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Sonjalein1985
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Bad Salzuflen

Bewertungen

Insgesamt 493 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2019
Condie, Ally

Rivergold


ausgezeichnet

Inhalt: Die 17-jährige Romy kann an nichts anderes denken als an Rache. Rache an den Piraten, die ihren Freund Call vor zwei Jahren getötet haben. Die Chance dazu erhält sie, als sie ausgewählt wird, als Kapitänin auf das Baggerschiff „Lily“ zu gehen. Doch auch hier kann sie nicht allen trauen und bald geraten sie und ihre Mannschaft in große Schwierigkeiten.

Meinung: „Rivergold“ ist der neue Roman der Autorin Ally Condie, die bereits mit der „Cassia & Ky“-Trilogie oder mit „Atlantia“ überzeugen konnte. Auch hier hat sie wieder eine spannende und faszinierende Welt erschaffen.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Romy, die den Leser als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt. Romy ist taff, stark und clever. Jedoch ist sie auch wütend seit ihr Freund ermordet wurde. Die beiden sind zusammen aufgewachsen und er war ihre ganze Familie. Kein Wunder also, dass sie eine tödliche Panzerung für das Baggerschiff „Lily“ entworfen hat, die jeden Piraten, der versucht an Bord zu gelangen, tötet. Als sie als Kapitänin ausgewählt wird, ist sie jedoch alles andere als begeistert, da sie nach den tragischen Ereignissen auf ihrer ersten Reise eigentlich nie mehr auf den Fluss wollte. Aber andererseits bietet ihr die Mission die perfekte Möglichkeit ihre Erfindung in Aktion zu erleben.
Als während der Reise verschiedene Schwierigkeiten auftauchen, handelt Romy immer überlegt, aber auch misstrauisch. Man merkt einfach, dass sie gewohnt ist, alleine zu sein und eigentlich keine Verbindung zu anderen Menschen hat, außer eben zu Call.
Ihre Mannschaft hat mir ebenfalls gut gefallen. Jeder hat seine Aufgabe und einige darf der Leser näher kennenlernen. Hierbei stechen vor allem Brig, Naomi und Tam hervor.
Naomi kennt sie noch von ihrer letzten Fahrt und so, wird ihr die ruhige und zuverlässige Frau schnell zur Unterstützung.
Tam ist sehr jung und ein guter Koch. Durch seine lockere Art mag ihn jeder.
Und Brig ist stark, klug und sehr sympathisch.
Meine absolute Lieblingsfigur in dem Buch war aber ganz klar „Lily“. Ein mysteriöses Mädchen, das nicht viel von sich preisgibt und dem Romy deshalb vorläufig den Namen des Schiffes gibt. Lily ist ebenso wütend wie Romy und genauso mutig.
Und dann wäre da noch der undurchsichtige Porter, der alles tun würde, damit seine Leute überleben.
Die Welt, in der die Geschichte spielt, hat sich, im Gegensatz zu unserer heutigen, sehr verändert. Seitdem sich die Union aus Romys Umgebung zurückgezogen hat, ist das Überleben nur noch im Außenposten möglich. Dieser wird vom Admiral geführt, der der alleinige Herrscher ist. Für ihn wird das Gold in den Flüssen abgebaut und jeder tut, was dieser mächtige Mann will.
Außer natürlich die Piraten, die eine große Gefahr sind und den Fluss für sich beanspruchen.
Die Geschichte ist spannend und gut gemacht. Es ist eine Dystopie, die sich allerdings ebenfalls mit den Themen Freundschaft, Liebe, Trauer, Widerstand und Abenteuer befasst. Und natürlich mit dem Überleben.
Mich zumindest konnten die Charaktere, das Setting und die ganze Geschichte auf ganzer Linie überzeugen und ich empfehle sie Fans von Dystopien mit starken Protagonistinnen.

Meinung: Gelungene Dystopie mit einer starken weiblichen Protagonistin und einer spannenden Geschichte. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 06.11.2019
Dunlap, Shannon

we will fall


sehr gut

Inhalt: Als die 16-jährige Izzy mit ihrer Familie nach Brooklyn ziehen muss, ist sie erstmal alles andere als begeistert. Aber dann begegnet sie dem klugen Tristan und verliebt sich in ihn. Blöd nur, dass dessen Cousin Marcus ebenfalls ein Auge auf das liebenswerte Mädchen geworfen hat. Und der hat in dem Block das Sagen. Als Izzy anfängt, sich heimlich mit Tristan zu treffen und offiziell mit Marcus auszugehen, bringt sie sich und auch Tristan in große Schwierigen.

Meinung: „We will fall“ ist eine Liebesgeschichte, bei der man das Gefühl hat, dass man sie so oder so ähnlich irgendwo auf der Welt erleben könnte und die von den schwierigen Umständen einer Liebe erzählt.
Im Mittelpunkt stehen Tristan und Izzy, aus deren Blickwinkeln die Geschichte erzählt wird. Allerdings kommt auch Brianna, die in Marcus verliebt ist, immer wieder zu Wort.
Tristan ist ein kluger Junge, der sehr gut Schach spielen kann und damit auch für seinen Cousin Marcus Geld verdienen muss. Tristan ist ruhig und steht eigentlich immer einen Schritt hinter Marcus. Dies ändert sich erst, als er Izzy trifft. Denn sie ist die einzige, die mehr in ihm zu sehen scheint, als immer nur den kleinen „T“.
Izzy ist sympathisch und liebenswert. Eigentlich ist sie eine ganz normale junge Frau, die mit dem Umzug von Manhattan nach Brooklyn nicht so gut klarkommt. Sie muss immerhin alles hinter sich lassen und ihr Zwillingsbruder verändert sich plötzlich schlagartig, was ihr ebenfalls schwer zu schaffen macht. Ihr einziger Lichtblick in dieser schweren Zeit ist Tristan. Doch als sie ausgerechnet von dessen Cousin als Freundin auserkoren wird, gerät sie in Schwierigkeiten.
Briannas Bruder ist in Marcus Gang und sie selbst ist schon immer in diesen verliebt. Leider interessiert sich Marcus kein bisschen für sie. So ist es kein Wunder, dass Brianna eifersüchtig auf Izzy ist, als diese zu Marcus Auserwählten wird. Und das, obwohl sie weiß, dass ihre neue Freundin in Wirklichkeit auf jemand anderen steht.
Marcus selbst ist mal charmant und mal brutal. Alles hört auf seine Befehle und keiner wagt es, sich ihm entgegenzustellen. Selbst die Polizei scheint gegen den jungen Anführer machtlos.
Das Setting ist gut gemacht. Man kann sich gut in die Lebensumstände und Rangordnungen der Gegend hineinversetzen und alles wirkt echt.
Leider ist von vornherein klar, wohin alles führt und das nimmt etwas die Spannung raus. Trotzdem finde ich „We will fall“ sehr lesenswert und eine wundervolle Geschichte.

Fazit: Gelungene Liebesgeschichte, die absolut lesenswert ist.

Bewertung vom 25.10.2019
Dippel, Julia

Jenseits der Goldenen Brücke / Cassardim Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt: Amaia war schon immer anders. Sie und ihre Familie altern nicht so wie „normale“ Menschen und haben auch sonst noch ein paar besondere Fähigkeiten. Jedoch hat das Mädchen keine Ahnung, was sie alle sind. Die Gelegenheit Licht ins Dunkel zu bringen, kommt, als ihre Brüder eines Tages einen Gefangen mit nach Hause bringen. Denn der attraktive Noár scheint ebenso wenig menschlich wie sie.
Und als ihre Familie angegriffen wird, muss sie ausgerechnet ihm vertrauen, um sich und ihre Geschwister zu retten. Sie müssen sich in eine ihnen unbekannte Welt begeben, die ebenso schön wie gefährlich ist und auf Amaia kommen ganz besondere Probleme zu.

Meinung: Ebenso wie die Izara-Reihe kann auch das neue Buch der Autorin Julia Dippel gut unterhalten und auf ganzer Linie überzeugen. Hier hat sie eine völlig fremde und beeindruckende Welt erschaffen. Mitsamt fremden Bräuchen und andersartigen Kreaturen.
Und zusätzlich zu tollen Charakteren, toller Fantasy, viel Gefühl und Spannung, bekommt der Leser Kämpfe und Intrigen.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Amaia. Sie ist allerdings schon zum 8. Mal 16 Jahre geworden und hat so noch weitere 8 Jahre vor sich, bevor sie dann 17 × 17 werden darf.
Amaia ist klug, neugierig und kann als einzige unter den Geschwistern der Gedankenkontrolle der Eltern widerstehen. So stellt sie gerne Nachforschungen an und sehnt sich nach Antworten über sich und ihre Herkunft.
Und sie ist schlagfertig, was vor allem zusammen mit Noár, total witzig ist.
Besonders gefallen hat mir auch der Umgang mit ihrem jüngsten Bruder, zu dem sie ein gutes und liebevolles Verhältnis hat.
Noár hat mir ebenfalls gefallen. Er ist geheimnisvoll und undurchsichtig. Im Laufe des Buches gibt er immer neue Rätsel auf und sorgt damit nicht nur bei Amaia für Verwirrung und Herzklopfen, sondern auch beim Leser.
Die übrigen Charaktere sind ebenfalls toll gemacht. Vor allem Amaias beste Freundin Zoey, die immer für sie da ist und der coole General Rhome haben mir gut gefallen.
Die Geschichte ist einfach nur mitreißend und fesselnd. Ich habe die ganze Zeit über mit den Amaia mitgefiebert und zusammen mit ihr die neue Welt erkundet und mich am Hof des Kaisers zurechtgefunden. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser wundervollen Geschichte und empfehle sie Fans von gut gemachten Fantasy-Jugendbüchern mit neuen Ideen und faszinierenden Welten.

Fazit: Einfach ein tolles Buch, dass ich auf ganzer Linie empfehlen kann.

Bewertung vom 20.10.2019
Godbersen, Anna

Rumors / Die Prinzessinnen von New York Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt: Seit Elizabeths angeblichen Tod liegt es nun an ihrer jüngeren Schwester Diana ihre Familie vor dem finanziellen Bankrott zu retten. Und die junge Frau wünscht sich nichts sehnlicher, als dies mit Henry zu tun, in den sie verliebt ist. Doch Henry ist der Ex-Verlobte ihrer Schwester und so würde eine Verbindung zwischen ihnen einen Skandal auslösen. Und dann wäre da noch Penelope, die bereit ist, alles zu tun, um endlich Henrys Frau zu werden.

Meinung: Auch der 2. Band der „die Prinzessinnen von New York“-Reihe kann überzeugen und gut unterhalten. Wieder stehen verschiedene Charaktere im Mittelpunkt und ich habe mich sehr gefreut, dass Elizabeth noch dazu gehört. Immerhin ist sie nicht länger in Manhattan, sondern ihrer großen Liebe Will nach Westen gefolgt. Man erfährt, wie sie nun mit einem ihr völlig unbekannten Leben zurechtkommt.
Inzwischen hat ihre Schwester Diana die Aufgabe, die Familie mit einer gewinnbringenden Ehe zu retten. Im Vergleich zum ersten Buch merkt man, wie viel reifer und erwachsener Diana geworden ist. Früher fand sie zum Beispiel Armut romantisch, aber nun, da es ihr selbst droht, ist von diesem Gedanken nicht mehr viel übrig. Und der Mann, den sie liebt, ist ausgerechnet der Verlobte ihrer angeblich verstorbenen Schwester und damit für sie unerreichbar.
Penelope hat sich inzwischen vor allem optisch verändert, denn sie ist fest entschlossen in Elizabeths Fußstapfen zu treten und nun als sittsam angesehen zu werden. Hierbei hat mich ihr schauspielerisches Talent sehr beeindruckt, ebenso wie ihre Beherrschung in vielen Situationen.
Und dann wäre da natürlich noch Lina, die nach ihrem Verrat an Elizabeth versucht, Teil der Elite zu werden, um dann irgendwann Will zu gefallen. Danach möchte sie ihrer großen Liebe natürlich folgen, nicht ahnend, dass dieser nun mit Elizabeth zusammenlebt. Aber auch für Lina ist das neue Leben alles andere als leicht und hält viele Herausforderungen bereit.
Die Geschichte ist unheimlich spannend und voller Intrigen. Es gibt neue Figuren und neue Schwierigkeiten. Außerdem geht’s wieder um den Kampf um die Liebe und den Auswirkungen, die dies haben kann. Dieses Buch ist allerdings um einiges dunkler als sein Vorgänger und auch ernster.
Ich empfehle „Rumors“ allen, die bereits „Scandal“ mochten und freue mich nun auf den nächsten Band dieser Reihe.

Fazit: Tolle Fortsetzung, mit Intrigen, Liebe und der Elite Manhattans. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 18.10.2019
Wood, Laura

Ein Himmel aus Gold


sehr gut

Inhalt: 1929: Die 17-jährige Lou braucht manchmal etwas Zeit und Ruhe für sich, also geht sie immer wieder zum verlassenen Cardew-Haus, in dem seit langem niemand mehr lebt. Hier kann sie wunderbar in der Bibliothek entspannen und sich in Geschichten vertiefen. Eines Tages jedoch wird sie von den Eigentümern des Hauses überrascht, dem Geschwisterpaar Robert und Caitlin Cardew. Für die beiden ist sie etwas Neues und Frisches und so laden diese sie immer öfter zu sich ein. Doch Lou weiß, dass dieser Sommer nicht ewig dauern kann und ihre neuen Freunde irgendwann wieder verschwinden werden. Dumm nur, dass sie langsam anfängt, Gefühle für Robert zu entwickeln.

Meinung: „Ein Himmel aus Gold“ ist ein wundervoller Roman über das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe. Dabei fängt er das Lebensgefühl einer längst vergangenen Zeit ein.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Lou, die von der ersten Minute an sympathisch ist. Lou ist klug und warmherzig. Sie schreibt gerne Geschichten und liebt es zu lesen. Sie versteht sich sehr gut mit ihrer Familie, jedoch braucht sie auch mal Zeit für sich, was bei sieben Geschwistern nicht so einfach ist.
Von diesen Geschwistern steht sie vor allem ihrer älteren Schwester Alice sehr nah. Die beiden hängen eigentlich immer zusammen rum und sind nie mehr als ein paar Schritte voneinander entfernt. Außerdem gilt Lou als Alice Schatten und so ist sie, trotz großer Familie, einsam, als Alice heiratet und auszieht. Und sie möchte mehr vom Leben, als zu heiraten und Hausfrau zu sein. Jedoch fehlen ihr hier die Perspektiven. So ist es für Lou eine Chance dem Alltag zu entfliehen und sich über ihre Zukunft Gedanken machen zu müssen, als die Cardew-Geschwister anfangen sie einzuladen und sie bald bei ihnen ein- und ausgeht. Im Laufe des Buches sieht man sie immer erwachsener und selbstbewusster werden.
Lous ganze Familie ist übrigens einfach klasse. Alle sind liebenswert und wunderbar. Sogar die griesgrämige Tante Irene muss man einfach mögen.
Caitlin Cardew ist ein Wirbelwind und Organisationstalent. Außerdem ist sie fröhlich und aufgeweckt. Sie wird Lou bald zu einer echten Freundin, aber man merkt, dass es da einen Schatten gibt, der sie zu verfolgen scheint und hin und wieder über ihr Gesicht huscht.
Robert ist der vernünftigere der beiden Geschwister. Er ist ernst und Lou hält ihn schnell für arrogant und hochmütig. Jedoch ist er auch witzig, warmherzig und aufmerksam. Robert würde alles für seine Schwester tun und man merkt, wie viel ihm diese bedeutet. Die Schlagabtausche zwischen ihm und Lou sind lustig und unterhaltsam.
Weitere wichtige Charaktere sind Laurie und Charlie Miller. Die Millionenerben sind ebenfalls Geschwister und Laurie ist mit Robert verlobt. Sie ist wunderschön und steht immer im Mittelpunkt. Jedoch ist sie kein bisschen eingebildet und immer freundlich zu Lou.
Charlie ist ebenfalls gutaussehend und sogar Lou bekommt erst einmal Schnappatmung bei der ersten Begegnung. Jedoch stellt sich heraus, dass er zwar lieb, aber langweilig ist.
Das ganze Setting ist wundervoll und man bekommt einen Eindruck von dem Lebensgefühl der 20-er Jahre. Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Liebesgeschichte etwas früher anfängt, da Lou sich ihrer Gefühle erst sehr spät klar wird.

Fazit: Gelungener Roman über das Erwachsenwerden, mit sympathischen Charakteren. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Liebesgeschichte etwas mehr im Mittelpunkt steht.

Bewertung vom 15.10.2019
Heatherington, Emma

Das Weihnachtswunder von Hope Street


ausgezeichnet

Inhalt: Ruth Ryans hat alles, was sie sich nur wünschen kann. Ihre Kolumne ist beliebt und sie selbst eine Lokalberühmtheit, die auf dem roten Teppich zu hause, ist. Doch hinter den Kulissen sieht es ganz anders aus, denn seit ihr geliebter Vater vor einem Jahr gestorben ist, ist für Ruth alles grau und einsam. Das letzte, was sie nun gebrauchen kann ist Weihnachten. Doch dann stellt sie fest, dass es Menschen gibt, denen es mindestens ebenso schlecht geht wie ihr und beschließt, einige davon in ihr Haus einzuladen. Und was wäre Weihnachten oder eine schöne Weihnachtsüberraschung?

Meinung: „Das Weihnachtswunder von Hope Street“ ist eine warmherzige Weihnachtsgeschichte, die den Leser zum Nachdenken bringt. Denn es gibt genug einsame Menschen, die viel schlechtes hinter sich haben und das Fest der Liebe ganz alleine verbringen müssen.
Außerdem zeigt das Buch auf, dass es hinter den Fassaden anderer Menschen oftmals ganz anderes aussieht, als es auf den ersten Blick scheint.
So auch bei Ruth. Sie ist schön, erfolgreich und hat scheinbar alles. Doch in Wahrheit ist sie einsam und traurig. Und seit einem Jahr in tiefer Trauer um ihren geliebten Vater. Ruth ist freundlich, mitfühlend und durchweg sympathisch. Und sie zeigt auf, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Auch die anderen Charaktere mochte ich sehr. Da wäre natürlich vorrangig Michael, der neue Kellner in Ruths Lieblingscafé, der ein Geheimnis hat. Oder Gloria, die Besitzerin dieses Cafés, die einfach total liebenswert und herzlich ist.
Nebenbei werden noch die Probleme der Menschen angezeigt, die an dem Weihnachtsessen teilnehmen sollen. So erhält der Leser nicht nur einen guten Einblick in deren Leben, sondern lernt noch ganz unterschiedliche Probleme kennen.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und beleuchtet mal eine andere Seite von Weihnachten. Das hat mir gut gefallen und ich empfehle dieses Buch jedem, der mal eine etwas andere, aber nicht minder stimmungsvolle, Geschichte zum Fest der Liebe lesen möchte.

Fazit: Warmherzige und einfühlsame Weihnachtsgeschichte über Einsamkeit und Nächstenliebe. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 13.10.2019
Strobel, Arno

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt: In einer Zeit, in der das Handy praktisch überall dabei ist, beschließt eine Gruppe dem digitalen Stress zu entgehen. Doch schnell wird der Entspannungsausflug zum Horrortrip, als einer von ihnen schwer verletzt aufgefunden wird. Eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten wird bald klar, dass der Täter mitten unter ihnen sein muss.

Meinung: „Offline- Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle“ ist der neue Thriller des Autors Arno Strobel, der bereits mit zahlreichen anderen Werken begeistern konnte.
Auch sein neustes Werk kann wieder fesseln und unterhalten.
Digital Detox wäre in einer Welt, in der man praktisch immer online ist, eine willkommene Abwechslung, gerade in Branchen, in denen die Mitarbeiter oft am PC sitzen. Das denkt auch Jenny König von Fuchs Telecom und freut sich darauf, mit einem kleinen Team diese neue Idee ausprobieren zu dürfen. Jenny ist sympathisch und man merkt, dass sie ein gutes Verhältnis zu ihren Angestellten hat. Sie ist klug und durchsetzungsstark. Außerdem möchte sie durch diese Veranstaltung ihre Mitarbeiter näher kennenlernen.
Außer diesen sind noch einige weitere Teilnehmer dabei. Dazu noch die Mitarbeiter des Reiseunternehmens und zwei Hausmeister, die sich um das Hotel kümmern.
Dieses Hotel ist riesig und etwas gruselig. Es war einmal ein Bergsteigerhotel, wird nun jedoch renoviert, sodass es außer den erwähnten Charakteren,keine Gäste gibt. Durch dieses Setting wirkt die Geschichte nochmal um einiges spannender und bedrückend. Dazu trägt natürlich ebenfalls der starke Schneefall bei, der kurz nach dem Eintreffen der Gruppe eintritt.
Die Charaktere und die Konflikte, mit denen sie konfrontiert werden, sind gut gemacht und überzeugend dargestellt. Genauso wie die Gefahr, die im Laufe der Geschichte immer beklemmender und allgegenwärtiger wird.
Das Buch bleibt die ganze Zeit über spannend und ich konnte es kaum erwarten, die Auflösung zu erfahren. Außerdem fiebert man unweigerlich mit den Charakteren mit und fragt sich, was weiter mit ihnen passiert.
Mir zumindest hat „Offline“ sehr gut gefallen und ich bin froh, mein Handy in greifbarer Nähe zu haben und eben nicht „offline“ zu sein.

Fazit: Gelungener Thriller, der gut unterhalten kann und die Spannung die ganze Zeit über aufrechterhält. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2019
Tailor, Kathy

Disappeared


sehr gut

Inhalt: Als die 16-jährige Freya in das Internat Hohenhausen kommt, ist sie alles andere als begeistert. Aber dann verschwindet ihre Mitschülerin Maria spurlos und sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell wird klar, dass jeder hier Geheimnisse zu haben scheint. Und als sich Freya in ihren Lehrer verliebt, hat sie selbst etwas zu verheimlichen.

Meinung: „Disappeared“ ist ein gut gemachter Jugendthriller, der Fragen aufwirft und sehr spannend ist.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Freya. Sie wollte eigentlich nie nach Hohenhausen. Allerdings arbeitet ihr Vater sehr viel und ihre Mutter ist verstorben. Also hatte sie keine Wahl. Was genau mit der Mutter geschehen ist, wird erst nach und nach klar. Ganz im Gegensatz zu Freyas Trauer und ihren Schuldgefühlen, die allgegenwärtig sind.
Freya ist ein ganz normales Mädchen. Sie ist sympathisch und schüchtern. In ihrer Zimmernachbarin Terri findet sie zum Glück schnell Anschluss, was mich sehr gefreut hat.
Ansonsten ist Freya eine Art Hobbydetektivin, zumindest als ihre Mitschülerin Maria spurlos verschwindet. Nach und nach werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt, aber auch neue Fragen aufgeworfen. Dadurch bleibt das Buch durchgehend spannend.
Von Maria und ihren Lebensumständen wird ebenfalls viel berichtet, oftmals durch Rückblenden. Hierdurch kann man sich einen guten Eindruck von dem vermissten Mädchen machen.
Das Internet selbst ist etwas düster, aber durchaus einladend. Allerdings gibt es, wie auf jeder Schule, natürlich eine Art Hierarchie unter den Schülern. Hierbei trifft man als Leser immer auf die beliebte Cora, deren reicher Vater die Schule finanziell unterstützt, und die sich dadurch alles herausnehmen kann. Eine sehr unsympathische Person, die ebenfalls Rätsel aufgibt.
Das Buch hat mir gut gefallen und schafft eine tolle, manchmal leicht bedrückende Atmosphäre. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz 100 %ig überzeugen. Hier finde ich das Ende absehbar und das fand ich etwas schade.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und empfehle das Buch Fans von Jugendthrillern.

Fazit: Gut gemachter Jugendthriller über ein Internat, auf dem es von Geheimnissen nur so wimmelt. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 23.08.2019
Oakes, Colleen

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld


ausgezeichnet

Inhalt: Nach dem Tod ihrer Cousine liegt für Thea alles in Dunkelheit. An nichts kann sie mehr Freude empfinden. Dann aber bekommt sie einen mysteriösen Umschlag und die Einladung in einer Geheimorganisation mitzumischen. Doch hinter der Fassade lauern Abgründe, mit denen das Mädchen nicht gerechnet hatte. Und so schwebt Thea bald in größter Gefahr.

Meinung: „The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld“ von Colleen Oakes ist ein spannender Thriller, über die Frage was Gerechtigkeit und was Rache ist. Außerdem geht es um Schuld und Trauer. Aber auch um Freundschaft.
Im Mittelpunkt steht Thea. Nach dem Mord an ihrer Cousine ist für sie nichts mehr so, wie es einmal war. Und für alle in der Schule ist sie nur das Mädchen mit der toten Cousine. Nicht mal das Laufen, das ihr immer ein Gefühl von Freiheit vermittelt hat, macht ihr noch Spaß.
Thea hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie ist sympathisch und hat stets echt und dreidimensional gewirkt. Ihren Wunsch nach Gerechtigkeit kann man natürlich nachvollziehen, ebenso wie ihre im Laufe des Buches immer größer werdenden Zweifel. Thea ist mutig und loyal. Außerdem sehr klug. Für die Menschen, die sie liebt, würde sie alles tun.
Drew ist neu an der Schule und sehr attraktiv. Schon bei der ersten Begegnung mit Thea merkt man die Schwingungen zwischen den beiden. Er ist einfach ein toller und liebenswerter Typ, der durch sein Verständnis, seine Geduld und seinen Humor auffällt.
Die Black Coates selbst sind ein alter Geheimbund, der gewalttätige Männer bestraft. Hier sind jede Menge starker Frauen zu Hause. Dabei hat mir Nixon, die Theas Team leitet, am besten gefallen. Sie ist elegant, aber auch taff und zäh.
Mit zum Team gehören außerdem die schüchterne Bea, die eine ganz besondere Eigenschaft hat, die unscheinbare Louise, die den schwarzen Gürtel in Karate hat, die Hackerin Casey und Mirabelle, die ungekrönte Königin der Schule. Gerade von Mirabelle wurde ich im Laufe des Buches öfters überrascht. Diese Figur zeigt, dass auch die Schönen und Beliebten ihre Päckchen zu tragen haben und dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Die Art, wie aus diesen unterschiedlichen Mädchen ein Team wird, hat mir sehr gut gefallen. Hierbei geht es vor allem um Freundschaft und Zusammenhalt.
Ansonsten geht es in dem Buch natürlich größtenteils um Gerechtigkeit. Denn die Black Coates werden zu einem bestimmten Zweck ausgebildet.
Hier gibt es jede Menge Action und manchmal harte Aktionen.
Auf diese Weise bleibt das ganze Buch spannend und man möchte wissen, wie es weitergeht. Einerseits kann ich als Leser die Grundidee der Black Coates schon verstehen, aber am Ende ist man nur noch geschockt, wie sehr die Gerechtigkeit in Rache umschlagen kann und wie weit alles geht.
Mich zumindest konnte dieses Buch gut unterhalten und ich empfehle es Fans von Jugendthrillern mit geheimnisvollen Organisationen.

Fazit: Gut gemachter Jugendthriller über Rache und Gerechtigkeit. Aber auch über Freundschaft und Liebe. Sehr zu empfehlen.