittlerteams immer wieder gegenseitig ausbooten wollen. Und das auf eine lustige, skurrile Art und Weise, wobei die einheimischen Kollegen klar im Vorteil sind.

Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Abschnitte aus Sicht des Täters, was ich sehr interessant finde. Trotzdem hatte ich keine Ahnung, wer es sein könnte.

Es ist eine sehr unterhaltsame, witzige Geschichte, die sich schnell lesen lässt. Mit dem Dialekt bin ich ganz gut klar gekommen. Die Ermittler sind wieder sehr sympathisch dargestellt, sogar Akay und Silvia aus Kempten. Und das einheimische Team um Egi mit seinen Ecken und Kanten sowieso. Auch der Chefmeier ist immer noch der cholerische Vorgesetzte, der Egi die Schuld an allen Verbrechen im Ort gibt.

Da die Tote ziemlich aktiv war, gibt es viele Verdächtige und man muss schon den Überblick behalten.

Das Cover gefällt mir wieder prima. Wie die anderen beiden auch, ist es sehr bunt und zeigt dieses Mal ein Eichhörnchen.

Bewertung vom 17.06.2019
Hansen, Ole

Hendriksen und der mörderische Zufall / Hendriksen Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Hendriksen und der mörderische Zufall“ von Ole Hansen ist der erste Fall für Marten Hendriksen. Das ebook hat 178 Seiten auf meinem Reader, die in 23 Kapitel eingeteilt sind.
Um keine „Leichenallergie“ zu bekommen, musste sich der Rechtsmediziner Marten Hendriksen beruflich umorientieren. Nun ist er Ermittler bzw. Privatdetektiv in der Agentur für vertrauliche Ermittlungen. Er wird von der Besitzerin eines alten verfallenen Schlosses damit beauftragt, das Geheimnis des Schlosses zu lüften, da sich dort mehrere merkwürdige Unfälle ereigneten. Schloss Bolkow ist vom Unheil befallen. Aber bevor Hendriksen den Auftrag annimmt, muss er auf Befehl seiner Kollegin Lizzi seine nicht vorhandene Selbstverteidigung lernen.
Das Schloss liegt in einer abgelegenen Gegend, dicht an der polnischen Grenze und wirkt schon beim ersten Anblick unheimlich. Auch der Ort selbst ist sehr klein, mit nur wenigen Häusern und misstrauischen Einwohnern.
Hendriksen schafft es mit seiner sehr höflichen und zuvorkommenden Art schnell, die Dorfbewohner freundlicher zu stimmen.
Aber auf dem Schloss gibt es weiter Unfälle.
Die Charaktere sind alle gut und die Örtlichkeiten anschaulich beschrieben. Durch den einfachen Schreibstil lässt sich das Buch auch zügig lesen.
Es ist eine kurzweilige, unterhaltsame und spannende Geschichte, die mir, trotz einiger Ungereimtheiten, gut gefallen hat. Durch die vielen unterschiedlichen Aktionen und Personen war es mir nicht möglich, schnell einen Verdächtigen zu finden, was auch sehr gut war.
Das Cover finde ich schön mit dem düsteren Vordergrund und Himmel und mittig das angestrahlte Schloss. Das sieht schon alles geheimnisvoll aus.

Bewertung vom 04.06.2019
Esser, Frank

Phantomjagd / Hauptkommissar Karl Hansen Bd.3


ausgezeichnet

„Phantomjagd“ von Frank Esser ist ein ebook mit 239 Seiten, die in 64 Kapitel eingeteilt sind, diese sind mit Tag und Datum überschrieben. Es ist der 3. Fall für Kommissar Hansen.

Der Enthüllungsjournalist Jürgen Wolf wird tot in seinem Haus gefunden, kurz danach gibt es weitere Morde mit ähnlichem Taghergang. Schnell hat Kommissar Hansen einen Zusammenhang erkannt. Die Spuren führen alle zu Neuendorff-Chemie. Diese Firma scheint etwas Wesentliches zu verbergen zu haben. Ebenfalls gibt es Hinweise, dass das seit Jahren aktive „Phantom“ die Morde verübt hat. Nun ist es an Hansen’s Team herauszufinden, was die einzelnen Toten verbindet und wer das das Phantom ist. Sie konzentrieren sich natürlich auf den Chemie-Konzern und die Forschungsarbeit und vernachlässigen erst einmal die Suche nach dem Phantom. Das ändert sich aber bald.

Der von Beginn des Buches an aufgebaute Spannungsbogen hält bis zum Schluss durch und steigert sich sogar noch. Die Kapitel waren relativ kurz, sodass ein zügiges Lesen gut möglich war.
Es gibt immer wieder kurze Szenen aus Sicht des Phantoms, wie er seine Opfer beobachtet und ermordet, was ich auch sehr gut fand.

Ich denke auch, dass die Thematik leider einen großen Wahrheitsgehalt hat und es in der Realität teilweise durchaus so zugehen kann, zwar eher nicht mit Auftragsmorden, aber es soll hauptsächlich viel Geld verdient werden. Dass es dabei um Menschenleben geht, wird einfach ignoriert.

Der Autor hat sich viel Mühe mit den Recherchen gegeben, er hat sehr ausführlich über die Forschungsarbeit geschrieben, was sehr interessant war.

Die sympathischen Ermittler ergeben ein super Team und nur so konnte der Fall auch gelöst werden.

Bewertung vom 03.06.2019
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schneewittchensarg / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.7


gut

„Schneewittchensarg“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson, vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, ist ein ebook mit 515 Seiten. Das Buch ist in mehrere Abschnitte mit Kapiteln eingeteilt. Die Abschnitte sind jeweils mit Ort und Datum versehen. Die Geschichte spielt in verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten. Es ist der 7. Teil dieser Serie.
Im Schwedischen Glasmuseum wird ein Skelett in einem gläsernen Sarg gefunden. Gunnar Gustavsson, Vorstandsvorsitzender der Gustavsson Glas AB, behauptet, dass es die Überreste seiner Frau Berit sind. Diese ist vor fast fünfzig Jahren während der Brautentführung mit ihrem Adoptivbruder Herbert verschwunden. Schon damals und auch heute noch hielt sich der Verdacht, dass Herbert etwas mit Berit’s Verschwinden zu tun hatte. Berit kam aus einer anderen Glasmacherfamilie und die Betriebe wollten fusionieren. Gleich zu Beginn der Ermittlungen durch Kommissarin Stina Forss und Hauptkommissarin Ingrid Nyström gibt es in alten Unterlagen Hinweise, dass Gustavsson’s rührende Liebesgeschichte nicht ganz stimmen kann. Je tiefer sie in der Vergangenheit wühlen, umso rätselhafter wird der Fall.
Die Zusammenarbeit der beiden Polizistinnen ist nicht einfach und das Verhältnis ziemlich unterkühlt. Das liegt hauptsächlich daran, dass Nyström’s Schwiegertochter ermordet wurde und das eigentliche Ziel vermutlich Forss sein sollte. Alle leiden darunter, dass der Täter immer noch nicht gefunden wurde.
Auch Forss hat ihre Vergangenheit noch lange nicht aufgearbeitet. Sie hat viele Jahre bei der Mordkommission in Berlin gearbeitet und in Schweden ist sie eine Heldin, damit hat sie sich einige Feinde gemacht.

Durch die unterschiedlichen Jahre, in denen das die Geschichte spielt, kann man auch das frühere Geschehen gut nachvollziehen. Man lernt Berit in jungen Jahren, auch durch ihre Tagebucheinträge, kennen, ebenso Gunnar und das Verhältnis der beiden konkurrierenden Glasfabriken.

Durch den guten Schreibstil ist das Buch flüssig zu lesen. Da der recht alte Fall nun aufgearbeitet werden muss, ziehen sich die Ermittlungen relativ in die Länge. Spannend war für mich der Beginn mit dem Fund des Skeletts und der Schluss, der gar nichts mehr mit der eigentlichen Handlung zu tun hatte.

Es ist ein recht kompaktes Buch mit sehr vielen Protagonisten, die man nicht immer gleich zuordnen oder sich merken kann und vielen Nebenschauplätzen.
Außer der Hauptgeschichte gab es noch Nebengeschichten, die mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hatten, sehr viel Raum in dem Buch einnahmen und trotzdem nur in Andeutungen zum Tragen kamen. Jedenfalls für mich, da ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Es wurde einiges über den Tod von Nyström’s Schwiegertochter spekuliert, bei dem Forss wahrscheinlich auch versehentlich involviert war, die zum Schluss in Lebensgefahr gerät und nebenbei wird einfach mal so der Mord an Olof Palme vielleicht aufgeklärt. Das alles war mir zu viel.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Der düstere See passt zur Geschichte.

Bewertung vom 20.05.2019
Haller, Elias

Der Seelenhirte / Klara Frost Bd.3


ausgezeichnet

„Der Seelenhirte“ von Elias Haller ist ein Taschenbuch von Edition M, es hat 375 Seiten, die in 72 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Klara Frost.
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht gefallen. Nicht wegen der Schreibweise, sondern wegen der Grausamkeiten, hauptsächlich an Tieren.
Das Thema der Schafe zieht sich durch das gesamte Buch. Es beginnt im Prolog, als ein Junge das Buch „Vom Schlachten der Schafe“ zu seinem 13. Geburtstag geschenkt bekommt. Später wird die Familie des Schafzüchters Rodenberg brutal ermordet, die Schafe freigelassen, die dann teilweise überfahren wurden.
Klara Frost ermittelt und muss auch noch einen Praktikanten mitschleppen. Oliver Paulsen ist ausgerechnet der Großneffe des Polizeipräsidenten und komplett ungeeignet für den Polizeidienst. Er ist eine nervende Quasselstrippe und geht Klara gehörig auf die Nerven. Sie beschäftigt ihn damit, bestimmte Bücher zu finden.
Es geschehen weitere Morde mit gleichem oder ähnlichem Tatverlauf. Paulsen stößt bei seiner Suche auf ein Buch ‚Die 5. Tugend“ von Dominik Israel. Klara kennt dieses schon, weil sie dem Autor vor einiger Zeit einige Fragen zur Polizeiarbeit beantwortet hatte. Das Buch weist viele Ähnlichkeiten zu den aktuellen Fällen auf und schnell wird Israel zu einem Tatverdächtigen.
Auch Paulsen muss eine unschöne Begegnung mit einem Schaf machen.

Das Buch hat mir, trotz der toten Tiere, sehr gut gefallen. Es war von der ersten Seite an bis zum rasanten Ende super spannend. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sodass es sich recht schnell lesen ließ.
Einige Charaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Und auch die neuen Personen sind sehr gut beschrieben.
Klara muss zudem noch mit persönlichen Dingen kämpfen, sie bekommt obszöne Anrufe, weil in ihrem Namen eine Annonce aufgegeben und sie auf einer Internetseite angeboten wurde. Aber in ihrer ganz eigenen Art bekommt sie alles in den Griff.
Im Buch enthalten sind Auszüge aus dem Buch ‚Die 5. Tugend‘, welche auch sehr interessant sind und dessen Protagonistin Elli Stolz Ähnlichkeiten zu Klara aufweist.
Im Laufe der Geschichte hatte ich sehr viele Tatverdächtige, aber am Ende war doch nicht der richtige dabei. Der war dann doch eine Überraschung.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, obwohl ich den Bezug zur Taube nicht herstellen kann. Ich hätte eher ein Schaf erwartet.